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Fritz Suhren 10 Juni 1908 in Varel 12 Juni 1950 bei Sandweier war ein deutscher SS Sturmbannfuhrer und Lagerkommandant im KZ Ravensbruck Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und NS Karriere 2 KZ Sachsenhausen 2 1 Mordaktionen 2 2 Suhrenallee 2 3 Exekutionsbefehl von Suhren an Naujoks 3 KZ Ravensbruck 3 1 Menschenversuche 3 2 Ermordung von Widerstandskampfern 4 Flucht und Verhaftung 5 Verhore und Auslieferung 6 SS Dienstgrade Allgemeine SS 7 Literatur 8 EinzelnachweiseAusbildung und NS Karriere BearbeitenFritz Suhren war der Sohn eines Textilhandlers er besuchte die Mittelschule und begann anschliessend eine Lehre zur Ausbildung als Kaufmann Weiterhin absolvierte er auch eine Schule fur Berufsbildung und zur Ausbildung als Dekorateur Danach nahm er eine Stelle in einer Baumwollweberei in Zetel an wo er im Lager arbeitete In der Folge der allgemeinen wirtschaftlich schlechten Lage verlor er seine Arbeitsstelle und kehrte im Jahre 1931 zu seinen Eltern zuruck wo er im Geschaft mitarbeitete Suhren war verheiratet und hatte mindestens drei Kinder Seit dem 1 Oktober 1928 gehorte er der SA an und im Dezember 1928 trat er in die NSDAP Mitgliedsnummer 109 561 ein Am 29 Oktober 1931 wechselte er von der SA zur SS SS Nr 14 682 Bei der 24 SS Standarte Ostfriesland in Wilhelmshaven betatigte er sich in der Verwaltung und im Stab Am 15 Februar 1934 wurde er von der SS hauptamtlich eingestellt In das SS Fuhrerkorps wurde er schon am 18 Juni 1934 aufgenommen Am 6 Juli 1935 erfolgte die Ernennung zum Adjutanten Bis 1937 blieb er in dieser Position wobei er sich auch mit Personalangelegenheiten befasste In den Jahren 1936 und 1937 leistete er zwei mehrwochige Wehrubungen in der Wehrmacht ab die er zuletzt als Offiziersanwarter der Reserve beendete Anfang 1937 wurde er nach Hamburg versetzt wo er erstmals ein Kommando uber einen SS Sturmbann ubernahm In den Jahren 1937 und 1938 besuchte er einen NS Verwaltungslehrgang und die SS Unterfuhrerschule Dachau In seinen Dienstbeurteilungen in diesen Jahren wurden seine mangelnden Fuhrerqualitaten gerugt Er wurde eher als ein Charakter eingestuft der in der Verwaltung dienen sollte Nach dem Anschluss Osterreichs wurde er zum 1 Marz 1939 nach Graz zum XXXV SS Abschnitt als Stabsfuhrer versetzt In der zweiten Jahreshalfte musste sich Suhren der unter Alkoholismus litt zu alkoholischer Abstinenz in den folgenden zwei Jahren verpflichten Zu Kriegsbeginn im September 1939 wurde er vom Kriegsdienst freigestellt und im Dezember 1939 fuhrte er fachlich den SS Abschnitt KZ Sachsenhausen BearbeitenZum 1 April 1941 wurde Suhren offiziell im KZ Sachsenhausen eingesetzt Da sich Suhren in der Verwaltung der Konzentrationslager nicht auskannte sollte er im begleitenden Dienst beim Ersten Schutzhaftlagerfuhrer Heinrich Forster eingesetzt werden Lagerkommandant war Hans Loritz den Suhren von Graz her kannte und der Suhren nach Sachsenhausen geholt hatte In Sachsenhausen traf Suhren auf den KPD Funktionar Harry Naujoks der dort seit November 1936 als Haftling sich in der Selbstverwaltung des Lagers betatigte und zum Lageraltesten ernannt worden war Offensichtlich sah Suhren in Naujoks einen Haftling der ihm im Lagerdienst nutzliche Hinweise geben konnte Nach einer gunstigen Beurteilung von Loritz wurde Suhren mit dem 3 Mai 1941 als Zweiter Schutzhaftlagerfuhrer im KZ Sachsenhausen vom Personalhauptamt der SS bestatigt In den