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Graf Johann Gebhard von Mansfeld 1524 1 2 November 1562 in Bruhl war von 1558 bis 1562 Erzbischof und Kurfurst von Koln Johann Gebhard von Mansfeld als Erzbischof und Kurfurst Tuschezeichnung von Joseph Michael Laporterie um 1800 Kolnisches Stadtmuseum Sammlung MerleWappen der Grafen von Mansfeld seit 1481 Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Erzbischof von Koln 3 Einzelnachweise 4 WeblinksFruhe Jahre BearbeitenJohann Gebhard aus dem Haus der Grafen von Mansfeld wurde als 18 Kind des Grafen Ernst II von Mansfeld zu Vorderort und dessen zweiter Ehefrau Dorothea zu Solms Lich geboren Er hatte insgesamt einundzwanzig Geschwister darunter den spateren spanischen Statthalter in Luxemburg und den Niederlanden Furst Peter Ernst I von Mansfeld Diese grosse Kinderzahl stellte die Familie vor Versorgungsprobleme Bereits 1538 erhielt er eine Prabende am Kolner Domkapitel Daneben ubte er das Amt des Propstes aus am Gereon Stift in Koln und am Servatius Stift in Maastricht Seit 1541 gehorte er dem Kolner Domkapitel an Im Jahr 1547 wurde er Chorbischof und 1548 wurde er Subdekan des Domkapitels Sein Einkommen aus den Pfrunden reichte nicht aus um sein ausschweifendes Leben zu finanzieren Er unterhielt zudem eine offentlich bekannte Beziehung zu seiner Geliebten Katharina Tringin Jabach An dieser hielt er auch als Erzbischof fest Erzbischof von Koln BearbeitenAm 26 Juli 1558 wurde er zum Erzbischof von Koln gewahlt Die Hintergrunde sind unklar und in der Forschung umstritten Unklar ist auch ob seine Wahl knapp ausfiel wie Johann Ulrich Zasius behauptete Er selbst gab gegenuber Ferdinand I eine klare Abstimmung an Seine Wahl fand nicht bei allen Klerikern der Diozese Wohlwollen so versuchte der angesehene Johannes Gropper Propst zu Bonn und gerade zum Kardinal ernannt bei Papst Paul IV gegen die Wahl zu intervenieren Daher kam es auch erst am 31 Januar 1560 zur papstlichen Bestatigung Es folgte die Verleihung der weltlichen Regalien Kurkoln durch den Kaiser Dies brachte Johann Gebhardt dringend benotigte Einkunfte ein Auch als Erzbischof nahm er seine Matresse mit sich und bemuhte sich um eine Versorgung seiner Kinder welchen er u a Grundbesitz innerhalb der Stadt Koln erwarb Bereits vor der Besteigung des Kolner Erzstuhls war Mansfeld der niemals die Weihen erhielt personlich verschuldet Wenig Erfolg hatte er auch bei der Sanierung der Finanzen des Erzbistums und beim Abbau der von seinen Vorgangern aufgehauften Schulden Er hatte bei seiner Wahl zwar zugesichert die Schulden seiner Vorganger zu ubernehmen hat diese aber selbst durch Kredite von wenig seriosen Geldgebern noch vermehrt Allein in seinen ersten beiden Amtsjahren nahm er 170 000 Gulden weitere Schulden auf 2 Mit den Landstanden hatte er standig wegen zusatzlicher Steuermittel zu verhandeln Die erzbischofliche Geldnot ging so weit dass seine Untergebenen beim Kurfurstentag von 1562 8000 Gulden aus der Reichskasse entwendeten um gerade anstehende Schulden begleichen zu konnen Der Erzbischof bat das Domkapitel ihm das Geld fur die Ruckzahlung zu leihen was dieses verweigerte War er auch in der Finanzpolitik gescheitert hat er insgesamt eine durchaus zielstrebige Politik betrieben So bemuhte er sich energisch um den Verbleib des Suffraganbistum Utrecht bei der Kirchenprovinz Koln Dies gelang nicht da Utrecht im Zuge einer Neuordnung der Diozesen in den Spanischen Niederlanden selbst zur Erzdiozese wurde Bei der bevorstehenden Wahl Maximilians II zum Konig teilte Johann Gebhard die Bedenken die die katholische Haltung des Bewerbers in Zweifel