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Gustav Adolf Feodor Wilhelm Ludwig Mie 29 September 1868 in Rostock 13 Februar 1957 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Physiker Gustav Mie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Wirken 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMie wurde am 29 September 1868 als Sohn eines Kaufmanns in Rostock geboren Von 1886 an studierte er an der Universitat Rostock Mathematik und Physik 1 Neben diesen Fachern horte er Vorlesungen in Chemie Zoologie Geologie Mineralogie Astronomie sowie Logik und Metaphysik 1888 1889 setzte er sein Studium an der Universitat Heidelberg fort Zum Sommersemester 1889 kehrte er wieder nach Rostock zuruck 2 Er promovierte 1891 in Heidelberg im Fach Mathematik mit der Schrift Zum Fundamentalsatz uber die Existenz von Integralen partieller Differentialgleichungen 3 Er habilitierte sich im Sommer 1897 an der Technischen Hochschule Karlsruhe in Theoretischer Physik 1902 wurde er zum Extraordinarius und 1905 als Nachfolger von Walter Konig zum Ordinarius fur theoretische Physik an die Universitat Greifswald berufen der er 1916 als Rektor vorstand 1917 wechselte er als Ordinarius fur experimentelle Physik an die Universitat Halle 1921 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 4 1924 nahm er dann einen Ruf als Direktor des Physikalischen Institutes an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg an wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1935 arbeitete und am 13 Februar 1957 starb In Freiburg wahrend der NS Diktatur war Mie Mitglied der universitaren Opposition der so genannten Freiburger Kreise und einer der Teilnehmer des ursprunglichen Freiburger Konzils Wissenschaftliches Wirken BearbeitenIn Mies Greifswalder Jahre fallt seine Arbeit zur Berechnung der Streuung einer elektromagnetischen Welle an einer homogenen dielektrischen Kugel die er 1908 unter dem Titel Beitrage zur Optik truber Medien speziell kolloidaler Metallosungen in den Annalen der Physik publizierte Mit der sogenannten Mie Streuung ist noch heute sein Name verbunden Bereits 1903 fuhrte er zur Beschreibung der Anziehungs und Abstossungskrafte chemisch nicht gebundener Atome das Mie Potential 5 ein von dem das sehr viel bekanntere Lennard Jones Potential ein Spezialfall ist Er lieferte weitere bedeutende Beitrage zum Elektromagnetismus und auch zur allgemeinen Relativitatstheorie Ausserdem beschaftigte er sich mit Masseinheiten und entwickelte schliesslich 1910 das nach ihm benannte Miesche Einheitensystem In den Jahren 1912 13 erarbeitete Mie seine Theorie der Materie in der er aus einer so genannten Weltfunktion die auch die Feldgrossen enthalt mit Hilfe des Lagrange Formalismus u a die Maxwellsche Elektrodynamik herleitete Sein Ziel war es die Weltfunktion so aufzustellen dass auch die Materie selbst als Losung der Variationsgleichungen selbst berechnet werden konnte Ebenso versuchte er die Gravitation mit einzubeziehen und war so ein Konkurrent Einsteins und Hilberts beim Streben nach einer erweiterten Gravitationstheorie Dieser Ansatz war spater Vorbild fur Arbeiten von David Hilbert Max Born und Leopold Infeld Ehrungen BearbeitenNach Mie ist heute ein Einschlagkrater auf dem Mars benannt ein Horsaal der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg und auch ein Gebaude der Albert Ludwigs Universitat Freiburg tragen seinen Namen 1919 wurde Mie zum Mitglied der Leopoldina berufen 1943 erhielt er die Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft Schriften BearbeitenZum Fundamentalsatz uber die Existenz von Integralen partieller Differentialgleichungen Teubner Dresden 1892 Dissertation Universitat Heidelberg 3 August 1891 Entwurf einer allgemeinen Theorie der Energieubertragung In Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien Mathematisch Naturwissenschaftliche Klasse Abteilung 2a Oktober 1898 S 1113 1182 Habilitationsschrift TH Karlsruhe 1898 Digitalisat Molekule Atome Weltather Teubner Leipzig 1904 Beitrage zur Optik truber Medien speziell kolloidaler Metallosungen In Annalen der Physik Vierte Folge Band 25 1908 Heft 3 S 377 445 doi 10 1002 andp 19083300302 Lehrbuch der Elektrizitat und des Magnetismus Eine Experimentalphysik des Weltathers fur Physiker Chemiker und Elektrotechniker Enke Stuttgart 1910 3 umgearbeitete Auflage 1948 Grundlagen einer Theorie der Materie In Annalen der Physik Bd 37 1912 S 511 534 doi 10 1002 andp 19123420306 Bd 39 1912 S 1 40 doi 10 1002 andp 19123441102 Bd 40 1913 S 1 66 doi 10 1002 andp 19133450102 Bemerkungen zu der Einsteinschen Gravitationstheorie In Physikalische Zeitschrift Bd 15 1914 S 115 122 169 176 Die geistige Struktur der Physik Studien des apologetischen Seminars Heft 38 Bertelsmann Gutersloh 1934 Die gottliche Ordnung in der Natur 3 Aufsatze Das christliche Deutschland 1933 bis 1945 H 9 Furche Tubingen 1946 Die Grundlagen der Mechanik Enke Stuttgart 1950 Literatur BearbeitenLuder Gerken Walter Eucken und sein Werk Mohr Siebeck Tubingen 2000 Niels Goldschmidt Die Entstehung der Freiburger Kreise In Historisch Politische Mitteilungen Bd 4 1997 S 1 17 Wolfram Hergert Gustav Mie und Albert Einstein Diskussionen zur Entwicklung der Allgemeinen Relativitatstheorie In Scientia Halensis Bd 13 2005 H 3 S 13 f Eckhard John Bernd Martin Marc Muck Hugo Ott Hrsg Die Freiburger Universitat in der Zeit des Nationalsozialismus Freiburg 1991 Gunter Kohl Vorwort David E Rowe Relativitat in der Schwebe Die Rolle von Gustav Mie PDF 1 0 MB MPI fur Wissenschaftsgeschichte Preprint 2002 Berlin 2002 Pedro Lilienfeld Gustav Mie The person In Applied Optics Bd 30 1991 H 33 S 4696 4698 Helmut Rechenberg Mie Gustav In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 465 f Digitalisat Helmut Spehl Mie Gustav Adolf Feodor Wilhelm Ludwig Physiker In Bernd Ottnad Hrsg Badische Biographien Neue Folge Band III W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1990 S 186 190 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gustav Mie im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Gustav Mie im Catalogus Professorum Halensis Seite mit Links zu Gustav Mie und der Mie StreuungEinzelnachweise Bearbeiten erste Immatrikulation von Gustav Mie WS 1886 1887 Nr 63 im Rostocker Matrikelportal zweite Immatrikulation von Gustav Mie SS 1889 Nr 3 im Rostocker Matrikelportal Gustav Mie im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 169 Mie Potential bei SklogWikiVorgangerAmtNachfolgerFriedrich WiegandRektor der Universitat Greifswald 1916Paul RomerNormdaten Person GND 118733826 lobid OGND AKS LCCN n87116492 VIAF 77111017 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mie GustavALTERNATIVNAMEN Mie Gustav Adolf Feodor Wilhelm LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker Entdecker der Mie StreuungGEBURTSDATUM 29 September 1868GEBURTSORT RostockSTERBEDATUM 13 Februar 1957STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Mie amp oldid 233335554