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Der Flugplatz Dresden Kaditz war ein Flugplatz im Dresdner Stadtteil Kaditz Am 26 Oktober 1913 wurde er als einer der weltweit ersten stadtisch betriebenen Flugplatze 1 in Anwesenheit von Konig Friedrich August III von Sachsen als Land und Wasser Flugplatz Dresden feierlich eingeweiht und sowohl von Luftschiffen als auch Flugzeugen genutzt Zwei Tage zuvor wurde als wesentlicher Bestandteil die stadtische Luftschiffhalle in Betrieb genommen Schon in der Planung im Februar 1913 wurde das Flugplatzgelande in einen stadtischen sudlichen Bereich und in einen militarischen nordlichen Bereich geteilt Von der hier geplanten militarfiskalischen Schleusenhallenanlage fur Luftschiffe wurde 1914 15 nur eine feststehende Bergehalle errichtet Als Flugpionier nutzte Hermann Reichelt den Platz fur seine Flugzeugproduktion seine Testfluge und Flugvorfuhrungen bei einer derer er 1914 hier todlich verungluckte Lageplan des Flugplatzes Dresden Kaditz um 1916eingetragen auf einer Kartengrundlage von 2017Im Ersten Weltkrieg wurde der gesamte Platz militarisch genutzt anschliessend auch fur den Luftpostverkehr Aufgrund der im Versailler Vertrag getroffenen Regelungen zur Demilitarisierung mussten bis 1921 beide Luftschiffhallen abgerissen werden Aufgrund seiner ungunstigen Lage im Elbtal wurde der Flugplatz aufgegeben Ein Abschlussflugtag fand am 26 April 1926 statt der Linienflugverkehr wurde am 5 Juli 1926 eingestellt Seine Aufgaben ubernahm der neue historisch der zweite Flughafen Dresdens auf dem Dresdner Heller Endgultig eingestellt wurde der Flugbetrieb im September 1927 die Flugplatzanlagen fanden zum Teil an dem neuen Standort weitere Verwendung Die Flache des Flughafens ist heute u a von der Erweiterung der Klaranlage Dresden Kaditz mit Kleingarten und einem Autohof belegt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Planungen 3 Bis 1920 4 1920 bis 1926 5 Schliessung und Nachnutzung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Silhouette der Dresdner Altstadt mit einem Eindecker uber ihr 1912 Im Jahr 1901 grundete sich der Sachsische Verein fur Luftschiffahrt der die Freiballonfahrt fordern wollte Vor allem nach 1907 stiegen an Wochenenden wenn das Wetter es zuliess Freiballons auf fur die ab 1909 zwei Ballonaufstiegsplatze gebaut wurden Der eine befand sich in der Nahe von Weissig bei Nunchritz der andere in der Mitte der neuen Pferderennbahn in Dresden Seidnitz Neben Ballonaufstiegen experimentierte vor allem der Flugpionier Hermann Reichelt 1909 10 mit selbstgebauten Drachenfliegern und Motorflugzeugen und nutzte dafur den Dresdner Heller Am 24 November 1909 gelang ihm ein Gleitflug von 72 Metern Lange in 16 Metern Hohe das war der weiteste Schwebeflug der damals in Europa gemessen wurde Im Herbst 1910 starteten Hans Grade und Oswald Kahnt vom Heller aus und erreichten 300 Meter Hohe uber der nordlichen Neustadt Beide nutzten 1911 den Pferderennplatz und die Dresdner Vogelwiese fur ihre Fluge Im Wesentlichen wurde allerdings Dresden gemieden da eine geeignete Piste fur Starts und Landungen der damals bruchgefahrdeten Maschinen fehlte Auch Luftschiffe das erste Luftschiff die Parseval PL 6 kam am 12 Juli 1910 nach Dresden der erste Zeppelin der LZ 11 Viktoria Luise der DELAG landete am 18 August 1912 in Dresden 2 hielten sich bei diesen Besuchen nur Stunden auf solange es keinen befestigten Landeplatz und eine Wartungshalle gab Planungen Bearbeiten nbsp Modell der Luftschiffhalle des Flugplatzes Dresden Kaditz mit LZ 17 im Verkehrsmuseum