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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung in dem Artikel werden die Forschungen des NRL in Amerika sowie in damals britisch Australien vollig ausgeblendet Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Geschichte des Radar beschreibt die Entwicklung von Radarsystemen von den ersten Versuchen 1904 uber den Forschungswettstreit wahrend des Zweiten Weltkrieges bis hin zu den neuesten Technologien in Raumfahrt und Automobilindustrie Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung und erste praktische Radar Ortungen 2 Entwicklung wahrend des Zweiten Weltkrieges 2 1 Geschichte der Radarentwicklung in Deutschland 2 2 Geschichte der Radarentwicklung in England 2 3 Geschichte der Radarentwicklung in der Sowjetunion 3 Forschung nach dem Zweiten Weltkrieg 4 Zivile Nutzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntdeckung und erste praktische Radar Ortungen Bearbeiten nbsp Patent von Hulsmeyers Telemobiloskop 30 April 1904 Heinrich Hertz stellte 1886 beim experimentellen Nachweis von elektromagnetischen Wellen fest dass Radiowellen von metallischen Gegenstanden reflektiert werden Elf Jahre spater wiederholte der Inder Jagadish Chandra Bose die Hertzschen Versuche in Kalkutta diesmal jedoch mit einer kurzeren Wellenlange als Hertz Auf der Basis dieser Versuche entwickelte Bose unter anderem den Wellenleiter eine wichtige Komponente von Radargeraten Die ersten praktischen Ortungen und Entfernungsmessungen mittels Radiowellen fuhrte 1904 der deutsche Hochfrequenztechniker Christian Hulsmeyer durch Er entwickelte und prasentierte das erste funktionierende Radarsystem das mit 50 cm Wellen arbeitete und bereits die klassische Senderkonfiguration aus Hornantenne mit Parabolspiegel aufwies Da es noch keine Rohren gab lief der Sender mit Funkeninduktor Der Empfanger war ein Koharer mit sendesynchron laufender mechanischer Zeitsperre zur Unterdruckung storender Fremdsignale Das der Marine auf dem Rhein bei Koln Deutz prasentierte Radargerat nannte er Telemobiloskop und es konnte die Radarechosignale die von einem Schiff in 3 km Entfernung zuruckgeworfen wurden akustisch melden und grossere metallische Objekte so orten Das zugrundeliegende Verfahren wurde am 30 April 1904 in Deutschland und England zum Patent angemeldet 1 2 Da die Reichweite damals nicht den sichtbaren und horbaren Bereich uberstieg und dieses Gerat nur das Vorhandensein anderer Objekte nicht aber deren Position melden konnte interessierten sich weder deutsche Militars noch die zivile Schifffahrt fur das Gerat und die Entwicklung fiel nahezu dem Vergessen anheim Der Titel der Patentschrift Nr 165546 lautete Verfahren um entfernte metallische Gegenstande mittels elektrischer Wellen einem Beobachter zu melden Vorliegende Erfindung hat eine Vorrichtung zum Gegenstand durch welche die Annaherung beziehungsweise Bewegung entfernter metallischer Gegenstande Schiffe Zuge oder dergleichen mittels elektrischer Wellen einem Beobachter durch hor oder sichtbare Signale gemeldet wird Wahrscheinlich unbeeinflusst von Hulsmeyers Patent wurden 1911 in den USA die Grundprinzipien des Radars vom Science Fiction Autor und Erfinder Hugo Gernsback in seinem Science Fiction Roman Ralph 124C 41 skizziert Gernsbacks Buch geht auf einen