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Grossbodungen ist ein Ortsteil der Landgemeinde Am Ohmberg im thuringischen Landkreis Eichsfeld Grossbodungen ist einer der wenigen Orte im Landkreis Eichsfeld die nicht zum historischen Eichsfeld gehoren GrossbodungenLandgemeinde Am OhmbergKoordinaten 51 29 N 10 29 O 51 475555555556 10 480277777778 270 Koordinaten 51 28 32 N 10 28 49 OHohe 270 m u NNFlache 15 54 km Einwohner 1235 31 Dez 2016 Bevolkerungsdichte 79 Einwohner km Eingemeindung 1 Dezember 2010Postleitzahl 37345Vorwahl 036077Karte Lage von Grossbodungen in Am OhmbergGrossbodungen 1988 Grossbodungen 1988 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Burg 3 2 Kemnot 3 3 Kirche 3 4 Amtshaus 3 5 Haus Schotensack 3 6 Hasenburg 4 Personlichkeiten 4 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 4 2 Personen die vor Ort gewirkt haben 5 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Ort liegt im Tal der Bode ca 30 Kilometer von Nordhausen entfernt und ist von sechs weiteren kleinen Dorfern umgeben Neustadt Wallrode Kleinbodungen Werningerode Epschenrode und Hauroden Durch das Ortszentrum fliesst der Bode Nebenbach Hagebach Geschichte BearbeitenNordlich des Ortes wurde 1936 der spatromische Schatzfund von Grossbodungen entdeckt es gibt aber keine Anzeichen einer lokalen Siedlungskontinuitat aus dieser Zeit Grossbodungen wurde um 842 gegrundet Schon zur Zeit des salisch frankischen Konigs Heinrich IV existierte die Siedlung Nordlich vom Ort fuhrte im Mittelalter eine wichtige Ost West Strasse vorbei die das Weserumland uber Duderstadt mit Nordhausen und dem Sudharz verband Im Ort war wohl deshalb der Sitz eines germanischen Adligen Es wurde 1186 ein Herewardus de Bodungen gen Hans erwahnt der ein Lehensmann der Grafen von Lohra war Er sass auf einer Burg die durch Graben gesichert war und der auf einer kleinen Terrasse links des Hainroderbachs aus dem Ohmgebirge das Wasser der Bode zufloss Von dieser mittelalterlichen Burg sind der Turm Tonnenkeller und Sockelgeschoss der kompletten Anlage erhalten Zusammen mit dem spateren Fachwerkaufbau stellt sie heute noch eine kleine Herrenburg dar Mit der Festung kontrollierte man damals die genannte Strasse Diese Burg wurde im Bauernkrieg nicht zerstort 1 2 1124 wurde Grossbodungen erstmals urkundlich erwahnt Bis 1307 war es Bestandteil der Grafschaft Lohra danach der Grafschaft Honstein ab 1461 Amtsbezirk mit den Amtsdorfern Hauroden Wallrode und Kraja 1593 ging der Ort an die Grafen von Schwarzburg Sondershausen und 1664 erhielt der Ort das Marktrecht jahrlich wurden drei Kram u Viehmarkte abgehalten Die Existenz des Loschwesens in Grossbodungen kann durch eine Reparaturquittung der Loschspritze aus dem Jahr 1719 belegt werden Von 1815 bis 1945 gehorte der Ort zu Preussen Provinz Sachsen Regierungsbezirk Erfurt 1894 war es Sitz eines Amtsgerichts 1911 erhielt Grossbodungen einen Anschluss an das Eisenbahnnetz Bahnstrecke Bleicherode Herzberg Der Architekt des Bahnhofsgebaudes war Regierungsbaumeister Alois Holtmeyer 1912 wurde die neue Schule als 5 Klassenschule eingeweiht 1918 der erste Kindergarten eroffnet 1939 mussten 30 Zwangsarbeitskrafte aus Polen und der