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Greta Maria Gertrud Kuckhoff geb Lorke 14 Dezember 1902 in Frankfurt Oder 11 November 1981 in Wandlitz war eine deutsche Widerstandskampferin gegen den Nationalsozialismus In der DDR war sie von 1950 bis 1958 Prasidentin der Deutschen Notenbank der Vorgangerin der Staatsbank der DDR Greta Kuckhoff 1947 Greta Kuckhoff rechts beim Globke Prozess 1963 Neben ihr Eslanda Goode Robeson die Frau von Paul Robeson Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Auszeichnungen 4 Ehrungen 5 Darstellung Greta Kuckhoffs in der bildenden Kunst Auswahl 6 Werke 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGreta Lorke war die Tochter des katholischen Instrumentenmachers Georg Lorke in Frankfurt Oder Trotz bescheidener Verhaltnisse in ihrer Familie konnte sie ein Oberlyzeum besuchen Nach der Lehrerausbildung 1924 begann Greta Kuckhoff ein Studium der Soziologie und Volkswirtschaft an den Universitaten Berlin und Wurzburg Von 1927 bis 1929 studierte sie an der University of Wisconsin Madison wo sie Arvid und Mildred Harnack kennenlernte Zwischen 1930 und 1932 war sie Mitarbeiterin des Aktienrechtlers Rosendorf in Zurich ab 1933 Sekretarin von Karl Mannheim am Institut fur Sozialforschung in Frankfurt am Main Erste oppositionelle Tatigkeiten fanden bereits zu dieser Zeit statt Im gleichen Jahr lernte Greta den Schriftsteller Adam Kuckhoff kennen den sie 1937 heiratete Bis 1942 arbeitete sie als Ubersetzerin auch fur das Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda Im Jahr 1939 war sie als deutsche Mit Ubersetzerin an der englischen Ubersetzung von Hitlers Mein Kampf beteiligt die im August 1939 erschien Sie hatte damit die Hoffnung verbunden die britische Offentlichkeit uber Hitler aufklaren zu konnen 1 Seit Mitte der 1930er Jahre hatte sie erste Kontakte zu dem Ehepaar Harro und Libertas Schulze Boysen Greta Kuckhoff wurde am 12 September 1942 im Zusammenhang mit den Ermittlungen der Gestapo gegen den Schulze Boysen Harnack Kreis und ihren Ehemann verhaftet am 3 Februar 1943 zum Tode wegen Beihilfe zum Hochverrat und Nichtanzeige eines Vorfalls der Spionage verurteilt Die Todesstrafe wurde am 4 Mai aufgehoben jedoch im September bei einer zweiten Verhandlung vor dem Reichskriegsgericht in zehn Jahre Zuchthaus und Aberkennung der burgerlichen Ehrenrechte wegen Beihilfe zur Vorbereitung eines hochverraterischen Unternehmens und Feindbegunstigung umgewandelt sie kam in das Zuchthaus Waldheim Einen Monat zuvor wurde ihr Mann in Plotzensee als Mitglied der Widerstandsgruppe um Arvid Harnack und Harro Schulze Boysen hingerichtet Am 8 Mai 1945 befreite die Rote Armee Greta Kuckhoff und andere Haftlinge aus Waldheim Greta Kuckhoff trat 1945 in die KPD ein und wurde als Leiterin der Amtsstelle fur die entnazifizierten und herrenlosen Betriebe in Berlin eingesetzt Ab April 1946 war sie durch die Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED Mitglied der SED Zusammen mit Adolf Grimme und Gunther Weisenborn strengte sie im September 1945 einen Prozess gegen den ehemaligen Oberstkriegsgerichtsrat Manfred Roeder an der vor dem Reichskriegsgericht die Anklage gegen die Mitglieder der Roten Kapelle vertreten hatte Das Verfahren gegen Roeder nach Kontrollratsgesetz Nr 10 wurde von der Staatsanwaltschaft Luneburg 1951 eingestellt 2 die in ihrem 1732 Seiten umfassenden Schlussbericht keine Anhaltspunkte dafur fand dass das Verfahren gegen die Rote Kapelle ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit dargestellt habe 3 nbsp GrabstatteAb 1946 arbeitete Kuckhoff in verschiedenen Wirtschaftsgremien mit Sie war Mitglied des ersten und des zweiten Deutschen Volksrats und von 1954 bis 1958 Abgeordnete der Volkskammer Von 1950 bis 1958 war sie Prasidentin der Deutschen Notenbank Kuckhoff war ahnlich wie ihr Vorganger Willy Huhn nicht bereit fachlich fragwurdige geldpolitische Entscheidungen der SED bzw des Ministerrates der DDR unwidersprochen hinzunehmen Nach dem Geldumtausch im Oktober 1957 in dessen Vorbereitung sie offenbar nicht einbezogen worden war trat sie im April 1958 ebenfalls aus gesundheitlichen Grunden als Prasidentin der DNB zuruck 4 5 Nach der Entbindung aus dieser Position betatigte sie sich im Friedensrat der DDR Ab 1964 war sie Vizeprasidentin des Friedensrats der DDR und Mitglied des Weltfriedensrats 1972 veroffentlichte sie ihre Memoiren mit dem Titel Vom Rosenkranz zur Roten Kapelle 6 Ihre Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Berliner Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt Am 7 Mai 2012 wurde fur Greta Kuckhoff in ihrer Geburtsstadt Frankfurt Oder ein Stolperstein des Kunstlers Gunter Demnig verlegt Familie BearbeitenGreta war die dritte Ehefrau des Schriftstellers Adam Kuckhoff mit dem sie ab 1933 zusammenlebte Sie heirateten 1937 und hatten ein gemeinsames Kind den spateren Redakteur der Aktuellen Kamera Ule Kuckhoff Auszeichnungen Bearbeiten1955 Clara Zetkin Medaille 6 Mai 1955 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 1958 Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1965 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold 1967 Ehrenburgerin der Stadt Frankfurt Oder 1968 Carl von Ossietzky Medaille des Friedensrates der DDR 1968 Stern der Volkerfreundschaft in Silber 1970 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in Gold 1972 Stern der Volkerfreundschaft in Gold 1973 Ehrendoktorwurde der Martin Luther Universitat Wittenberg 1977 Thomasius Plakette der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 1980 Karl Marx Orden 1981 Ehrengrab in der Grabanlage Pergolenweg der Gedenkstatte der SozialistenEhrungen BearbeitenDie Kuckhoffstrasse in Berlin Niederschonhausen im Bezirk Pankow ist nach ihr und Adam Kuckhoff benannt Weitere Kuckhoffstrassen gibt es in Aachen diese allerdings nach ihrem Mann Adam Kuckhoff benannt Leipzig und Lutzen In Magdeburg gibt es einen Kuckhoffplatz 7 Auch die Kommunale Berufsschule Crivitz war nach Dr Greta Kuckhoff benannt Darstellung Greta Kuckhoffs in der bildenden Kunst Auswahl BearbeitenIlse Fischer Greta Kuckhoff Tafelbild Ol 1972 8 Werke BearbeitenRote Kapelle In Aufbau Aufbau Verlag Berlin Ost 1948 Heft 1 S 30 37 9 Vom Rosenkranz zur Roten Kapelle Ein Lebensbericht Neues Leben Berlin 1972 u o Literatur BearbeitenBernd Rainer Barth Helmut Muller Enbergs Kuckhoff Greta In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Regina Griebel Marlies Coburger Heinrich Scheel Erfasst Das Gestapo Album zur Roten Kapelle Audioscop Halle S 1992 Gert Rosiejka Die Rote Kapelle Landesverrat als antifaschistischer Widerstand Mit einer Einfuhrung von Heinrich Scheel Ergebnisse Verlag Hamburg 1986 ISBN 3 925622 16 0 Shareen Blair Brysac Mildred Harnack und die Rote Kapelle Die Geschichte einer ungewohnlichen Frau und einer Widerstandsbewegung Scherz Bern 2003 ISBN 3 502 18090 3 Anne Nelson Die Rote Kapelle Die Geschichte der legendaren Widerstandsgruppe C Bertelsmann Munchen 2010 ISBN 978 3 570 10021 9 Joachim Puttbus Greta Kuckhoff Die Zeit Nr 4 1952 Axel Reitel Vertrauen gegen Beschwichtigung Anmerkungen zu Greta Kuckhoff und der Roten Kapelle In Gerbergasse 18 Heft 89 2018 Heft IV S 32 35 Regine Robin Un roman d Allemagne Stock Paris 2016 darin La correspondance de Greta Kuckhoff de l Orchestre rouge Kap 2 2 S 128 132 frz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Greta Kuckhoff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Greta und Adam Kuckhoff in Berlin Friedenau Literatur von und uber Greta Kuckhoff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Nachlass Bundesarchiv N 2506Einzelnachweise Bearbeiten John Murphy Why did my grandfather translate Mein Kampf BBC News 13 Januar 2015 Heinz Hohne Kennwort Direktor Die Geschichte der Roten Kapelle Frankfurt 1970 S 15 18 Heinrich Grosse Anklager von Widerstandskampfern und Apologet des NS Regimes nach 1945 Kriegsgerichtsrat Manfred Roeder PDF 130 kB In Kritische Justiz 2005 S 48 Abgerufen am 19 Januar 2014 Bundesarchiv Sign DN 6 Vgl Broosch S 181 Siehe auch SAPMO BArch DY 30 J IV 2 2 A 614 Bl 55f Deutsche Linke am Kreuzweg Aus den Lebenserinnerungen einer Widerstandskampferin In Die Zeit Nr 13 1973 Kuckhoffplatz bei OpenStreetMap http www deutschefotothek de documents obj 70241578 df hauptkatalog 0176832 Online bei mythoselser de mit einer Einleitung von Peter Koblank Abgerufen am 11 Januar 2014 Prasidenten der Deutschen Notenbank bzw Staatsbank der DDR Willy Huhn 1948 1950 Greta Kuckhoff 1950 1958 Martin Schmidt 1958 1961 Rolf Wetzel 1961 1964 Helmut Dietrich 1964 1967 Margarete Wittkowski 1967 1974 Horst Kaminsky 1974 1990 Normdaten Person GND 118567446 lobid OGND AKS LCCN n2013033223 VIAF 62340848 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuckhoff GretaALTERNATIVNAMEN Lorke Greta Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Widerstandskampferin und Prasidentin der Staatsbank der DDR MdVGEBURTSDATUM 14 Dezember 1902GEBURTSORT Frankfurt Oder STERBEDATUM 11 November 1981STERBEORT Wandlitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Greta Kuckhoff amp oldid 238222093