ersten Tagen im KZ vertiefte sich Suhren in die schriftlichen Unterlagen und Statistiken des Lagers SS Oberscharfuhrer Gustav Sorge der zu dieser Zeit als Blockfuhrer eingesetzt war unterrichtete ihn uber die Einrichtungen des Lagers Zu dieser Zeit traf er auch auf Naujoks und liess sich von ihm bestimmte Einzelheiten des Lagers zeigen Am Beispiel herunterhangender Fensterhaken demonstrierte Suhren gegenuber Naujoks seine Harte Jede Verfehlung gegen seine Anordnungen wurde von ihm unnachsichtig mit schwersten Strafen verfolgt ausserte sich Suhren gegenuber Naujoks Fritz Suhren betrieb intensiv die Anordnung dass Haftlinge mit Ausbildung zum Facharbeiter standig in der Rustungsindustrie eingesetzt werden sollten So stellte er sich gegen SS Aktionen die die Arbeitskraft der Haftlinge vergeudeten Diese Haftlinge insgesamt etwa 5 000 von 11 000 erhielten zu dieser Zeit eine zusatzliche Brotration von 200 Gramm am Tag Im KZ Sachsenhausen wurde auch eine Goldschmiede betrieben wo der Schmuck und andere Wertsachen ankommender Haftlinge bearbeitet und dabei Goldstucke unterschlagen wurden Naujoks musste ihm dabei auf Befehl helfen solche Schiebereien aufzudecken So gelang es Suhren einige Haftlinge und auch SS Manner zu stellen die dann in dem Zellenbau in Haft genommen wurden Mordaktionen Bearbeiten Im April 1941 wurden im Rahmen der Aktion 14f13 aus einer Gruppe von 300 bis 350 Gefangenen Kranke und Geschwachte ausgesondert Die Auswahl trafen Arzte die fur die Aktion T4 die nationalsozialistischen Krankenmorde verantwortlich waren Am 3 Juni wurden 95 am 5 Juni 89 und am 7 Juni 1941 85 Gefangene in die Totungsanstalt Pirna Sonnenstein transportiert wobei der SS Mann Hans Fliegenbauer den LKW fuhr und der Blockfuhrer SS Hauptscharfuhrer Heinrich Meier die Bewachung vornahm Hierbei konnten Loritz Forster und Suhren die ersten Erfahrungen sammeln wie eine Mordaktion organisiert werden konnte Mehrere Wochen nach dem Uberfall auf die Sowjetunion trafen sich hohe SS Offiziere im KZ Sachsenhausen Theodor Eicke Richard Glucks Arthur Liebehenschel Loritz Forster Suhren SS Untersturmfuhrer Alfred Sorge SS Hauptscharfuhrer Hermann Campe SS Hauptscharfuhrer Gustav Sorge der Lagerarzt SS Obersturmfuhrer Josef Hattler und ein nicht bekannter Zivilist Uber das Besprechungsthema wurde ein strenges Schweigegebot verhangt Die Gefangenen erfuhren aber bald dass sowjetische Kriegsgefangene ermordet werden sollten Alfred Sorge als Bauleiter liess in einer Baracke eine Genickschussanlage bauen Der Zeuge und Kapo Karl Zander gab am 18 Dezember 1946 an dass Loritz Suhren mit der Abwicklung der Totung beauftragt hatte Die SS Blockfuhrer die die Kriegsgefangenen erschiessen sollten wurden durch Suhren und Forster eingeteilt Die Zeugen Paul Sakowski Karl Zander Martin Knittler und Walter Hofmann sagten 1946 aus dass beim Beginn der Erschiessungen Forster Suhren und Loritz beteiligt waren Naujoks berichtete dass die Erschiessungen am 31 August 1941 begannen wahrend Orth den 3 oder 4 September angibt In den folgenden Wochen wurden nach Orth mindestens 6 500 Kriegsgefangene erschossen Naujoks berichtete von 10 034 eingesammelten Erkennungsmarken der erschossenen Kriegsgefangenen Es konnten aber danach immer noch weitere Erkennungsmarken gefunden werden Naujoks gab fur den Herbst 1941 eine Anzahl von etwa 13 000 erschossenen Kriegsgefangenen an Es seien aber etwa weitere 5 000 Kriegsgefangene auf andere Weise im KZ Sachsenhausen umgekommen