Ukraine im Sagewerk Krause und bei Bauern arbeiten Mehr als 20 Frauen und Manner mussten in Wallrode Zwangsarbeit leisten 3 1961 wurde die Schule zur zehnklassigen Polytechnischen Oberschule erweitert 1983 1984 wurde eine neue Turnhalle gebaut und ein Schulanbau errichtet Ab diesem Zeitpunkt wurden in Grossbodungen Schuler aus Neustadt Neubleicherode Steinrode I und II Wallrode und Grossbodungen unterrichtet Bei einem Feuergefecht mit den aus Richtung Bischofferode einruckenden Amerikanern am 10 April 1945 fielen drei junge deutsche Soldaten am Waldrand nordlich von Grossbodungen Sie wurden auf dem Ortsfriedhof beigesetzt Am 1 Dezember 2010 wurde Grossbodungen mit den Gemeinden Bischofferode und Neustadt zur Gemeinde Am Ohmberg zusammengeschlossen und verlor damit seine Eigenstandigkeit 4 nbsp Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl 31 Dezember Jahr Einwohner1885 1 0681933 1 4361939 1 4991994 1 6011995 1 579 Jahr Einwohner1996 1 5871997 1 5811998 1 5491999 1 5472000 1 526 Jahr Einwohner2001 1 5412002 1 5322003 1 5232004 1 5112005 1 512 Jahr Einwohner2006 1 4642007 1 4402008 1 4292009 1 4022016 1 235Am 31 Dezember 2016 lebten in Grossbodungen ohne Ortsteil Wallrode 1235 Menschen davon 606 Manner 620 Frauen und 17 Auslander 5 Datenquelle ab 1994 Thuringer Landesamt fur Statistik 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Burg Grossbodungen mit Wartturm nbsp Die Kemenate Grossbodungen nbsp Historisches Steinkreuz in GrossbodungenBurg Bearbeiten Die Burg Grossbodungen entstand im 13 Jahrhundert Diese wurde als Wasserburg errichtet aber spater wurden die Graben zugeschuttet so dass sie heute am Haynroderbach liegt Seit 1994 befindet sich die Burg in Privatbesitz Kemnot Bearbeiten Die Kemnot ist abgeleitet von Kemenate und bedeutet Frauengemach In der Kemnot wurden Lebensmittel fur die Bewohner und Futter fur das Vieh aufbewahrt fur den Fall dass eine Not kam Die Kemnot bzw Kemenate Grossbodungen ist ein Fachwerkbau aus dem 17 Jahrhundert In der Kemenate Grossbodungen befand sich von 2005 bis 2018 die Galerie in der Burg und ein Cafe mit Kaffeegarten 7 Kirche Bearbeiten Im Turm der ev Petrikirche Grossbodungen hangt die alteste Kirchenglocke Thuringens aus dem Jahre 1333 8 Amtshaus Bearbeiten In dem historischen Amtshaus befindet sich heute die Verwaltung eine Polizeistation und ein Museum Erbaut wurde das Fachwerkgebaude um 1460 und beherbergte zunachst eine Schenke Spater wurde die Verwaltung des Amtes Grossbodungen welches zum Furstentum Schwarzburg Sondershausen gehorte vom Schloss in dieses Gebaude verlegt In preussischer Zeit befand sich von 1879 bis 1932 hier das Amtsgericht mit angrenzendem Gefangnis Das Dorfmuseum beinhaltet eine umfangreiche Sammlung von Alltagsgegenstanden aus unterschiedlichen Zeitepochen bis zur DDR Zeit Gezeigt werden Dinge des taglichen Lebens aus Haushalt Landwirtschaft Handwerk und Schule Dazu kommen Dokumente der ortlichen Zeitgeschichte und der Bewohner Besichtigt werden kann auch ein altes Gefangnis des ehemaligen Amtsgerichtes Grossbodungen Geoffnet ist das Museum zu bestimmten Anlassen und auf Anfrage Haus Schotensack Bearbeiten Historisches Handelshaus in Fachwerkbauweise