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Georg Friedrich Spitzner 21 April 1688 in Blankenhain 18 September 1764 in Schwarzenberg war ein kursachsischer Beamter und Gonner der evangelisch lutherischen Stadtkirche St Petri und Pauli in Reichenbach Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Ehen und Nachkommenschaft 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeorg Friedrich Spitzner entstammte dem am Ausgang des 16 Jahrhunderts in Auerbach begrundeten Vogtlander Pfarrer Geschlecht Spitzner und wurde am 29 April 1688 in der Kirche zu Blankenhain getauft Er war das sechste Kind aus der 1678 geschlossen ersten Ehe von Magister Johann Adam Spitzner 4 April 1650 in Blankenhain 16 April 1723 in Blankenhain seit 1681 als Nachfolger seines Vaters Pfarrer in Blankenhain und Russdorf mit der Beamtentochter Maria Elisabeth geb Conradi 20 August 1655 in Zwickau 17 August 1709 in Blankenhain Im Unterschied zu seinen Brudern Balthasar Andreas Johann Christian 10 September 1683 in Blankenhain 27 Mai 1736 in Langenreinsdorf und Johann Andreas 9 Januar 1693 in Blankenhain 17 November 1743 in Thierbach wandte sich Georg Friedrich auf Anraten seines Onkels und Forderers Georg Andreas Conradi nicht dem geistlichen Stand sondern dem Verwaltungsfach zu nbsp Georg Friedrich Spitzner um 1730 Amtmann in ReichenbachVon 1701 bis zum 31 Mai 1707 besuchte Spitzner der in Blankenhain zunachst von seinen Eltern und von Hauslehrern u a in Religion Latein und Griechisch unterrichtet worden war das Gymnasium in Altenburg wo er auch Kenntnisse der hebraischen und der franzosischen Sprache erwarb Anschliessend bezog er die Universitat Leipzig doch konnte er sein Studium der Rechtswissenschaft aus Mangel benothigter Subsistenz sowie aufgrund anderer familiarer Umstande nicht abschliessen Ausgestattet mit guten Zeugnissen wurde Georg Friedrich Spitzner zunachst am 27 Juni 1709 Notarius publicus und am 15 Dezember 1710 Amtsaktuar in Dresden am 11 April 1714 Rechtspraktikant am 18 Mai 1715 Graflich Schonburgischer Amtmann in Rochsburg und am 25 November 1716 Amtmann in der durch die Tuchmacherei aufstrebenden Stadt Reichenbach wo er ein Wohnhaus erwarb Schliesslich war er vom 1 Oktober 1741 bis zu seinem Tode Amtmann und Kommissionsrat des Kreisamtes Schwarzenberg mit Crottendorf 1 Am 31 Juli 1754 errichtete Spitzner der sich 1715 und 1722 verheiratet hatte und auch in Rotschau begutert war sein heute verschollenes Testament Er verstarb im Dienst im Alter von 76 Jahren und wurde am 20 September 1764 in seinem Erbbegrabnis in der Reichenbacher Peter Paul Kirche das er spatestens 1727 erworben hatte beigesetzt Seine eigenhandige Lebensbeschreibung von 1761 als Unterlage fur eine Leichenpredigt gedacht und nach seinem Tode von den Angehorigen erganzt und abgeschlossen enthalt wertvolle Angaben uber die Vorfahren und die engere Familie des kurfurstlichen Beamten Nachfolger als Kreisamtmann in Schwarzenberg wurde sein Neffe Schwiegersohn seit 1746 und Stellvertreter seit 1753 Johann Georg Spitzner 21 September 1715 in Oberalbertsdorf 7 August 1770 in Schwarzenberg das funfte Kind aus der ersten Ehe seines alteren Bruders Balthasar Andreas Spitzner Leistungen BearbeitenAls langjahriger kursachsischer Beamter dem die dabey obgelegene uberhauffte Arbeit bis nach zuruckgelegten 76 Jahr seines Alters gar nicht beschwerlich ankommen ist zeichnete sich Georg Friedrich Spitzner in seinen dienstlichen Wirkungskreisen nicht nur bei verschiedenen schwierigen und wichtigen Verwaltungssachen aus Sein Bericht als Kommissionsrat von Schwarzenberg vom 17 November 1742 uber beobachtete Wetterveranderungen und ihre Auswirkungen auf die regionale Landwirtschaft ist heute von klimageschichtlichem Interesse Spitzner trat ferner als Gonner der Reichenbacher Schulen sowie der Kirche St Petri und Pauli hervor die am 20 August 1720 einem grossen Stadtbrand zum Opfer gefallen war Nach dem zeitgenossischen Urteil des Pfarrers Johann Balthasar Olischer 1685 1751 gehorte Amtmann Spitzner dessen Haus ebenfalls niedergebrannt war zu denjenigen Burgern der Stadt Reichenbach die im Zuge des 1721 begonnenen Wiederaufbaus der Kirche von Gott erwecket wurden besondere Stucke der Kirchen auf ihre Kosten machen zu lassen So hat Georg Friedrich Spitzner Ihro koniglichen Majestat in Polen und Churfurstl Durchl zu Sachsen wohlbestallter Amtmann im Vogtlande welcher wie uberhaupt gegen unsere Kirche und Schulen sich als ein grosser Wohlthater erwiesen aus eigenem Liebes Triebe die Cantzel