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Brunskappel ist ein Ortsteil der Stadt Olsberg im Hochsauerlandkreis Ende 2022 hatte das Dorf 251 Einwohner 1 Es liegt von Bergen umgeben im Negertal Der Dorfkern wird gepragt durch viele bis zu 400 Jahre alte Fachwerkhauser die romanische und nach einem Brand barock umgestaltete Kirche und das Schloss Wildenberg erbaut 1907 BrunskappelStadt OlsbergKoordinaten 51 17 N 8 29 O 51 278333333333 8 4775 Koordinaten 51 16 42 N 8 28 39 OEinwohner 251 31 Dez 2022 Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 59939Vorwahl 02983Karte Lage von Brunskappel in OlsbergBrunskappelBrunskappel Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Wappen 4 Wirtschaft 5 Naturdenkmal 1000 jahrige Eiche 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Kirche St Servatius nbsp Schloss WildenbergBrunskappel liegt im Negertal Im Osten liegt der Kahlenberg der mit 732 8 m u NHN die hochste Erhebung in der Gemarkung des Dorfes ist Nachbarorte von Brunskappel sind Siedlinghausen Elpe Wiemeringhausen und Wulmeringhausen Geschichte BearbeitenDer Erzbischof Brun von Koln liess vermutlich im Jahr 953 auf seiner Reise nach Soest eine Kapelle grunden die man Brunonis Capella lat Kapelle des Brun nannte wovon der Ort seinen Namen erhielt Die erste urkundliche Erwahnung stammt aus dem Jahre 1072 als der Erzbischof von Koln Anno II dem Kloster Grafschaft ein Gut in Brunskappel schenkte 2 3 Brunskappel wurde wie viele Dorfer im Assinghauser Grund im Dreissigjahrigen Krieg in Mitleidenschaft gezogen drei Viertel der Bevolkerung waren umgekommen oder vollig verarmt 4 Infolge des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 in welchem die Ortschaften im Assinghauser Grund vor allem 1637 durch schwedisches und hessisches Kriegsvolk geschadigt wurden waren in Brunskappel zwar mehrere Hofe eingegangen doch wurden sie nach dem Ende des Krieges alle wieder bewirtschaftet Auf den Dreissigjahrigen Krieg und seine Belastung ist auch die Pflugschar im Wappen der Gemeinde bezogen Der Volksmund uberliefert dass nach Bekanntwerden des Friedens 1648 einer der uberlebenden Einwohner eine Pflugschar an der Kirchentur befestigte und anstelle der requirierten Glocken mit dem Hammer den Frieden einlautete Darauf kehrten die Brunskappeler aus den Waldern in denen sie Schutz gesucht hatten zuruck ins Dorf 5 Im Dorf findet sich eine ursprunglich romanische Kirche die nach einem Brand im 18 Jahrhundert zur heutigen Servatiuskirche barock umgestaltet wurde ausserdem das Schloss Wildenberg das ebenfalls nach einem Brand 1907 1908 6 mit Jugendstilanleihen neu errichtet wurde Rund drei Wochen vor Ostern im Jahr 1945 warfen alliierte Flieger Bomben in die Nahe der Bahngleise 7 Im Dorf wurden Dacher abgedeckt Fensterscheiben zersprangen und Obstbaume wurden entwurzelt Brunskappel war vom 1 April 1945 Teil des von den Alliierten eingeschlossenen Ruhrkessels Am 2 April belegten Soldaten Sanitatseinheit der Wehrmacht das Haus Wildenberg und errichteten dort ein Lazarett Am nachsten Tag erschienen weitere Soldaten U a wurde die Schule von 80 Soldaten belegt Am 5 April ruckten von den Hohen aus Richtung Wiemeringhausen Soldaten der 9 US Infanteriedivision an Von der Hohe wurde das Dorf massiv beschossen Nach dem Krieg wurden allein 900 Kartuschen von 10 5 cm Granaten eingesammelt Das Dorf Brunskappel erlebte durch Artilleriebeschuss die schlimmsten Zerstorungen im heutigen Stadtgebiet von Olsberg Dort waren von 49 Wohnhausern sieben niedergebrannt 21 Hauser mit Kirche und Schule schwer beschadigt und alle ubrigen Gebaude hatten Dach und Fensterschaden Am Abend ruckten die US Truppen ins Dorf ein Ein Zivilist und mehr als 100 deutsche Soldaten wurden im Dorf wahrend der Beschiessung und Besetzung getotet Wahrend der Kampfe hatten die Einwohner Schutz in Hohlen und alten Stollen in den Waldern gesucht Einige hatten den Eiskeller im Park von Haus Wildenberg genutzt Zwolf der getoteten deutschen Soldaten wurden spater auf dem Dorffriedhof begraben Bis zur Umbettung auf Soldatenfriedhofen gab es einige mit Holzkreuz markierte Soldateneinzelgraber im Wald Am 26 Mai kam ein Landwirt bei einer Minenexplosion um Ein