www.wikidata.de-de.nina.az
Der Assinghauser Grund auch Freier Grund Assinghausen genannt war ein Kondominat der Kurfursten von Koln in ihrer Eigenschaft als Herzoge von Westfalen und der Grafen von Waldeck Das Gebiet lag im Gebiet der heutigen Stadt Olsberg im Hochsauerlandkreis Die Kolner setzten sich schliesslich im 17 Jahrhundert als starkere Kraft durch Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Struktur 3 Geschichte 4 Literatur 5 WeblinksEntstehung BearbeitenDas Gebiet gehorte bis zum Ende des 13 Jahrhunderts zur Grafschaft Arnsberg Der Arnsberger Besitz war nach der Teilung der Grafschaft Arnsberg 1102 umgeben von kolnischen und Waldecker Gebieten Graf Gottfried III von Arnsberg gab das Gebiet seiner Tochter Mechthild 1298 als Mitgift fur ihre Ehe mit dem Grafen Heinrich III von Waldeck Ab 1275 taucht die Bezeichnung Freigrafschaft Bigge auf Erstmals urkundlich erwahnt wurde der Freie Grund 1301 durch Graf Otto I von Waldeck Die Waldecker fassten dieses Gebiet mit dem des Freistuhls Nordenau nun zum Freien Grund Assinghausen zusammen Struktur BearbeitenZur Freigrafschaft Bigge im engeren Sinn gehorten um 1300 unter anderem Bigge Helmeringhausen Wulmeringhausen Brunskappel Wiemeringhausen und Assinghausen Im weiteren Sinn kamen hinzu Olsberg Elleringhausen Bruchhausen zeitweise auch Antfeld Altenburen und Keffelke sowie die Freigrafschaft Rudenberg im Elpetal Ortschaften im Orketal und das Gebiet des Gerichts Nordenau Als Gerichtsstatte war der Freistuhl von Assinghaus von zentraler Bedeutung in der Zeit der Waldecker Vorherrschaft Zu den Bewohnern gehorten Waldecker sowie Kolner Bauern die den jeweiligen Landesherren abgabepflichtig waren Im engeren Assinghauser Grund gab es 1536 103 dem Waldecker Freigericht unterstehende Bauern 43 waren Untertanen Kolns Daher galt das Gebiet als Kondominat Der Begriff frei in der Bezeichnung Freier Grund Assinghausen verweist darauf dass die meisten Bauern des Gebietes Freie waren die dem Freigericht Assinghausen unterstanden Dabei gab es jedoch Unterschiede In Antfeld waren die meisten Bauern wie beispielsweise auch in Gevelinghausen und Scharfenberg dem jeweiligen Gutsherren untertanig In Bruchhausen waren sie dies nur zum Teil und in den anderen Orten waren die meisten Bauern Freie Besonders zahlreich waren die Waldecker Freien in Assinghausen Brunskappel Wiemeringhausen und Wulmeringhausen Geschichte BearbeitenPolitisch war der freie Grund bis ins 17 Jahrhundert zwischen Kurkoln und der Grafschaft Waldeck strittig Am Beginn dominierten die Waldecker Oftmals aus Geldnot wurde das Gebiet verkauft oder verpfandet Bereits kurz nach 1300 haben die Waldecker ihre Rechte am Freien Grund an die Familie Gaugreben verpfandet Diese brachten weitere Teile des Gebietes an sich so dass sie um 1370 die eigentlichen Herren waren Allerdings haben sie nach 1400 Teile davon an die Stadt Brilon verpfandet Im Jahr 1533 losten die Waldecker das Gebiet wieder aus verpfandeten es aber bereits 1534 an die Wolff von Gudenberg zu Itter Diese verpfandeten das Gebiet ihrerseits 1536 an Johann Hanxleden Da das Gebiet stets an Kolner Untertanen verpfandet worden war loste Waldeck 1551 den Assinghauser Grund wieder ein Dies bedeutete eine Starkung der Waldecker Stellung im Kondominat Assinghauser Grund Es kam nach der Ablosung der Pfander durch Waldeck nun zum Konflikt mit Koln Beide Seiten nahmen landesherrliche Rechte wie das Besteuerungsrecht oder die Gerichtsbarkeit fur sich in Anspruch Das kolnische Gogericht in Brilon konkurrierte mit dem Waldecker Freigericht und setzte sich schliesslich durch Eine wichtige Rolle spielte auch die jeweiligen bergbaulichen Interessen Weil die Waldecker freien Bauern das Kolner Besteuerungsrecht nicht anerkannten kam es zu gewaltsamen Ubergriffen Seit den 1580er Jahren kam es vermehrt zu Pfandungen durch Kurkoln gegen Freie die die kolnische Herrschaft nicht anerkannten Bereits seit 1554 wurde der Streit auch vor dem Reichskammergericht ausgetragen Dieser war 1598 im Kern zu Gunsten von Kurkoln entschieden In bergrechtlicher Hinsicht setzte sich Kurkoln bereits in den 1590er Jahren durch Im Jahr 1628 gelang es Koln schliesslich das gesamte Gebiet seiner Steuerhoheit unterzuordnen Der Rechtsstreit mit Waldeck endete 1663 mit einem Kompromiss Waldeck verblieben nur das inzwischen unbedeutende Freigericht sowie das Jagd und Fischereirecht Der Waldecker Freigraf wurde zudem dem Oberfreistuhl in der kurfurstlichen Residenzstadt Arnsberg unterstellt Der Freie Grund wurde damit ein Teil des Herzogtums Westfalen Darin gehorte er bis zur Sakularisation zum Briloner Quartier Literatur BearbeitenOtto Knoche Der freie Grund In Sauerland Zeitschrift des Sauerlander Heimatbundes 42 2009 2 ISSN 0177 8110 S 71 73 Josef Ruther Heimatgeschichte des Landkreises Brilon Regensberg Munster 1956 S 60 Markus Kirschstein Die Auseinandersetzungen zwischen Waldeck und dem Herzogtum Westfalen Kurkoln um den Assinghauser Grund In Sudwestfalenarchiv 12 2012 S 9 24 Weblinks BearbeitenAkten Landesarchiv Herzogtum Westfalen zu Streitigkeiten mit der Grafschaft Waldeck Prozess zwischen der Grafschaft Waldeck und dem Herzogtum Westfalen wegen des Assinghauser Grundes hier Auszuge aus funf kolnischen Bergbuchern und Bergrechnungen entstanden aus der Beweisaufnahme 1543 1555 Online Version Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Assinghauser Grund amp oldid 229006583