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Als Wetterradar werden alle Radargerate bezeichnet die vorwiegend zur Erfassung von Wetterdaten dienen Wetterradargerate sind oft untereinander vernetzt und speisen ihre Radarinformation in einen Grossrechner ein der aus diesen aktuellen Beobachtungen eine Grosswetterlage berechnet und eine Wettervorhersage durch Simulationen und Vergleichen mit bereits aus der Vergangenheit bekannten Wetterablaufen ermoglicht Ein bekannter Wetterradartyp ist das Niederschlagsradar welches manchmal Regenradar genannt wird Wetterradar Meteor 1500 S in Adelaide Australien noch ohne ein schutzendes RadomSender Empfanger und Signalprozessor des polarimetrischen Wetterradars Meteor 1500 S Wetterradar am Flughafen Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Typen 2 1 Niederschlagsradargerate 2 2 Wolkenradar 2 3 Wind Profiler 2 4 Wetterradar im Flugzeug 2 4 1 Bugradar 2 4 2 Seiten oder Heckradar 2 5 Wetterkanal im Aufklarungsradar 3 Klassifizierung 4 Arbeitsweise 4 1 Blockschaltbild 4 1 1 Antenne 4 1 2 Sender und Modulator 4 1 3 Zeitsteuerung durch Taktgenerator 4 1 4 Empfanger 4 1 5 Sichtgerate 4 2 Vernetzung 4 3 Bistatische Radarsysteme 5 Radargleichung fur Volumenziele 6 Bildergalerie Wetterradar 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Moglichkeit Radargerate zur Wetterbeobachtung nutzen zu konnen wurde bereits im Zweiten Weltkrieg erkannt Militarische Zielsuch und Luftraumaufklarungsradargerate zeigten die Konturen von Schlechtwettergebieten als Storecho an Im militarischen Kontext war das nicht erwunscht da diese Schlechtwettergebiete somit feindliche Flugzeuge verbergen wurden Diese Erscheinungen wurden durch Meteorologen untersucht Im Jahr 1941 wurde durch John W Ryde von General Electric das erste Wetterradar gebaut 1 Er erkannte dass vorerst die Dampfung der Radarstrahlen beim Durchqueren eines Regengebietes eine genauere Messung ermoglichten als durch Ruckstreuung Erst im Jahr 1947 fanden Dr John Stewart Marshall und sein Student Walter McK Palmer experimentell einen Zusammenhang zwischen Radarintensitat und Regenrate Die Tropfengrossenverteilung von Marshall und Palmer 1948 ist bis heute die meistbenutzte Funktion in der Meteorologie Wahrend des Zweiten Weltkrieges war die Arbeit an einem Wetterradar eher die Ausnahme Der zivile Einsatz von Radar zur gezielten Wetterbeobachtung erfolgte erst spater ab etwa 1950 vor allem da Radargerate eine sehr teure Investition darstellten Anfangs waren die Wetterradargerate aus Kostengrunden auf eine reine Entfernungsbestimmung mit Klassifizierung des gemessenen Reflexionsgrades beschrankt Erst ab 1980 wurde der Einsatz von Wetterradar zur Normalitat 2 Ein sogenanntes Hakenecho wurde erstmals am 9 April 1953 von einem Radargerat am Willard Airport bei Champaign Illinois aufgezeichnet Solche Hakenechos in Niederschlagsradaren wurden als Anzeichen dafur erkannt dass eine Superzelle mit Tornadorisiko vorhanden ist Am Meteorologischen Institut der Freien Universitat Berlin wurde am 7 Juli 1957 ein X Band Radar 9 GHz in Betrieb genommen Noch am selben Tag konnte vor einer herannahenden Unwetterfront gewarnt werden Die Nutzung des Dopplereffekts zur Messung von Windgeschwindigkeiten innerhalb des Niederschlagsgebietes wurde 1961 durch Roger Lhermitte und David Atlas beschrieben 3 4 Diese Geschwindigkeitsmessungen hatten anfanglich die Bestimmung der Regentropfengrosse durch Messung ihrer Fallgeschwindigkeit als Ziel Da die Fallgeschwindigkeit jedoch nicht von der lokalen Windgeschwindigkeit unterschieden werden konnte wurde dieser Weg zur Bestimmung der Tropfengrosse verworfen und nur noch eine Windgeschwindigkeit gemessen Zur Vermessung und Vorhersage einer Bewegungsrichtung von Tornados und Hurrikanen boten die Doppler Wetterradare gute Messmoglichkeiten Das erste Wetterradar fur atmospharische Untersuchungen auf der Basis von Dauerstrichradar wurde 1969 gebaut 5 Seit den 1970er Jahren 6 werden Dauerstrichradare als Wetterradar sowie fur gleichzeitige Entfernungs und Geschwindigkeitsmessungen genutzt Im Jahre 1976 wurde Dauerstrichradar erstmals fur Messungen der Dopplerfrequenz von Windgeschwindigkeiten eingesetzt 7 8 Ab Mitte der 1970er Jahre machte es der technologische Fortschritt in der Radar und Computertechnik moglich die Dynamik der Wolken und die innere Struktur der Superzellen eines Gewitters naher zu untersuchen Diese Messungen eines einzelnen Doppler Radars geben zwar nur ein eindimensionales Bild des Geschwindigkeitsfeldes die Lage der Auf oder Abwindzonen in Gewittern lassen sich damit jedoch bestimmen Eine Beobachtung mit zwei Doppler Radargeraten gleichzeitig aus unterschiedlichen Richtungen kann daruber hinaus ein dreidimensionales Bild des Geschwindigkeitsfeldes erzeugen 9 Das erste Radar des Radarverbundes vom Deutschen Wetterdienst wurde 1987 in Munchen installiert Erst im Jahr 1990 wurde ein Composit Bild des DWD Radarverbunds aus vier Radarstandorten generiert Eine Vernetzung der Radargerate und ihre Ankopplung an grosse Rechenzentren fur eine digitale Erarbeitung einer Wettervorhersage wurde bis zur Jahrtausendwende grossflachig durchgefuhrt Ab der Jahrtausendwende begann ebenfalls die praktische Erprobung von polarimetrischen Radarsystemen Eine direkte Messung der Tropfengrosse ist erst mit diesem polarimetrischen Radar moglich wie es von Dusan Zrnic in den 1990er Jahren beschrieben wurde 10 Dieses Radar kann das Verhaltnis von Hohe und Breite der Wassertropfen Schneeflocken und Graupel oder Hagelkorner zusammengefasst als Hydrometeore messen Aus diesem Verhaltnis kann entweder die Grosse der Regentropfen bestimmt oder Regentropfen von Hagelkornern unterschieden werden 11 Typen Bearbeiten Frequenzabhangige Dampfung in einem Regengebiet die Amplituden der Radargerate sind nur relative Werte die Kurven zeigen nur an wie viel von der Regenverteilung an der Reflexion beteiligt sein kann Das Grundprinzip der Entfernungsmessung ist bei allen Wetterradargeraten gleich Unterschiede bestehen in der Variation von Parametern die fur ein bestimmtes erwartetes Ergebnis optimiert werden konnen Hauptsachlicher Unterschied besteht im genutzten Frequenzbereich Die Wahl des Frequenzbereiches bestimmt die Dampfung der elektromagnetischen Wellen durch die Atmosphare mehr noch durch eine Wolke oder den Niederschlag Die Arbeitsfrequenz bestimmt die mogliche Eindringtiefe der Radarstrahlen in dieses Niederschlagsgebiet und welche Objekte aus diesem Gebiet zu einer Reflexion beitragen Das heisst ob auf dem Wetterradar von diesem Gebiet nur die Aussenkonturen zu sehen oder die innere Struktur erkennbar ist ist abhangig von dieser Arbeitsfrequenz Nebenstehendes Bild zeigt in der obersten blaue Kurve als Ursache einer Dampfung die geometrische Ausdehnung eines Gewitters mit 20 km im Durchmesser mit einer zum Zentrum hin zunehmenden Niederschlagsmenge bis 100 mm hr Die darunterliegende Kurve in Lila zeigt die im Pegel angeglichene Amplitude der Radarechos von einem Radargerat