zogen Nach einem Abwagungsprozess entschied sich der Erzbischof aus realpolitischen Erwagungen fur die Wahl Maximilians So hoffte er eine weitere Starkung der protestantischen Krafte im Reich zu verhindern Er stand klar auf der katholischen Seite und hatte sich noch vor seiner Wahl gegen protestantische Tendenzen in Koln ausgesprochen Er erliess eine neue Hof und Kanzleiordnung Diese sah vor dass alle Hofangehorige an der Heiligen Messe und katholischen Predigten teilnehmen mussten Die Hofordnung war daruber hinaus ein Teil eines institutionellen Reformprozesses in Richtung einer modernen Staatlichkeit Die Bemuhungen von Johann Gebhard ging dabei deutlich weiter als die Massnahmen seiner Vorganger Dazu gehorte auch eine Bestandsaufnahme des Gerichtswesens Er erliess 1559 eine neue Bergordnung Zwar galt diese fur den gesamten Kurstaat hatte aber vor allem die Forderung des Bergbaus im kurkolnischen Herzogtum Westfalen zum Ziel Sie orientierte sich an sachsischen und bohmischen Vorbildern und befand sich auf der Hohe ihrer Zeit Der Kurfurst hatte am Aufschwung des Bergbaus erhebliches fiskalisches Interesse Mit seiner Unterstutzung hat seine Mansfelder Verwandtschaft den Bergbau in dieser Gegend zeitweise fast vollig kontrolliert Langfristige Liefervertrage sollten Blei in grossen Mengen fur die Mansfelder Saigerhutten liefern Diese Ziele konnten indes nicht erreicht werden und die Mansfelder mussten 1560 den Saigerhandel aufgegeben und die Grafschaft kam unter Sequester Durchaus erfolgreich agierte Johann Gehard im seit Jahrhunderten andauernden Grenzstreit mit der Grafschaft Waldeck und dem Hochstift Paderborn um den Assinghauser Grund und den Besitz von Bleiwasche Beide Konflikte konnte er beilegen 3 Seine Neuerungen insbesondere die Hofordnung die bisherige Vorrechte des Domkapitels beschnitt fuhrte zu dessen Widerstand In der Stadt Koln agitierten die Jesuiten mit Blick auf seine Konkubine Katharina Jabach erfolgreich gegen ihn Am Ende war er vollig isoliert Wegen der bevorstehenden Konigswahl hatte nur noch der Wahlkandidat ein gewisses Interesse an seiner Stimme Johann Gebhard verstarb am 2 November 1562 in Bruhl kurz vor der Wahl Maximilians II zum romisch deutschen Konig an der er als einer der Kurfursten in Frankfurt hatte teilnehmen mussen Da er gemass der Goldenen Bulle auch die in Aachen vorzunehmende Kronung hatte durchfuhren mussen wurde auf die weite Reise nach Aachen verzichtet und Maximilian am 24 November in Frankfurt durch den ortlichen Erzbischof also den Mainzer Erzbischof gekront Durch Gebhards plotzlichen Tod wurde die Tradition begrundet Kaiserkronungen in Frankfurt durchzufuhren wodurch der Aachener Pfalzkapelle dieses Privileg verloren ging Wegen des Geldmangels wurde er ohne Grabmal im Kolner Dom zwischen seinen beiden Vorgangern beigesetzt Einzelnachweise Bearbeiten Jahrbuch des Kreises Duren 1981 herausgegeben vom Eifelverein und Kreis Duren ISSN 0342 5835 Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 77 Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 77 83Weblinks BearbeitenBiographie im Portal Rheinische GeschichteVorgangerAmtNachfolgerAnton von SchaumburgKurfurst Erzbischof von Koln 1558 1562Friedrich IV von WiedNormdaten Person GND 132619946 lobid OGND AKS VIAF 20850313 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mansfeld Gebhard vonALTERNATIVNAMEN Mansfeld Graf Johann Gebhard vonKURZBESCHREIBUNG Erzbischof des Erzbistums KolnGEBURTSDATUM 15 Jahrhundert oder 16 JahrhundertSTERBEDATUM 2 November 1562STERBEORT Bruhl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gebhard von Mansfeld amp oldid 228250895