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Die Gordiene altgriechisch Gordyhnh f sg auch bekannt als Corduene Carduene Gorduene Cordyene Cardyene Gordyaia Korduene Korchayk und Girdiyan bezeichnet einen antiken Staat im nordlichen Mesopotamien in der heutigen Region Kurdistan Gordiene lag sudostlich von Grossarmenien Nach der Encyclopaedia Britannica ist Gordiene der antike Name der Region von Bohtan Provinz Sirnak 1 Gordiene Urartu Diyarbakir Nusaybin ZaxoGrenzen der CardueneIn syrischen Quellen wird es als Beth Qardu und kleiner Vasallenstaat zwischen Armenien und Persien bezeichnet Es soll in der bergigen Region um den Van See in der heutigen Turkei gelegen haben Der Staat erstreckte sich bis an das linke Tigrisufer Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung des Namens 2 Erwahnung in romischen Quellen 3 Geschichte 3 1 Zeitleiste 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseUrsprung des Namens BearbeitenDer Name Corduene ist moglicherweise von dem Stamm der Karduchoi altgriechisch Kardoyxoi abgeleitet den Xenophon in der Anabasis 4 18 erwahnt Die unterschiedlichen Namen ruhren wahrscheinlich von der schwierigen Transkription des ch im Lateinischen her Der Name Karduchoi konnte auch aus dem Armenischen stammen da die Silbe choi oft das armenische Pluralsuffix ch ersetzt Die Bewohner der Region sprachen vermutlich eine iranische Sprache 2 und waren nach Ansicht von Mekerdich Chahin Nachfahren der Meder 3 Laut Xenophon hingegen sprachen die Karduchoi einen skythischen Dialekt Erwahnung in romischen Quellen BearbeitenDer griechische Historiker Strabon setzt Gordiaia und die Gordini mit den Karduchoi Xenophons gleich 4 Strabo verwendete den Begriff Gordiene altgriechisch Gordyhnh Gordiene oder altgriechisch Gordyaia Orh Gordiaea fur die Berge zwischen Diyarbakir und Mus Die grossten Stadte sollen Sareisa Saris bei Ergani Satalka und Pinaka gewesen sein 5 Pinaka wird mit Finek Cizre oder Eski Yapi identifiziert 6 Ammianus Marcellinus erwahnt es als Phaenicha in der Zabdikene die syrische Bezeichnung war Phenek 7 Nach Strabo waren die Gordini grosse Baumeister und als Experten im Belagerungswaffenbau bekannt Auch das Carduene der romischen Quellen wird mit der Gordiene identifiziert Ammianus Marcellinus besuchte die Region auf einer diplomatischen Reise Plinius nennt einen Konig Zarbinios 8 Das Corduene oder Carduene der romischen Quellen war eine Landschaft im Zagros oder dem armenischen Hochland Sie lag zwischen Arzanene im Westen Zabdiene im Suden Adiabene im Sudosten der Sophene im Sudwesten Moxoene und Armenien im Norden Driver beschreibt sie als das Bergland zwischen Diyarbakir Nusaybin und Zaxo 9 Nach der Kirchengeschichte des Philostorgius III 7 auch bei Nikephorus Kallistos entspringen in der Carduene gegenuber von Syrien zahlreiche Nebenflusse des Tigris Iulius Honorius Cosmographia kennt eine Stadt Corduena die von den Flussen Chrysorroas und Tigris umflossen wird 10 Die Bewohner der Carduene werden meist mit dem Karduchoi des Xenophon Anabasis und Strabons Gordiene gleichgesetzt Nach Plinius 11 grenzen die Karduchoi an die Azoni die Driver bei Ḥazzu vermutet 12 an Auch das Qardu der fruhen syrischen Quellen entspricht vielleicht der Carduene 13 Corduene lag in den Landern Sems 14 Dieses Qardu ist allerdings das Land in dem Noahs Arche landete und sollte daher eher in der Gegend des Ararat oder des Cudi Dagi liegen Geschichte Bearbeiten nbsp Konigreich Corduene 60 v Chr 189 bis 90 v Chr war Gordiene ein unabhangiger Staat Danach herrschten Phraates III von Parthien wie auch Tigranes II von Armenien uber das Land Unter Gnaeus Pompeius Magnus wurde es von den Romern erobert Nachdem Tigranes die Stadte zerstort hatte und Teile der Bevolkerung nach Tigranocerta umsiedelte gab es keinen Widerstand mehr gegen die armenische Herrschaft 69 v Chr plante Zarbienus Konig von Gordiene einen Aufstand gegen Tigranes Er rief mithilfe von Appius Claudius Pulcher Rom um Unterstutzung an aber der Aufstand schlug fehl und Zarbienus wurde von Tigranes getotet Danach liess Lucius Licinius Lucullus ein Denkmal fur Zarbienus aufstellen und eroberte Gordyene Nach Pompeius