im S Band Die nachsten zwei Kurven zeigen das Gleiche von einem Radargerat im C Band Ocker und einem im X Band Hellblau Es ist ersichtlich dass Wetterradargerate im X Band nur fur den Nahbereich konzipiert werden konnen Die Sendeenergie Radar im S Band wird hingegen kaum bedampft das ist ebenfalls ein Zeichen dafur dass dieses Radar dieses Niederschlagsgebiet nur sehr schwach anzeigen wird da nicht genug Energie reflektiert wird Fur die gewunschte Reichweite mussen die notwendigen energetischen Bedingungen geschaffen werden Wetterradargerate haben deshalb einen weiten Bereich der genutzten Impulsleistung des Senders von nur wenigen Kilowatt bis hin zu mehreren Megawatt Wetterradar Frequenzband Radarabdeckung Ursache fur Reflektivitat Reichweite BemerkungNiederschlagsradar grosse Reichweite S Band um 3 GHz Vollstandige Raumabtastung meist Rundumsicht mit stufenweiser Erhohung des Hohenwinkels Hydrometeore wie Regentropfen Hagel Eis Schnee gt 800 km geringe Frequenz ermoglicht grosse Eindringtiefe wird meist in subtropischen Klimaregionen mit geringer Standortdichte und sehr heftigen Niederschlagen eingesetztNiederschlagsradar kurze oder mittlere Reichweite C Band um 5 6 GHz bis 200 km hohere Frequenz heisst geringere Reichweite bei hoherer Genauigkeitgeeignet fur gemassigtes Klima und grosserer StandortdichteWindprofiler MST Radar HF bis UHF 30 bis 3000 MHz senkrecht nach oben mit leichter Variation der Richtung Grenzschichten zwischen Luftmassen unterschiedlicher Dichte 2 bis 20 km sogenanntes Clear Air Doppler RadarWindprofiler microwave sounder oberhalb K Band gt 40 GHz Kodensationstropfchen wie Nebel und WolkenGrenzschichten der Luft an akustischen Longitudinalwellen bis 15 km oft mit akustischem System SODAR gekoppeltWolkenradar Cloud Profiling Radar CPR W Band 96 GHz von Satellitenposition aus senkrecht nach unten Nadir Luftfeuchtigkeit auch Nebel Wolken etwa 500 km misst die Wolkenhohe als Abstand zum Orbitnutzt den High PRF Mode stellt Ergebnisse along track dar also als Funktion des WegesWolkenradarMillimeter wave cloud radar MMCR K und W Band 33 und 96 GHz vom Boden senkrecht nach oben Wolken etwa 20 km in beiden Frequenzbandern polarimetrisches Radar misst die Wolkenhohe und Wolkenstruktur direkt uber dem Radar stellt die Ergebnisse als Funktion der Zeit darAirborne Radar X Band etwa 10 GHz Sektorsuche voraus in Flugrichtung Niederschlag und Wolken Flugzeuge und Hindernisse etwa 200 km Ist ein Luftraumaufklarungsradar in einem Flugzeug Wetterdaten werden im Skin Paint Mode dargestellt Flugzeuge auch als Symbole Ein Antikollisionssystem zeigt seine Daten meist auf dem gleichen Display an Microburst Radar X Band etwa 10 GHz Rundumsuche Grenzschichten zwischen Luftmassen unterschiedlicher Dichte Staub Insekten etwa 2 km ein modifiziertes Airborne Radar stationar auf dem Flugplatz zeigt trockene Fallboen Downbursts an bevor sie dem Piloten gefahrlich werden konnen Niederschlagsradargerate Bearbeiten Hauptartikel Niederschlagsradar Durch die Divergenz der Radarstrahlen ist ein nahegelegenes Radar viel genauer in der Messung als ein weit entferntes Radar Beispiel eines Constant Altitude Plan Position Indicators Das Bild zeigt die Reflektivitaten in der Hohe von 1 5 km uber Grund an Niederschlagsradargerate sind Impulsradare in relativ niedrigen Frequenzbereichen Sie registrieren Hydrometeore in der Grossenordnung ab etwa 100 µm bis hin zu mehreren Millimetern In der Praxis werden Wetterradargerate als Niederschlagsradar im S Band eingesetzt um in tropischen Regionen mit sehr intensiven Wettererscheinungen uber grosse Entfernungen aufzuklaren Fur die gleiche Aufgabe kann in einem gemassigten Klima ein Radargerat im C Band genutzt werden welches durch die hohere Frequenz und eine effektivere Antennengrosse sehr viel genauer sein kann Ein Einsatz von Mehrfrequenzradargeraten zur Unterscheidung von Wolke und Niederschlag hat im Wetterradar eine besondere Bedeutung Der Unterschied zwischen beiden Arbeitsfrequenzen muss mindestens mehrere Frequenzbander betragen Zum Beispiel das MMCR nutzt das K und das W Band mit einem Frequenzunterschied von 1 5 Oktaven Fur die Erfullung unterschiedlicher Aufgaben sind die Wetterradargerate als Sensoren mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestattet Die maximale Reichweite und damit die Sendeleistung sowie der genutzte Frequenzbereich wird gemass den Erwartungen an die Ergebnisse angepasst Durch die Divergenz der elektromagnetischen Wellen uber die Entfernung und die damit verbundene raumliche Ausdehnung des ausgesendeten Radarimpulses wird ein Wetterradar umso ungenauer je entfernter sich das zu untersuchende Wetterphanomen befindet Die Winkelauflosung eines Radars ist entfernungsabhangig Das Impulsvolumen im Strahl des weit entfernten Radars ist wesentlich grosser im Bild rot eingegrenzt als das Impulsvolumen des nahegelegenen Radars im Bild blau eingegrenzt Somit hat das weiter entfernte Radar ein sehr viel schlechteres Auflosungsvermogen und ist damit ungenauer Vielen kleineren Wetterradargeraten ist deswegen gegenuber einem Grossraumwetterradar der Vorzug zu geben Der Deutsche Wetterdienst kann mit 17 Radarstandorten mit einer Reichweite von je 150 km die Gesamtflache Deutschlands abdecken Wolkenradar Bearbeiten Wolkenradar meist Cloud Profiling Radar genannt misst die Reflexionen an kleinsten Wassertropfchen und deren Kondensationskernen Diese Radargerate nutzen deshalb Frequenzen oberhalb von 30 GHz bis zu 96 GHz um kleinste schwebende Tropfchen mit einem Durchmesser von 10 bis 100 µm erkennen zu konnen 12 Satellitengestutzte Wetterradargerate welche direkt die Verteilung der Luftfeuchtigkeit in der Atmosphare messen sollen verwenden ebenfalls Frequenzen oberhalb von 94 GHz 12 Das Niederschlagsradar PR an Bord des Satelliten TRMM Tropical Rainfall Measuring Mission nutzt eine Arbeitsfrequenz im Bereich von 14 GHz Wind Profiler Bearbeiten Der Wind Profiler in Barrow an der Nordkuste von Alaska arbeitet auf 915 MHz Hauptartikel Wind Profiler Windprofiler oder Wind Profiling Radar bezeichnet ein Wetterradar welches verwendet wird um Hohenprofile der vertikalen und horizontalen Winde in der Troposphare zu messen Um Windgeschwindigkeiten messen zu konnen muss ein reflektierendes Objekt genutzt werden welches in der Luft schwebt und sich mit der Windgeschwindigkeit bewegt Das Prinzip kann sich auf zwei verschiedene reflektierende Objektgruppen grunden Eine Gruppe nutzt Schwebeteilchen in der Luft und verwendet deswegen moglichst hohe Frequenzen Eine andere Gruppe nutzt den unterschiedlichen Brechungsindex von Luftschichten fur ein Echosignal Microwave Sounder MWS strahlen direkt nach oben ab und messen die Hohe verschiedener Luftschichten direkt uber dem Radar Oft geschieht dies gleichzeitig mit einer sonarahnlichen Technik weshalb der Name eher nach einem Akustikgerat klingt Mit ihrer sehr hohen Arbeitsfrequenz konnen sie dichte Wolken nicht durchdringen die Struktur innerhalb der Wolke bleibt ihnen verborgen