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Hans Karl Herman Edwin Heinrich Freiherr von Willisen 19 April 1906 in Charlottenburg 26 Januar 1966 in Wuppertal war ein deutscher Pionier der Funkmesstechnik Er war massgeblich an der Entwicklung des deutschen Radarsystems beteiligt und widmete sich spater auch der Entwicklung und dem Bau von Radiogeraten und von Sendetechnik Inhaltsverzeichnis 1 Familie siehe auch Willisen 2 Leben 2 1 Kindheit und Jugend 2 2 Deutsche Ultraphon AG Tonographie GmbH 2 3 Grundung der GEMA 2 4 Grundung der Firma MWL und WILAG 2 5 Umzug nach Wuppertal 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie siehe auch Willisen BearbeitenHans Karl war der Sohn des preussischen Offiziers und Politikers Friedrich Wilhelm Freiherr von Willisen Sein Grossvater war der preussische General und Gouverneur von Berlin Karl Georg Gustav Freiherr von Willisen seine Urgrossonkel waren die Freiherren Wilhelm und Friedrich Adolf von Willisen Hans Karl blieb unverheiratet und hatte keine Kinder 1 Leben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Willisen verlebte seine Kindheit in Charlottenburg Mit 12 Jahren besuchte er ein Potsdamer Realgymnasium an dem er seinen spateren Geschaftspartner Paul Gunther Erbsloh 1905 2002 kennenlernte Beider Freundschaft beruhte auf einem ausgepragten Interesse an technischen Fragen insbesondere auf dem Gebiet der drahtlosen Ubermittlung in der Telegraphie und Telefonie Unter Vernachlassigung ihrer schulischen Aufgaben widmeten sich die Freunde der Erforschung der Funktechnik Durch Selbststudien und Feldversuche eigneten sie sich auf diesem Gebiet einen hohen Sachverstand an Willisen und Erbsloh kooperierten schon bald mit dem Heinrich Hertz Institut und wurden Berater des Berliner VOX Hauses Mit ihren Ideen trugen sie zur Verbesserung der Ubertragungsqualitat von Rundfunksendungen bei Deutsche Ultraphon AG Tonographie GmbH Bearbeiten Etwa 1926 wurden Willisen und Erbsloh auf Vermittlung von Friedrich Trautwein als Elektrotechniker im neu eingerichteten Tonstudio der Berliner Hochschule fur Musik angestellt das von Herbert Grenzebach geleitet wurde Hier entwickelten sie ein eigenes Verfahren zur elektrischen Aufnahme von Schallplatten das sich in einem Test dem damaligen Verfahren der Deutschen Grammophon Gesellschaft als uberlegen erwies 1929 richteten sie das erste Aufnahmestudio der Deutschen Ultraphon AG ein Die dort entstandenen Schallplatten gelten fur die damalige Zeit als technisch uberragend 2 Bis zum Konkurs der Firma Anfang 1932 arbeiteten sie dort als Tontechniker und betreuten mehrere Tausend Aufnahmen 3 Anschliessend im Februar 1932 wurden Erbsloh und von Willisen Geschaftsfuhrer der Tonographie GmbH in Berlin Wilmersdorf Hier produzierten sie erfolgreich Werbeplatten und machten Lohnaufnahmen fur Schallplattenfirmen 4 Grundung der GEMA Bearbeiten 1932 wurde das Militar auf die beiden Entwickler aufmerksam Man zog Willisen zu akustischen Versuchen fur Schallplattenaufnahmen von Mundungs und Geschossknall als Mittel zur Zeitdifferenz und Ortsbestimmung heran Das Heereswaffenamt empfahl Willisen und Erbsloh daraufhin der Nachrichtenversuchsanstalt der Marine in Kiel Gemeinsam mit dem Physiker Rudolf Kuhnhold arbeiteten sie an neuen Ideen zur Ortung von Schiffen durch Reflexion von Wasserschall und Funkwellen Willisen und Erbsloh gelang es die technische Moglichkeit der Ortung von Schiffen durch gebundelte Funkwellen nachzuweisen Es ging nun darum das erste funktionstuchtige Ortungssystem der Welt zu bauen Von den grossen deutschen Firmen belachelt grundeten Willisen und Erbsloh am 1 Januar 1934 die Gesellschaft fur elektroakustische und mechanische Apparate mbH kurz GEMA genannt die schon bald bedeutende Entwicklungen vorzuweisen hatte Die Marine unterstutzte das Projekt mit Fordergeldern so dass Willisen weitere 50 Ingenieure zur Verbesserung und Weiterentwicklung seiner Ortungssysteme einstellen konnte 1935 konnte die GEMA der deutschen Marineleitung das erste einsatzfahige Gerat vorfuhren Willisen der seine Technik vor allem fur die zivile Luftfahrt den Kustenschutz und die Handelsschifffahrt entwickeln wollte wurde von der Reichswehr zur ausschliesslich militarischen Nutzung des streng geheimen Projekts gedrangt Unabhangig von den britischen Forschungen