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Dorothea Binz genannt Theodora 16 Marz 1920 in Dusterlake Kreis Templin 2 Mai 1947 in Hameln war eine deutsche Aufseherin im Konzentrationslager Ravensbruck zuletzt in Funktion der stellvertretenden Oberaufseherin Dorothea Binz Verurteilung 1947 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDorothea Binz wurde bei Gross Dolln Forsthaus Dusterlake als zweite Tochter geboren Ihr Vater war Revierforstergehilfe die Mutter Tochter eines Gartnereibesitzers Die Familie zog am 1 Juli 1924 nach Friedrichsfelde bei Joachimsthal wo der Vater Walter Binz eine Forsterei ubernahm und eine dritte Tochter zur Welt kam Nach der Pensionierung des Vaters zog die Familie am 1 Dezember 1933 nach Alt Globsow in die Nahe von Furstenberg Havel Dorothea Binz besuchte die Volks und Oberschule sowie das Oberlyzeum Wie aus ihren Aussagen im Hamburger Ravensbruck Prozess hervorgeht machte sie danach eine Ausbildung zur Kochin Am 26 August 1939 bewarb sie sich 19 jahrig im KZ Ravensbruck um eine entsprechende Stelle als Kuchenleiterin im KZ angeblich um damit einer Zwangsverpflichtung zur Fabrikarbeit zu entgehen Da diese Stelle jedoch bereits vergeben gewesen war sei sie als KZ Aufseherin eingestellt worden Im Prozess sagte sie aus ein ganzes Jahr unter anderen Aufseherinnen in Aussenkommandos gearbeitet zu haben Dem Kontrollbuch der Torwache des KZ ist zu entnehmen dass sie schon im Oktober und November 1939 alleine zehn weibliche Gefangene beim Holzsagen und fahren bewachte Bis Mai 1940 beaufsichtigte sie ausserdem Gefangene beim Kokstragen Ziegelabladen Schuttfahren Strohsackeausladen Bodenreinigen bei Arbeiten in der Bauleitung der Gartnerei und im Personalbau Im August oder September 1940 wurde sie zur stellvertretenden Leiterin des Zellenbaus befordert und war zusammen mit ihrer Vorgesetzten Maria Mandl fur die Ausfuhrung der Prugelstrafe zustandig Binz beantragte am 7 Marz 1941 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 April desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 8 920 922 1 2 Mit der Beforderung von Mandl zur Oberaufseherin im April 1942 ruckte Binz zur Leiterin des Zellenbaus auf Im Februar 1944 wurde sie offiziell zur stellvertretenden Oberaufseherin ernannt Tatsachlich ubernahm sie jedoch schon am 3 Juli 1943 kommissarisch die Dienstgeschafte der Oberaufseherin und leitete gemeinsam mit der Arbeitsdienstfuhrerin Ida Schreiter das Frauenlager Ab dem 20 Januar 1945 trat sie einen Urlaub an Nach dem Krieg wurde sie am 23 Mai 1945 vom US amerikanischen Militar in Schweinfurt verhaftet und in Hersbruck interniert Spatestens im August 1946 wurde sie in das britische Internierungslager Staumuhle bei Paderborn uberstellt Vom 5 Dezember 1946 bis zum 3 Februar 1947 musste sich Binz zusammen mit 15 weiteren Angeklagten im ersten britischen Ravensbruck Prozess in Hamburg verantworten Alle Angeklagte waren der gemeinschaftlichen Verantwortung fur und der Mitwirkung an den im KZ Ravensbruck verubten Verbrechen insbesondere die Totung und Misshandlung alliierter Staatsangehoriger beschuldigt 3 Binz gab zu Haftlinge misshandelt zu haben 4 Ihr Urteil vom 3 Februar 1947 lautete auf Tod durch den Strang Ein Gnadengesuch ihres Rechtsanwalts wurde abgelehnt und das Urteil am 31 Marz des Jahres bestatigt Binz versuchte sich in der Folge selbst zu toten was jedoch verhindert werden konnte Ihre Hinrichtung wurde am 2 Mai 1947 morgens um 9 01 Uhr im Zuchthaus Hameln durch den englischen Henker Albert Pierrepoint vollzogen Literatur BearbeitenJohannes Schwartz Handlungsraume einer KZ Aufseherin Dorothea Binz Leiterin des Zellenbaus und Oberaufseherin In Simone Erpel Hrsg Im Gefolge der SS Aufseherinnen des Frauen Konzentrationslagers Ravensbruck Redaktion Jeanette Toussaint Johannes Schwartz und Lavern Wolfram Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstatten Band 17 Metropol Verlag Berlin 2007 S 59 71 Julia Duesterberg Von der Umkehr aller Weiblichkeit Charakterbilder einer KZ Aufseherin in Insa Eschebach Sigrid Jacobeit und Silke Wenk Hrsg Gedachtnis und Geschlecht Deutungsmuster in Darstellungen des nationalsozialistischen Genozids Frankfurt Main 2002 S 227 243 Silke Schafer Zum Selbstverstandnis von Frauen im Konzentrationslager Das Lager Ravensbruck Berlin 2002 Dissertation TU Berlin urn nbn de kobv 83 opus 4303 doi 10 14279 depositonce 528 Weblinks BearbeitenPrugeln qualen mit dem Hund kuscheln Dorothea Binz die schone Bestie einestages 22 Januar 2016 kommentierte FotostreckeEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 3020100 Wolfram Lavern KZ Aufseherinnen Parteigangerinnen der NSDAP In Simone Erpel Hrsg Im Gefolge der SS Aufseherinnen des Frauen KZ Ravensbruck Begleitband zur Ausstellung Berlin 2007 S 39 Simone Erpel Die britischen Ravensbruck Prozesse 1946 1948 In Simone Erpel Hrsg Im Gefolge der SS Aufseherinnen des Frauen KZ Ravensbruck Begleitband zur Ausstellung Berlin 2007 S 117 ff Silke Schafer Zum Selbstverstandnis von Frauen im Konzentrationslager Das Lager Ravensbruck Berlin 2002 S 181 Normdaten Person GND 132794276 lobid OGND AKS VIAF 6104453 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Binz DorotheaKURZBESCHREIBUNG deutsche Oberaufseherin im KZ RavensbruckGEBURTSDATUM 16 Marz 1920GEBURTSORT DusterlakeSTERBEDATUM 2 Mai 1947STERBEORT Hameln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorothea Binz amp oldid 229062752