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Georg Septimus Andreas von Praun 4 August 1701 in Wien 30 April 1 1786 in Braunschweig war ein deutscher Staatsmann Archivar Bibliothekar Historiker und Numismatiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Tatigkeit in Wolfenbuttel und Braunschweig 1 3 Familie 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Er war der alteste Sohn des Juristen und kaiserlichen Rats Tobias Sebastian von Praun 1710 und dessen Ehefrau Anna Marie geb von Fabrice 1737 Nach dem fruhen Tod des Vaters siedelte er mit seiner Mutter und funf Geschwistern nach Regensburg und spater nach Weissenburg in Bayern uber Von Praun studierte seit 1721 Rechtswissenschaft und Geschichte an der Universitat Altdorf Zu seinen akademischen Lehrern zahlte der Historiker und Numismatiker Johann David Kohler Bereits im August 1723 verliess er Altdorf und setzte seine Ausbildung durch eine grossere Reise uber Strassburg nach Paris fort Nach seiner Ruckkehr trat er im April 1725 als Regierungsassessor in die Dienste des Fursten Albrecht Ernst II von Oettingen Oettingen Die Verwandtschaft dieses Fursten mit Herzog Ludwig Rudolf von Braunschweig Wolfenbuttel dessen Ehefrau Christine Luise die Schwester Albrecht Ernsts war fuhrte von Praun Anfang 1727 nach Blankenburg Am Blankenburger Hof wurde er von Herzog Ludwig Rudolf zum Kammerjunker und 1728 zum Wirklichen Hofrat in der Kanzlei ernannt Er erhielt die Oberaufsicht uber die furstliche Bibliothek die er neu ordnete und katalogisierte Tatigkeit in Wolfenbuttel und Braunschweig Bearbeiten Nach dem Tod Herzog August Wilhelms 1731 fiel dem jungeren Bruder Herzog Ludwig Rudolf die Regierung des gesamten Furstentums Braunschweig Wolfenbuttel zu Von Praun wechselte in die Residenzstadt Wolfenbuttel wo er Mitte 1731 Assessor beim Hofgericht und Beamter in der Kanzlei wurde Im April 1736 wurde er zum Geheimen Justizrat und im Januar 1749 zum Vizekanzler ernannt Seit November 1746 war er fur die Neuordnung samtlicher Archive des Landes verantwortlich darunter das Hauptarchiv das heutige Staatsarchiv Wolfenbuttel und in der Nachfolge Anton Ulrich von Eraths das Stadtarchiv Braunschweig Von Praun setzte sich fur die Sicherung Ordnung und Nutzbarmachung der Archivalien des Landes ein Im November 1751 wurde ihm auch die Oberaufsicht uber die herzogliche Bibliothek die heutige Herzog August Bibliothek ubertragen Als Herzog Karl I 1751 die Obervormundschaft uber den Erbstatthalter Wilhelm V von Holland zufiel musste von Praun auch diese bis 1766 andauernden Geschafte zeitweise in Dillenburg fuhren Daneben wurde ihm 1758 die Fuhrung der Weimar schen Obervormundschaft nach dem Tod des Herzogs Ernst August II Constantin der zwei Sohne und eine noch unmundige Witwe die Herzogin Anna Amalia Tochter Herzog Karls I von Braunschweig zuruckliess ubertragen Im Jahre 1761 wurde Wolfenbuttel wahrend des Siebenjahrigen Krieges von franzosischen Truppen erobert Von Praun gelangte bis Juli 1764 in franzosische Geiselhaft die er in Gottingen Rheinfels und Metz verbrachte Er nutzte die Haftzeit zu literarischen Arbeiten Im Januar 1765 wurde er zum Wirklichen Geheimen Rat Kanzlei und Konsistorialprasidenten ernannt Am 7 Mai 1770 fuhrte er Gotthold Ephraim Lessing als Bibliothekar der herzoglichen Bibliothek ein wobei es offenbar zu keiner naheren Beziehung zwischen beiden gekommen ist Nach dem Tod Schraders von Schliestedt wurde er am 23 Juli 1773 an seiner Stelle zum ersten Minister und zugleich zum Prasidenten des Kriegskollegiums ernannt Er wechselte seinen Wohnsitz in die neue Residenzstadt Braunschweig Ein Abschiedsgesuch des hochbetagten von Praun im Jahre 1783 wurde vom regierenden Herzog Karl Wilhelm Ferdinand abgelehnt jedoch wurden ihm Erleichterungen gewahrt Von Praun starb am 30 April 1786 im Alter von 85 Jahren in Braunschweig und wurde am 5 Mai im Braunschweiger Dom bestattet Familie Bearbeiten Von Praun war zweimal verheiratet Mit seiner ersten Ehefrau Friederike Luise geb von Brandenstein 1745 hatte er acht Sohne und vier Tochter Er heiratete 1746 deren Schwester Dorothea Marie Anna Eleonore von Brandenstein 1791 aus welcher Ehe zwei Tochter hervorgingen Nur zwei Sohne uberlebten den Vater der spatere Geheimrat Carl von Praun und der nachmalige Oberforstmeister August Ernst von Praun 1806 Die Familie von Praun war bis 1962 in Braunschweig ansassig Schriften Auswahl BearbeitenVon Praun war vielseitig interessiert wobei sein Schwerpunkt auf der Erforschung der braunschweigischen Geschichte und Landesverfassung lag Wenige seiner Arbeiten wurden gedruckt zahlreiche seiner Handschriften befinden sich im Staatsarchiv Wolfenbuttel Er fuhrte Tagebucher uber das Hofleben in Blankenburg und uber seine franzosische Geiselhaft Anmerkungen von den Sigillis Pedestribus welche nicht weniger als die Sigilla Equestria nur von Personen vom hohen Stande oder Adel allein gefuret werden konnen Bibliotheca Brunsvico Luneburgensis scriptores rerum Brunsvico Luneburgensium justo materiarum ordine dispositos exhibens 1744 Grundliche Nachricht von dem teutschen Munzwesen Neueste vaterlandische Literatur Vollstandiges Braunschweigisches Luneburgisches Siegel Cabinet 2 Ausg 1789 digitale sammlungen de Literatur BearbeitenKristlieb Adloff Georg Septimus Andreas von Praun 1701 86 In Wolfenbuttel Mit Lessing unterwegs Lessings Wolfenbutteler Zeitgenossen Wolfenbuttel 2006 wolfenbuettel de Memento vom 10 Januar 2016 im Internet Archive PDF S 7 Walter Hagena Praun Georg Septimus Andreas von In Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 565 f Paul Zimmermann Praun Georg Septimus Andreas von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 26 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 536 538 Weblinks BearbeitenPraun Georg Septimus Andreas von auf worldcat org Schriftenubersicht Praun Georg Septimus Andreas von 1701 1786 auf kalliope 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