Dresden Massstab 1 200 Obwohl nur vier Standorte zur Auswahl standen u a am Heller und in Seidnitz beauftragte die Stadt ab 1911 dennoch Gutachten und Vergleiche Als besonderes Problem erwies sich die Finanzierung sodass der Rat der Stadt Dresden am 29 Oktober 1912 beschloss einen Flugplatz mit einer Luftschiffhalle in stadtischem Eigentum und durch die Stadt betrieben anzulegen Damit schieden alle Standorte ausserhalb der damaligen Stadtgrenzen aus und das Gelande zwischen Kaditz und Ubigau wurde ausgewahlt obwohl sich auf dem Gelande bereits die 1907 1910 errichtete Klaranlage Dresden Kaditz von Hans Erlwein befand mit hohem Fabrikschlot Entscheidend fur diesen Standort war der stadtische Grundbesitz dieses Gelandes der durch Zukaufe arrondiert werden konnte wie auch die Nutzung der Elbe als Wasserlandeflache und der Elbwiesen als Notlandeplatze Im April 1913 erfolgte die Vertragsunterzeichnung zum Bau der stadtischen Luftschiffhalle am Elbufer Auftragnehmer war die Luftschiffbau Zeppelin G m b H Abteilung Luftschiffhafenbau aus der im Mai 1913 die in Berlin ansassige Zeppelin Hallenbau Gesellschaft m b H herausgelost wurde Konstrukteur und Subunternehmer fur den Bau der Halle war das Ingenieurburo von Zivilingenieur Ernst Meier in Berlin 3 In einer Rekordzeit von sechs Monaten und sechs Tagen wurde die 191 Meter lange 58 Meter breite und 37 Meter hohe Halle errichtete die zwei Zeppeline gleichzeitig aufnehmen konnte An beiden Stirnseiten waren je zwei halbrunde Drehtore angebracht die auf Schienenhalbkreisen liefen Im Inneren waren Laufstege und Schachte zur Versorgung der Luftschiffe mit Wasserstoffgas untergebracht 900 Tonnen Eisen wurden fur die riesigen Bogen verbraucht von aussen war die Halle mit Holz und Ruberoid Pappe gedeckt die Fenster bestanden aus gelbem Drahtglas dessen Farbung die fur die Ballons schadliche Sonnenstrahlung abhalten sollte Hinzu kamen ein Aufenthaltsraum fur Passagiere und das Buro Das eigentliche Flugfeld hatte ein Ausmass von 1000 mal 750 Meter und erstreckte sich langs der Elbe sudlich der Klaranlage Eingezaunt wurde jedoch ein erheblich grosseres Areal insgesamt 5600 Meter Bretterzaun der Haupteingang befand sich an der Scharfenberger Strasse und diente auch der Wagenzufahrt Weitere Zugange waren Fussgangern vorbehalten Ostliche Grenze war an der heutigen Washingtonstrasse die westliche lag jenseits der heutigen Autobahntrasse Ausserdem entstanden entlang des Zaunes Kassenhauschen und Tribunen die bei den geplanten Flugschauen Besuchern einen besseren Uberblick uber das Geschehen verschaffen sollten Etwa um dieselbe Zeit wurde dort eine Kompanie des Koniglich Preussischen Luftschiffer Bataillons Nr 3 unter Leitung des sachsischen Hauptmanns Gaissert stationiert Daraus ging spater die Kaserne in Ubigau hervor Am 24 Oktober 1913 konnte die Halle ubergeben werden einen Tag spater traf LZ 17 Sachsen erneut ein dieses Mal jedoch fur einen langeren Aufenthalt nbsp Konig Friedrich August III rechts bei der Einweihung des Flugplatzes am 26 Oktober 1913Zwei Tage spater am 26 Oktober erfolgte die Einweihung des Kaditzer Flugplatzes offiziell als Stadtischer Land und Wasser Flugplatz Dresden bezeichnet durch Oberburgermeister Otto Beutler im Beisein Konig Friedrich Augusts III zahlreicher Ehrengaste und Tausender Dresdner Den Ehrengasten wurde auch eine Fahrt zugleich deren 200 Fahrt mit LZ 17 in Richtung Sachsische Schweiz angeboten von der 15 Personen Gebrauch machten Nach der Ruckkehr konnten die Besucher das Luftschiff und die Halle besichtigen Ein und Doppeldecker