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Grotzingen ist ein Stadtteil am ostlichen Rand von Karlsruhe Grotzingen wurde am 1 Januar 1974 nach Karlsruhe eingemeindet umfasst 11 3 km und hatte am 30 Juni 2014 9 168 Einwohner Wappen der Stadt Karlsruhe Wappen des Stadtteils Grotzingen GrotzingenStadtteil von KarlsruheLage von Grotzingen in KarlsruheBasisdatenGeographische Lage 49 1 N 8 30 O 49 009444444444 8 4955555555556 127 Koordinaten 49 1 N 8 30 OHohe 127 m u NNFlache 11 3358 km Einwohner 9 211 30 Juni 2016 Bevolkerungsdichte 813 Einwohner je km Eingemeindung 1 Januar 1974Postleitzahlen 76229Vorwahl 0721VerkehrsanbindungAutobahnBundesstrasseStadtbahn S 4 S 5 S 51Buslinien 21 22 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verkehr 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Historischer Rundgang 3 2 Ferienstrassen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Rathaus und Dorfplatz von GrotzingenErste Ansiedlungen sind fur das 4 und 7 Jahrhundert nordlich und sudlich der Pfinz nachgewiesen Erstmals urkundlich erwahnt wurde Grezingen wie es nach dem damals Sippenaltesten Grezzo benannt wurde im Zusammenhang mit dem Salischen Kirchenraub im Jahre 985 wodurch der Ort seinem bisherigen Besitzer dem elsassischen Kloster Weissenburg entzogen wurde Uber die Salier gelangte Grotzingen im 12 Jahrhundert in den Besitz des Adelsgeschlechts der Staufer Zu dieser Zeit wurde auf Grotzinger Gemarkung Durlach gegrundet Bei einem im 13 Jahrhundert genannten Kastell durfte es sich sehr wahrscheinlich um die Burg auf dem Turmberg handeln der den Grotzinger Grafen als Herrensitz diente Die Kirche im Ort mit der bekannten gedrehten Turmspitze wurde erstmals 1255 erwahnt In Grotzingen befindet sich Schloss Augustenburg benannt nach der Markgrafin Auguste Maria von Baden Durlach Der Ort ist in Altkircher Ober Unter und Mittelviertel eingeteilt Das Rathaus das ursprunglich 1584 erbaut seine heutige Form 1688 erhielt liegt im Mittelviertel Im 16 und 17 Jahrhundert wurde Grotzingen durch die Pest den Dreissigjahrigen Krieg und schliesslich den Pfalzischen Erbfolgekrieg schwer in Mitleidenschaft gezogen und teilweise niedergebrannt nbsp Judischer Friedhof GrotzingenIm September 1936 lebte in Grotzingen eine kleine judische Gemeinde mit etwa 20 Mitgliedern Wahrend der Novemberpogrome in der Nacht vom 9 auf den 10 November 1938 kam es auch hier zu Ausschreitungen Hierbei wurde die Synagoge geschandet und stark beschadigt aber aufgrund des Hinweises der Nachbarn dass auch ihre Hauser gefahrdet seien nicht angezundet Sie wurde schliesslich Anfang 1939 im Auftrag der Gemeinde abgerissen Damit gab es kein religioses Gemeindeleben der Juden in Grotzingen mehr Nachdem man sie teilweise fur mehrere Wochen ins Konzentrationslager Dachau verschleppt hatte verliessen viele judische Familien das Land Am 22 Oktober 1940 schliesslich mussten die letzten zehn noch im Dorf lebenden Menschen judischen Glaubens auf einen Lastwagen steigen und wurden zusammen mit den anderen Juden aus Baden und der Pfalz nach Sudfrankreich in das Lager Camp de Gurs deportiert In der Nacht vom 24 auf den 25 April 1944 flogen 600 alliierte Bomber mit 2000 Tonnen Spreng und Brandbomben Karlsruhe an Doch wahrend der Markierungen das heisst dem Abwerfen von Leuchtbomben so genannten Christbaumen kam ein Gewittersturm auf der dazu fuhrte dass Karlsruhe relativ verschont blieb die umliegenden Dorfer allerdings schwer leiden mussten In dieser Nacht wurde Grotzingen zu 24 zerstort drei Menschen fanden den Tod 1889 entstand die Grotzinger Malerkolonie deren bekannteste Vertreter Friedrich Kallmorgen Margarethe Hormuth Kallmorgen Gustav Kampmann Karl Biese Franz Hein Jenny