Reine Wind Profiler nutzen eine Phased Array Antenne um den nach oben gerichteten Strahl geringfugig elektronisch schwenken zu konnen In drei verschiedenen Richtungen wird die Dopplerfrequenz gemessen und unter der Annahme dass Windrichtung und Windgeschwindigkeit in diesem kleinen abgetasteten Hohenbereich konstant ist werden aus den drei verschiedenen gemessenen Radialgeschwindigkeiten die horizontale Windgeschwindigkeit und die Windrichtung uber Grund berechnet Mit dem sogenannten radio acoustic sound system kann zusatzlich die Temperatur in hoheren Schichten indirekt gemessen werden Lautsprecher strahlen einen Ton in sehr grosser Lautstarke nach oben ab Im Takt dieser Longitudinalwellen wird die Luft verdichtet es bilden sich Wanderwellen aus die sich mit Schallgeschwindigkeit fortbewegen Die Schallgeschwindigkeit variiert jedoch geringfugig mit der Lufttemperatur Deshalb verandert sich die Wellenlange und die Abstande zwischen den Druckmaxima sind nicht konstant Das Radar misst diese Abstande mithilfe von Interferenzen die gemass der Bragg Bedingung entstehen Das Radarecho aus einer bestimmten Entfernung ist genau dann maximal wenn die Abstande der sich mit Schallgeschwindigkeit fortpflanzenden akustischen Welle gleich der halben Wellenlange der Radiowellen des UHF Radars sind Durch leichte Variation der Sendefrequenzen konnen die akustischen Wellenlangen sehr exakt gemessen werden Aus diesen gemessenen Wellenlangen einer akustischen Schwingung mit einer gegebenen Frequenz kann die genaue Schallgeschwindigkeit berechnet und daraus die Lufttemperatur abgeleitet werden Clear Air Doppler Radar Es empfangt die durch unterschiedliche Dichte verursachten Unregelmassigkeiten des Brechungsindexes der Luft zerstreute Energie sogenannte Clear Air Echos im Luftraumaufklarungsradar als Engel bekannt und misst das Dopplerspektrum der zum Radar zuruckgestreuten Echosignale 2 Diese Gerate nutzen meist den Frequenzbereich von 30 bis 3000 MHz VHF und UHF Band weil erstens der Energiegehalt einer atmospharischen Turbulenz mit abnehmender Wirbelgrosse rapide fallt und weil zweitens das Radar hier vorwiegend Echosignale von Turbulenzen mit einer Grosse empfangt die innerhalb des Bragg Bereiches das heisst in der Grosse der halben Wellenlange des Radars liegt Bis in eine Hohe von wenigen tausend Metern wird meist der UHF Bereich genutzt Das gewahrleistet relativ kleine Antennen die schnell auf und abgebaut werden konnen Diese UHF Radargerate werden oft als boundary layer radars auf Deutsch etwa Grenzschichten Radar bezeichnet Da die Mindestgrossen der Turbulenzen mit zunehmender Hohe exponentiell zunehmen werden fur sogenannte MST Radare fur Hohen in der Mesosphare Stratosphare und Troposphare oder ST Radare fur Hohen in der Stratosphare und Troposphare Frequenzen kleiner als 50 MHz verwendet Dieser Frequenzbereich verlangt wesentlich grossere Antennendimensionen hat aber den Vorteil dass diese Frequenzen selbst starke Niederschlagsgebiete und Wolken problemlos durchdringen Wetterradar im Flugzeug Bearbeiten Ein in ein Flugzeug eingebautes Wetterradar wird als airborne weather radar bezeichnet Die ungenaue deutsche Ubersetzung Bordwetterradar konnte sich im Sprachgebrauch nicht durchsetzen Anhand der Nutzung ihrer Daten konnen zwei unterschiedliche Gerategruppen unterschieden werden Hauptsachliche Anwendung ist die Fruhwarnung der Piloten vor gefahrlichen Wettererscheinungen und die Anzeige der Radardaten direkt im Cockpit Ein weiterer Anwendungsfall ist der Einsatz eines Doppler Radars in einem Spezialflugzeug fur die Wetterforschung Am Flugel angebrachtes Wetterradar einer Daher TBMBugradar Bearbeiten Bugradar in einer Boeing 737 500 Das Multifunktionsradardisplay MFRD vereint die Anzeige von Wetterradar Traffic warnings digitales Kartenmaterial und andere DatenGenerell sind grossere Flugzeuge mit einem Wetterradar ausgestattet das meist im Bug hinter einem Radom als radar nose bezeichnet eingebaut ist Fruhere Gerate konnten auch in der Profilnase eines Flugels eingebaut sein Fur das Radargerat gelten besondere Anforderungen an Grosse und Gewicht Das Wetterradar im Flugzeug arbeitet meist im X Band etwa 10 GHz Somit kann die Antenne trotz guter Richtwirkung sehr klein gehalten werden Es ortet damit nicht nur Regentropfen sondern ebenfalls Aerosole und Wolken Die Anzeige der Wetterinformation erfolgt auf einem Multifunktionsradardisplay MFRD oder MFD 13 Das Wetterradar ist uber das Sichtgerat immer mit dem in Flugzeugen ohnehin zulassungsmassig geforderten Sekundarradar gekoppelt zum Beispiel Flugfunktransponder und Kollisionswarnsystem und kann dessen Zusatzinformationen ebenfalls darstellen 14 Modernste Avionik stellt das momentane sowie das zukunftige Wetter auf einem zentralen Cockpit Situation Display dar 15 Das Wetter im Cockpit wird meist im sogenannten Skin Paint Mode angezeigt Das heisst wie bei einem analogen Radar wird die Oberflache des Bildschirms mit einer Farbe fur die Starke des Echosignals hinterlegt Oft wird das Wetterradar deswegen auch als Skin Paint Radar bezeichnet Flugzeuge im Bereich des Wetterradars werden als synthetisches Zielzeichen Target dargestellt das entweder im Plotextraktor des Primarradars oder nach einer Abfrage oder einer ADS B Message aus dem Sekundarradar generiert wird Die Radarsignalverarbeitung kann aus in Datenbanken gespeicherten Modellen sogar eine Klassifizierung der Primarradardaten vornehmen In einigen militarischen Bugradargeraten kann somit aus dem charakteristischen Dopplerspektrum eines Propellerflugzeuges und einer dazu passenden typischen Grosse der effektiven Reflexionsflache auf Tankflugzeuge erkannt werden Da die relative Antennengrosse gemessen an der verwendeten Wellenlange keine sehr starke Bundelung zulasst wird in diesem Fall meist mit Hilfe des Verfahrens Doppler Beam Sharpening ein hoher aufgelostes Bild erzeugt Dessen Arbeitsprinzip ist dass jeder von dem aktuellen Kurs abweichende Winkel eine nach der Sinusfunktion verringerte Doppler Frequenz haben muss Deshalb konnen Echosignale gemass der empfangenen Doppler Frequenz innerhalb des aktuellen Beams genauer positioniert werden Im Bereich des effektiven Einsatzes des Doppler Beam Sharpening kann die Seitenwinkelauflosung von einer Antenne mit einem realen Offnungswinkel von etwa 4 auf Werte um 0 5 verbessert werden Auch militarische Flugzeuge Jagdflugzeuge verwenden ein Bugradar Dieses Radar ist ein Multifunktionsradar das vorrangig zur Zielsuche und Zielbekampfung eingesetzt wird Gleichzeitig wird das Wetter mit dargestellt Moglich ist solche Aufgabenverteilung durch eine digitale Erzeugung mehrerer Antennendiagramme gleichzeitig in der Empfangszeit Dazu wird jedes einzelne Antennenelement der Phased Array Antenne mit einem eigenen Empfanger und einem eigenen Analog Digital Umsetzer ausgestattet Eine phasenkorrekte Addition der einzelnen Empfangssignale erfolgt softwaremassig in einem Beamforming Processor Im Sendemoment muss ein sehr breites Antennendiagramm