Fortsetzungsroman zuruck der in der Technikzeitschrift Modern Electrics zwischen April 1911 und Marz 1912 veroffentlicht wurde 1916 wandte sich der Ingenieur und Buchautor Hans Dominik mit einem selbst entwickelten Prototypen an das Reichsmarineamt Das Reichsmarineamt lehnte aber ab da ein Einsatz fur den Ersten Weltkrieg nicht mehr in Frage kam Die Suche nach neuen physikalischen Prinzipien zur Losung des Problems der Erkennung und Standortbestimmung von Luft und Seezielen fuhrte Mitte der 1930er Jahre in mehreren Landern nahezu gleichzeitig zur Entwicklung der Radartechnik Entwicklung wahrend des Zweiten Weltkrieges BearbeitenGeschichte der Radarentwicklung in Deutschland Bearbeiten nbsp Radargerat Wurzburg C 1942 Der Durchbruch zur breiten Anwendung kam fur die Radartechnik erst im Zweiten Weltkrieg Rudolf Kuhnhold der wissenschaftliche Direktor der Nachrichten Versuchsabteilung der Reichsmarine trieb die Entwicklung entscheidend voran 1934 wurden im Kieler Hafen die ersten Versuche mit einem von ihm entwickelten Apparat durchgefuhrt der zur Tarnung DeTe Gerat Dezimeter Telegraphie genannt wurde Bei seinen Versuchen konnte er nicht nur wie geplant Schiffe sondern auch uber dem Hafen fliegende Flugzeuge orten Noch war die Entfernung bis zu der das Radar arbeitete fur eine breite Nutzung ungeeignet doch bereits im Oktober 1934 gelangen Entfernungsmessungen bis etwa 40 km Einer der ersten Hersteller von Radargeraten war die Anfang 1934 gegrundete GEMA Gesellschaft fur elektroakustische und mechanische Apparate mbH Berlin Hans Karl Freiherr von Willisen und Paul Gunther Erbsloh entwickelten und erprobten in Pelzerhaken die Systeme Freya Mammut PESA Wassermann und Seetakt sowie Seeartgerat Nach Kriegsende wurde die GEMA als Rustungsbetrieb aufgelost und die Standorte in den Ausweichquartieren Pelzerhaken und Lensahn demontiert Neben der GEMA hatte Telefunken mit dem bodengestutzten Feuerleitradar Wurzburg und Wurzburg Riese sowie dem ersten in Deutschland verfugbaren Bordradarsystem fur Nachtjager Lichtenstein Gerat den grossten Anteil an der deutschen Radartechnik Von Siemens amp Halske wurden die Jagdschloss und Flensburg Gerate entwickelt Weitere auf dem Gebiet tatige Unternehmen waren die Blaupunkt GmbH fruher Ideal Radio und die C Lorenz AG beide in Berlin Die folgenden Systeme wurden entwickelt aktive monostatische Radargerate die mit Sender und Empfanger an einem Standort arbeiten genannt Funkmessgerat FuMG passiv defensive Radarwarnempfanger die nur zur Warnung vor feindlichem aktiven Radar von Flugzeugen und Schiffen dienten genannt Funkmessbeobachtungsgerate FuMB wie zum Beispiel FuMB 1 Naxos FuMB 4 Samos passiv offensive Radarempfanger zur Annaherung an feindliche Flugzeuge mit eigenem aktivem Radar wie zum Beispiel Flensburg Radar parasitare bistatische Radargerate die zur Zielbeleuchtung ein feindliches Radarsystem Chain Home missbrauchten wie zum Beispiel Klein HeidelbergIm Zweiten Weltkrieg erlangte die Radartechnik in der Seekriegs vor allem aber auch in der Luftkriegsfuhrung grosse Bedeutung und wurde dort in Verbindung mit Flakstellungen und zur Fuhrung von Jagdflugzeugen eingesetzt Der erste erfolgreiche radargeleitete Abfangeinsatz der Geschichte war am 18 Dezember 1939 als 24 britische Bomber einen Angriff auf Wilhelmshaven flogen