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Gottfried III um 1214 zwischen 1284 und 1287 war Graf von Arnsberg von 1238 bis zu seinem Tod Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Erbteilung und erste Herrschaftsjahre 3 Annaherung und Bundnis mit dem Kolner Erzbischof 4 Adelsfronde gegen den Kolner Erzbischof 5 Letzte Jahre 6 Einzelnachweise 7 LiteraturHerkunft und Familie BearbeitenGottfried war der alteste Sohn des Grafen Gottfried II von Arnsberg aus dessen Ehe mit Agnes von Rudenberg Er selbst heiratete Adelheid von Blieskastel Mit dieser hatte er insgesamt elf Kinder Die Sohne Heinrich und Friedrich starben vor dem Vater Gottfried heiratete Hedwig von Ravensberg Auch dieser Sohn starb relativ fruh Der Erbe war Ludwig Ida heiratete Siegfried Graf von Wittgenstein Bertha war mit Everwin von Gotterswick verheiratet Agnes war die letzte Abtissin des Damenstifts Meschede Nach dessen Umwandlung in ein Kanonikerstift wurde der Sohn Johannes von Arnsberg dort Propst Die Tochter Mechthild war die Erbin der Wewelsburg und des Assinghauser Grunds und heiratete Graf Heinrich III von Waldeck Adelheid war mit Gerlach II von Dollendorf vermahlt Jutta wurde Nonne im Kloster Paradiese 1 Erbteilung und erste Herrschaftsjahre BearbeitenKurz nach dem Antritt seiner Herrschaft war der Graf nach familiaren Auseinandersetzungen mit seinem Vetter Konrad gezwungen das Gebiet um Rietberg als Grafschaft Rietberg abzutreten Die Grenze bildete der Fluss Lippe Dieser Erbvergleich wurde am 1 September 1237 vor zahlreichen Zeugen in Arnsberg feierlich geschlossen Konrad erhielt neben Rietberg auch die Stammguter der Familie Cuyk in Holland Dadurch wurde die Grafschaft Arnsberg stark geschwacht allerdings war dies die letzte nennenswerte Gebietsabtretung bis zum Ende dieses Territoriums Erbteilungen wurden in den kommenden Jahrhunderten in der Regel dadurch vermieden dass nachgeborene Sohne mit geistlichen Pfrunden abgefunden wurden Wie schon unter den vorangegangenen Grafen war auch Gottfrieds Herrschaftszeit von der Konkurrenz mit den Kolner Erzbischofen gepragt Er musste allerdings bereits zu Beginn seiner Herrschaft feststellen dass die Macht der Arnsberger Grafen im Gegensatz zu der dynamischen Kolner Territorialpolitik deutlich gesunken war Nachdem Gottfried aus einem unbekannten Grund einen Uberfall auf ein Dorf bei Soest unternommen hatte wurde er von Erzbischof Konrad von Hochstaden in dessen Eigenschaft als Herzog von Westfalen nach Koln zitiert Er musste ihm versprechen eine entsprechende Urkunde datiert vom 9 November 1238 sich als Vogt von Soest innerhalb der herkommlichen Schranken zu halten den Getoteten Genugtuung zu leisten Ausserdem hatte er dem Kolner Erzbischof bei Bedarf 200 Ritter auf eigene Kosten zu stellen Bei moglichen zukunftigen Interessengegensatzen mit dem Erzstuhl musste sich Gottfried verpflichten sich einem aus Rittern beider Seiten bestehenden Schiedsgericht zu unterwerfen In der folgenden Zeit ohne kriegerische Auseinandersetzungen wurde vor allem auf Betreiben der Grafin 1246 das Zisterzienserinnenkloster Himmelpforten im Mohnetal gegrundet Der Graf unterstutzte die Grundung mit der Ubertragung einer Reihe von Besitzungen Annaherung und Bundnis mit dem Kolner Erzbischof BearbeitenIn den folgenden Jahren haben gemeinsame Interessen die Konkurrenz in den Hintergrund treten lassen Grund waren die Expansionsversuche des Bischofs Simon von Paderborn der nicht nur seine Stadt Salzkotten ohne Genehmigung des Herzogs von Westfalen befestigt hatte sondern auch die umliegenden Territorien brandschatzte Im Zuge dieses Konflikts verbundete sich der Paderborner Kirchenfurst mit dem Grafen von Julich und anderen Feinden des Erzbischofs und durchzog 1255 mit einer starken Armee plundernd und zerstorend Westfalen Unter Fuhrung von Gottfried III bildete sich ein Gegenbundnis der geschadigten Fursten und Ritter Zu diesem gehorten Otto von Altena Engelbert von der Mark die Herren Theoderich von Bilstein Albert II von Stormede Heinrich Schulte von Soest Goswin von Rodenberg Heinrich Drost von Isenberg Albert von Horde und andere Zwischen Dortmund und Lunen kam es zur Schlacht auf dem Wulferichskamp und zur Gefangennahme des Bischofs von Paderborn Die Verbundeten schrieben nach der Gefangennahme an Papst Alexander IV um ihr Vorgehen zu