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Das Grenztalmoor ist ein Niedermoorgebiet mit einem zentral gelegenen Regenmoor letzteres bildet das Naturschutzgebiet Rauhes Moor Das Grenztalmoor befindet sich im Mecklenburgisch Vorpommerschen Grenztal zwischen den Stadten Bad Sulze und Tribsees Es liegt auf der Talwasserscheide zwischen der Recknitz im Westen und der Trebel im Osten In dem auch Tribseer Pass genannten Bereich liegt das Bodenniveau um 2 m uber dem Meeresspiegel im Recknitztal bei Bad Sulze um 1 m im Trebeltal insgesamt unter 2 m auf einer kleinen Flache aber sogar unter Null Die Scheitelwasserstande in den Graben am Rand des Moores und zeitweise auch im Moor liegen bzw lagen etwa 1 5 m u NHN weniger als der hochste seit 1973 in der Trebel bei Tribsees gemessene Wasserstand von 1 63 m uber NHN 1 Grenztalmoor Peene Grenztalmoor zwischen Recknitz und TrebelAlter Torfstich im Grenztalmoor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vegetation und Tierwelt 3 Kanale 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach dem Ende der Weichseleiszeit bildeten sich im Grenztal Quellmoore heraus aus denen spater grossflachige Durchstromungsmoore entstanden Im zentralen nahrstoffarmen Bereich entstand zu Beginn unserer Zeitrechnung ein Regenmoor Dieses breitete sich allmahlich auf einer mehrere hundert Hektar grossen Flache aus und erreichte eine rezente Torfmachtigkeit bis zu einem Meter bis das Moorwachstum durch Eingriffe des Menschen beendet wurde Im Mittelalter verlief durch das Moor die Grenze Mecklenburgs mit dem Furstentum Rugen seit Mitte des 14 Jahrhunderts mit Pommern Bis zum Ende des 17 Jahrhunderts erfolgte keine Entwasserung des Moores wie eine Karte des damals als Hard Moor bezeichneten Gebietes aus der Schwedischen Landesaufnahme zeigt Auf der pommerschen Seite erfolgten ab 1757 umfangreiche Entwasserungsarbeiten und besonders im 19 Jahrhundert grossflachige Abtorfungen des Regenmoores in der Nahe von Tribsees Weitere Nutzungen erfolgten nur in geringem Umfang In den 1950er Jahren kam es zu einem Moorbrand Seit dieser Zeit konnten sich Kiefern und Birken ansiedeln die sich begunstigt durch die bis 1997 durchgefuhrten Entwasserungen in der Umgebung zu einem Wald entwickeln konnten 1967 wurde auf Beschluss des Rates des Bezirkes Rostock eine uber 400 Hektar grosse Flache zum Naturschutzgebiet erklart Seit Mitte der 1990er Jahre wurden im Zuge des Moorschutzprojektes EU LIFE des Landes Mecklenburg Vorpommern umfangreiche Massnahmen zur Wiedervernassung des Grenztalmoores mit dem Ziel der Revitalisierung des Regenmoores durchgefuhrt Das Moor ist durch einen Wanderweg von Tribsees aus zuganglich Vegetation und Tierwelt BearbeitenDer fur Regenmoore untypische Moorbirken und Kiefernwald in den auch Eichen und Ebereschen eingewandert sind soll durch die Wiedervernassung zuruckgedrangt werden Besondere im Grenztalmoor vorkommende Pflanzenarten sind Sumpfporst Glocken Heide Krahenbeere Rundblattriger Sonnentau und Mittleres Torfmoos Auf massig nahrstoffreichen Standorten tritt Konigsfarn auf An Saugetierarten treten insbesondere Rotwild Rehe und Schwarzwild auf Kreuzottern traten fruher so zahlreich auf dass sie in den 1950er Jahren zur Gewinnung von Immunserum abgesammelt wurden In den 1990er Jahren durchgefuhrte Untersuchungen zeigten dass diese Reptilien neben Ringelnattern Blindschleichen und Waldeidechsen weiterhin im Grenztalmoor anzutreffen sind Fruhere Meldungen des Vorkommens von Sumpfschildkroten konnten bisher nicht bestatigt werden Haufig kommen Moorfrosch und Erdkrote vor Neben weiteren Froscharten wurden zahlreiche feuchtigkeitsliebende Tagfalter festgestellt Kanale BearbeitenVon Bad Sulze aus legte man 1744 den Burgergraben an Auf diesem wurde der von Kleinbauern oder auch Klenburgern gestochene Torf zur Saline transportiert 1813 wurde dann mit dem Prahmkanal am Nordrand des Moores ein Schifffahrtsweg von der Recknitz an die Trebel gebaut Auf dem Gelande der Saline wurde die Recknitz die dort heute wieder einen Wasserspiegel von 40 bis 50 cm uber dem Meer hat 