abgestrahlt werden welches alle gewunschten sehr schmalen Empfangsdiagramme abdeckt In der Radargrundgleichung muss in diesem Fall zur Reichweitenberechnung ein getrennter Antennengewinn fur den Sendemoment und fur den Empfangsmoment verwendet werden Seiten oder Heckradar Bearbeiten Die Nutzung von Wetterradargeraten als Seiten oder Heckradar in einem Spezialflugzeug bietet gegenuber stationaren Radargeraten Vorteile Wahrend stationare Radargerate passiv auf das Herannahen eines Unwetters warten mussen kann das Flugzeug direkt das Geschehen anfliegen und Nahaufnahmen aus geringer Distanz liefern Diese Nahaufnahmen haben eine sehr gute Auflosung da das Impulsvolumen des Radarstrahls noch nicht weit aufgefachert ist Der Einfluss irgendwelcher Storsignale ist wegen der Grosse der Echosignale aus direkter Nahe geringer Nachteil ist dagegen dass die durch das Flugzeug zu transportierenden Antennen keine grossen geometrischen Dimensionen aufweisen konnen Fur das Verhaltnis Antennengrosse zur Wellenlange muss deswegen ein Kompromiss gefunden werden Ein Beispiel fur ein solches spezielles Wetterradar ist das ELDORA ASTRAIA Doppler Wetter Radar 16 Wetterkanal im Aufklarungsradar Bearbeiten In grossen Luftraumaufklarungsradargeraten wird oft ein Wetterkanal integriert Wetterdaten werden benotigt um die Entdeckungswahrscheinlichkeit von Flugkorpern innerhalb der Filter des Plotextraktors zu verbessern Wenn das Luftraumaufklarungsradar als Flugsicherungsradar eingesetzt wird dann werden diese Wetterdaten gleichzeitig fur die Flugberatung und fur die Leitung eines Landeanflugs benotigt Es liegt also nahe diese Wetterdaten auf einem eigenen Bildschirm oder Bildschirmfenster dem Fluglotsen darzustellen Fur Meteorologen ist dieser Wetterkanal dagegen wenig aussagekraftig da er nur ein eingeschranktes Auflosungsvermogen hat Meist werden in diesem Wetterkanal nur vier verschiedene Reflektivitaten als Farbcodes angezeigt Dieses Wetterbild ist somit nur fur eine kurzfristige Wetterwarnung verwendbar Klassifizierung BearbeitenEine Klassifizierung von Wetterradargeraten kann nach mehreren Gesichtspunkten vorgenommen werden Aus der historischen Entwicklung und den daraus folgend unterschiedlich entwickelten technischen Messmoglichkeiten werden Wetterradargerate eingeteilt in konventionelle Doppler und polarimetrische Radargerate Ein konventionelles Wetterradar kann als Wetterradarsystem ohne Messmoglichkeit fur die Doppler Frequenz definiert werden Es nutzt einen freischwingenden selbsterregten Sender meist ein Magnetron und ist deshalb nicht koharent Dieses Wetterradar misst neben der Laufzeit einzig die Leistung des Echosignals Damit kann nur die raumliche Verteilung der Niederschlagsintensitat bestimmt werden Konventionelle Wetterradargerate sind eine historische Entwicklungsstufe und werden praktisch nicht mehr genutzt Das meist verwendete Wetterradarsystem ist das Doppler Wetterradar Diese Radargerate sind mindestens koharent auf dem Empfangsweg und konnen deshalb zusatzlich die Dopplerfrequenz messen Hierbei wird zusatzlich zur raumlichen Verteilung der Niederschlagsintensitat die Radialgeschwindigkeit des Niederschlags auf Grundlage des Doppler Effekts bestimmt Kleinraumige Anderungen in der Radialgeschwindigkeit konnen bei entsprechender Wetterlage Indikatoren von Luftzirkulationen sein zum Beispiel Tornados Das Polarimetrische Wetterradar ist ein Doppler Wetterradar welches in der Lage ist Impulse mit verschiedenen Polarisationsrichtungen zu senden und zu empfangen Durch die Anwendung mehrerer Polarisationsrichtungen elektromagnetischer Wellen und die Auswertung der daraus entstehenden Unterschiede im empfangenen Echosignal werden zusatzliche Informationen uber die Form und die Art des Niederschlags gewonnen Polarimetrische Radargerate werden ausserhalb von Forschungsinstituten nur als Niederschlagsradar genutzt Neuere Gerate bieten auch den STAR Mode von engl Simultaneous Transmit And Receive welcher hier fur das gleichzeitige Senden und Empfangen in beiden Polarisationsrichtungen steht 17 Arbeitsweise BearbeitenDas technische Prinzip eines Wetterradars ist dem eines Primarradars und Impulsradars fur die militarische Luftraumaufklarung sehr ahnlich Wie bei jedem Primarradar werden durch einen leistungsstarken Sender hochfrequente Schwingungen erzeugt Diese Energie wird durch eine Antenne als elektromagnetische Welle gebundelt und gerichtet abgestrahlt Trifft diese Welle auf ein Hindernis so wird sie teilweise oder vollstandig reflektiert Dieses Echosignal wird vom Wetterradar wieder empfangen und ausgewertet Der entscheidende Unterschied besteht darin dass bei einem Radargerat fur die Luftraumaufklarung ein Ziel nur detektiert wird Ziel vorhanden ja nein gemessen werden nur die Koordinaten des Zielstandortes Bei einem Wetterradar hingegen ist die Intensitat des Echosignals von Bedeutung Diese wird uber die Messung der Leistung des Echosignals bestimmt und gibt Aufschluss daruber in welcher Intensitat und in welcher Konsistenz reflektierende Objekte im Beobachtungsraum existieren Im Vergleich zum Luftraumaufklarungsradar werden Storungen durch nicht erwunschte Echosignale Clutter entgegengesetzt klassifiziert Echosignale eines Flugzeugs sind im Wetterradar eine Storung und das im Luftraumaufklarungsradar genannte Wetterclutter ist hier das Ziel der Messung Anders als bei Radargeraten der Luftraumaufklarung zum Beispiel der Flugsicherung oder der Luftverteidigung werden keine kompakten Punktziele geortet sondern Volumenziele wodurch sich in der Folge energetische Unterschiede ergeben Bei einem Volumenziel wird das gesamte Impulsvolumen durch reflektierende Objekte ausgefullt Je weiter weg sich das Volumenziel befindet desto grosser wird das Impulsvolumen und desto mehr reflektierende Objekte konnen sich darin befinden Das Impulsvolumen zum Beispiel fur ein Wetterradar mit einem Offnungswinkel der Antenne von kleiner als 1 und einer Impulsdauer von 0 4 µs hat in einer Entfernung von 50 km die Masse von 800 m 800 m 80 m Wolken mit Niederschlagswahrscheinlichkeit haben meist sehr viel grossere Dimensionen Die Verteilung der Wassertropfchen entweder als Regen oder als dichte Wolke in diesem Volumen wird als gleichmassig angenommen und fullt somit dieses Volumen in einer bestimmten Dichte vollig aus Ein einzelnes Punktziel verliert sich hingegen mit seiner entfernungsunabhangigen effektiven Reflexionsflache in diesem Impulsvolumen Dadurch ergeben sich fur beide Radaranwendungen unterschiedliche Reichweitenbedingungen Wenn ein Radar im S Band als Flugsicherungsradar beispielsweise eine Reichweite von 100 km fur Punktziele hat dann erzielt das gleiche Radar als Niederschlagsradar eingesetzt eine Reichweite von 230 km fur Volumenziele 18 Da ein Wetterradar keine zeitkritischen Messungen machen muss kann die Antenne eine scharfbundelnde Parabolantenne sein die sich zum Beispiel als Niederschlagsradar kontinuierlich um 360 dreht und nach jeder Umdrehung einen geringfugig anderen Hohenwinkel