Die Erschiessungen wurden im November 1941 durch eine Fleckfieberepidemie unterbrochen Nach dem Abklingen der Epidemie wurden keine Erschiessungen mehr vorgenommen Suhrenallee Bearbeiten Suhren liess am 29 Marz 1942 bei neu angekommenen Gefangenen eine neue Art des Haarschneidens einfuhren was die Gefangenen als Suhrenallee bezeichneten Vorher gab es keine bestimmte Methode die Haare radikal abzuschneiden Suhren befahl den Haarschnitt mit einem Streifen der die Breite des Haarschneideapparats hatte vom Nacken bis zur Stirn zu beginnen Diese Art des Abschneidens wurde sooft wiederholt bis die restlichen Haare nur noch hochstens zwei Zentimeter lang waren Dann wurde wiederum ein Streifen zurechtgeschnitten bis die Haare ganzlich abgeschnitten waren Diese wurden anschliessend eingesammelt und zu Industriefilz verarbeitet Exekutionsbefehl von Suhren an Naujoks Bearbeiten Am 22 Mai 1942 erhielt Naujoks von Suhren den Befehl am 24 Mai den Berufsverbrecher Hans Trobel offentlich auf dem Appellplatz zu hangen wobei samtliche Gefangene des Lagers antreten mussten Trobel wurde beschuldigt im Lager Kleidungsstucke und Nahrungsmittel gestohlen zu haben Heinrich Himmler hatte befohlen dass die Exekution nicht durch einen Angehorigen der SS ausgefuhrt werden sollte Naujoks weigerte sich den Befehl auszufuhren Als Lageraltester hatte er dadurch jede Anerkennung bei den Gefangenen verloren Naujoks besprach seine Verweigerung mit Albert Buchmann der der illegalen Lagerleitung angehorte Buchmann stimmte seiner Verweigerung zu Suhren befahl dann aber einem anderen Gefangenen der eine Strafe im Zellenbau absitzen musste die Hinrichtung durchzufuhren Naujoks erfuhr durch seine Verweigerung von Seiten Suhrens keine Sanktionen was ihn selber sehr erstaunte Am gleichen Tag wurde im KZ Sachsenhausen der Gefangene Leo Sklarek der mit seinem Bruder in der Weimarer Republik den Sklarek Skandal herbeigefuhrt hatte wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt erschossen Der Totenschadel von Sklarek wurde prapariert und Suhren liess sich den Schadel als Ausstellungsstuck aushandigen Im August 1942 teilte Suhren Naujoks mit dass er ins KZ Ravensbruck versetzt werde KZ Ravensbruck BearbeitenIn seiner Personalakte wird berichtet dass Fritz Suhren am 1 September 1942 durch Oswald Pohl zum KZ Ravensbruck in die Dienststellung eines Lagerkommandanten versetzt wurde Suhren gab selber spater verschiedene Zeitpunkte an wann der Dienstantritt begann Ab 1943 begann das Massensterben im KZ Zum Zeitpunkt der Ubernahme des Lagers gab es etwa 10 000 gefangene Frauen Diese Zahl erhohte sich auf mehr als 70 000 im Jahre 1944 Insgesamt wurden in Ravensbruck 132 000 Frauen gefangen gehalten von denen etwa 20 000 bis 30 000 umkamen die meisten unter dem Kommando von Suhren Anja Lundholm berichtet in ihrem Buch Hollentor von der brutalen Vorgehensweise Suhrens Danach war er auch fur die Exekution tausender Haftlinge kurz vor Kriegsende verantwortlich Menschenversuche Bearbeiten Seit Juli 1942 liess der Arzt und damalige SS Brigadefuhrer Karl Gebhardt im KZ Ravensbruck die Beine von polnischen Widerstandskampferinnen mit Gasbrand infizieren oder durch schwerste Verletzungen verstummeln Die erste Arztegruppe die diese Menschenversuche fur Gebhardt begleitete wurde vom Chefarzt der Konzentrationslager SS Obersturmbannfuhrer Enno Lolling ernannt Es waren der Arzt und SS Hauptsturmfuhrer Gerhard Schiedlausky und die Arztin Herta Oberheuser Im