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Die Geologie auf dem Stadtgebiet von Stolberg Rhld in der Stadteregion Aachen bietet von Sudosten nach Nordwesten einen Aufriss durch Teile der Erdgeschichte der am besten im Tal des Vichtbachs zu beobachten ist Geologie des StadtgebietsGedauer Konglomerat Inhaltsverzeichnis 1 Geologische Lage 2 Mineralvorkommen 3 Gesteinsschichten 3 1 Kambrium 3 2 Ordovizium 3 3 Devon 3 3 1 Unteres Devon 3 3 2 Mittleres Devon 3 3 3 Oberes Devon 3 4 Karbon 3 4 1 Unteres Karbon 3 4 2 Oberes Karbon 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeologische Lage BearbeitenDie Stadt liegt am Rande des Rheinischen Schiefergebirges in der Niederrheinischen bzw Kolner Bucht einem von drei Haupterdbebengebieten in Deutschland Die Sedimente welche in horizontaler Schichtenfolge wahrend mehrfacher Meereseinbruche abgelagert wurden hob die Auffaltung der Eifel zum Gebirge empor Die Geologie der nordlich angrenzenden Niederrheinischen Bucht unterscheidet sich deutlich von dem Untergrund im Stolberger Raum denn weiter nordlich treten Lockersedimente auf die dort durch Senkungsbewegungen in den letzten 30 Mio Jahren entstanden Der geologische Formenschatz bildet die Voraussetzung fur die Vielfalt der Stolberger Natur mit teils endemischen Arten wie den Galmeifluren und Kalkmagerrasen und hat die Wirtschaft der Stadt bis heute mit gepragt Mineralvorkommen BearbeitenNeben Eisenerz und Blei finden sich in den Kohlenkalkschichten verschiedene Erzmineralien darunter Zinkverbindungen wie Zinkblende Schalenblende Goslarit Hydrozinkit und Smithsonit bei Breinigerberg Diepenlinchen und Eschweiler Hastenrath Bleiverbindungen wie Bleiglanz Cerussit und Pyromorphit die Blei Eisen Verbindung Jamesonit Eisenverbindungen wie Markasit Pyrit Limonit und Manganosiderit sowie Kupferverbindungen wie Kupferkies und Malachit Keine Erzmineralien sind die Calciumminerale Calcit und Dolomit sowie als winzige Rauchquarze und Morione die Siliziumverbindung Quarz Gesteinsschichten BearbeitenKambrium Bearbeiten Die altesten Gesteine im Sudwesten stammen aus dem Kambrium vor ca 500 Mio Jahren und sind grosstenteils von Wald bedeckt Nur Schevenhutte liegt in diesem Gebiet Aus den feinen Tonschlammen entstand der dunkle Tonschiefer des heutigen Vennruckens Ordovizium Bearbeiten Vom Ordovizium ist nur die unterste Stufe erhalten das Tremadocium Es handelt sich um feinstreifige Silt und Sandsteine in der Gegend sudlich Schevenhutte auch um reine Tonschiefer die dort das Leitfossil Dictyonema flabelliforme enthalten Im Verlauf des hoheren Ordoviziums kam es in der Nordeifel und den Ardennen zur kaledonischen Faltung so dass ein Teil der zuvor abgelagerten Schichten wieder erodiert wurde Zum uberlagernden Devon besteht eine Winkeldiskordanz Devon Bearbeiten Unteres Devon Bearbeiten Das untere Devon setzt mit einem bis zu 30 m machtigen Konglomerat ein dessen Komponenten aus den im Kambrium abgelagerten Quarziten besteht Daruber folgt eine graue Arkose die in rote und grunlichgraue Schluffsteine ubergeht Im oberen Teil der Folge sind Karbonatknollen typisch die an freiliegenden Felsaufschlussen meist herausgewittert sind und als Lochreihen auffallen Diese roten Schiefer mit Karbonatknollen haben auch die wichtigsten Fossilien geliefert Panzerfische der Gattung Pteraspis die eine Einstufung in die Gedinne Stufe lokaler Stufenname des Lochkoviums erlaubten 1 Das daruber folgen Pragium tragt in der Nordeifel die Bezeichnung Siegenium Es handelt sich um 400 bis 450 Meter schluffige Sandsteine mit gelegentlich marinen Fossilien Den Abschluss des Unterdevons bilden etwa 300 m machtige violettrote Ton und Schluffsteine des Emsiums Mittleres Devon Bearbeiten Das Vichter Konglomerat stammt aus dem mittleren Devon und besteht aus eier bis faustgrossen Quarz und Quarzitelementen sowie Sandbanken Seine Machtigkeit schwankt von einigen bis zu 21 Metern