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Die Freiherren von Saint Andre waren ein ab dem 17 Jahrhundert in Sudwestdeutschland beguterter hugenottischer Zweig einer alten franzosischen Adelsfamilie Wappen derer von Saint AndreZum deutschen Stammsitz wurde Konigsbach in Baden wo die Familie heute in der Adoptivlinie von Saint Andre Arnim weiterbesteht ausserdem bestand eine im fruhen 19 Jahrhundert erloschene Linie in Kochendorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Abstammung 1 2 Konigsbacher Linie 1 3 Kochendorfer Linie 2 Wappen 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenAbstammung Bearbeiten Der alteste Stammherr der Familie Saint Andre war ein 1015 erwahnter Raphael de Podio der Kavalleriegeneral Kaiser Heinrichs II war Sein Enkel Alemand I erwarb 1115 die Herrschaft Monbrun dessen Enkel Alemand II erwarb Saint Andre wovon der Familienname abgeleitet wurde Ein General Francois de Saint Andre de Monbrun 1 war Hugenotte verliess 1572 aufgrund der Hugenottenverfolgung Frankreich und fand Zuflucht in Holland nbsp Oberst Daniel Rollin von St Andre 1602 1661 Sein Enkel Daniel Rollin de Saint Andre 1602 1661 trat wahrend des Dreissigjahrigen Krieges in schwedische ab 1632 in hessische Dienste bewahrte sich mehrfach und wurde Gouverneur von Lippstadt Uber eine zweite Heirat mit Lukretia von Beckermanndt gelangte er um 1648 in den Besitz eines brandenburgischen Lehens in Konigsbach das zuvor an die 1611 im Konigsbacher Zweig erloschenen Herren von Venningen vergeben war 1652 wurde er Mitglied im Ritterkanton Kraichgau Daniel Rollins Sohn Johann Daniel Rollin von Saint Andre 1689 erwarb weiteren Besitz in Konigsbach ausserdem 1670 77 ein Walthersches Drittel genanntes Drittel des Ortes Kochendorf sowie 1681 die Burg Oberwossingen Aus der 1662 geschlossenen Ehe mit Anna Juliana von Mentzingen 1634 1705 gingen zwei Sohne und vier Tochter hervor Die Sohne Johann Daniel 1662 1741 und Friedrich Magnus 1674 1731 teilten 1699 zehn Jahre nach dem Tod des Vaters dessen Erbe Johann Daniel begrundete die Konigsbacher Linie Friedrich Magnus die Kochendorfer Linie Konigsbacher Linie Bearbeiten Johann Daniel von Saint Andre 1662 1741 war markgraflich badischer Hofmarschall und verheiratet mit Maria Helena von Crailsheim 26 Oktober 1668 in Rugland 1 Oktober 1723 in Konigsbach Tochter von Johann Ulrich von Crailsheim und Anna Maria geb Freiin von Praunfalck 2 Ihr Sohn Alexander Magnus 3 von St Andre 1695 heiratete Maria Juliana Freiin Leutrum von Ertingen deren Sohn Ernst Philipp 1830 wurde kaiserlicher Rittmeister Bei der Mediatisierung der Reichsritterschaft fielen seine hoheitlichen Rechte an das Grossherzogtum Baden Sein Sohn Carl Rollin von St Andre 1788 1860 war grossherzoglich badischer Forstmeister und ab 1839 mit Luise von Neubronn verheiratet Sein Sohn Wilhelm Ernst Gustav Rollin 4 von St Andre 1848 1915 heiratete Freiin Stefanie Gayling von Altheim Unter den funf Kindern des Paares setzte Wilhelm von St Andre der ab 1910 mit Freiin Luise von Gemmingen Guttenberg verheiratet war den Stamm fort Der Sohn Karl Wilhelm verstarb 1937 bei einem Motorradunfall der zweite Sohn Ernst Philipp Freiherren von Saint Andre fiel 1944 als Major und gilt genealogisch als Letzter seiner Linie Er hatte 1943 Sibylle Freiin von Roman spatere Freifrau von Podewils geheiratet das Paar blieb ohne Nachfahren Die Tochter des Hauses Konigsbach und Schwillingsschwester des Vorgenannten Olga Marie 1916 1990 heiratete 1939 Philipp Freiherrn von Gemmingen Guttenberg Das Paar adoptierte den Kriegswaisen Achim von Arnim dessen Sohne dadurch spater den Namen von Saint Andre Arnim erhielten 5 Das Schloss Konigsbach wird durch eine von Olga Marie errichtete Familienstiftung erhalten Kochendorfer Linie Bearbeiten nbsp St Andresches Schlosschen in KochendorfBei der Erbteilung 1699 erhielt Friedrich Magnus von Saint Andre den Besitz in Kochendorf und die Burg Oberwossingen Den anteiligen Blutbann uber Kochendorf erhielt er 1702 gemeinsam mit seinem Bruder Er heiratete am 13 April 1706 Charlotte Louise von Weiler 1681 1756 und verkaufte 1709 Wossingen an seinen Bruder um 1710 in Kochendorf anstelle des dortigen alten Unterschlosses einem zuvor von den Grecken als Herrensitz genutzten ehemaligen Amtshaus das St Andresche Schlosschen zu erbauen das bis heute das Wappen von ihm und seiner Frau zeigt mit der er zehn Kinder hatte Sein altester Sohn Friedrich Ludwig leistete ab 1725 Militardienst in Italien und verstarb 1731 auf Korsika Der Kochendorfer Besitz ging daher an die noch unmundigen Bruder Wolfgang Christoph 1713 1769 Christian Reinhard 1715 1779 und Eberhard Ernst 1717 1747 Eberhard Ernst nahm 1744 grossere Schulden auf die seine Bruder nach seinem fruhen Tod 1747 auf osterreichischer