Nach deren Radarortung wurden durch Jager zehn Bomber abgeschossen und drei schwer beschadigt 3 Die uber 1000 km lange Kammhuber Linie von Danemark bis Nordfrankreich war ein Abwehrsystem gegen nachtliche Bombergeschwader auf das Deutsche Reich Es bestand unter anderem aus Radargeraten der Typen Wurzburg Riese und Freya Noch bis in die 1950er Jahre wurde im deutschsprachigen Raum der Begriff Funkmess und seltener Funktastsinn fur das Radarverfahren verwendet 4 Geschichte der Radarentwicklung in England Bearbeiten Wahrend sich die Radarentwicklung in Deutschland am Anfang mit dem Erkennen von Schiffszielen beschaftigte war in England die Erkennung von Flugzeugen der Ausgangspunkt der Entwicklung Bereits in der Ionospharen Forschung hatte man Funkimpulse verwendet und aus der Laufzeit bis zum Eintreffen des reflektierten Signals die Hohe der Ionosphare bestimmt Diese Methode wurde nun fur die Funkortung weiterentwickelt Der Leiter der Radioversuchsstation in Slough Robert Watson Watt und sein Mitarbeiter der Physiker Arnold Wilkins legten am 12 Februar 1935 ihren Bericht zum Thema Erkennung und Ortung von Flugzeugen durch Funk vor Titel Detection and location of aircraft by radio methods 5 in dem sie bereits alle wesentlichen Grundzuge des Radars beschrieben Am 26 Februar 1935 wurde der erste Feldversuch durchgefuhrt Der BBC Sender in Daventry sendete ein Signal mit 49 m Wellenlange Dies war auf die Flugelspannweite ublicher Bomber Flugzeuge abgestimmt die bei ungefahr der Halfte dieser Lange lagen und somit Halbwellendipole darstellten Hiervon wurden gute Reflexionseigenschaften erwartet Eine mobile Empfangsstation ausgerustet mit einem fur damalige Zeit sehr modernen Kathodenstrahl Oszilloskop befand sich in ca 10 km Entfernung Das uber diesem Gebiet fliegende Testflugzeug ein Handley Page Heyford erzeugte tatsachlich durch die an seinem Rumpf reflektierten Funkwellen einen zusatzlichen Leuchtpunkt auf dem Schirm des Oszilloskops Das Flugzeug konnte bereits bei diesem ersten Test bis zu einer Entfernung von 13 km verfolgt werden Nach diesen erfolgreichen Testergebnissen wurde die englische Radarentwicklung mit hohem Aufwand begonnen Bereits im Januar 1936 waren fur alle Aspekte der Radarortung Entfernung Hohenwinkel und Ortungsrichtung Losungen gefunden worden Sogar das Prinzip eines Zielfolgeradars konnte am 20 Juni 1939 vor Winston Churchill praktisch demonstriert werden nbsp Reichweite des Chain Home SystemsIm Jahre 1937 begann man an der Ostkuste der britischen Insel eine Kette von 20 Kusten Radar Stellungen die sogenannte Chain Home zu installieren Sie arbeitete bei 10 bis 13 5 m Wellenlange 22 bis 30 MHz sendete 25 Pulse pro Sekunde mit 200 kW Leistung und hatte eine Reichweite von 200 km Ab Karfreitag 1939 7 April war die Chain Home im 24 Stunden Dauerbetrieb Die Deutschen entdeckten die hierzu installierten hohen Masten und unternahmen mit dem Luftschiff LZ 130 Graf Zeppelin II im Mai und August 1939 zwei Aufklarungsfluge entlang der britischen Ostkuste bis zu den Shetlandinseln um den Stand der englischen Radartechnik zu erkunden Sie fanden jedoch keine Radarsignale da sie Signale im Bereich von 1 5 bis 0 5 m Wellenlange erwarteten die Chain Home aber mit einer viel grosseren Wellenlange arbeitete was deutschen Ingenieuren vollig abwegig