Marz 1943 liess Suhren zwei Polinnen die zu den Opfern der Versuche gehorten aus dem Krankenrevier holen Sie wurden anschliessend ermordet Inzwischen war es anderen polnischen Widerstandskampferinnen gelungen Berichte uber diese Menschenversuche aus dem KZ zu schmuggeln und uber versteckte Mitteilungen in erhaltenen Paketen die Bestatigung uber diese Berichte zu erhalten So konnte selbst der BBC im Rundfunk daruber berichten Gebhardt hatte inzwischen erfahren dass Suhren seine beiden Versuchsopfer hatte toten lassen und protestierte dagegen bei Heinrich Himmler personlich Dieser sicherte ihm zu dass sich diese Vorfalle nicht wiederholen sollten So mussten SS Brigadefuhrer Richard Glucks und Suhren zu Gebhardt in dessen Klinik in den Heilanstalten Hohenlychen kommen wo sie von Gebhardt zurechtgewiesen wurden Inzwischen hatte Suhren im KZ von etwa 50 Polinnen als Protest gegen diese Behandlungen und Morde eine Petition erhalten Suhren stand von allen Seiten unter Druck und wagte vorerst nicht gegen die Demonstrantinnen vorzugehen Er ubergab zehn der Widerstandskampferinnen dem Arzt und SS Sturmbannfuhrer Richard Trommer zu weiteren Menschenversuchen Am 15 August 1943 sollten sie unter einem Vorwand zu einer Untersuchung kommen wobei die Oberaufseherin Dorothea Binz das Kommando fuhrte Doch die Polinnen erfuhren kurz zuvor was ihnen bevorstand Kurz entschlossen fluchteten sie und verkrochen sich in der Baracke 15 Doch Binz ruckte mit ihrer Aufsehertruppe und Kriminellen an und zerrte sie hervor Wladislawa Karolewska ihre Schwester Helena Piasecke und die anderen acht Frauen wurden wegen Befehlsverweigerung zuerst in den Bunker gesperrt An den nachsten Tagen begannen die Versuche wobei sich einige standhaft wehrten und nur mit Gewalt einer Operation unterzogen werden konnten An den Folgen dieser schwersten Eingriffe starben funf der Frauen die Uberlebenden trugen schwere Nachwirkungen fur den Rest ihres Lebens Korolewska wurde dabei sechsmal operiert Doch Suhren hatte seine Rachsucht damit noch nicht hinreichend befriedigt und liess am 23 September 1943 weitere polnische Widerstandskampferinnen aus den sogenannten Sondertransporten hinrichten ebenso vier Versuchsopfer an denen Versuche mit Sulfonamiden vorgenommen wurden Ermordung von Widerstandskampfern Bearbeiten Gegen Jahresende 1944 begann Fritz Suhren die Widerstandskampfer und politischen Gefangenen in einem gesonderten Block unterzubringen der unter den KZ Angehorigen NN Block genannt wurde wobei die Abkurzung fur Nacht und Nebel stand Weiterhin wurden andere Gefangene wie Kriminelle und politische Gefangene denen Straftaten von seiten der SS vorgeworfen wurden im sogenannten Strafblock untergebracht Da zu diesem Zeitpunkt das normale Exekutionspersonal schon an die Front versetzt worden war mussten Aufseherinnen die Hinrichtungen ubernehmen Die ehemalige Aufseherin Christel Jankowsky hat bei der Staatsanwaltschaft Gera am 23 Februar 1954 ausfuhrlich berichtet wie die Massaker nachts abliefen Insgesamt waren an uber siebzig Polinnen Menschenversuche vorgenommen worden Suhren wollte auch diese ermorden lassen Die Liste der Polinnen wurde am 4 Februar 1945 an die Aufseherinnen ubergeben um die Mordaktion zu beginnen Doch wiederum erfuhren die Polinnen rechtzeitig was Suhren mit ihnen beabsichtigte Nun begann eine einmalige Aktion fur die siebzig Polinnen Als am Morgen des 5 Februar der Appell stattfand erlosch im ganzen Lager die Beleuchtung was durch