abtastet Durch diese spiralformige Raumabtastung ist das Wetterradar ein 3D Radar welches standardmassig nur alle 5 bis 15 Minuten neue Daten bereitstellt Dabei wird innerhalb von 15 Minuten ein kompletter Volumenscan durchgefuhrt indem bis zu 18 verschiedene Hohenwinkel von 0 5 bis 37 abgesucht werden In den Hohenwinkeln von 0 5 bis 4 5 wird in einem sogenannten intensity mode meist eine Reichweite von 230 km abgesucht In den ubrigen Hohenwinkeln wird der sogenannte Doppler mode mit einer Reichweite von 120 km verwendet Da den Werten aus dem untersten Bereich 0 5 bis 1 8 je nach Deckungswinkel des Gelandes fur die Niederschlagsmessung eine besondere Bedeutung zukommt wird der vollstandige Volumenscan alle 5 Minuten unterbrochen um diesen untersten Hohenwinkelbereich in zeitlich kurzerer Folge abzusuchen 19 Fur sehr hohe Anforderungen an eine Genauigkeit der Entfernungsbestimmung werden statt des Impulsradars mit einer Laufzeitmessung als Mass fur die Entfernung Dauerstrichradar Gerate genutzt Das Dauerstrichradar Verfahren bietet mit der Messung einer Frequenzdifferenz als Mass fur die Berechnung einer Laufzeit und in der Folge fur die Entfernungsbestimmung wesentlich genauere Messmoglichkeiten die Gerate haben dann aber nur eine geringe Reichweite Das kann gezielt ausgenutzt werden indem diese Dauerstrichradargerate speziell als Microwave Sounder zur Messung der Wolkenhohe oder der Grenzschichten zwischen verschiedenen Luftmassen unterschiedlicher Dichte eingesetzt werden Dauerstrichradar Gerate sind gegenuber Impulsradargeraten sehr preiswert und konnen deshalb in grosser Zahl produziert und eingesetzt werden Blockschaltbild Bearbeiten Allgemeines Blockschaltbild eines Wetterradars als ImpulsradarEin allgemeines Blockschaltbild eines Wetterradargerates besteht aus einer meist sehr grossen Antenne die dreh und schwenkbar auf einem Drehtisch montiert ist den Elektronik Racks in einem technischen Betriebsraum und einem oder mehreren Systemrechnern mit Monitoren Antenne Bearbeiten Die Antenne ist meist eine symmetrische Parabolantenne mit einer Grosse die so im Verhaltnis zur genutzten Wellenlange steht dass eine Richtwirkung von ungefahr 1 entsteht Im S Band 3 GHz hat diese Antenne einen Durchmesser von etwa 8 5 m im C Band 5 6 GHz von etwa 4 2 m Bei einem in ein Flugzeug eingebautes Wetterradar kann der Durchmesser maximal einen Meter betragen Das Radar arbeitet passend zu diesem Durchmesser im X Band etwa 10 GHz Die aktuelle mechanische Positionierung wird uber Encoder direkt an den Systemrechner gemeldet Ein Sende Empfangsumschalter oder Duplexer genannt schaltet den Sender im Sendemoment an die Antenne Er muss gleichzeitig den empfindlichen Empfanger vor der hohen Leistung des Senders schutzen Im Empfangsmoment mussen die Echosignale zum Empfanger geleitet und durfen dabei nur wenig bedampft werden Er ist meist auf der Grundlage von Gasentladungsrohren aufgebaut Windprofiler benutzten meist eine Phased Array Antenne um den Radarstrahl elektronisch schwenken zu konnen Airborne Radare nutzen ebenfalls eine Phased Array Antenne allerdings nicht mehr fur die elektronische Strahlschwenkung sondern um ein festes Antennendiagramm zu erzeugen welches dann mechanisch geschwenkt wird Diese mechanische Schwenkung wird in Abhangigkeit von der Fluglage durch Servomotoren in die waagerechte Richtung stabilisiert Sender und Modulator Bearbeiten Fur sehr geringere Reichweiten kann ein Sender auf Halbleiterbasis meist MMIC Technologie genutzt werden Da meist sehr hohe Impulsleistungen benotigt werden werden oft Klystrone als Leistungsendstufe und Wanderfeldrohren als Treiberstufen verwendet Der Modulator sorgt dafur dass die Senderohren nur zum Zeitpunkt des Sendens mit der notwendigen Hochspannung versorgt werden Zeitsteuerung durch Taktgenerator Bearbeiten Fur eine eindeutige Entfernungsmessung und eine eindeutige Dopplerfrequenzmessung bekannt unter dem Stichwort Doppler Dilemma mussen in der Zeitsteuerung des Radars Kompromisse eingegangen werden Fur eine eindeutige Entfernungsbestimmung sollte die Impulsfolgefrequenz so niedrig wie moglich sein damit zwischen den Sendeimpulsen ausreichend Zeit verbleibt fur den Empfang von Echosignalen aus grosser Entfernung mit relativ grosser Laufzeit Geschwindigkeit wird uber den Umweg einer Phasenanderung von Impulsperiode zu Impulsperiode gemessen Damit wird aber der Bereich einer eindeutigen Geschwindigkeitsmessung mittels des Doppler Effektes eingeschrankt Da eine Dopplerfrequenz auf der Grundlage von Phasenanderungen des Echosignals von einer Impulsperiode zur nachsten gemessen wird kann nur eine Dopplerfrequenz eindeutig gemessen werden die kleiner als die Impulsfolgefrequenz ist Fur diese Messung sollte die Impulsfolgefrequenz so hoch wie moglich sein Wetterradargerate im C Band benotigen fur eine eindeutige Entfernungsmessung innerhalb von 150 km eine Impulsfolgefrequenz unter 1 kHz Um die maximal zu erwartenden Spitzengeschwindigkeiten eines Orkans von bis zu 300 km h messen zu konnen ist jedoch eine Impulsfolgefrequenz von mindestens 3 kHz notig 20 Deshalb benutzen Wetterradargerate eine veranderliche Impulsfolgefrequenz mit der zum Beispiel in einer Richtung dicht uber dem Erdboden mit der Erwartung einer grossen Reichweite eine geringere Impulsfolgefrequenz genutzt wird Wenn die Antenne in einen grossen Hohenwinkel zeigt und deshalb nur eine geringere Reichweite benotigt wird benutzt das Wetterradar eine hohere Impulsfolgefrequenz Gleichzeitig wird in diesem Fall ebenfalls eine geringere Impulsleistung benotigt so dass der Sender trotz dieser Unterschiede in der Zeitsteuerung und einer veranderlichen Impulsleistung standig eine gleich grosse Dauerstrichleistung abgeben kann Die Anwendung einer intrapulse modulation sowie des Pulskompressionsverfahrens als Mittel zur Verbesserung des Auflosungsvermogen in der Entfernung ist technisch moglich allerdings wird sie im Wetterradar nicht gern benutzt Die unvermeidlichen zeitlichen Nebenzipfel des Ausgangssignals wurden die Messergebnisse fur die benachbarten Rangecells verfalschen Ein Herausrechnen ist zwar moglich wenn die Grosse der Nebenzipfel bekannt ist bedeutet aber einen riesigen Rechenaufwand da diese Korrektur fur jede Rangecell einzeln durchgefuhrt werden muss Wetterradargerate verwenden deshalb einen meist extrem kurzen Sendeimpuls zum Beispiel im Bereich von 0 4 4 5 µs 21 Falls doch eine intrapulse modulation durchgefuhrt wird so ist das oft eine Phasencodierung nach einem Barker Code da die dabei entstehenden Nebenzipfel eine bekannte Grosse haben Empfanger Bearbeiten Linearer Empfanger mit hoher Dynamik durch geregelten Dampfungssteller und logarithmisch verstarktem SteuersignalDer Empfanger setzt die hochfrequenten Echosignale in eine leichter zu verarbeitende Zwischenfrequenz um Storungen und Rauschen werden so weit wie moglich ausgefiltert Diese Zwischenfrequenz wird digitalisiert Eine Demodulation erfolgt nur noch digital im Systemrechner Fur die in einem Wetterradar