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Franz Anton Knittel 3 April 1721 in Salzdahlum 10 Dezember 1792 in Wolfenbuttel war ein deutscher evangelischer Geistlicher und Palaograf Schattenriss Franz Anton Knittel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Anton Knittel wurde als Sohn des Jacob Knittel 23 Juli 1662 in Danzig 15 Mai 1736 in Salzdahlum Hofgartner beim furstlichen Schloss Salzdahlum und dessen Ehefrau Anna Katharina geb Helmke 23 April 1699 in Salzdahlum 2 Februar 1744 1 geboren Er erhielt erste Unterweisungen durch den Propst Samuel Rudolf Pratorius 1667 1749 aus Salzdahlum und kam auf die Katharinenschule in Braunschweig und 1735 an das Gymnasium Schoningen seine dortigen Lehrer waren Sigismund Andreas Cuno und Johann Friedrich Nolte 1694 1754 die ihm griechische und lateinische Schriftsteller vermittelten sodass er Kenntnisse der alten Geschichte Geographie der Altertumer und der Mythologie erwarb Im Mai 1740 begann er mit dem Vorsatz Lehrer zu werden ein Theologie Studium an der Universitat Helmstedt und horte bevorzugt die Vorlesungen des Theologen Johann Lorenz von Mosheim 1742 ging er zur Universitat Halle und horte dort die Vorlesungen in der Theologie bei Siegmund Jakob Baumgarten in der Philosophie bei Georg Friedrich Meier uber die orientalischen Sprachen bei Christian Benedikt Michaelis in der Naturwissenschaft bei Johann Gottlob Kruger und in der Mathematik bei Christian Albrecht Korber seine mathematischen Studien setzte er spater weiter fort 1743 ging er nach Braunschweig zuruck und bestand im Mai 1746 vor dem dortigen Konsistorium die theologische Prufung und wurde darauf beim Abt Philipp Ludwig Dreyssigmark 1676 1750 in das im Kloster Riddagshausen befindliche Predigerseminar aufgenommen In dieser Zeit widmete er sich seinen Lieblingswissenschaften der Philologie Mathematik Diplomatik der Kirchengeschichte und den Predigerwissenschaften er machte die Bekanntschaft mit dem Propst Johann Christoph Harenberg 1696 1774 mit dem er einen lateinischen und griechischen Briefwechsel unterhielt und dem er seine Vorliebe zur Offenbarung Johannis zu verdanken hat weiterhin wurde er mit dem spateren Geheimrat Heinrich Bernhard Schrader von Schliestedt bekannt der sich dafur einsetzte das Franz Anton Knittel die Pfarre zu Schliestedt und Warle verliehen wurde 1755 wurde er Archidiakon an der Hauptkirche Beatae Mariae Virginis in Wolfenbuttel unmittelbar nach seiner Ankunft suchte er den Herzog Karl I auf mit der Bitte die Manuskripte der Bibliothek nutzen zu durfen der ihm diese Genehmigung umgehend erteilte Er lernte den Vizekanzler Georg Septimus Andreas von Praun kennen der ihn in seinen literarischen Arbeiten anleitete dazu kamen weitere Gelehrte aus Wolfenbuttel wie Rektor Jakob Friedrich Heusinger 1719 1778 Kammerdirektor und Klosterrat Christian Johann Brandan Hugo 1725 1804 Hofrat Heinrich Andreas Koch die Konsistorialprasidenten Johann Georg Oldekop Christian Friedrich Weichmann Gotthold Ephraim Lessing Christian Leiste und Johann Heinrich Ress Der Rektor der Grossen Schule in Wolfenbuttel Jakob Friedrich Heusinger untersuchte in der Wolfenbutteler Bibliothek das Manuskript Codex Guelferbytanus 64 Weissenburgensis und beschrieb es 1752 allerdings entdeckte erst Franz Anton Knittel 1756 nach einem Hinweis durch den Vizekanzler von Praun dass es sich bei der Handschrift um einen Palimpsest handelte bei dem der palimpseste Teil Text zu zwei verschiedenen Manuskripten des Neuen Testaments gehorte weiterhin