rechtfertigen Der Papst allerdings stellte sich auf Seiten des Erzbischofs und forderte wohl mit Erfolg die Wiederherstellung des Status quo Fur Gottfried war sein Engagement in dem Adelsbund insofern vorteilhaft weil die Schwachung Paderborns die Beziehungen zum Kolner Erzbischof verbesserte der davon am meisten profitierte Diese Annaherung fuhrte am 4 September 1265 zu einem regelrechten Bundes und Freundschaftsvertrag zwischen Gottfried und Erzbischof Engelbert In diesem Zusammenhang gestattete der Erzbischof in seiner Eigenschaft als Herzog von Westfalen die Befestigung des Dorfes Neheim und die Erhebung zur Stadt Von Seiten des Arnsberger Grafen wurde das Bundnis zunachst eingehalten Er wie auch der Paderborner Bischof und einige andere Territorialherren unterstutzten 1267 den Kolner Erzbischof in dessen Kampf gegen die Stadt Julich Diese wiederum wurde von den Bischofen von Munster und Osnabruck den Grafen von der Mark und Waldeck und anderen unterstutzt In der Schlacht bei Zulpich wurden neben dem Erzbischof bis auf Gottfried die fuhrenden Kopfe der Verbundeten gefangen genommen Welche Rolle Gottfried bei diesem Konflikt genau gespielt hat und ob er an der Schlacht selbst teilgenommen hat ist unbekannt Im Jahr 1266 genehmigte Gottfried den Erwerb des Rittergutes zu Mulheim im Mohnetal durch den Deutschen Orden Aus diesem ging in der Folge die Deutschordenskommende Mulheim hervor Adelsfronde gegen den Kolner Erzbischof BearbeitenMit der Wahl von Siegfried von Westerburg zum Erzbischof anderte sich das gute Verhaltnis des Arnsberger Grafen zum Erzstuhl wieder zum Negativen Dessen Machtanspruch fuhrte am 7 April 1277 in Deutz zu einem breiten Bundnis westfalischer Fursten Ihm traten der Bischof von Paderborn Gottfried von Arnsberg neben dreizehn weiteren Grafen der Landgraf von Hessen sowie weitere acht Adelige zu einem Bundnis zusammen Es war ein Versuch den Kolner ganz aus Westfalen hinauszudrangen Auf der Seite des Erzbischofs standen der Bischof von Munster und der Abt von Corvey Der Erzbischof hatte das Gluck dass Bischof Simon von Paderborn starb und Engelbert von der Mark einem Verrat zum Opfer fiel Immer mehr Kirchenfursten und Adelige schlossen sich in der Folge dem Erzbischof an Der Ubermacht hatte Gottfried nichts entgegenzusetzen und war nach einem verlorenen Feldzug am 21 Januar 1278 gezwungen in der Stadt Neheim einen Friedensvertrag zu unterschreiben Darin verpflichteten sich der Graf und sein Sohn Ludwig lebenslang dem Erzbischof auf Verlangen zu Diensten zu sein Auch der Bund insgesamt scheiterte Graf Wilhelm von Julich etwa wurde in Aachen erschlagen die ubrigen mussten sich ebenfalls unterwerfen Letzte Jahre BearbeitenIn den folgenden Jahren seiner Regentschaft unternahm Gottfried vermutlich keine weiteren kriegerischen Aktionen Neben den bereits genannten Schenkungen unterstutzte Gottfried auch die Kloster und Stifte in Wedinghausen Rumbeck Oelinghausen sowie Benninghausen materiell Wohl noch in seine Herrschaftszeit fallt der Verkauf der Vogteirechte an der Stadt Soest der von seinem Sohn Ludwig als Mitregent vorgenommen wurde Diese Rechte fielen an die Stadt selbst Fur diesen Verzicht auf den Einfluss in der aufstrebenden Stadt spielten die konkurrierenden Rechte der Kolner Erzbischofe eine entscheidende Rolle Einzelnachweise Bearbeiten Genealogische Tafel in Michael Gosmann Die Grafen von Arnsberg und ihre Grafschaft Auf dem Weg zur Landesherrschaft 1180 1371 In Harm Klueting Hrsg Das Herzogtum Westfalen Das kurkolnische Westfalen von den Anfangen kolnischer Herrschaft im sudlichen Westfalen bis zu Sakularisation 1803 Munster 2009 S 173Literatur BearbeitenWilhelm Crecelius Gottfried I IV Grafen von Arnsberg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 460 463 Karl Feaux de Lacroix Geschichte Arnsbergs H R Stein Verlag Arnsberg 1895 S 34 42 Nachdruck Stein Werl 1983 ISBN 3 920980 05 0 Erich Wisplinghoff Gottfried III von Arnsberg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 660 f Digitalisat Normdaten Person GND 136052924 lobid OGND AKS VIAF 80462455 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gottfried III KURZBESCHREIBUNG Graf von Arnsberg 1235 1285 GEBURTSDATUM um 1214STERBEDATUM zwischen 1284 und 1287 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried III Arnsberg amp oldid 204507404