eine Aktion von sowjetischen Soldatinnen herbeigefuhrt wurde die inzwischen den technischen Bereich der Elektrizitatsversorgung im Lager ubernehmen mussten Sofort versteckten sich die Polinnen im ganzen Lager und einigen gelang es in den nachsten Tagen ins Aussenlager zu entkommen Andere verkrochen sich in einem vorbereiteten Tunnel in Sacken und auf Dachboden Andere gingen in die Baracke mit den Typhus Kranken wo kein Lagerpersonal hinkam Einige versteckten sich unter Gefangenen aus dem KZ Auschwitz Zwei Polinnen suchten Suhren auf und teilten ihm mit dass ein entlassener Gefangener eine Liste mit den Namen der polnischen Gefangenen der Offentlichkeit ubergeben werde an denen medizinische Versuchen vorgenommen wurden In den folgenden Wochen versuchten Suhren und andere SS Leute immer wieder die Polinnen in eine Falle zu locken Aber diese hatten nicht mehr die Absicht sich in die Hande der SS zu begeben Erst ab dem 22 April 1945 trat eine Wende ein als mehrere Busse des Roten Kreuzes franzosische und belgische Frauen aus dem Lager abtransportierten Auch verschiedene deutsche und tschechische Frauen wurden entlassen Wiederum versicherte Suhren dass keine Exekutionen mehr vorgenommen wurden Da die Auflosungserscheinungen im KZ unubersehbar wurden glaubten die Polinnen dieser Zusage Flucht und Verhaftung BearbeitenGegen Ende April 1945 fluchteten Angehorige des SS Wirtschafts Verwaltungshauptamts WVHA in das KZ Ravensbruck Am 27 oder 29 April verliessen Suhren SS Oberscharfuhrer Hans Pflaum die Oberaufseherin Binz und sein Adjutant der SS Hauptsturmfuhrer Carl Heimann mit diesen SS Leuten in Begleitung von polnischen Geiseln das Lager in Richtung Festung Nord wie Teile Norddeutschlands von der SS bezeichnet wurden vgl Sonderbereich Murwik 1 Einen Zwischenstopp machten sie offenbar im Aussenlager bei Malchow Danach versuchte Suhren offenbar der Rattenlinie Nord weiter folgend nach Flensburg zu gelangen 2 Ob ihm dies gelang ist offenbar nicht sicher uberliefert Bei Ludwigslust soll er sich seiner Uniform entledigt haben Spater soll er sich mit falschen Papieren nach Suden gewandt haben Am 14 Juni 1945 soll er in der Nahe von Gelsenkirchen von einer jungen Frau erkannt worden sein Sodann soll er in das englische Internierungslager Neuengamme gebracht worden sein 3 Suhren fluchtete bevor er vor Gericht gestellt werden konnte zusammen mit Hans Pflaum aus dem Lager Neuengamme Es ist nachgewiesen dass Suhren sich am 17 oder 18 November 1946 in Hamburg aufhielt Am 20 November 1946 traf Suhren in Bayern ein Dort liess er sich in dem Dorf Eppenschlag unter dem Namen Herbert Pakusch nieder und arbeitete bei einer Brauerei Im Februar und September 1948 kehrte er noch zweimal nach Hamburg zuruck Durch einen Zufall traf er im Oktober 1948 in Eppenschlag eine fruhere Sekretarin aus dem KZ Ravensbruck Als Folge dieses Treffens wurden Suhren und Pflaum am 24 Marz 1949 verhaftet beim Polizeiamt Grafenau inhaftiert und nach Deggendorf gebracht Hier versuchte er abermals zu fluchten was aber misslang Suhren hatte bei seiner Flucht aus dem KZ Wertsachen von Gefangenen wie Devisen Zahngold Ringe und Uhren mitgenommen Damit versuchte er zu handeln was ihm aber zum Verhangnis wurde Deshalb wurde er im Sommer 1949 wegen Handel mit Devisen Urkundenfalschung Tauschhandel und anderer Vergehen angeklagt und verurteilt Verhore und Auslieferung BearbeitenIn der US amerikanischen Haft leugnete er jegliche Verbrechen im KZ Ravensbruck