Erfolgen gegen Pontos und Armenien drang dieser bis zum Euphrat vor und forderte Gordyene von den Parthern zuruck Da diese einem Konflikt mit Rom aus dem Weg gehen wollten konnte der von Pompeius geschickte Afranius das Gebiet ohne Kampf einnehmen Die verbliebenen Parther wurden aus dem Land vertrieben Der Staat wurde ein romischer Vasall Im 3 Jahrhundert eroberte Diokletian das Land erneut und die romische Zugehorigkeit des Gebiets wurde in einem Friedensvertrag zwischen Rom und Persien bestatigt Der Name der Provinz taucht erneut auf in den Berichten uber eine Schlacht zwischen den Persern unter Schapur II und Rom unter Julian Infolge des Sieges uber Narseh 296 wurde ein Friedensvertrag unterzeichnet der das nordliche Ufer des Tigris mit Gordiene dem romischen Einflussbereich zuschlagt Im Fruhling 360 begann Schapur II einen Feldzug um die Stadt Singara einzunehmen Die Stadt fiel nach einigen Tagen Belagerung Nach diesem Sieg setzte Schapur seinen Weg nordwarts fort liess Nisibis links liegen und griff die Festung Bezabde Cizre oder Eski Hendek 15 an Diese Festung kontrollierte die Region am Tigris an der dieser aus dem Bergland in die Ebenen fliesst und wo viele Handelswege entlanglaufen Daher war die Burg von den Romern mit einer doppelten Mauer ausgebaut und drei Legionen besetzt worden Mit einem Trick gelang es Schapur die Mauern zu uberwinden und es kam zu einer Schlacht an deren Ende die Stadt eingenommen und die Verteidiger niedergemetzelt wurden Unter Jovian 363 364 gaben die Romer Gordiene auf nachdem sie auch Seleukia Ktesiphon nicht einnehmen konnten Heute gehort das Gebiet zur Turkei Die Bewohner Gordienes werden oft als Vorfahren der heutigen Kurden angesehen Zeitleiste Bearbeiten zum Perserreich 595 331 v Chr zu Alexander dem Grossen 331 301 v Chr zum Seleukidenreich 301 189 v Chr unabhangig 189 90 v Chr zu Armenien 90 66 v Chr 16 zu Rom 66 v Chr 37 n Chr zum Partherreich 37 47 zu Rom 47 252 zum Sassanidenreich 252 287 zu Rom 287 384 zu Armenien 384 428 zum Sassanidenreich 428 653 zum Kalifat der Umayyaden 17 Siehe auch BearbeitenAdiabene Osrhoene SopheneLiteratur BearbeitenAdolf Baumgartner Gordyhnh In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VII 2 Stuttgart 1912 Sp 1594 f Michal Marciak Sophene Gordyene and Adiabene Three Regna Minora of Northern Mesopotamia Between East and West Impact of Empire Band 26 Brill Leiden Boston 2017 ISBN 978 90 04 35070 0 S 161 254 fachwissenschaftliche Rezension Gordyene In Richard D Sullivan Near Eastern Royalty and Rome 1990 Hans Treidler Gordyaia In Der Kleine Pauly KlP Band 2 Stuttgart 1967 Sp 847 Josef Wiesehofer Gordyaia In Der Neue Pauly DNP Band 4 Metzler Stuttgart 1998 ISBN 3 476 01474 6 Sp 1149 G R Driver The dispersion of the Kurds in ancient times Journal of the Royal Asiatic Society of Great Britain and Ireland 4 Oktober 1921 S 563 572 Einzelnachweise Bearbeiten Darius In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 7 Constantine Pavlovich Demidov London 1910 Abschnitt Darius III Codomannus S 833 englisch Volltext Wikisource utexas edu Memento des Originals vom 24 September 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www utexas edu M Chahin Before the Greeks Lutterworth Press Cambridge 1996 ISBN 0 7188 2950 6 S 109 Strabon 11 747 Strabon 16 1 24 Nigel Pollard Soldiers cities and civilians in Roman Syria University of Michigan Press Ann Arbor 2000 ISBN 0 472 11155 8 S 288 P M Michele Daviau John William Wevers Michael Weigl Paul Eugene Dio Hrsg The world of the Aramaeans III Studies in Language and Literature in Honour of Paul Eugene Dion Sheffield Academic Press Sheffield 2001 S 173 Plinius Naturalis historia 6 44 G R Driver S 564 G R Driver S 565 Naturalis historia 5 30 118 G R Driver S 564 G R Driver S 563 G R Driver S 565 Nigel Pollard Soldiers cities and civilians in Roman Syria 2000 S 288 Raymond Van Dam Kingdom of Snow Roman rule and Greek culture in Cappadocia University of Pennsylvania Press Philadelphia 2002 my raex com Memento des Originals vom 12 Juni 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot my raex com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gordiene amp oldid 235083895