erschien Chain Home hatte zwar eine hohe Reichweite konnte aber keine Tiefflieger entdecken Deshalb wurde zusatzlich Chain Home Low installiert eine Tiefflug Radarkette mit 80 km Reichweite bei 1 5 m Wellenlange 200 MHz Die Radarkette erwies sich als wichtiger Vorteil in der Luftschlacht um England da die deutschen Angriffe rechtzeitig erkannt werden konnten nbsp Anodenblock des Mehrkammer Magnetrons mit sechs Resonanzkammern von Randall und Boot 1940 Bald wurden auch Radargerate fur den Einsatz in Flugzeugen entwickelt Erste Gerate waren aufgrund ihrer Wellenlange von minimal 50 cm nur massig brauchbar Den britischen Forschern John Turton Randall und Harry Boot gelang am 21 Februar 1940 der Aufbau des ersten Laborgerates eines Magnetrons zur Erzeugung von 10 cm Wellen Hieraus wurde das H2S Gerat entwickelt ein Bordradar fur Flugzeuge mit dem die Konturen der Landschaft wie auf einer Karte dargestellt wurden Der erstmalige Einsatz erfolgte am 30 und 31 Januar 1943 bei einem Bombenangriff auf Hamburg Gegen Radar wurden sogenannte Duppel entwickelt ein einfaches Mittel um Radar zu storen Deutschland und England hatten dieses Mittel unabhangig voneinander entwickelt und es geheim gehalten um nicht zu verraten wie das eigene Radar gestort werden konnte Welche Bedeutung die Briten dem deutschen Radar zumassen zeigt die Operation Biting in einem Kommandounternehmen mit Fallschirmjagern im Februar 1942 eroberten sie Teile des deutschen Wurzburg Radars Sie fanden so dessen Wellenlange 53 cm heraus und entdeckten dass diese nicht variiert werden konnte Diese Erkenntnis nutzten sie erstmals im Juli 1943 vorausfliegende Aufklarungsflugzeuge der RAF warfen bei der Operation Gomorrha dem Grossangriff auf Hamburg im Juli 1943 er verursachte den ersten Feuersturm in einer deutschen Grossstadt Duppel zur Storung der deutschen Radarstationen mit der genauen Lange 26 5 cm ab Dies sind Metallfolienstreifen die etwa auf die halbe Wellenlange der verwendeten Radargerate zugeschnitten und von Flugzeugen in grosser Menge abgeworfen wurden Es wurden 92 Mio Streifen das entspricht 40 Tonnen abgeworfen Auf deutscher Seite dauerte die Entwicklung eines geeigneten Gegenmittels nicht lange Das verbesserte Wurzburg Radargerat konnte bewegte Objekte wie Flugzeuge von den stillstehenden Metallstreifen trennen und die Geschwindigkeit des Ziels anhand des Doppler Effektes bestimmen Geschichte der Radarentwicklung in der Sowjetunion Bearbeiten Die Tatsache einer eigenstandigen Entwicklung in der Sowjetunion wird von westlichen Quellen kaum erwahnt Die sowjetische Radarentwicklung erfolgte unter den Bedingungen der internationalen Isolierung der Sowjetunion und spater der Auslagerung von Konstruktions und Produktionskapazitaten nach Osten Popow ubertrug 1895 in Sankt Petersburg die ersten Radiosignale 6 und entdeckte dabei auch die Eigenschaft der Reflexion von Radiowellen an Gegenstanden In den 1920er Jahren erbrachten russische und ukrainische Wissenschaftler theoretische Vorleistungen bezuglich der Anwendung der Ruckstrahlortung mittels elektromagnetischer Wellen Michail Alexandrowitsch Bontsch Brujewitsch Arenberg und Wwedenski untersuchten das Reflexionsverhalten elektromagnetischer Wellen Durch Mandelstam und Papaleksi erfolgten phasometrische Entfernungsmessungen zur Bestimmung