Seite im Krieg gegen Frankreich erbten und durch die Verpfandung seiner Guter im Jahr 1754 bezahlten 1762 verkauften sie ihre Kochendorfer Guter sowie den anteiligen Blutbann an den Ritterkanton Odenwald und behielten lediglich das 1705 erneuerte Neue Pfaffenhaus in Kochendorf in ihrem Besitz Wolfgang Christoph war ab 1757 mit Maria Sophia von Degenfeld verheiratet und besass das Burgermeister Elsasser Haus in Wimpfen Er hatte wohl keine Nachkommen Christian Reinhard war mit Maria Anna Auguste Rudt von Collenberg 1725 1794 verheiratet und hatte elf Kinder von denen acht jedoch fruh verstarben Unter den drei uberlebenden Kindern war nur ein Sohn Karl Friedrich von Saint Andre 1747 1790 Dieser heiratete 1784 Sophia Auguste Louise Johanna von Degenfeld 1767 1802 und lebte zunachst in Heilbronn spater auf dem schwiegervaterlichen Lehen in Wagenbach wo er 1790 verstarb Unter seinen drei 1785 bis 1787 in Heilbronn geborenen Kindern war abermals nur ein Sohn Christian Karl Eberhard von Saint Andre 1787 der im November 1812 als Oberleutnant eines Jagerregiments bei Napoleons Russlandfeldzug in russische Kriegsgefangenschaft geriet und dort verschollen ging nbsp Alexander Magnus von St Andre 1695 1771 Ritterrat des Kanton Kraichgau nbsp Marie Juliane von St Andre geb von Leutrum Gemahlin des Alexander Magnus von St Andre nbsp Friedrich Daniel von St Andre 1700 1775 Bruder von Alexander Magnus osterr General feldzeug meister nbsp Fredrike Charlotte von St Andre geb von Leutrum 1722 1783 Schwester von Marie Juliane von St Andre Gemahlin von Friedrich Daniel von St Andre nbsp Ernst Philipp von St Andre 1756 1830 Ritterrat des Kanton KraichgauWappen BearbeitenDas gespaltene Stammwappen zeigt rechts in Gold einen roten Lowen links in Blau einen aus dem linken Obereck hervorgehenden geharnischten Arm mit einem Goldenen Anker in der Faust Auf dem Helm mit blau goldenen Helmdecken ein Schwertarm Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig Christian Heinrich Baron Gayling von Altheim Genealogische Notizen der Familie der Freiherren von Saint Andre In Aus dem Leben Aus dem Leben des Freiherrn Ludwig Christian Heinrich Gayling von Altheim Friedrich Wagner Freiburg im Breisgau 1864 S Beilage 9 google de abgerufen am 21 Februar 2023 Sigmund Freiherr von Crailsheim Die Reichsfreiherrn von Crailsheim 2 Band Munchen 1905 S 266 67 Die Freiherren von Praunfalk zu Neuhaus waren eine steirische protestantische Glaubensmigrantenfamilie Anna Marias Schwester war die Ehefrau des Grafen Christoph Karl von Schlippenbach Ed von der Becke Kluchtzner Der Adel des Konigreichs Wurttembergs Neu Bearbeitetes Wappenbuch mit Genealogische und Historischen Notizen Band 44 Freiherren von Saint Andre W Kohlhamer Stuttgart 1879 S 172 173 google de abgerufen am 21 Februar 2023 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1873 In Der Gotha 23 Auflage Saint Andre Stammfolge Justus Perthes Gotha 1872 S 580 581 google de abgerufen am 21 Februar 2023 Das Schloss und seine BewohnerLiteratur BearbeitenFriedrich Cast Suddeutscher Adelsheros oder Geschichte und Genealogie 1 Section Band 1 Geschichte und Genealogie des Adels im Konigreich Wurttemberg J A Gartner Stuttgart 1839 S 312 ff Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1941 B Briefadel Jg 91 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Justus Perthes Gotha 1940 S 405 406 Julius Kastner Das Archiv der Freiherren von Saint Andre in Konigsbach Kreis Pforzheim Kohlhammer Stuttgart 1954 175 Seiten Hinweis in Standesgemasse Ordnung in der Moderne Adlige Familienstrategien und Gesellschaftsentwurfe in Deutschland 1840 1945 Oldenbourg Munchen 2014 S 437 ISBN 978 3 486 781 43 4 Autor Daniel Menning Hans Friedrich von Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Jurgen von Flotow Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Hauser B Briefadel Band II Band 16 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Glucksburg Ostsee 1957 S 409 410 ISSN 0435 2408 Mit Abbildung der Gedachtnistafel zu Ernst Phlipp Freiherr von Saint Andre Karl Hugo Popp Hans Riexinger Die Freiherren von Saint Andre Mitdorfherren auf Kochendorf In Bad Friedrichshall 1933 1983 Stadt Bad Friedrichshall Bad Friedrichshall 1983 Friedrich Sander Die Freiherren von St Andre zu Konigsbach in ders Konigsbacher Heimatbuch Gemeinde Konigsbach Stein 1986 S 225 237 Christoph Franke Moritz Graf von Strachwitz und Camminetz Klaus von Andrian Werburg Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XII Band 125 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 2001 S 181 ISBN 3 7980 0825 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Freiherren von Saint Andre Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freiherren von Saint Andre amp oldid 231120924