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Das Further Moor ist ein Wald und Feuchtgebiet in Langenfeld Rheinland das als rund 42 ha grosses Naturschutzgebiet NSG Kennung ME 001 ausgewiesen ist Nahezu deckungsgleich mit 43 3 ha besteht das FFH Gebiet Further Moor mit der Kennung DE 4807 304 und ist Teil des europaischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 3 4 Dem Vorschlag zur Schutzgebietsausweisung von gemeinschaftlicher Bedeutung im Marz 2001 folgte die Anerkennung als Natura 2000 Gebiet im Dezember 2004 5 Naturschutzgebiet Further Moor IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaZentralbereich des Further Moors 2015 Zentralbereich des Further Moors 2015 Lage Langenfeld Kreis Mettmann Nordrhein Westfalen DeutschlandFlache 42 haKennung ME 001WDPA ID 81707Natura 2000 ID DE4807304FFH Gebiet 43 3 haGeographische Lage 51 6 N 6 59 O 51 106276 6 977605 Koordinaten 51 6 23 N 6 58 39 OFurther Moor Nordrhein Westfalen Meereshohe von 56 m bis 74 m NHN 1 Einrichtungsdatum 1950 2 Rahmenplan Landschaftsplan Kreis MettmannVerwaltung Untere Landschaftsbehorde Kreis Mettmann fur das Naturschutzgebiet respektive Landesanstalt fur Okologie Bodenordnung und Forsten NRW LOBF fur das FFH Gebiet Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Kontroverse zum Hoch oder Flachmoor 3 Beschreibung 3 1 Schutzzweck 3 2 Lebensraumtypen 3 3 Allgemeine Merkmale des Gebietes 4 Flora und Fauna 4 1 Flora 4 2 Fauna 5 Erhaltungsziele und Entwicklungsmassnahmen 5 1 Erhaltungsziele 5 2 Entwicklungsmassnahmen 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Blick ins Further MoorNaturraumlich liegt das Further Moor im Bereich der Bergischen Heideterrassen Sein Kerngebiet befindet sich westlich der A 3 sudlich der Bergische Landstrasse und der A 542 ostlich der Bahnstrecke Troisdorf Mulheim Morsbroich Opladen Immigrath Richrath Speldorf der ehemaligen Rheinische Eisenbahngesellschaft nordlich von Hapelrath und nordwestlich von Furth Geschichte BearbeitenDas Further Moor wurde aufgrund seiner interessanten Heidemoorflache im Jahre 1937 6 unter Naturschutz gestellt Es ist das Uberbleibsel einer fruher ausgedehnteren Sumpf und Morastlandschaft zu Fussen des Bergischen Landes wie der Vergleich von Xanten 1614 und der Teilungsvertrag von Dusseldorf 1624 ausweisen Damals ging es um die Aufteilung des Landes am Niederrhein unter Brandenburg Preussen Kleve Mark und Ravensberg und Pfalz Neuburg Berg und Julich Die Rate empfahlen Brandenburg sich fur das hiesige Gebiet zu entscheiden sintemahl dieses Land mit stattlichen Sumpfen und Morasten wohl versehen sey die zu Kriegszeiten einen Feind wohl abhalten konnten 7 Kontroverse zum Hoch oder Flachmoor Bearbeiten Fur das Schutzgebiet wurde im Standarddatenbogen beschrieben dass das bei Langenfeld liegende Further Moor vornehmlich ein Ubergangsmoor mit Feuchtheidecharakter darstellt und es naturraumlich der Bergischen Heideterrasse zugeordnet wurde 5 In alteren Aufzeichnungen und Beschreibungen des Schutzgebietes wurden zwei unterschiedliche Meinungen vertreten Nach einer Begehung des Jahres 1955 gelangte der Biologe und Geologe Franz Erwin Wagner zu der Auffassung dass die flache Mulde des Further Moores von den Sandbergen aus betrachtet wohl zu der Annahme verleiten wurde es in die Gruppe der Flachmoore einzustufen weil ihm die hochmoortypische Wolbung fehle Indes aber sei zu bedenken dass es sein Wasser nicht aus dem Grundwasser sondern aus Niederschlagen heraus beziehe Solches Wasser aber sprache fur ein Hochmoor Der sich durch das Moor schlangelnde Bach Galkhauser Bach entspringe zudem 300 400 Meter ostlich der A 3 an der Wasserscheide zwischen Langenfelder und Leichlingener Gebiet Auch spreche die Entstehung des Moores in jungerer Zeit eher fur das Hochmoor und eben nicht fur ein Flachmoor Erst mit der Abholzung des Kiefernbestandes habe es sich aus sumpfigen Stellen entwickeln konnen Auch die Flora des Moores spreche fur das Vorliegen eines Hochmoores So benennt er den Gagel Myrica gale das Bleichmoos auch Torfmoos Sphagnum genannt die Moosbeere Vaccinium oxycoccos das Gefleckte Knabenkraut Dactylorhiza maculata die Ahrenlilie Narthecium ossifragum den Konigsfarn Osmunda regalis sowie den Rundblattrigen Sonnentau Drosera rotundifolia als Anzeichen fur das Vorliegen