Fikentscher und Otto Fikentscher waren Die Gruppe loste sich 1903 endgultig auf Bis heute sehen sich viele Grotzinger Kulturschaffende in dieser Traditionslinie Im Zuge der Baden Wurttembergischen Gemeindereform fand am 11 Marz 1973 eine Abstimmung zum Beitritt Grotzingens zur Gemeinde Pfinztal statt 63 stimmten mit Ja und 36 mit Nein aufgrund der Wahlbeteiligung befurworteten aber nur 44 58 der Wahlberechtigten einen Beitritt so dass der Gemeinderat nicht an diese Abstimmung gebunden war Nach dessen Votum erfolgte am 1 Januar 1974 die Eingemeindung nach Karlsruhe 1 Verkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof GrotzingenDer Bahnhof Grotzingen liegt an der Bahnstrecke Karlsruhe Muhlacker Hier zweigt die Kraichgaubahn nach Heilbronn ab Am Bahnhof Grotzingen halten ausschliesslich Zuge der Stadtbahn Karlsruhe Die S5 verkehrt uber Berghausen nach Sollingen zum Teil weiter nach Pforzheim Die S4 verkehrt nach Ohringen Cappel uber Bretten Eppingen und Heilbronn Die Buslinien 21 und 22 verkehren durch Grotzingen und verbinden es mit Durlach und dem Turmberg Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie ehemalige Diedelsheimer Muhle heute Muhlen Freilichtmuseum An der Pfinz 27 2 Historischer Rundgang Bearbeiten 1991 wurde von Hans Knab zum 1000 jahrigen Ortsjubilaum der Historische Rundgang eingerichtet der mit Bildern und Texten auf 38 Informationstafeln Einblicke in die Vergangenheit Grotzingens gewahrt Teile der Bilder basieren auf Gemalden und Zeichnungen seines Grossvaters Friedrich Kallmorgen eines Mitbegrunders der Grotzinger Malerkolonie einer Kunstlerkolonie nach dem Vorbild Worpswedes 2012 wurden die Tafeln durch neu gestaltete Stelen ersetzt Die Texte auf den Stelen basieren auf den ursprunglichen Texten Knabs und wurden von Simone Maria Dietz uberarbeitet Ferienstrassen Bearbeiten 1888 im Jahre der Grundung der Grotzinger Malerkolonie fuhr Bertha Benz mit ihren beiden Sohnen von Mannheim uber Grotzingen nach Pforzheim An diese erste automobile Fernfahrt der Geschichte erinnert seit 2008 die Bertha Benz Memorial Route die durch Grotzingen fuhrt Literatur BearbeitenSusanne Asche Eintausend Jahre Grotzingen Die Geschichte eines Dorfes In Veroffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd 13 Badenia Verlag Karlsruhe 1991 ISBN 978 3 89735 337 4 Armin G Meyer Sabine Meyer Carillon Ortsfamilienbuch Karlsruhe Teil 1 Hof und Hofdienerschaft Carlsburg in Durlach Schloss Augustenburg in Grotzingen markgraflicher Hof zu Basel 1688 1743 und Hof Gemeinde Karlsruhe 1750 1761 Cardamina Verlag Susanne Breuel 2014 ISBN 978 3 86424 162 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grotzingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grotzingen Karlsruhe im Stadtwiki Karlsruhe Private Website uber den Historischen RundgangEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 481 Hans Huth Das Freilichtmuseum Diedelsheimer Muhle in Grotzingen Kreis Karlsruhe Die Rettung eines technischen Kulturdenkmals In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 2 Jg 1973 Heft 1 S 24 27 PDF Memento des Originals vom 20 November 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www denkmalpflege bw de Stadtteile von KarlsruheInnere Stadtteile Innenstadt Ost Innenstadt West Nordstadt Nordweststadt Oststadt Sudstadt Sudweststadt Weststadt nbsp Aussere Stadtteile Beiertheim Bulach Daxlanden Durlach Grotzingen Grunwettersbach Grunwinkel Hagsfeld Hohenwettersbach Knielingen Muhlburg Neureut Oberreut Palmbach Rintheim Ruppurr Stupferich Waldstadt Weiherfeld Dammerstock Wolfartsweier Normdaten Geografikum GND 4094043 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grotzingen Karlsruhe amp oldid 233524278