in dieser Kirche erbauen und hernach auch vergolden und mahlen lassen auf welcher dann am Sonntage Laetare 1723 das erste Mal gepredigt worden Umrahmt wird der mit drei Bildfeldern verzierte Kanzelkorb von zwei Saulen mit vergoldeten Kapitellen und den Figuren des Petrus und des Paulus Uber dem Korb erhebt sich ein barockes Strahlenkreuz Georg Friedrich Spitzner machte mit seiner Stiftung des barocken Kanzelaltars den Anfang einer Reihe von privaten Stiftungen fur die Innenausstattung des Kirchenneubaus Georg Korner Pfarrer Sprachforscher und Chronist in Bockau wurdigte Spitzner 1758 als einen in so manchen wichtigen Aemtern hochverdiente n Beamten der in einem hohen Alter noch immer in der Kraft des Herrn einhergehet Ehen und Nachkommenschaft BearbeitenGeorg Friedrich Spitzner der das 1712 seinem Vater durch den kaiserlichen Pfalz und Hofgrafen Christoph von Kuntsch verliehene Einhorn Wappen fuhrte und den Wappenbrief verwahrte war zweimal verheiratet Zunachst ehelichte er am 28 November 1715 in Dresden die neun Jahre jungere Johanna Christine Elisabeth Hahn 26 Juni 1697 in Dresden 4 Juni 1721 in Mylau Tochter des kurfurstlich sachsischen Hofjustiz und Appellationsgerichtssekretars Christian Albrecht Hahn in Dresden und seiner Frau Magdalene Elisabeth geb Ferber Am 12 Februar 1722 heiratete Georg Friedrich Spitzner in Reichenbach Christiane Sophie Schilbach 3 Dezember 1699 in Reichenbach Tochter des Kaufmanns Paul Schilbach und seiner Ehefrau Christiane geb Kurzel Aus seinen beiden Ehen gingen insgesamt 17 in Reichenbach geborene Kinder zehn Sohne und sieben Tochter hervor von denen drei fruh verstarben Nur Adolph Friedrich Spitzner 16 Oktober 1727 in Reichenbach 19 Juni 1776 in Neudorf wurde Pfarrer die meisten der Sohne betatigten sich spater als Beamte wahrend die Tochter oftmals Beamte aus teilweise namhaften Familien als Ehepartner hatten Zwei von Georg Friedrich Spitzners Enkelsohnen begrundeten neue Linien innerhalb der Familie Spitzner der Advokat Vollrath Friedrich Gotthold Spitzner 11 Februar 1771 in Stolpen 23 Januar 1829 in Ruhland die preussische oder Ruhlander und der Oberrechnungsrat Adolph Friedrich Esaias Spitzner 6 Juli 1768 in Stolpen 9 Oktober 1841 in Dresden die sachsische oder Dresdner Linie zu der im 19 und 20 Jahrhundert u a Annemarie Spitzner Carl Spitzner Gustav Spitzner Karl Spitzner und Reinhard Spitzner gehorten Literatur BearbeitenEntwurff einer Chronica der alten Voigtlandischen Stadt Reichenbach aus glaubwurdigen Nachrichten zusammen getragen und verfasset von Johann Balthasar Olischer Friedrich Lankischens Erben Leipzig 1729 S 42 und 52 f Google Bucher abgerufen am 11 Februar 2013 Georg Korner Bockauische Chronik oder Alte und Neue Nachrichten von Bockau bey Schneeberg im Kreisamte Schwarzenberg C W Fulden Schneeberg 1750 63 S 303 ULB Sachsen Anhalt abgerufen am 25 Januar 2012 Zuverlassige Nachrichtungen von der ursprunglichen Ankunft auf diese Welt und dem sodann noch uber 76 Jahre gefuhrten muhseeligen Lebens Wandel auch endlich erfolgten seeligen Absterben des weyland Hoch Edelgebohrnen Vesten und Rechts Hochgelahrten Herrn Herrn George Friedrich Spitzners Konigl Pohln und Kur Furstl Sachs Hochverordnet gewesenen Commission Rats und best meritirten Kreys Amtsmanns zu Schwarzenberg und Crottendorf wie solche Nachrichtungen von ihm selbst das ubrige aber nach dessen sich wurklich ereigneten Todes Fall von seinen hinterlassenen Anverwandten supplirt worden 1761 64 maschinenschriftliche Abschrift von 1912 in PrivatbesitzWeise Erich Hg Familienchronik des Geschlechtes Spitzner Druck und Verlag von C Heinrich Dresden 1936 S 11 32 34 38 ff und 45Albert Spitzner Jahn Die Vogtlander Familie Spitzner 2 Aufl Selbstverlag Kamp Lintfort 2011 S 17 22 24 37 56 61 74 75 und 157 f Einzelnachweise Bearbeiten George Korner Alte und neue Nachrichten von dem Bergflecken Bockau bey Schneeberg in dem meissnischen Obererzgebirge darinnen die Geschichte von dem Schlosse und Herrschaft Schwarzenberg vor diessmal abgehandelt wird zum Neuenjahre 1758 und so kunftighin jedesmal Stuckweise mitgetheilet bey C W Fulden Schneeberg 1758 S 303 DigitalisatNormdaten Person GND 1193457548 lobid OGND AKS VIAF 1187156762894741300001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spitzner Georg FriedrichKURZBESCHREIBUNG kursachsischer BeamterGEBURTSDATUM 21 April 1688GEBURTSORT BlankenhainSTERBEDATUM 18 September 1764STERBEORT Schwarzenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Friedrich Spitzner amp oldid 210530702