Hasenburg Bearbeiten Die Hasenburg auch Asenberg oder Asenburg genannt war eine bedeutende Reichsburg auf dem gleichnamigen Berg im ostlichen Landkreis Eichsfeld sudlich von Grossbodungen Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Karl Eckardt 1896 1953 Wirtschaftsfunktionar und von 1937 bis 1941 NSDAP Gauwirtschaftsberater im Gau Hessen Nassau Siegfried Stock 1949 Politiker Werner Buse 1950 Politiker Die Linke und ehemaliges Mitglied im Thuringer LandtagPersonen die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten Thomas Billeb ca 1617 in Abtsbessingen 11 Februar 1687 in Grossbodungen Amtmann zu Grossbodungen und Erbauer der Kemnot Johann Friedrich Wackerhagen 1681 1747 schwarzburgischer Hofrat und Oberamtmann zu Grossbodungen bis etwa 1713 sowie Besitzer der Kemnot Justus Ludwig Schlemm 1686 1745 etwa 1714 bis 1719 Amtmann in Grossbodungen Wilhelm Ludwig Steinbrenner 6 Januar 1759 in Petersaurach 26 Dezember 1831 in Grossbodungen war hier Superintendent Carl Duval 1807 1853 Schriftsteller Maler und Lithograf aus Nordhausen lebte einige Jahre in der Kemnot Verkehr Bearbeiten nbsp Bleicheroder Berge mit HasenburgDer Bahnhof Grossbodungen errichtet von Alois Holtmeyer lag an der Bahnstrecke Bleicherode Herzberg Diese ist inzwischen stillgelegt Literatur BearbeitenKieserling nach Blau Die Geschichte Grossbodungens von ihren Anfangen bis 1816 Sonderdruck in Unser Eichsfeld Mecke Duderstadt 1926 Michael Kohler Spuren mittelalterlicher Befestigungen und die fruhe Besiedlungsentwicklung von Grossbodungen In Eichsfelder Heimathefte Heft 2 1985 S 161 170 und Heft 3 1985 S 238 247 Werner Steinmetz Das Dorf im Tal Grossbodungen und sein Umland in der Geschichte 2 unverand Auflage Mecke Duderstadt 1997 ISBN 3 932752 08 2 Gerlinde Grafin von Westphalen Burg und Dorf Grossbodungen in ihrer Geschichte Grossbodungen 1997 S 61 Format 21 cm 21 cm Gustav Blau Zur Geschichte der Hauser und ihrer Besitzer 3 Fassung Plaidt Cardamina 2011Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grossbodungen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Grossbodungen im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Bienert Mittelalterliche Burgen in Thuringen Wartberg Verlag 2000 S 34 ISBN 3 86134 631 1 Michael Kohler Thuringer Burgen und befestigte vor und fruhgeschichtliche Wohnplatze Jenzig Verlag 2001 S 116 ISBN 3 910141 43 9 Thuringer Verband der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933 1945 Hrsg Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Reihe Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thuringen Erfurt 2003 S 35 ISBN 3 88864 343 0 StBA Gebietsanderungen vom 1 Januar bis 31 Dezember 2010 Ohmbergbote 01 2017 Landgemeinde am Ohmberg 25 Januar 2017 abgerufen am 8 September 2017 Thuringer Landesamt fur Statistik Galerie in der Burg Hinweisschild im Glockenstuhl und Jahreszahl auf der Glocke Ortsteile der Landgemeinde Am Ohmberg Bischofferode mit Hauroden und Thomas Muntzer Siedlung Grossbodungen mit Wallrode Neustadt mit Neubleicherode Normdaten Geografikum GND 4086810 2 lobid OGND AKS LCCN n2006021135 VIAF 132740169 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossbodungen amp oldid 227093251