erkannte er auch Listen der kefalaia Kapitel als ein weiteres das dritte griechische Manuskript Er entschlusselte und rekonstruierte auch den gotisch lateinischen Text des Palimpsests und veroffentlichte es mit Unterstutzung des Herzogs Karl nach welchem jene Handschrift den Namen codex Carolinus erhielt 1762 mit einem ausfuhrlichen Kommentar Anfang 1765 wurde er zum geistlichen Konsisistorialassessor und im darauffolgenden Jahr zum Konsistorialrat sowie zum Generalsuperintendenten und Pastor primus der Hauptkirche ernannt zugleich war er Ephorus des Gymnasiums Wolfenbuttel dort versah er auch das Amt eines Zensors Als Generalsuperintendent hatte er die Aufsicht uber acht Superintendenten 72 Prediger und 115 Kirchen die er alle zwei Jahre aufsuchen musste 1776 ubernahm er zusatzlich das Amt des Generalsuperintendenten in Braunschweig bis dieses Amt 1784 mit Friedrich Wilhelm Richter 1727 1791 wieder regular besetzt wurde In Wolfenbuttel hatte er die Moglichkeit die Bibliothek zu wissenschaftlichen Arbeiten zu nutzen und lehnte daher mehrfach Berufungen an anderen Orten ab unter anderem auch zu einer theologischen Professor an die Universitat Helmstedt ab Im Konsistorium hat er sich besonders um die Entwicklung des Schulwesens im Herzogtum Braunschweig verdient gemacht Franz Anton Knittel verkehrte auch am Hofe und war bei der Herzogin Philippine Charlotte der Schwester Friedrichs des Grossen ein gern gesehener Gast Er verkehrte anfangs freundschaftlich mit Gotthold Ephraim Lessing mit dem er Disputationen bis in die tiefe Nacht pflegte dieses Verhaltnis verkehrte sich aber im Laufe der Jahre Er war seit dem 25 Juli 1752 mit Henriette Elisabeth Katharina 2 Oktober 1722 in Hiddestorf 28 November 1793 in Wolfenbuttel 2 alteste Tochter des Pastor Johann Julius Butemeister 1691 1738 aus Braunschweig verheiratet gemeinsam hatten sie zehn Kinder von denen ihn nur drei uberlebt haben Schriften Auswahl BearbeitenGedanken zu einem Lehrgebaude einer gemeiner Geistlerlehre und ihres Bussen in der Gottesgelahrtheit 1746 Praecopium Ulphilanum primum Brunovici 1758 Ulphilae versiones Gothicam nonnullorum capitum epistolae Pauli ad Romanos e litura MS Bibliothecae Guelferbytanae cum variis monumentalis ineditis eruit commentatus est dtitque foras Brunovici 1762 Beytrage zu der meibomischen Chronick des riddagshausischen Klosters Die zweyte Sammlung Braunschweig 1748 Epistola in qua de eo quod in Georgicis Hesiodes quae erga kai hmerai inscribuntur supposititium est disseruit de salis vallibus und ein viro celebrimo in arte critica M horum quae accusantus vindice atquae assertore dissentit Brunsvick 1754 Neue Gedanken von den allgemeinen Christslern in den Handschriften des Neuen Testamtss usv supplementiert eine Hermeneutische Muthmasunge Sitten Lehre der ersten Kirche Braunschweig 1755 Franz Anton Knittels der Hauptkirche zu Wolfenbuttel Archidiaconus Friedenspredigt Sie ist am Dankfeste das wegen des wiederhergestellten allgemeinen Friedens in den samtlichen Herzoglichen Braunschweigischen Landen den 17ten April 1763 gefeyret wurde gehalten Wolfenbuttel Bindseil 1763 Jakob Friedrich Heusinger Franz Anton Knittel Emendationvm Callimachiarvm Pericvlvm Theologo Svmme Venerabili Francisco Antonio Knittel Qvvm A Serenissimo Patriae Patre Consistorii Consiliarivs Svperintendens Generalis Sacrorvm Ad Mariae Virginis Antistes Svpremvs Gymnasiiqve Ephorvs Constitveretvr Magnificos Honores Collegii Scholastici Nomine Gratvlans D D D Iacobvs Fridericvs Hevsinger Scholae Gvelph