weiterer Landwirt wurde bei einer Minenexplosion verletzt Im Zweiten Weltkrieg fielen 42 Manner aus dem Dorf davon die meisten an der Ostfront 8 Am 1 Januar 1975 wurde Brunskappel durch das Sauerland Paderborn Gesetz 14 nach Olsberg eingemeindet 9 In den 1970er und Anfang der 1980er Jahre plante der Ruhrtalsperrenvereins RTV im Tal der Neger nordlich von Brunskappel die Staumauer der Negertalsperre zu errichten In der Talsperre ware das Dorf Brunskappel verschwunden Dies fuhrte zum Widerstand der Talbewohner gegen den Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Arnsberg von 1982 10 Das Oberverwaltungsgericht in Munster beendete 1984 die Planungen da der Regierungsprasident Arnsberg wesentliche Punkte der wasserwirtschaftlichen Kapazitatsberechnung mit der die Notwendigkeit der Talsperre begrundet worden war nicht eingehend untersucht habe Politik BearbeitenWappen Bearbeiten nbsp Wappen von Brunskappel Blasonierung Quadriert von Gold und Rot oben rechts eine goldene aufrechte Wolfsangel unten links eine goldene Pflugschar 11 Wappenbegrundung Die Wolfsangel ist dem Wappen der Familie Seibertz entnommen Die Pflugschar geht auf eine alte Uberlieferung zuruck nach der der Friede am Ende des Dreissigjahrigen Krieges wegen fehlender Glocken durch Schlagen einer Pflugschar verkundet wurde Rot und Gold waren die Farben der Vogte von Grafschaft in deren Besitz sich das Gut Wildenberg befand Die amtliche Genehmigung erfolgte am 13 Juli 1953 Wirtschaft BearbeitenWirtschaftlich ist Brunskappel durch Forst und Landwirtschaft gepragt Oberhalb des Dorfes in Richtung Siedlinghausen wurde 1927 ein Stausee errichtet als Teil einer grosseren Wasserkraftanlage Der Staudamm ist 6 Meter hoch und 85 Meter lang Der See hat ein Fassungsvermogen von 42 000 m nutzbares Wasser zur Stromerzeugung Der See ist durch Rohrleitungen uber den Bornstein bis zum Vereinigungsbauwerk unterhalb von Wiemeringhausen mit den Leitungen im Ruhrtal verbunden 12 Naturdenkmal 1000 jahrige Eiche BearbeitenIm Mai 2014 wurde das Naturdenkmal 1000 jahrige Eiche bis auf eine Reststammlange von sieben Metern zuruck gesagt da der Stamm von Hallimasch geschadigt war 13 Literatur BearbeitenHugo Cramer Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939 1945 Erlebnisberichte vieler Mitarbeiter aus dem ganzen Kreisgebiet Josefs Druckerei Bigge 1955 Thomas Ostendorf Brunskappel Feste und Vereine im Dorf Waxmann Munster New York Munchen Berlin 1997 ISBN 3 89325 542 7 bei Google Books abgerufen am 30 November 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Stadt Olsberg Zahlen und Fakten abgerufen am 20 Juli 2023 Brunskappel de Die Geschichte Brunskappels abgerufen am 18 April 2018 Thomas Ostendorf Brunskappel S 33 Waxmann Munster New York Munchen Berlin 1997 ISBN 3 89325 542 7 Josef Ruther Heimatgeschichte des Landkreises Brilon Munster 1956 S 75 Thomas Ostendorf Brunskappel S 38 Eintrag zu Wildenberg in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 4 Dezember 2018 Hugo Cramer Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939 1945 1955 Abschnitt Medebach S 146 148 Hugo Cramer Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939 1945 1955 Ehrentafel Abschnitt Brunskapel S 194 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 332 Rolf Dfidder Negertalsperre Kein Untergang In Die Zeit 25 1984 Alfred Bruns Helmut Muller Eduard Belke Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen Arnsberg 1986 ISBN 3 87793 017 4 S 140 Wilfried Rosenkranz Der Bau des Olsberger Stausees und des Kraftwerkes Steinhelle Olsberg mittendrin e V abgerufen am 4 September 2018 Mario Polzer Ein Funkchen Leben glimmt noch in dem Baum Memento des Originals vom 12 Mai 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www derwesten de Der Westen vom 8 Mai 2014 abgerufen am 9 Juli 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brunskappel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage BrunskappelOlsberger Stadtteile Antfeld Assinghausen Bigge Bruchhausen Brunskappel Elleringhausen Elpe Gevelinghausen Heinrichsdorf Helmeringhausen Wiemeringhausen Wulmeringhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brunskappel amp oldid 238614130