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Johann Lorenz Mosheim ab 1748 von Mosheim getauft am 9 Oktober 1693 in Lubeck 9 September 1755 in Gottingen war ein deutscher lutherischer Theologe und Kirchenhistoriker Johann Lorenz von MosheimGottinger Gedenktafel fur Johann Lorenz von Mosheim am Michaelishaus an der Prinzenstrasse 21Konig Georg II in der Paulinerkirche 1748 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Lorenz von Mosheim war ein fuhrender Kirchenhistoriker seiner Zeit Uber seine Herkunft ist wenig Zuverlassiges bekannt Er soll aus der alten steiermarkischen freiherrlichen Familie von Mosheim zu Schloss Thannegg stammen mit deren Wappen er auch seine Briefe siegelte 1 Getauft wurde er am 9 Oktober 1693 in der Kirche St Marien zu Lubeck wo der Vater im Taufbuch ohne Adelstitel als Fremder eingetragen wurde 2 Der Vater Ferdinand Sigismund von Mosheim war ein verarmter suddeutscher Kavalier Er war zwar Katholik liess es aber zu dass Johann Lorenz evangelisch erzogen wurde 3 Denn vermutlich war die Mutter Magdalena Catharina geb von Prissen Protestantin Woher die Herzoginwitwe Elisabeth Sophie Marie von Schleswig Holstein Plon und spatere Herzogin des Furstentums Braunschweig Wolfenbuttel den Jungen kannte ist nicht bekannt Sie sorgte jedenfalls dafur dass er das Katharineum zu Lubeck besuchen konnte Die Herzogin blieb auch spater eine engagierte Forderin Mosheims Sie finanzierte sein Studium an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel wo er seit 1715 immatrikuliert war 2 und im Jahr 1723 wurde er durch ihre Unterstutzung zum ordentlichen Professor fur Theologie der Universitat Helmstedt berufen 4 Bis 1747 war er Generalschulinspektor des Furstentums Braunschweig Wolfenbuttel Parallel dazu bekleidete er die Professur an der Universitat Helmstedt und war Abt zu Mariental und Michaelstein Danach war er massgeblich an dem Aufbau der Universitat Gottingen beteiligt wo er 1747 Professor und als erster und einziger Gelehrter in der Geschichte der Universitat Kanzler wurde Ein herausragendes Ereignis fur die junge Universitat war der Besuch von Konig Georg II in Gottingen am 1 August 1748 Die Festveranstaltung als Aufzug in der Paulinerkirche ist durch einen zeitgenossischen Stich und den Bericht des Kanzlers von Mosheim uberliefert In diesem Jahr wurde er auch in den preussischen Adelsstand erhoben 1751 wurde er zum Ehrenmitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 5 Aufgrund seiner modernen Auffassungen von der Kirchengeschichte galt Mosheim als Vater der neueren Kirchengeschichte und als Begrunder der pragmatischen Kirchengeschichtsschreibung Seiner Meinung nach war die Geschichte der Kirche durch menschliches Handeln bestimmt Er war nicht nur der Verfasser zahlreicher theologischer und kirchengeschichtlicher Werke sondern auch als Prediger anerkannt und beliebt Sein Epitaph wurde 1822 von der Paulinerkirche in die Universitatskirche St Nikolai versetzt Am Michaelishaus erinnert eine der Gottinger Gedenktafeln an ihn Werke BearbeitenJohann Lorenz Mosheims Sitten Lehre Der Heiligen Schrifft Drimborn Helmstedt 1735 1770 Digitalisat Band 1 Band 2 Band 3 Band 4 Band 5 Band 6 Band 7 Band 8 Gallus gloriae Jesu Christi Spiritusque Sancti obtrectator publicae contemtioni expositus Weygand Helmstedt 1736 Digitalisat Commentatio de lumine sancti sepulchri Weygand Helmstedt 1736 Digitalisat Versuch einer unpartheiischen und grundlichen Ketzergeschichte Weygand Helmstedt 1746 Digitalisat De odio theologico commentatio Vandenhoeck Gottingen 1747 Digitalisat Anderweitiger Versuch einer vollstandigen und unpartheyischen Ketzergeschichte Weygand Helmstedt 1748 Digitalisat Commentatio de divortio Von den in dem Neuen Testament begrundeten Ursachen der Ehescheidung Strauss Jena 1757 Digitalisat Allgemeines Kirchenrecht