Im Lager hatte es eine strenge Ordnung mit Dienstvorschriften und Handlungsanweisungen gegeben Wenn Strafen verhangt worden seien so hatten diese eine legale Begrundung gehabt Jeder SS Mann ware bestraft worden wenn er die Vorschriften ubertreten hatte Als er mit Berichten von Gefangenen konfrontiert wurde stellte er diese als unwahre Aussagen hin Von ihm kamen Redewendungen wie Ich erklare diese Aussage fur ungultig oder Die Aussagen sind lacherlich Selbst als er ehemaligen Gefangenen gegenubergestellt wurde herrschte er sie im alten Kommandoton an um sie einzuschuchtern und als unglaubwurdig hinzustellen Nach seiner Verurteilung wurde er infolge eines Auslieferungsgesuches der franzosischen Besatzungsmacht mit Pflaum gegen Ende Juli 1949 nach Rastatt uberstellt Das Archiv seines Prozesses wird im Zentralarchiv des franzosischen Aussenministeriums in La Courneuve aufbewahrt Centre des archives diplomatiques de La Courneuve Archives de la Zone Francaise d Occupation 1945 1955 Ref 1AJ 6338 6344 4 Ein Militargericht im Rahmen der Rastatter Prozesse verurteilte Suhren am 10 Marz 1950 zum Tode Das Urteil wurde am 12 Juni 1950 in einer Kiesgrube beim heutigen Baden Badener Stadtteil Sandweier durch Erschiessen vollstreckt SS Dienstgrade Allgemeine SS Bearbeiten15 Oktober 1933 SS Oberscharfuhrer 1 September 1942 SS Hauptsturmfuhrer der Reserve 20 April 1939 SS Sturmbannfuhrer 20 April 1944 SS Sturmbannfuhrer der ReserveLiteratur BearbeitenSilke Schafer Zum Selbstverstandnis von Frauen im Konzentrationslager Das Lager Ravensbruck Berlin 2002 Dissertation TU Berlin urn nbn de kobv 83 opus 4303 doi 10 14279 depositonce 528 Harry Naujoks Mein Leben im KZ Sachsenhausen 1936 1942 Erinnerungen des ehemaligen Lageraltesten Berlin 1989 Martin Weimann Hrsg Das nationalsozialistische Lagersystem CCP Frankfurt Main 1990 S 263 Freya Klier Die Kaninchen von Ravensbruck Medizinische Versuche an Frauen in der NS Zeit 2 Auflage Droemer Knaur Munchen 1995 ISBN 3 426 77162 4 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2003 Karin Orth Die Konzentrationslager SS Munchen 2004 Simone Erpel Hrsg Im Gefolge der SS Aufseherinnen des Frauen KZ Ravensbruck Berlin 2007 Anja Lundholm Hollentor Bericht einer Uberlebenden Munchen 2007 ISBN 978 3 7844 3106 2 Hans Begerow Wie ein SS Mann aus Varel eine Agentin als Geisel nahm KZ Kommandant von Ravensbruck stammte aus Varel Fritz Suhren gelang Flucht In Nordwest Zeitung 30 April 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Lars Broder Keil Sven Felix Kellerhoff Fake News machen Geschichte Geruchte und Falschmeldungen im 20 und 21 Jahrhundert Berlin 2017 S 62 Nikolaus Wachsmann KL Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Munchen 2016 Absatz unmittelbar vor dem Abschnitt Todliche Transporte Karin Orth Die Konzentrationslager SS Sozialstrukturelle Analysen und biographische Studien Gottingen 2000 Kapitel Die Konzentrationslager SS nach Kriegsende Die Phase der alliierten Militargerichtsbarkeit Center des archives diplomatiques de La Courneuve Zone francaise d occupation 1945 1955 Normdaten Person GND 1018631488 lobid OGND AKS VIAF 228400415 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Suhren FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Sturmbannfuhrer und Lagerkommandant im KZ RavensbruckGEBURTSDATUM 10 Juni 1908GEBURTSORT VarelSTERBEDATUM 12 Juni 1950STERBEORT Sandweier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Suhren amp oldid 239558072