eines Hochmoores 8 Ingenieure des zustandigen Autobahnamtes berichten von grossen Grundwasserstromen die aus dem Bergischen Land kommend die Autobahn in Richtung Further Moor unterqueren Da man mit herkommlichen Mitteln des Wassers nicht Herr wurde sei die Autobahn an dieser Stelle in besonderer Starke errichtet worden um ein Aufschwimmen zu verhindern Man hoffe nun dass es die Natur schon irgendwie selbst richten werde so der zustandige Ingenieur wortlich Wenige Zeit spater konnte dann an der parallel zur A 3 verlaufenden Bahnstrecke Troisdorf Mulheim Morsbroich Opladen Immigrath Richrath Speldorf beobachtet werden wie die Wasserdurchlasse fur Blockbach und Hardtbach verbreitert werden mussten Schon diese beiden Fakten sprechen gegen ein Hochmoor sondern eher fur ein aus Grundwasser gespeistes Flachmoor vergleichbar vielleicht dem Attemsmoor in der Steiermark Wie es die Argumentation des Forschers selbst ausweist wird sein Standpunkt in der Fachwelt nicht unterstutzt Die Mehrheit der Gelehrten halt hinsichtlich des Moores das Vorliegen eines Flachmoores fur gegeben Schliesslich sprechen sowohl die zitierte Fundstelle oben zu Vergleich und Teilungsvertrag sowie die Bezeichnung Furth fur den Weg durch das Further Moor ebenfalls fur ein erhebliches Alter des Moores und damit fur die herrschende Meinung Allerdings ist die um 1820 entstandene Karte des Kartographen Karl von Muffling 7 siehe Topographische Aufnahme der Rheinlande fur eine Altersbestimmung des Moores heranzuziehen weil moglicherweise darin ein Torfabbau verzeichnet wurde wenig hilfreich weil sich die angegebene Stelle auf eine undatierte mutmasslich germanische Ringwallanlage bezieht 9 Beschreibung BearbeitenDas Further Moor umfasst die ausgewiesene vier ha grosse Moorflache die mit einem Betretungsverbot geschutzt wird und die umliegenden Wiesen und Waldbereiche Es liegt abgeschieden von den Siedlungsbereichen und ist nicht durch Wege erschlossen Entlang des Blockbaches befinden sich gut ausgepragte Moorbirkenbruchwalder 10 Schutzzweck Bearbeiten Im dicht besiedelten Rheinland und der Nahe zu beispielsweise den Stadten Langenfeld Monheim oder Dusseldorf mit den stadtischen Vororten und den bestehenden uberortlichen Strassen wie der Bundesautobahn A3 im Osten des Schutzgebietes zeichnet es sich durch seine Wasserschutz und Erholungsfunktion aus Fur das Schutzgebiet bestehen auf der rechtsrheinischen Mittelterrasse bedeutende Pflanzenbestande der sauren respektive nahrstoffarmen Feuchtgebiete im atlantischen Bereich Es bietet Lebensraume Brut und Futterplatze fur gefahrdete und schutzenswerte Arten der Libellen Amphibien und Avifauna 3 Lebensraumtypen Bearbeiten Nach der FFH Richtlinie wurden die folgenden Lebensraumtypen von europaweiter Bedeutung LRT des Anhang I klassifiziert Dystrophe Seen und Teiche Code 3160 Fliessgewasser mit Unterwasservegetation mit den Zeigerarten Flutender Wasserhahnenfuss Ranunculus fluitans Gewohnlicher Wasserhahnenfuss Ranunculus aquatilis Wassersterne Callitriche spp und Sumpf Teichfaden Zannichellia palustris Code 3260 feuchte Heiden des nordatlantischen Raumes mit Erica tetralix Code 4010 europaische Heiden mit den Charakterarten Besenheide Calluna vulgaris Englische Ginster Genista anglica und Graue Heide Erica cinerea Code 4030 Ubergangs und Schwingrasenmoore bestehend aus Schnabel Segge Carex rostrata und Fieberklee Menyanthes trifoliata Code 7140 Torfmoor Schlenken Rhynchosporion Code 7150 und Moorwalder Code 91D0 3 5 Allgemeine Merkmale des Gebietes Bearbeiten Die allgemeinen Merkmale wurden im Rahmen der Verordnung zum nationalen NaturschutzgebietMoore Sumpfe Uferbewuchs Code N07 mit einem Anteil an der Gesamtflache von 11 Heide Gestrupp Macchia Garrigue Phrygana Code N08 mit einem Anteil an der Gesamtflache von 2 Feuchtes und mesophiles Grunland Code N10 mit einem Anteil an der Gesamtflache von 1 Laubwald Code N16 mit einem Anteil an der Gesamtflache von 50 und Kunstforsten z B Pappelbestande oder exotische Geholze Code N20 mit einem Anteil an der Gesamtflache von 36 5 Flora und Fauna BearbeitenFlora Bearbeiten Folgende wichtige Pflanzenarten wurden bei einer durchgefuhrten Untersuchung des Gebietes aufgezeichnet Der Mittlere Sonnentau Drosera intermedia der Lungen Enzian Gentiana pneumonanthe und das Weisse