2 um etwa einen Meter gestaut was auch den Betrieb eines Wasserrades ermoglichte So konnte Wasser aus dem Oberlauf in den Kanal abgezweigt werden Es floss uber die naturliche Wasserscheide hinweg in Richtung Trebel Fur den Ab und Aufstieg der Prahme gab es jenseits der Wasserscheide an zwei Stellen holzerne Schleusen Die obere lag an der Chaussee von Sulze nach Tribsees die den Kanal mit einer Klappbrucke uberquerte die untere an der Mundung des Kanals in die Trebel Von der Saline zur oberen Schleuse fuhrte der Kanal mitten durchs Moor Die Schleusenkammern von 20 m 5 m waren auf die Masse der Torfprahme abgestimmt Der Kanal ermoglichte es der Saline in Sulze auch Torf aus dem Trebeltal zu verbrennen und erleichterte wiederum die Vermarktung des Salzes Eine Schleuse in Sulze die durchgehende Fahrten von der unteren Recknitz ins Peenegebiet ermoglicht hatte findet sich in den Karten des 19 Jahrhunderts nicht Nach der Einstellung des Salinenbetriebs im Jahr 1906 verfiel der Kanal schnell In den 1950er Jahren gab es Plane dem Hafen Rostock als wichtigstem Seehafen der DDR eine Anbindung an die Binnenschifffahrt zu geben Zu diesem Recknitz Trebel Peene Kanal hatte auch eine leistungsfahige Verbindung zwischen Recknitz und Trebel gehort Nach ersten Arbeiten an einem Kanalabschnitt im Trebeltal wurden die Plane aber in den fruhen 1960er Jahren wieder aufgegeben 3 4 Im Zuge der Renaturierungsmassnahmen wurden 1996 und 2000 mehrere Graben unterbrochen Der aus dem Prahmkanal hervorgegangene Graben ist inzwischen vollig aufgegeben aber sein Verlauf abgesehen von wenigen Unterbrechungen noch im Glande zu erkennen Der Entwasserungsgraben nordlich des Moors hat keine Verbindung mehr zur Trebel und seine Mundung in die Recknitz wurde flussaufwarts verlegt Die fruhere Verbindung sudlich des Moores gleichzeitig Entwasserung einer Sandgrube hat nur noch Anschluss an die Trebel Ein zeitweilig bestehender Meliorisationskanal mitten durchs Moor wurde vollig aufgegeben 5 2 Literatur BearbeitenDieter Gremer Dierk Michaelis NSG Rauhes Moor im Grenztal In Greifswalder Geographische Arbeiten Bd 30 Landschaftsokologische Exkursionen in die Greifswalder Umgebung Greifswald 2003 ISBN 3 86006 215 8 S 43 47 Digitalisat des Bandes PDF Gerald Jurasinski Sandra Schenk Birgit Schroder Florian Jansen Das Grenztalmoor In Tuexenia Beiheft 13 2021 S 91 108 Andre Bonsel Michael Runze Die Bedeutung projektbegleitender Erfolgskontrollen bei der Revitalisierung eines Regenmoors durch wasserbauliche Massnahmen In Natur und Landschaft 80 Jahrgang Heft 4 2005 ISSN 0028 0615 S 154 160 Digitalisat PDF Umweltministerium Mecklenburg Vorpommern Hrsg Grenztalmoor 80 in Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg Vorpommern Demmler Verlag Schwerin 2003 S 230 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Grenztalmoor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kartenportal Umwelt M V mit Geodaten u a Grenze des Naturschutzgebietes Projektskizze des Staatlichen Amtes fur Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern Kartenserver Geogreif der Universitat Greifswald Messtischblatt Nr 1841 Marlow von 1911 Messtischblatt Nr 1842 Drechow von 1898 Messtischblatt Nr 1942 Tribsees von 1884Einzelnachweise Bearbeiten Pegelverlauf Tribsees Sud Trebel 04754 0 a b Auskunft des Staatlichen Amtes fur Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern Grenztalmoor Stiftung Umwelt und Naturschutz Mecklenburg Vorpommern abgerufen am 16 Mai 2016 Trebel Faltbootwiki 24 November 2015 abgerufen am 16 Mai 2016 GAIA MV Themen Wasser mit Kilometrierung aller klassifizierten Gewasser u topografischer Hintergrund nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Grenztalmoor im Hintergrund Blick von Bad Sulze Ausbau Naturschutzgebiete im Landkreis Vorpommern Rugen nbsp Naturschutzgebiet nbsp Wappen Landkreis Vorpommern RugenAbtshagen Ahrenshooper Holz Barther Oie Beuchel Bock Borgwallsee und Putter See Dierhager Moor Dornbusch und Schwedenhagener Ufer Dunenheide auf der Insel Hiddensee 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