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Osrhoene Osroene Osrohene Orrhoene Altgriechisch Ὁsrohnh bezeichnet eine Landschaft im nordlichen Zweistromland In Nachfolge des zerfallenden Seleukidenreiches konnte sich ab etwa 133 v Chr ein lokales Konigreich etablieren Es umfasste das Gebiet um Edessa heute Sanliurfa Turkei Der lokale aramaische Dialekt von Edessa der von der Mehrheit der Bevolkerung gesprochen wurde wurde zum Vorlaufer des Syrischen Heute bildet die Region das Grenzgebiet zwischen Syrien und der Turkei Osrhoene als Romische ProvinzOsrhoene und die Nachbarstaaten um 50 v Chr Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Konige von Osrhoene 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEnde des 2 Jahrhunderts v Chr gelang es einer Dynastie lokaler Herrscher sich in einem relativ kleinen Gebiet ostlich des Euphrat zu etablieren Das Reich lag im Spannungsfeld zwischen dem mit Rom verbundeten Kappadokien im Westen den machtigen Konigreichen von Pontos im Norden und Armenien im Nordosten sowie dem aufstrebenden Partherreich im Sudosten Nachdem Pompeius 64 v Chr die Reste des Seleukidenreiches sudlich von Osrhoene zur romischen Provinz Syria gemacht und das pontische Reich zerschlagen hatte entwickelte sich Osrhoene ahnlich wie Armenien zu einer Art Pufferstaat zwischen der romischen und der parthischen Einflusssphare Nach der verheerenden Niederlage des Crassus in der Schlacht bei Carrhae 53 v Chr wurde die Region aber zunachst parthisch Nachdem im Jahre 17 Kappadokien und 72 Kommagene endgultig romisch geworden waren etablierte sich hier der Euphrat immer mehr als Grenzfluss Osrhoene wurde 114 zusammen mit Armenien und Mesopotamien von Kaiser Trajan erobert Allerdings kam es in den eroberten Gebieten bald darauf zu Aufstanden und Trajans Nachfolger Hadrian gab dort sofort alle romischen Anspruche wieder auf Der romische Kandidat fur den parthischen Konigsthron wurde mit dem Gebiet von Osrhoene abgefunden das er aber wenige Jahre spater auch noch verlor Kaiser Lucius Verus durchzog die Region 165 auf seinem erfolgreichen Feldzug gegen die Parther danach blieb sie ein halb autonomer Satellitenstaat Wahrend des romischen Burgerkrieges von 193 194 ging die Kontrolle uber Osrhoene kurzfristig verloren wurde aber von Septimius Severus in den Partherkriegen von 195 und 197 198 wiederhergestellt In Osrhoene regierte eine Familie die einige Konige mit dem Namen Abgar hervorbrachte Abgar VIII 177 212 kann moglicherweise als der erste christliche Konig der Weltgeschichte betrachtet werden Der Kirchenvater Eusebius von Caesarea berichtet in seinem Werk jedoch nichts von einer Bekehrung des Konigs Mindestens stand der Konig dem Christentum aufgeschlossen gegenuber 1 Der romische Kaiser Caracalla entthronte bereits um 214 den Nachfolger Abgars des Grossen seinen Sohn Abgar IX und machte Osrhoene endgultig zu einer romischen Provinz auch wenn spater noch Nachkommen der Konigsfamilie bezeugt sind Nachdem das Partherreich im 3 Jahrhundert von der persischen Dynastie der Sassaniden erobert worden war wurde Osrhoene eine umstrittene Region im Grenzgebiet zwischen dem Neupersischen Reich und Ostrom Nach der Belagerung von Edessa und Carrhae durch Schapur I erlitten die Romer hier 260 eine schwere Niederlage bei der Kaiser Valerian selbst in Gefangenschaft geriet Der Herrscher der reichen mit Rom verbundeten nahezu unabhangigen Wustenstadt Palmyra Septimius Odaenathus half den Romern danach entscheidend die Kontrolle uber Osrhoene wiederherzustellen Sein minderjahriger Sohn Vaballathus wandte sich jedoch unter Fuhrung seiner Mutter Zenobia gegen die Romer wurde zum Augustus erhoben und konnte erst 272 mit seiner Mutter von Aurelian besiegt und gefangen genommen werden Bis zur Eroberung durch die Araber um 640 blieb die Osrhoene wahrend der gesamten Spatantike romische Provinz mit Edessa das die Sassaniden wiederholt belagerten als Statthaltersitz Die Konige von Osrhoene BearbeitenAryu 132 127 v Chr Abdu 127 120 Fradhasht 120 115 Bakru I 115 112 Bakru II 112 94 Ma nu I 94 Abgar I 94 68 Abgar II 68 52 Ma nu II 52 34 Paqor 34 29 Abgar III 29 26 Abgar IV 26 23 Ma nu III 23 4 Abgar V 4 v Chr 7 n Chr Ma nu IV 7 13 Abgar V 13 50 Ma nu V 50 57 Ma nu VI 57 71 Abgar VI 71 91 Sanatruk 91 109 Abgar VII 109 116 romische Besatzung 116 118 Yalur 118 122 mit Parthamaspates Parthamaspates 118 123 Ma nu VII 123 139 Ma nu VIII 139 163 Wa il 163 165 Ma nu VIII 165 177 Abgar VIII der Grosse 177 212 Abgar IX 212 214 Literatur BearbeitenFergus Millar Hrsg Das Romische Reich und seine Nachbarn Die Mittelmeerwelt im Altertum IV Fischer Weltgeschichte Band 8 Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1966 S 107 117 ff 201 215 f 218 221 Andreas Luther Elias von Nisibis und die Chronologie der edessenischen Konige in Klio 81 1999 S 180 198 Andreas Luther Die ersten Konige von Osrhoene in Klio 81 1999 S 437 454 Andreas Luther Nordmesopotamien und Rom Untersuchungen zur Geschichte der Konigreiche Osrhoene und Hatra ca 130 v Chr bis ca 250 n Chr Unpublizierte Habilitationsschrift Freie Universitat Berlin 2000 Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Krause Gerhard Muller Hrsg Theologische Realenzyklopadie Teile 1 2 S 28037 158333333333 38 791666666667 Koordinaten 37 N 39 O Normdaten Geografikum GND 4558196 4 lobid OGND AKS LCCN n93008476 VIAF 132673816 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osrhoene amp oldid 233574524