eingesetzten Empfanger gelten besondere Anforderungen an Linearitat und Dynamikbereich Die kleinsten zu verarbeitenden Echosignale haben eine Starke von etwa 120 dBm diese Leistung liegt im Pico Watt Bereich Die Empfanger durfen durch starke Festzielstorungen Echosignale von Bodenhindernissen wie Fahrzeuge Gebaude Baume und Gelandeerhebungen nicht in die Sattigung kommen Diese Festzielstorungen konnen 96 dB 4 000 000 000 fach grosser sein als diese schwachen Echosignale Um diese Leistungsunterschiede uberhaupt verarbeiten zu konnen mussen im Empfanger besondere Massnahmen ergriffen werden Die Empfanger benotigen eine sehr hohe Dynamik eine extreme Empfindlichkeit und vor allem eine sehr gute Genauigkeit Anderungen in der Linearitat der Verstarkung mussen dem Radarsignalprozessor bekannt sein um bei der notwendigen Dynamikkompression im Empfanger die Information uber die genaue Amplitude des Originals wiederherstellen zu konnen Deshalb sind einfache STC Schaltungen und logarithmische ZF Verstarker mit Demodulation wie sie bei Luftraumaufklarungsradargeraten verwendet werden generell nicht geeignet Um diesen Dynamikbereich des Empfangers zu erweitern werden mehrere Empfangerschaltungen parallel betrieben Eine Empfangerschaltung mit einer logarithmischen Verstarkungscharakteristik wird genutzt um einen groben Uberblick uber die Amplitude des Echosignals zu erhalten Sein Ausgangssignal wird in einem nachfolgenden Analog Digital Umsetzer genutzt um ein Steuersignal fur einen geregelten Dampfungssteller Attenuator zu erzeugen Dieses Signal wird gleichzeitig an den Radarsignalprozessor geleitet damit der aktuelle Stand des Dampfungsstellers in der Berechnung der Amplitude berucksichtigt werden kann Dieser Analog Digital Umsetzer muss extrem schnell sein damit die Dampfung noch auf das aktuelle Echosignal wirken kann Es werden Flash ADC Schaltkreise verwendet die eine Verzogerung im Bereich einer Nanosekunde aufweisen Das Eingangssignal fur den linearen Empfangerschaltung muss vor diesem Dampfungssteller um exakt diese interne Laufzeit verzogert werden um Schaltspitzen zu vermeiden Dieser Empfanger ist meist ein Doppelsuperheterodynempfanger mit zwei verschiedenen Zwischenfrequenzen Das lasst eine relativ grosse Bandbreite bei gleichzeitig guter Selektion der Empfangsfrequenz zu Im Schaltbild ist manchmal trotzdem nur eine Abwartsmischung zu erkennen weil oft bereits die zweite Zwischenfrequenz digitalisiert wird und die nachfolgende Demodulation dann durch die Software geschieht Sichtgerate Bearbeiten Konventionelles Wetterradar nutzte prinzipiell eine Kathodenstrahlrohre als Panoramasichtgerat englisch Plan Position Indicator PPI mit einer landkartenahnlichen Darstellung Moderne Monitore und Bildschirme sind meist nur noch als Computerdisplays oder in Spezialfallen im Cockpit als kleine LC Displays ausgefuhrt In welcher Hohe sich die reflektierenden Schichten befanden war auf dem Panoramasichtgerat oder dem PPI Scope nicht ohne Weiteres erkennbar Ein reines PPI Bild hatte den Nachteil dass es nur die Reflektivitaten eines ganz bestimmten Hohenwinkels darstellen konnte meist dem untersten Diese Darstellung wird als Base Reflectivity bezeichnet Die Echosignale stammen also von Wolken oder Niederschlag aus einer unterschiedlichen Hohe die abhangig von der Entfernung ist Die Messergebnisse aus dem Nahbereich waren somit unterreprasentiert Ein zusatzliches Sichtgerat als RHI Scope konnte in einem einzelnen Seitenwinkel alle Hohenwinkel ubereinander anzeigen Um den Mangel der Unterreprasentation von Bereichen zu beheben wurde die Composite Reflectivity eingefuhrt Sie ist ein zusammengefugtes Bild der Reflektivitat Anfangs wurde einfach in dem jeweiligen Seitenwinkel nur der Hohenwinkelscan mit der starksten Reflektivitat angezeigt In dem PPI Bild konnen verschieden bearbeitete Reflektivitaten oder lokale Windgeschwindigkeiten dargestellt werden Es ist ebenso moglich aufsummierte Regenmengen innerhalb eines Zeitraumes darzustellen wozu aber zusatzlich andere Datenquellen zum Radar genutzt werden mussen Mit fortschrittlicherer Signalverarbeitung war es moglich die Echosignale als einen einzigen Hohenschnitt darzustellen Dieses Sichtgerat wurde Constant Altitude Plan Position Indicator CAPPI genannt und ist ebenfalls eine Version mit Composite Reflectivity CAPPI ist eine horizontale zweidimensionale Darstellung von Radarmessgrossen in einer bestimmten Hohe oder Altitude Ein CAPPI wird aus mehreren PPI Messungen bei verschiedenen Hohenwinkeln Elevationen berechnet und interpoliert Wetterradarbilder die im Internet veroffentlicht werden sind meist solche PPI Darstellungen als Composite Reflectivity in Falschfarben Eine Farbcodierung der Echosignale kann alternativ entweder als Hohendarstellung oder als Darstellung der Reflektivitat gewahlt werden Eine weitere Darstellungsmoglichkeit wird Vol CAPPI englisch Volume Constant Altitude Plan Position Indicator genannt und erlaubt eine eindeutige Echozuordnung in allen drei Rissen Neben einem Grundriss wird zusatzlich ein Aufriss die Vorderansicht entspricht einem Seitenriss von Ost nach West und ein Kreuzriss die Seitenansicht entspricht einem Seitenriss von Nord nach Sud gezeigt Mit Hilfe eines Fadenkreuzes lassen sich die Positionen dieser Schnitte beliebig auswahlen In einem MAX CAPPI werden Maxima der Daten von CAPPI aus verschiedenen Hohen dargestellt Die Max CAPPI Darstellung dient im Allgemeinen dazu einen Uberblick uber das Wettergeschehen zu geben Dies geschieht einerseits durch eine Vertikal Maximumprojektion in einem Bild Aufriss andererseits durch Horizontal Maximumprojektionen von Sud nach Nord beziehungsweise von West nach Ost in Seitenrissen In den Seitenrissen gibt die seitliche Skala die Hohe in km an In einem MAX CAPPI werden meist Reflektivitaten dargestellt Das Radarbild wird aus den Werten einzelner Volumen zusammengesetzt Es ist normalerweise eine stark gepixelte Darstellung da die kleinsten Volumen Kantenlangen in der Grossenordnung mehrerer hundert Meter haben Fur die Prasentation in den Medien wird das Bild gerendert und die Zwischenwerte interpoliert Diese Berechnungen werden von speziellen Computerprogrammen zum Beispiel der Radar Software RadVis auf der Grundlage der vom DWD bereitgestellten und gespeicherten Radardaten durchgefuhrt In der Regel liegt das neueste Radarbild rund drei Minuten nach jeder vollen Viertelstunde vor 22 Eine echte Volumendarstellung zeigt eine 3D Berechnung aller zur Verfugung stehenden Informationen Trotz aller Anschaulichkeit ist fur einen Meteorologen solche 3D Darstellung wenig zweckmassig da gezielte Messungen innerhalb von Teilbereichen der im Bild gezeigten Superzelle eines Gewitters nicht moglich sind Erste PPI Darstellungen konnten nur fotografisch gespeichert werden modernere PPI Darstellung mit Base Reflectivity Gleiches Bild mit Composite Reflectivity Range Height Indicator RHI mit einer Superzelle eines Gewitters Berechnung eines CAPPI aus den Reflektivitaten verschiedener