der Hohe der Ionosphare mit elektromagnetischen Impulsen Die Idee der Anwendung von Funkwellen zur Entdeckung und Standortbestimmung von Flugkorpern entstand gleichzeitig in zwei Verwaltungen des Volkskommissariats fur Verteidigung in der Militartechnischen Verwaltung 1930 im Plan fur ein Aufklarungsmittel der Flakartillerie und in der Verwaltung Luftverteidigung 1932 33 zur Verbesserung der Luftraumaufklarung Ende 1933 wurden auf Initiative des Militaringenieurs M M Lobanow im Zentralen Radiolaboratorium Untersuchungen zur Ruckstrahlortung mit Dezimeterwellen begonnen Unter Leitung von J K Korowin wurde erstmals ein Flugzeug mit einer Versuchsanordnung geortet die aus einem 60 cm Dauerstrichsender einem Superregenerativempfanger und zwei Parabolantennen fur Senden und Empfang bestand Im Januar 1934 fand unter Leitung des Akademiemitglieds Abram F Joffe eine Beratung namhafter Spezialisten statt die die Ideen des Ingenieurs P K Ostschepkow fur ein System der Luftraumaufklarung mittels elektromagnetischer Wellen unterstutzte In der Zeitschrift der Luftverteidigung Heft 2 1934 veroffentlichte Ostschepkow seine Gedanken uber ein Aufklarungssystem der Luftverteidigung die Vorteile der Impulsmethode fur die Ortung von Luftzielen und der Idee einer Rundblickstation die gleichzeitig Entfernung und Seitenwinkel eines Flugkorpers bestimmt Noch 1934 begannen umfangreiche Arbeiten zur Realisierung der Funkortung unter Nutzung von Dauerstrichstrahlung Im August 1934 wurde die Versuchsanordnung Rapid erprobt die aus einem 200 W Sender auf der Wellenlange 4 7 m und zwei im Abstand von 50 bzw 70 km aufgebauten Empfangsanlagen bestand Der Durchflug eines Flugzeuges in 5200 m Hohe konnte anhand der Schwebungen die durch Interferenz von direkter und reflektierter Welle gebildet wurden zuverlassig registriert werden Radargeist Daraus entstand spater das System Rewen welches 1939 als RUS 1 radioulowitel samoljotow in die Ausrustung der Roten Armee ubernommen wurde Zu Kriegsbeginn 1941 waren in der Luftverteidigung Moskaus und Leningrads 41 Geratesatze RUS 1 eingesetzt Anfang 1935 begannen im Physikalisch Technischen Institut der Akademie der Wissenschaften unter Leitung von J B Kobsarew Arbeiten die zur Konstruktion der ersten sowjetischen Impulsfunkmessstation fuhrten Noch im selben Jahr wurde der Beweis erbracht dass man mit einem Impulsradar auf der Wellenlange von 4 m eine Ortungsentfernung von 100 km erreichen kann Es folgten erfolgreiche Versuche mit Uda Yagi Antennen und die Entwicklung spezieller Impulssenderohren IG 7 IG 8 Bis 1939 entstand so die mobile Impulsfunkmessstation Redoute die nach erfolgreicher Truppenerprobung im Juli 1940 als RUS 2 in die Ausrustung ubernommen wurde In ihrer ursprunglichen Variante bestand die RUS 2 aus einer drehbaren Kabine mit dem 50 kW Sender und der Sendeantenne auf einem Kraftfahrzeug ZIS 6 einer Kabine mit Empfangsantenne Empfangsapparatur und einer Elektronenstrahlrohre als Sichtgerat auf einem Kraftfahrzeug GAZ 3A sowie einem Stromversorgungsgerat auf der Pritsche eines weiteren GAZ 3A Die fur Senden und Empfang gleichartigen Antennen die synchron bewegt wurden bestanden aus einem aktiven Strahler einem Reflektor und funf Direktoren fur die Wellenlange von 4 m Mit der Realisierung des Sendens und Empfangens mit