der Protestanten Weygand Helmstedt 1760 Digitalisat Streittheologie der Christen Der erste Theil Nach den Grundsatzen des seeligen Herrn Kanzlers ausgefuhret und mit Anmerkungen versehen Walther Erlangen 1763 Digitalisat Band 1 Band 3 Lorenz von Mosheim auserlesene akademische Abhandlungen 2 Bande Jacobaer Leipzig 1766 1767 Digitalisat Band 1 Band 2 Geschichte der Kirchenverbesserung im sechszehnten Jahrhundert Weygand Leipzig 1773 Digitalisat Literatur BearbeitenAngelika Alwast Jendris Alwast Johann Lorenz Mosheim In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Bd 10 Neumunster 1994 S 258 263 ISBN 3 529 02650 6 Dirk Fleischer Einleitung zum Reprint von Johann Lorenz von Mosheim Versuch einer unpartheiischen und grundlichen Ketzergeschichte 1746 Waltrop 1995 S III XLV Dirk Fleischer Einleitung zum Reprint von Johann Lorenz von Mosheim Kurze Anweisung die Gottesgelahrtheit vernunftig zu erlernen in akademischen Vorlesungen vorgetragen 1763 Waltrop 1998 S 3 41 Dirk Fleischer Predigtdienst und Gegenwartsbezug Johann Lorenz von Mosheims Verstandnis christlicher Verkundigung In Johann Lorenz von Mosheim Anweisung erbaulich zu predigen Aus den vielfaltigen Vorlesungen des seeligen Herrn Kanzlers verfasset und zum Drucke befordert von C E v Windheim 1763 Waltrop 1998 S 1 105 Dirk Fleischer Wahrheit und Geschichte Zur wissenschaftsbegrundenden Reflexion der Theologen Johann Lorenz von Mosheim und Johann Salomo Semler In S Jordan P T Walther Hrsg Wissenschaftsgeschichte und Geschichtswissenschaft Aspekte einer problematischen Beziehung W Kuttler zum 65 Geburtstag Waltrop 2002 S 24 47 Dirk Fleischer Zwischen Tradition und Fortschritt Der Strukturwandel der protestantischen Kirchengeschichtsschreibung im deutschsprachigen Diskurs der Aufklarung Band 1 Waltrop 2006 ISBN 3 89991 053 2 S 139 355 Karl Heussi Johann Lorenz Mosheim Ein Beitrag zur Kirchengeschichte des achtzehnten Jahrhunderts Tubingen 1906 Eginhard Peter Meijering Die Geschichte der christlichen Theologie im Urteil J L von Mosheims Amsterdam 1995 ISBN 90 5063 437 0 Johann Peter Miller Johann Lorenz von Mosheim Sitten Lehre der Heiligen Schrift Achter Theil Weygand Gottingen Leipzig 1767 Martin Mulsow u a Hrsg Johann Lorenz Mosheim 1693 1755 Theologie im Spannungsfeld von Philosophie Philologie und Geschichte Wolfenbutteler Forschungen Bd 77 Wiesbaden 1997 Inhaltsverzeichnis Bernd Moeller Johann Lorenz von Mosheim und die Grundung der Universitat Gottingen in Bernd Moeller Hrsg Theologie in Gottingen Gottingen 1987 S 9 40 Martin Peters Der Bahnbrecher der modernen Predigt Johann Lorenz Mosheim in seinen homiletischen Anschauungen dargestellt und gewurdigt Ein Beitrag zur Geschichte der Homiletik Leipzig 1910 Emil Franz Rossler Die Grundung der Universitat Gottingen Gottingen 1855 Digitalisat in der Google Buchsuche Francois Thirion Les secrets philosophiques d un pasteur materialiste Charleston USA 2014 Julius August Wagenmann Mosheim Johann Lorenz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 395 399 Klaus Gunther Wesseling Mosheim Johann Lorenz von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz 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Julius August Wagenmann Mosheim Johann Lorenz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 395 399 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 173 Normdaten Person GND 118737147 lobid OGND AKS LCCN n84168062 VIAF 7551325 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mosheim Johann Lorenz vonALTERNATIVNAMEN Mosheim Johannes Laurentius vonKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe und KirchenhistorikerGEBURTSDATUM 9 Oktober 1693GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 9 September 1755STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Lorenz von Mosheim amp oldid 234741501