Entfernungen und Hohenwinkel Elemente eines Vol CAPPI einer Normalprojektion von WetterradardatenVernetzung Bearbeiten Alle Radargerate des Deutschen Wetterdienstes sind mit Grossrechnern vernetzt Auf diese Weise kann eine Zusammenstellung Komposit der Daten weit uber die individuellen Reichweiten der Radargerate hinaus vorgenommen werden und die Radardaten gewinnen an Konsistenz Dual Doppler Messungen oder Dual Doppler Analysen sind Zusammenstellungen der Daten von zwei oder mehrerer benachbarter Doppler Radargerate Mit diesen simultan von unterschiedlichen Standorten gemessenen Radialgeschwindigkeiten kann zusatzlicher Informationsgewinn bei der Bestimmung des horizontalen oder des dreidimensionalen Windfelds erreicht werden Bei einem Abstand der Radargerate zwischen 30 und 60 km besteht eine gunstige Messgeometrie Doppler radars On Wheels DOW auf dem Weg zu einem SturmgebietIn den USA wo aufgrund der grossen zu uberbruckenden Entfernungen kein sehr dichtes Netz an Wetterradargeraten aufgebaut werden kann werden zur speziellen Untersuchung von Hurricanen und Tornados viele kleinere mobile Radargerate eingesetzt Das komplette Wetterradar ist auf kleineren Lastkraftwagen montiert und wird durch Dieselaggregate gespeist Diese Kampagne wird Doppler radars On Wheels DOW genannt auf Deutsch Doppler Radar auf Radern Damit die Antenne trotz hoher Richtwirkung moglichst klein bleibt werden die Frequenzbander X K oder W genutzt Mit diesen mobilen Radargeraten kann direkt zum Ort des Geschehens gefahren und dort innerhalb von Minuten mit den Messungen begonnen werden Das ermoglicht Messungen bis etwa 50 m uber Grund und einen grossen Detailreichtum der Messwerte Bistatische Radarsysteme Bearbeiten Ein bistatisches Radargerat betreibt den Sender und den Empfanger an unterschiedlichen Standorten Aus einem monostatischen Niederschlagsradar Sender und Empfanger am gleichen Standort kann ein bistatisches Radarsystem aufgebaut werden indem mehrere passive Empfanger im Umkreis eines monostatischen Niederschlagsradars aufgestellt werden Auf diese Weise wird zusatzlicher Informationsgewinn erzielt Je mehr Antennendiagramme dieser passiven Empfanger sich uberlappen desto genauer wird die Ermittlung des dreidimensionalen Windfeldes Solche bistatischen Systeme sind wesentlich preiswerter als mehrere monostatische Radargerate in dichtem Abstand Nachteilig ist dass die Geometrie sehr viel komplexer und fehleranfalliger wird zum Beispiel durch Nebenkeulen Radargleichung fur Volumenziele BearbeitenDie theoretische Reichweite eines jeden Radargerates wird mit Hilfe der Radargrundgleichung bewertet Die Radargrundgleichung ist unabhangig von der Modulationsart sowie unabhangig davon ob es sich um ein Impulsradar oder ein Dauerstrichradar handelt Daher ist sie ebenfalls fur Wetterradargerate nutzbar Sie setzt die Leistung im empfangenen Echosignal in Relation zur Sendeleistung 23 12 Im Falle der Anwendung eines Sendeimpulses geht die Radargrundgleichung hier vorerst davon aus dass die Lange des gesendeten Impulses mit der Lange des empfangenen Echosignales identisch ist Somit konnen statt des Energiegehaltes des Impulses Leistungen betrachtet werden 1 P r P t G 2 l 2 s 0 4 p 3 r 4 L g e s displaystyle P r P t G 2 lambda 2 sigma 0 over 4 pi 3 r 4 L ges Hierbei bedeuten Pr EmpfangsleistungPt SendeleistungG Antennengewinnl Wellenlange der Tragerfrequenzs effektive Reflexionsflache s0 kugelformige Referenzflache von 1 m2LGes Summe interner und externer Verluste englisch losses r Entfernung reflektierendes Objekt zur Sende Empfangsantenne bei Wetterradar wird statt des ublichen Grossbuchstabens fur die Reichweite der Kleinbuchstabe genutzt da der Grossbuchstabe bereits fur die Regenrate R vergeben ist Da diese Ausgangsgleichung fur den Fall der Berechnung einer maximalen Reichweite eines Radargerates hergeleitet wurde ist noch fur die effektive Reflexionsflache die Referenz s0 eingesetzt Das ist die effektive Reflexionsflache von 1 m verursacht durch eine metallische Kugel mit einem Durchmesser von 1 4 m In diesem Fall wird in dieser Gleichung meist die Reichweite als eine Unbekannte ermittelt indem die Gleichung nach r4 aufgelost wird und als Empfangsleistung die maximale Empfangerempfindlichkeit eingesetzt wird In dem folgenden Fall ist aber die Reichweite durch die Laufzeitmessung jeweils bekannt und es soll der Zusammenhang zwischen der Leistung des empfangenen Echosignals und die Veranderlichkeit der effektiven Reflexionsflache eines Volumenzieles abhangig zur Entfernung untersucht werden Dazu werden zunachst aus der allgemeinen Form alle Parameter die bei einem Radar konstruktiv vorgegeben und nicht variabel sind zum Beispiel Sendeleistung Wellenlange Verluste zu einem konstanten Faktor b zusammengefasst 2 P r b s r 4 displaystyle P r beta sigma over r 4 Hierbei bedeuten Pr Empfangsleistungb zu einer Konstanten zusammengefasste Parameter des Wetterradarss effektive Reflexionsflache eines Punktzielesr Entfernung reflektierendes Objekt zur Sende EmpfangsantenneBei einem Wetterradar ist die effektive Reflexionsflache kein punktartiges Ziel sondern ein Volumenziel Bei einem Volumenziel wird das gesamte Impulsvolumen V vollstandig durch statistisch verteilte reflektierende Objekte ausgefullt Im Idealfall bilden diese ein fur Mikrowellen halbtransparentes Medium Ein Teil der Sendeenergie wird reflektiert ein Teil wird leicht bedampft weitergeleitet Die Summe aller reflektierenden Flachen in einer Volumeneinheit 1 m wird hier mit der temporaren Variablen h bezeichnet und kann als Summe der Reflexionsflachen aller in dieser Volumeneinheit auftretenden Streuobjekte angesehen werden 3 s h V displaystyle sigma eta V Hierbei bedeuten h Reflektivitat ausgedruckt als effektive Reflexionsflache pro VolumeneinheitV ImpulsvolumenDie Variable h kann weiterhin beschrieben werden als 4 h i 1 N s i displaystyle eta sum i 1 N sigma i Hierbei bedeuten N Die Anzahl der Streuobjekte in der Volumeneinheitsi effektive Reflexionsflache den jeweils i ten StreuobjektesEs wird jetzt nicht mehr von Reflexionsflachen gesprochen sondern von Streuobjekten Meistens ist keine homogene Struktur vorhanden sondern ein Gemisch aus verschiedenen Objekten Die am Ende vom Radar registrierte reflektierte Energie wird nicht nur durch eine Reflexion verursacht sondern auch durch Beugung Brechung und die nachfolgende Uberlagerung der einzelnen Anteile der zerstreuten Energie in eine bestimmte Richtung hier die Richtung zuruck zur Radarantenne Ob uberwiegend eine Reflexion oder uberwiegend Beugung und Brechung stattfindet hangt von der Grosse und den elektrischen Eigenschaften der Streuobjekte ab Untersucht werden kann das Verhaltnis der Grosse der Streupartikel zur Wellenlange des Wetterradars Gustav Mie entwickelte eine Theorie uber die elastische Streuung einer ebenen elektromagnetischen Welle an spharischen Objekten Diese nach ihm benannte Mie Streuung trifft teilweise auf das Streuverhalten in einem Niederschlagsgebiet zu Ein