nur einer Antenne mittels eines Antennenumschalters konnte die gesamte Apparatur auf einem Fahrzeug untergebracht und die Drehung auf die Antenne beschrankt werden Bis Kriegsbeginn 1941 wurden 15 Gerate der Einantennenvariante ausgeliefert Die RUS 2 ermoglichte die Entdeckung von Luftzielen in grosser Entfernung und in allen damals geflogenen Hohen und die Bestimmung ihrer Entfernung und ihres Azimuts der ungefahren Geschwindigkeit und des Bestandes von Flugzeuggruppen auf der Grundlage der Interferenzen sowie die Darstellung der Luftlage im Radius bis 100 km Sie spielte eine grosse Rolle bei der Luftverteidigung Moskaus und Leningrads Im Jahre 1943 erfolgte der Einbau eines Freund Feind Kennungsgerates und eines Hohenmesszusatzes auf der Grundlage der Goniometermethode 1940 1945 wurden 607 RUS 2 in verschiedenen Varianten ausgeliefert darunter auch eine Einantennen Variante in Transportkisten RUS 2s Pegmatit Die Impulsfunkmessstation RUS 2 war Ausgangspunkt der Entwicklung mehrerer Generationen von mobilen und stationaren Meterwellen Funkmessgeraten in der Sowjetunion P 3 P 10 P 12 P 18 P 14 Oborona 14 Njebo Die erste sowjetische Dezimeterwellenanlage entstand ab 1935 unter Leitung von B K Schembel im Zentralen Radiolaboratorium Zwei 2 m Spiegel je einer fur das Senden und das Empfangen auf Wellenlangen von 21 bis 29 cm waren nebeneinander auf einer Plattform angeordnet Bei einer ausgestrahlten Leistung von 8 bis 15 W und einer Empfangerempfindlichkeit von 100 µV wurde ein Flugzeug in 8 km Entfernung entdeckt Bei Erprobungen auf der Krim konnte die Reflexion von 100 km entfernten Bergen beobachtet und zur Entfernungsmessung erstmals die Frequenzmodulation angewendet werden Im Jahr 1937 fuhrte man zur genaueren Bestimmung der Winkelkoordinaten das Verfahren der signalgleichen Zone mittels rotierendem Dipol ein heute unter dem Begriff Minimumpeilung bekannt In den folgenden Jahren wurde an der Schaffung eines Richtgerats fur die Flak in Leningrad und Charkow gearbeitet Dabei entstand eine ganze Serie verschiedener Magnetrons fur den Dezimeter und Zentimeterwellenbereich 1940 erfand Degtarjow das Reflexklystron welches im Empfanger benotigt wurde Die Konstruktion eines Funkmesskomplexes fur die Flak wurde praktisch 1940 abgeschlossen Der Komplex bestand aus einem Dauerstrichgerat fur die Bestimmung der Winkelkoordinaten auf der Wellenlange 15 cm mit 20 W Leistung und einem Impulsgerat zur Entfernungsmessung auf der Wellenlange 80 cm mit 15 kW Impulsleistung Wegen der Evakuierung des Betriebes im Herbst 1941 kam es allerdings nicht zur Aufnahme der Serienproduktion einige Versuchsgerate setzte man in der Luftverteidigung Moskaus und Leningrads ein Das Arbeiten zur Schaffung eines Radars fur Jagdflugzeuge begann 1940 Im Versuchsgerat Gneis 1 wurde im Sender ein Klystron mit der Wellenlange 15 16 cm verwendet das aber infolge der Kriegseinwirkungen nicht mehr hergestellt werden konnte Deshalb wurde unter Leitung von W W Tichomirow das Funkmessgerat Gneis 2 zum Einsatz in zweimotorigen Flugzeugen vom Typ Pe 2 mit einem Rohrensender der Wellenlange 1 5 m und einer Auffassungsentfernung von 4 km entwickelt Die ersten Versuchsmuster bestanden ihre Bewahrungsprobe im Dezember 1942 bei Stalingrad Die Aufnahme in die Bewaffnung erfolgte 1943 Nach dem Krieg