Schnabelried Rhynchospora alba 5 Fauna Bearbeiten Folgende Arten wurden im Anhang II der FFH Richtlinie als besonders schutzenswert eingestuft und wurden bei einer durchgefuhrten Untersuchung des Gebietes aufgezeichnet Die Grosse Moosjungfer Leucorrhinia pectoralis 5 Erhaltungsziele und Entwicklungsmassnahmen BearbeitenZur Erhaltung und Wiederherstellung der vorhandenen Lebensraume wurden folgende Erhaltungsziele und notwendige Massnahmen als Grundlage fur das Natura 2000 Gebietsmanagement definiert und in einem Managementplan festgelegt Erhaltungsziele Bearbeiten Die Feuchtheide und Ubergangsmoorflache ist als FFH wurdiger Lebensraum einzustufen und mit seinen Rohrichten Sumpfen und Riedflachen sowie seinen umliegenden Moorwaldern zu erhalten und weiterzuentwickeln Im Netzwerk der Natura 2000 Gebiete ubernimmt das Schutzgebiet eine wichtige Trittstein Biotopfunktion 3 Entwicklungsmassnahmen Bearbeiten Die Stabilisierung des Wasserhaushaltes und Entbuschung der aufwachsenden Naturverjungung aus Weiden Erlen und Birken ist im Kernbereich des Moorgebietes geboten und sich auf die angrenzenden Waldrandbereiche ausdehnen Hiermit soll der Anflug von Samen reduziert werden nicht standortgerechte Geholzbestande in bodenstandige Baumarten zu uberfuhren und die das Moor begleitenden Areale als Pufferzonen zu erhalten 3 Siehe auch BearbeitenListe der FFH Gebiete in Nordrhein Westfalen Liste der Naturschutzgebiete im Kreis MettmannWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Further Moor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturschutzgebiet ME 001 Further Moor im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen Further Moor in der World Database on Protected Areas englisch FFH Further Moor in der World Database on Protected Areas englisch NSGEinzelnachweise Bearbeiten Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise Naturschutzgebiet ME 001 Further Moor im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen a b c d e Natura 2000 Gebiet DE 4807 304 Further Moor im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen Natura 2000 Network Viewer Further Moor Natura 2000 Network Viewer April 2021 abgerufen am 10 Mai 2022 englisch a b c d e f Natura 2000 Network Viewer Further Moor In Standard Data Form Natura 2000 Network Viewer April 2021 abgerufen am 10 Mai 2022 englisch Quelle Widerspruch zu amtlichen Informationen demnach erste NSG Ausweisung 1950 a b Rolf Muller Stadtgeschichte Langenfeld Rheinland Verlag Stadtarchiv Langenfeld 1992 Franz Erwin Wagner Das Further Moor in Heimatkalender 1955 S 141 ff Wolfgang Wegener Aktenvermerk zur Dienstreise vom 19 04 2001 dem Verfasser zugesandt Kurzbeschreibung Further Moor Biologische Station Mittlere Wupper Solingen abgerufen am 12 Mai 2022 Naturschutzgebiete im Kreis Mettmann nbsp Naturschutzgebiet nbsp Altabgrabung Klingenberger Am Kirberger Loch Angertal Aprather Muhlenteich Bachtaler von Hasselbach und Conesbach Baulofsbruch Deilbachtal Velbert Dusselaue bei Godinghoven Felderbachtal Feuchtgebiet An der Heide Fraunhofer Steinbruch Fuchslochbachtal Siepener Bachtal Further Moor Grube 7 und ehemaliger Klarteich Hildener Heide Schonholz Hildener Heide ostlich Taubenberg Hildener Heide sudlich Sandberg Hildener Stadtwald Bereich Biesenbach Hildener Stadtwald Bereich Sandbach Krebsbach Hofermuhle Sud Hubbelrather Bachtal Huhnerbachtal Hummelsbach Ittertal Laubacher Steinbruch Laubachtal Mahnerter Bachtal Monheimer Baggersee Morper Bachtal Neandertal Ofter Bachtal mit Nebentalern Orkhaussee Rahmer Benden Scheiderbruch Ratinger Sandberge Ratinger Waldsee Rheinufer Urdenbacher Altrhein bei Baumberg Rheinufer Monheim Sandberg Sandgrube Homberg Sandgrube In der Bracht Schlackenhalde Bruchhauser Feuchtwiesen in Erkrath Schonheitsbachtal und Mauerbachtal Schwarzbachtal bei Gotzenberg Schwarzbachtal zwischen Dusseldorfer Strasse und Bahndamm Sporkelnbruch Haan Sporkelnbruch Hilden Steinbruch Schlupkothen Steinbruch Hefel Stinderbachtal Tongrube Majefski Uberanger Mark Hinkesforst Urdenbacher Altrhein und Baumberger Aue Vogelsangbachtal Walder bei Hugenpoet und Landsberg Westliches Neandertal Normdaten Geografikum GND 1190132095 lobid OGND AKS VIAF 1354156317452402350005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Further Moor amp oldid 235271689