direkt reflektierter Anteil wird sich mit einem um den Umfang des Wassertropfen umlaufend gebeugten Anteil der Energie uberlagern Das kann bei Phasengleichheit zur Verstarkung wie auch bei entgegengesetzter Phase zur Abschwachung des reflektierten Anteils fuhren Die zuruckgestreute Energie ist damit abhangig vom Radius a der sonst ubliche Buchstabe r ist hier schon fur die Entfernung vergeben des Regentropfens der Wellenlange l des Wetterradars und dem komplexen Brechungsindex m des Tropfens Das Verhaltnis 2 p a l displaystyle 2 pi a lambda bestimmt ob das Objekt mehr zerstreut oder mehr reflektiert Grosse Tropfen konnen sehr gross gegenuber der Wellenlange sein und sich damit in der sogenannten optischen Region befinden Kleinere Tropfen konnen sich in Resonanz befinden wenn sie eine Grosse im Bereich der Wellenlange haben Das ist der sogenannte Mie Bereich Sind sie sehr viel kleiner als die Wellenlange im Bereich l 10 so befinden sie sich in der sogenannten Rayleigh Region 24 Niederschlagsradargerate benutzen Wellenlangen von 10 cm mittleres S Band bis 3 cm X Band Wolkenradar nutzt Frequenzen oberhalb von 40 GHz was einer Wellenlange von kleiner als 8 mm entspricht Die zu erwartende Regentropfengrosse von 0 1 mm bis etwa 5 mm wird sich bei einem Niederschlagsradar immer in der Rayleigh Region befinden Fur diese Region gilt die folgende Naherung fur die effektive Reflexionsflache eines einzelnen Tropfens 5 s i p 5 l 4 K 2 D i 6 displaystyle sigma i pi 5 over lambda 4 vert K vert 2 D i 6 Hierbei bedeuten K 2 errechnet sich aus dem Brechungsindex m gemass K 2 m 1 m 2 2 displaystyle vert K vert 2 left frac vert m 1 vert vert m 2 vert right 2 Di Durchmesser des i ten TropfensDer Ausdruck K 2 wird in der Folge als Konstante behandelt die fur Wassertropfen etwa 0 93 und fur Eis etwa 0 197 betragt Diese Gleichung kann in die Vorangegangene eingesetzt werden Die konstanten Faktoren werden als Multiplikatoren aus der Summe herausgezogen Die temporare Variable h als die Summe der Reflexionsflachen aller in einer Volumeneinheit auftretenden Streuobjekte berechnet sich mit 6 h p 5 l 4 K 2 i 1 N D i 6 p 5 l 4 K 2 Z displaystyle eta pi 5 over lambda 4 K 2 sum i 1 N D i 6 frac pi 5 lambda 4 K 2 Z Aus dieser Gleichung heraus kann die Reflektivitat Z definiert werden Sie ist gleich dem Ausdruck in dieser Gleichung mit dem Summenzeichen Deren Masseinheit ergibt sich aus der Dimension des Durchmessers der Wassertropfen in mm pro Volumeneinheit m3 Naturlich konnte das rein mathematisch gekurzt werden jedoch da der Tropfchendurchmesser in der sechsten Potenz steht und in Kubikmeter umgerechnet werden musste wurde sich als Ergebnis eine sehr unhandliche Zahl mit Zehnerpotenzen ergeben Deshalb ist es ublich diese gegebenen Masseinheiten beizubehalten Die Reflektivitat Z hat damit die feste Masseinheit mm6 m3 Die zweite Grosse aus der Gleichung 3 ist das Impulsvolumen V Es setzt sich zusammen aus einem Ausschnitt aus einer Kugeloberflache die durch einen horizontalen Winkel 8 und einen vertikalen Winkel f bestimmt wird Das ist hier die jeweilige Halbwertsbreite der Hauptkeule der Antenne Die dritte Koordinate zu einem Volumen ergibt sich aus der Sendeimpulsdauer t und der Ausbreitungsgeschwindigkeit der elektromagnetischen Wellen also der Lichtgeschwindigkeit c 7 V p ϕ 8 r 2 c t 8 displaystyle V frac pi phi theta r 2 c tau 8 Hierbei bedeuten f vertikaler Offnungswinkel des Antennendiagramms8 horizontaler Offnungswinkelr Entfernung zum Radart Sendeimpulsdauerc LichtgeschwindigkeitDiese Beschreibungen aus den beiden Elementen der Gleichung 3 ersetzen in der Gleichung 2 die effektive Reflexionsflache s 8 P r b r 4 p ϕ 8 r 2 c t 8 p 5 l 4 K 2 i 1 N D i 6 displaystyle P r beta over r 4 cdot pi phi theta r 2 c tau over 8 cdot pi 5 over lambda 4 K 2 sum i 1 N D i 6 b p 6 ϕ 8 c t K 2 8 l 4 r 2 Z displaystyle beta cdot pi 6 phi theta c tau vert K vert 2 over 8 lambda 4 r 2 cdot Z Nach Auflosung der in der Konstanten b zusammengefassten Parameter des Wetterradars erscheint die Radargrundgleichung in der Form 9 P r P t G 2 l 2 4 p 3 L g e s p 6 ϕ 8 c t K 2 8 l 4 r 2 Z displaystyle P r P t G 2 lambda 2 over 4 pi 3 L ges cdot pi 6 phi theta c tau vert K vert 2 over 8 lambda 4 r 2 cdot Z P t G 2 ϕ 8 c t p 3 K 2 512 L g e s l 2 Z r 2 displaystyle P t G 2 phi theta c tau pi 3 vert K vert 2 over 512L ges lambda 2 cdot Z over r 2 b Z r 2 displaystyle beta cdot Z over r 2 Beim Zusammenfassen und Kurzen wurde gleich darauf geachtet dass feste Gerateparameter oder Konstanten in dem vorderen Bruch auftreten Diese Parameter und Konstanten konnen erneut in einer fur das Radargerat individuellen Konstante zum Beispiel b zusammengefasst werden Ubrig bleiben danach neben dieser Konstante nur noch die Variablen Reflektivitat Z und die umgekehrte Proportionalitat zum Quadrat der Entfernung 1 r2 Die Konstante hier b wird fur jedes Wetterradargerat individuell also nicht nur typgebunden in Tabellenform fur verschiedene Niederschlagsformen kalibriert abgelegt so dass die Software leicht auf diese Daten zugreifen kann Die fur Volumenziele gultige umgekehrte Proportionalitat zum Quadrat der Entfernung 1 r2 der empfangenen Energie ist im Gegensatz zu der 1 r4 Abhangigkeit fur Punktziele zu sehen die in Gleichung 1 genannt ist Wenn alle anderen Parameter gleich oder vergleichbar sind und die Reflektivitat Z eine vergleichbare Grosse mit der als Referenz genutzten effektiven Reflexionsflache s0 hat dann ergibt sich aus der Proportionalitat 1 r2 die wesentlich grossere maximale Reichweite von Wetterradargeraten gegenuber Luftraum aufklarungs radargeraten 18 Bei der Verwendung der intrapulse modulation erzielt das Radar eine um den Pulskompressionsfaktor grossere Reichweite Da der Pulskompressionsfaktor abhangig von der Bandbreite des Sendesignals ist kann er entweder direkt als Faktor in die Radargleichung einfliessen oder als Abhangigkeit von der Senderbandbreite formuliert werden Zeit Bandbreite Produkt Bildergalerie Wetterradar Bearbeiten Forschungsradar POLDIRAD des Deutschen Zentrums fur Luft und Raumfahrt Meteor 1500S in Adelaide Australien Meteor 1500S in Gwangdeok Korea Meteor 1500S in Seongsan po Korea Doppler Radar WSR 88D bei New Underwood South Dakota vor der Superzelle eines Gewitters Wetterradar des DWD in Dreieich Offenthal Deutschland Weblinks Bearbeiten Commons Wetterradar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Polarimetrisches Forschungswetterradar des DLR e V bei Munchen Einzelnachweise Bearbeiten Jens Grenzhauser Entwicklung neuartiger Mess und Auswertungsstrategien fur ein scannendes Wolkenradar und deren Anwendungsbereiche KIT Scientific Publishing 2011 ISBN 978 3 86644 775 2 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b David Atlas Radar in meteorology Battan Memorial and 40th Anniversary Radar Meteorology Conference Amer Meteorological Society 1990 ISBN 978 0 933876 86 6 R M Lhermitte D Atlas Precipitation motion by pulse doppler 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