bedeutete die starke Ausweitung des zivilen Luftverkehrs auch eine zunehmende Bedeutung der Luftraumuberwachung und damit verbunden eine standige Weiterentwicklung des Bordradars Der militarische Bereich war von dem Wettrusten der Supermachte USA und UdSSR gekennzeichnet die Entwicklung von Kampfflugzeugen wurde forciert Hohere Geschwindigkeiten seit den 1980er Jahren auch schnelle tieffliegende Lenkwaffen sowie Marschflugkorper verlangten nach immer leistungsfahigeren weitreichenden und genauen Bordradar Systemen Auch in den Flugkorpern wurde zur Zielansteuerung zunehmend Radar eingesetzt so erstmals bei dem Boden Luft Lenkflugkorper Bomarc Forschung nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenIn Deutschland kam die Forschung auf dem Gebiet Radar nach dem Krieg vollstandig zum Erliegen Die Alliierten verboten diese bis 1950 Erhebliche Fortschritte machte die Forschung in der Folgezeit insbesondere in den USA wo zahlreiche neue theoretische Ansatze und innovative Bauteile wie Halbleiter und Mikroprozessoren entwickelt wurden Als ein Beispiel sei das Synthetic Aperture Radar aus dem Jahr 1951 genannt Deutsche Firmen bauten ab 1950 zunachst ausschliesslich britische Radargerate zur zivilen Luftraumuberwachung auf Lizenzbasis nach Von da an war die Radarforschung in Europa vor allem durch zahlreiche internationale Kooperationen gepragt Auch in der Nachkriegszeit wurde weiter im Bereich Bordradare geforscht ein Vertreter der analogen Bordradare ist das Modell NASARR das im F 104 Starfighter zum Einsatz kam und zwischen 1961 und 1966 gebaut wurde Es folgte das digitale Multifunktionsradar das bis heute immer weiter entwickelt wird Seit Anfang der 1990er Jahre wird beispielsweise EuroRADAR CAPTOR gebaut und stetig dem aktuellen Stand der Forschung angepasst Ein weiterer Meilenstein in der Leistungsfahigkeit von Radarsystemen war die Nutzung von Antennen mit elektronischer Strahlschwenkung Phased Array Antenne Weitere militarische Anwendung fanden ab etwa 1970 Uberhorizontradare und hochfrequente Radarsuchkopfe fur endphasengelenkte Munition Zivile Nutzung BearbeitenAuch an Bord von zivilen Flugzeugen und Schiffen gehoren Bordradare zur Standardausrustung Eine der ersten und bis heute wichtigsten zivilen Anwendungen ist die Uberwachung des Luftverkehrs mittels Air Traffic Control ATC Ein Vorganger ist das Ground Radar System das Telefunken zwischen 1955 und 1957 entwickelte Bereits Ende der 1970er Jahre entstanden erste Systeme von Abstandswarnradaren fur den Automobilbereich Seit den 2000er Jahren setzen Autohersteller Radarsysteme fur Abstandsregeltempomaten ACC ein Auch als Einparkhilfe und Toter Winkel Warnsystem werden Radarsysteme in Fahrzeugen verwendet Eine weitere Anwendung von Radartechnik im Strassenverkehr ist die Messung von Geschwindigkeitsuberschreitungen durch die Polizei In der Raumfahrt wird Radartechnik seit Mitte der 1990er vor allem zur Vermessung der Erde und anderer Planeten genutzt Zur Erfassung von Wetterdaten werden zudem Wetterradare eingesetzt In der Industrie werden Radarsensoren zur Bewegungsmeldung oder Fullstandsmessung eingesetzt In der Geologie der Bodenkunde der Archaologie der Geotechnik usw kommt das Geo oder Bodenradar als indirekte geophysikalische Untersuchungsmethode zur Anwendung Literatur BearbeitenCajus