nach anderen Quellen sogar 50 Metern Es bildet das Naturdenkmal Kluckensteine und ist ein schlecht sortiertes Fanglomerat das eine markante Klippe bildet und aufgrund von Pflanzenfunden der unteren Eifelstufe zuzuordnen ist Die gesamte Kiesbank erstreckt sich mit einer Machtigkeit von 10 bis 80 Metern bis nach Eupen Mit Ausnahme der Siedlungen Zweifall Vicht und Gressenich sind auch die Tone und Sande des Devons weitgehend von Eifelwald bedeckt Oberes Devon Bearbeiten Die Waldgrenze fallt im Suden mit der Grenze zur nachsten geologischen Schicht zusammen Es sind dies die Ablagerungen aus Massenkalk und Dolomit von der Wende vom Mittel zum Oberdevon vor 380 Mio Jahren die sich in einem schmalen Streifen von Venwegen uber Breinig Breinigerberg und Mausbach weiter nach Nordosten auf Werth zu erstrecken und Reste eines Korallenriffs sind das in einem durch Inseln und Lagunen gegliederten Flachmeer von gesteinsbildenden Organismen gebildet wurde Diese dickschaligen Brachiopoden Korallen astigen und knolligen Stromatoporen und Kalkalgen sind in einigen Banken als Fossilien erhalten Ein Gebiet das sich durch hohen Fossilienreichtum auszeichnet stellt das Schomet in Breinig dar Aufgrund der Faltung wechselt die 500 m machtige Ablagerung aus dem Devon dreimal auf der Linie von Dorff Breinig Breinigerbergb Busbach Mausbach bis Werth mit den machtigen Kalksteinbanken des Unterkarbons Karbon Bearbeiten Unteres Karbon Bearbeiten nbsp Der Kalkfelsen auf dem die Burg stehtDiese Schichten die im Unterkarbon vor 350 bis 325 Jahren angelegt wurden werden irrefuhrend als Kohlenkalk bezeichnet da sie geologisch keine Kohle enthalten sondern nur im Karbon entstanden Relikte von Sulfat Mineralien in ihm lassen auf die Einlagerung von Evaporiten schliessen Der Oolith im Oberen Kohlenkalk der aus millimetergrossen Kalkkugelchen entstanden ist die von der Brandung des damaligen Korallenriffs rundgeschliffen wurden bildet weiss ausgeblichen die Felsen des Jungfernsteins im NSG Bernhardshammer und der Burg Stolberg Oberes Karbon Bearbeiten Im Ober Karbon bis vor 280 Mio Jahren entstanden die Oberen und Unteren Stolberger Schichten die sich von Munsterbusch uber Oberstolberg bis zum Donnerberg erstrecken In wechselndem Kustenverlauf wurden 2000 m Ton abgelagert Das Gedauer Konglomerat ist am Oberlauf der Inde am besten aufgeschlossen und zeigt sich im Bereich der gleichnamigen Flur Naturschutzgebiet Tatternsteine mit Talaue als den gesamten Talhang uberdeckende Steilwand die im Volksmund Tatternsteine genannt wird Aus ausgedehnten Kustenmooren entstanden nach Uberschuttung die heutigen Steinkohlenfloze Unbedeutend waren die Vorkommen der Unteren Stolberger Schichten auf der Liester und in Oberstolberg wahrend die Oberen Stolberger Schichten in Munsterbusch und auf dem Birkengang einige einst abbauwurdige Floze des Eschweiler Bergbaus enthalten Die gesamte Schichtenfolge bis zum Oberkarbon wurde von der variszischen Gebirgsbildung zu einem Faltengebirge geformt Vor allem in Rissen der Kohlenkalkschichten stiegen hier Erzminerale empor und kristallisierten aus Literatur BearbeitenUlrich Haese Naturschutz in einer Industriestadt Rheinische Landschaften 31 Neuss 1987 Karl Heinz Ribbert Geologie im Rheinischen Schiefergebirge Teil 1 Nordeifel Geologischer Dienst NRW Krefeld 2010 ISBN 978 3 86029 934 0 183 S Roland Walter Aachen und sudliche Umgebung Sammlung geologischer Fuhrer Band 100 Gebr Borntraeger Berlin 2010 ISBN 978 3 443 15086 0 Weblinks BearbeitenHelmut Schreiber Die Kalkindustrie in Die metallverarbeitende Industrie in Stolberg Bericht des Heimat und Geschichtsvereins Stolberg e V Kap 9Einzelnachweise Bearbeiten Wo Schmidt Grundlagen einer Pteraspiden Stratigraphie im Unterdevon der Rheinischen Geosynklinale Fortschr Geol Rheinld Westfal 5 82 S Krefeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geologie in Stolberg Rhld amp oldid 230291921