Rector Scrib in gymnasio Guelpherbytano a d III non Mart MDCCLXVI Guelpherbyti Bindseil Wolfenbuttel 1766 Prisca ruris ecclesia Brunovici 1767 Beytraume zur Kritik uber Johannes Offenlegung Braunschweig und Hildensheim 1773 Auf Heusingers Grab Trauergedicht auf Jakob Friedrich Heusinger Rektor des Gymnasiums in Wolfenbuttel 26 Sept 1778 Eine freye Uebersetzung aus dem Griechischen des Franz Anton Knittel Wolfenbuttel 1778 Neue Kritiken uber das weltberuhmte Zeugnis des alten Juden Flav Josephus von Jesu Christo Braunschweig 1779 Franz Anton Knittel Friedrich Gebhard Radeloff In ducis Guelphici Maximiliani Julii Leopoldi obitum Trauergedicht auf den Herzog Maximilian Julius Leopold Wolfenbuttel 1785 Neue Kritiken uber den beruhmten Sprych Drey sind die im Himmel der Vater das Wort und der heilige Geist und diese drei sind eins Braunschweig 1785 Franz Anton Knittels Kunst zu catechisiren Braunschweig Schroder 1786 Ueber die Aufklarung des Lachmannes Frankfurt und Leipzig 1787 Heinrich Just Stegmann Franz Anton Knittel Epitaphium Francisci Antonii Knittelii viri summe venerabilis qui obiit Idibus Decembris MDCCLXXXXII Wolfenbuttelae Bindseil 1792 Heinrich David Wilckens Friedrich Gebhard Radeloff Franz Anton Knittel In funebrem odam quam manibus Knittelii gymnastici collegii Wolfenbuttelensis nomine sacram esse iussit Fridericus Gebhardus Radeloff subconrector hos versiculos a d XI Kal Ian MDCCLXXXXIII scripsit Wolfenbuttelae Bindseil 1793 E A Lowe Franz Anton Knittel Ulfilas Bishop of the Goths Johann Christian Zahn Friedrich Karl Fulda Wilhelm Friedrich Hermann Reinwald Johan Ihre Ulfilas Gothische Bibelubersetzung die alteste Germanische Urkunde nach Ihre ns Text mit einer grammatisch wortlichen Lateinischen Uebersetzung zwischen den Zeilen samt einer Sprachlehre und einem Glossar Weissenfels Gedruckt bei Johann Friedrich Leyckam 1805 Michael Merkel Christian Gottlieb Hertel Carl Gottlob von Planitz Carl Rudolph von Planitz Johann David Michaelis Oluf Gerhard Tychsen Franz Anton Knittel M Michael Merkels freye Abhandlungen und Prufungen einiger neuern Abhandlungen des Herrn Hofrath Michaelis des Herrn D Schmids des Herrn Prof Tychsen des Herrn Generalsuperint Knittels und anderer aus der Kritik und Theologie Wolfenbuttel Herzog August Bibliothek 2017 Franz Anton Knittel Christoph Burchard Hoeck Johann Georg Oldekop Johann Wilhelm Bindseil Leichenpredigt und Trauergedichte auf den Wolseligen Herrn Johann Georg Oldekop der heiligen Schrift Doctor Sr Herzogl Durchl des regierenden Herzogs zu Braunschweig und Luneburg Consistorialraht Wolfenbuttel Herzog August Bibliothek 2017 Literatur BearbeitenPaul Zimmermann Knittel Franz Anton In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 299 f Franz Anton Knittel in Friedrich Schlichtegroll Nekrolog auf das Jahr 1792 3 Jahrgang 2 Band S 13 34 Gotha bey Justus Perthes 1794 Einzelnachweise Bearbeiten Datei Stoye Band 42 djvu GenWiki Abgerufen am 26 September 2018 Stiftung Stoye Band 42 Genealogische Nachlasse 119 GenWiki Abgerufen am 26 September 2018 Normdaten Person GND 116255013 lobid OGND AKS LCCN nr2003009959 VIAF 27075544 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Knittel Franz AntonALTERNATIVNAMEN Knittel Franciscus Antonius Knittel F A KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Geistlicher und PalaografGEBURTSDATUM 3 April 1721GEBURTSORT SalzdahlumSTERBEDATUM 10 Dezember 1792STERBEORT Wolfenbuttel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Anton Knittel amp oldid 213449608