Bekker Augen durch Nacht und Nebel Die Radarstory 2 verbesserte Auflage Stalling Verlag Oldenburg u a 1964 Robert Buderi The Invention that Changed the World How a Small Group of Radar Pioneers Won the Second World War and Launched a Technological Revolution Simon amp Schuster Ltd New York NY 1996 ISBN 0 684 81021 2 Sloan technology series Brian Johnson Streng geheim Wissenschaft und Technik im Zweiten Weltkrieg Geheime Archive erstmals ausgewertet Sonderausgabe Weltbild Augsburg 1994 ISBN 3 89350 818 X Ulrich Kern Die Entstehung des Radarverfahrens Zur Geschichte der Radartechnik bis 1945 Dissertation Stuttgart 1984 Harry von Kroge GEMA Berlin Geburtsstatte der deutschen aktiven Wasserschall und Funkortungstechnik Eigenverlag Hamburg 1998 ISBN 3 00 002865 X M M Lobanow Nachalo Sovetskoy Radiolokatsii dt Die Anfange der sowjetischen Funkmesstechnik Verlag Sowjetskoje Radio Moskau 1975 Robert M Page The Early History of Radar Proceedings of the IRE 1962 Vol 50 Issue 5 1232 1236 David E Pritchard Durch Raum und Zeit Radarentwicklung und einsatz 1904 1945 Stuttgart 1992 Frank Reuter Funkmess Die Entwicklung und der Einsatz des RADAR Verfahrens in Deutschland bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Westdeutscher Verlag Opladen 1971 Wissenschaftliche Abhandlungen der Arbeitsgemeinschaft fur Forschung des Landes Nordrhein Westfalen 42 ISSN 0570 5665 Harald Rockstuhl Sowjetische Radarstation bei Eigenrieden im Hainich in Thuringen 1983 1995 Rockstuhl Bad Langensalza 2006 ISBN 3 937135 79 0 Albert Sammt Mein Leben fur den Zeppelin 2 Auflage Mit einem Beitrag von Ernst Breuning Bearbeitet und erganzt von Wolfgang von Zeppelin und Peter Kleinhans Pestalozzi Kinderdorf Wahlwies 1989 ISBN 3 921583 02 0 Fritz Trenkle Die deutschen Funkmessverfahren bis 1945 Huthig Heidelberg 1987 ISBN 3 7785 1400 8 W R Stuppert und S Fiedler Die Funktechnischen Truppen der Luftverteidigung der DDR Geschichte und Geschichten Steffen Verlag Berlin u Friedland 1 Aufl 2012 ISBN 978 3 942477 39 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Radar Album mit Bildern Videos und Audiodateien Christian Hulsmeyer and about the early days of radar inventions englisch PDF 1 64 MB Zur 100 jahrigen Geschichte des Radars ZDF Dokumentation uber den Wettlauf der Radarentwicklung auf deutscher und englischer Seite Website uber die Chain Home englisch Radargeschichte als Prasentation auf math la asu edu englisch PDF 4 53 MB Historischer Uberblick auf dem Radartutorial Funkmessgeratekunde OKM MDv Nr 291Einzelnachweise Bearbeiten Patent DE165546 Verfahren um metallische Gegenstande mittels elektrischer Wellen einem Beobachter zu melden Angemeldet am 30 April 1904 veroffentlicht am 21 November 1905 Patent DE169154 Verfahren zur Bestimmung der Entfernung von metallischen Gegenstanden Schiffen o dgl deren Gegenwart durch das Verfahren nach Patent 165546 festgestellt wird Angemeldet am 11 November 1904 veroffentlicht am 2 April 1906 http www uboat net allies aircraft wellington htm siehe dazu diese Haufigkeitsanalyse PRECURSORS TO RADAR THE WATSON WATT MEMORANDUM AND THE DAVENTRY EXPERIMENT Memento vom 25 Mai 2015 im Internet Archive A Brief History of Radar in the Soviet Union and Russia PDF 15 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte des Radars amp oldid 238492485