des Physikers Robert Watson Watt gelang es Willisen mit Freya ein Radar zur Uberwachung des Luftraumes zu entwickeln Weitere Geratetypen hiessen Calais Mammut oder Wassermann Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die GEMA zur Kriegsproduktion herangezogen Die Firma hatte sich mit ihren 3000 Mitarbeitern und den Produktionsstandorten Kopenick Juterbog Luckenwalde Woltersdorf und Wahlstatt von der Geburtsstatte der deutschen Wasserschall und Funkortungstechnik zu Radarindustrie entwickelt Sie lieferte die Schlusseltechnik die die strategische Planung der Kriegsfuhrung revolutionierte In den letzten Kriegsmonaten wurden Teile der Produktion von Schlesien nach Schleswig Holstein ausgelagert Die britischen Besatzungstruppen sprengten am 16 und 17 Mai 1945 die muhsam nach Lensahn geretteten Entwicklungsmuster und Prototypen zum Arger des britischen Secret Service der sie gern ubernommen hatte Am 31 Mai 1945 schliesslich liquidierten die Briten die als Rustungsbetrieb eingestufte GEMA 5 Grundung der Firma MWL und WILAG Bearbeiten 1945 eroffnete Willisen mit den arbeitslos gewordenen Radarspezialisten die Mechanischen Werkstatten Lensahn MWL Auf Grund der strengen Auflagen der Alliierten beschrankte man sich zunachst auf die Reparatur von elektrischen Kleingeraten und landwirtschaftlichen Maschinen Nach der Lockerung der Bestimmungen konnte sich Willisen verstarkt der Entwicklung und dem Bau von Rundfunkempfangern Mikrofonen Verstarkern und Starkstromanlagen widmen 1948 beschaftigte seine Firma bereits 400 Mitarbeiter Im selben Jahr wurde die MWL in Willisen Apparatebau Gesellschaft mbH WILAG umbenannt Mit der Wahrungsreform kam es zu Auftragseinbruchen sowie Liefer und Ersatzteilengpassen Zudem drangten grosse Firmen wie Siemens Telefunken und die AEG in diesem Sektor verstarkt auf den Markt 1949 musste die WILAG Insolvenz anmelden Umzug nach Wuppertal Bearbeiten Willisen zog nun nach Wuppertal in die Nahe des Westdeutschen Rundfunks Wiederum sammelte er ehemalige Mitarbeiter aus der Rundfunk und Verstarkertechnik um sich und grundete seine vierte Firma die er Tonographie Apparatebau v Willisen amp Co Wuppertal Elberfeld TAB nannte Mit ihr gelang ihm die Entwicklung von Klassikern der Rundfunk und Studiotechnik Sie wurden in die ganze Welt vertrieben Willisen konnte der erfolgreichen Firma nur zehn Jahre als Geschaftsfuhrer vorstehen Er starb kurz vor Vollendung seines 60 Lebensjahres Die Firmengeschichte endete 1990 Werke BearbeitenHans Karl von Willisen Geschichte der deutschen Funkmesstechnik Abschrift einer Tonbandaufzeichnung um 1952 GEMA 1988 Literatur BearbeitenHansfried Sieben Herbert Grenzebach ein Leben fur die Schallplatte Dusseldorf Sieben 1991 Harry von Kroge GEMA Berlin Geburtsstatte der deutschen aktiven Wasserschall und Funkortungstechnik Selbstverlag Hamburg 1998 Monika Wersche Die drei Leben des Hans Karl von Willisen In Funkstunde Musik Technik Zeitkultur Uwe Stock Umgerustet Radios made in Lensahn In einestages Zeitgeschichten auf SPIEGELonline 26 Juni 2008 Weblinks BearbeitenMission X Duell im Dunkeln Mission von hochster Dringlichkeit Die zivile Radarforschung in Deutschland Produkte der Firma Tonographie Apparatebau Radiomuseum LensahnEinzelnachweise Bearbeiten Genealogisches Handbuch des Adels Band 127 Freiherrliche Hauser Band 22 Starke Verlag Limburg an der Lahn 2002 S 621 http grammophon platten de e107 plugins forum forum viewtopic php 413 Erinnerungen von Erbsloh in Hansfried Sieben Herbert Grenzebach Dusseldorf Sieben 1991 S 15 16 Oliver Wurl Ultraphon reflects the tone the rise and fall of an enterprising record company In Classical recordings quarterly Heft 63 Winter 2010 S 37 40 ISSN 2045 6247 Uwe Stock Umgerustet Radios made in Lensahn In einestages Zeitgeschichten auf SPIEGELonline veroffentlicht am 26 Juni 2008 Normdaten Person GND 1017064490 lobid OGND AKS VIAF 188189086 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Willisen Hans Karl vonALTERNATIVNAMEN Willisen Hans Karl Herman Edwin Heinrich Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Pionier der Funkmesstechnik Erfinder KonstrukteurGEBURTSDATUM 19 April 1906GEBURTSORT CharlottenburgSTERBEDATUM 26 Januar 1966STERBEORT Wuppertal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Karl von Willisen amp oldid 229277102