sowie Etrich Tauben zeigten Flugkunste Zugleich wurde eine Elbfahre nach dem gegenuberliegenden Stadtteil Cotta in Betrieb genommen die bis nach dem Ersten Weltkrieg existierte Ferdinand von Zeppelin war ebenfalls eingeladen worden konnte jedoch nicht teilnehmen und sandte tags darauf ein Gluckwunschtelegramm fuer die mir namens des rats der stadtverordneten und buergerschaft zu dresden nach gluecklicher weihe des luftschiffhafens uebermittelte begruessung herzlichsten dank mit dem ausdruck meiner frohen zuversicht dass sich die gebrachten opfer und das meiner sache bewahrte vertrauen fuer dresden reichlich lohnen werden graf zeppelin Bis 1920 Bearbeiten nbsp LZ 17 Sachsen wahrend der Eroffnungsfahrten vom Flugplatz Dresden Kaditz aus im Oktober 1913 uber Meissen nbsp Stadtische Luftschiffhalle auf dem Flugplatz Dresden Kaditz nbsp Ballonhalle auf dem Flugplatz nbsp Werbung fur den Besuch des Flugplatzes 1914 Nach der Einweihung fanden bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges regelmassig Schauvorfuhrungen sowohl mit Luftschiffen als auch Flugzeugen statt Vom 27 bis 31 Oktober 1913 unternahm LZ 17 mehrere Rundfahrten und am 31 Oktober zeigte der franzosische Kunstflieger Adolphe Pegoud mit seiner Bleriot XI gemeinsam mit Willi Kanitz mit einem Union Pfeildoppeldecker hier seine Flugkunste Von Oktober 1913 bis Dezember 1913 fanden insgesamt 207 Platzfluge statt davon 161 mit Passagieren 13 Uberlandflieger wurden gezahlt ausserdem war regelmassig Hermann Reichelt zur Ausbildung seiner 12 Schuler in der Luft Da die Veranstaltungen die an den Wochenenden stattfanden sehr stark witterungsabhangig waren gab es ein originelles System der aktuellen Information Sowohl an Strassenbahnen und Vorverkaufsstellen wurden einfarbige Flaggen und Signalscheiben angebracht sowie am Turm des Dresdner Rathauses einfarbige Fahnen in den Farben Schwarz Weiss und Rot des Kaiserreiches gehisst Sie bedeuteten in diesen Fallen schwarz Veranstaltung fallt aus weiss Veranstaltungsdurchfuhrung zweifelhaft und rot Veranstaltung wird durchgefuhrtBis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 waren in Dresden Kaditz mehrmals Luftschiffe zu Gast 21 bis 24 Januar 1914 das Militarluftschiff M IV System Gross Basenach Fuhrung Hauptmann von Jena 12 Marz bis 29 Mai 1914 erneut das Parseval Luftschiff PL 6 mit einer Unterbrechung von ca zwei Wochen Aufenthalt in Leipzig Fuhrung Hauptmann a D Dinglinger mit insgesamt 70 Aufstiegen und 1139 beforderten Personen 18 Marz bis Ende April 1914 das Militarluftschiff Z VII LZ 22 Fuhrung Hauptmann Gaissert nur Ubungs und Ausbildungsfahrten 30 Marz 1914 das Militarluftschiff Z VI ohne Landung jedoch mit einem gemeinsamen Rundflug von Z VI und Z VII uber Dresden 22 April 1914 Militarluftschiff Z II mit Ruckflug nach Gotha am gleichen Tag 5 Juli 1914 LZ 17 Sachsen 400 Tour dieses Luftschiffes 11 bis 29 Juli 1914 LZ 13 Hansa mit mehreren Passagier Rundflugen am 29 Juli der letzte zivile Einsatz von LZ 13 Am 2 Mai 1914 legte bei einer Auffahrt des PL 6 unter Aufsicht von Hauptmann a D Dinglinger ein Fraulein Riolette 4 ihre letzte Prufung als Luftschifffuhrerin nach insgesamt 30 Fahrten und einem wissenschaftlichen Examen ab und erhielt als wahrscheinlich erste Frau der Welt den offiziellen Befahigungsnachweis einer Luftschifffuhrerin 5 Bedingt durch den milden Winter 1913 14 gab es nahezu an jedem Wochenende Flugveranstaltungen mit und ohne Passagiere fur die sich Hermann Reichelt und der Flugplatzdirektor Albert Meyer engagierten Hohepunkte waren auch die Testfluge Hermann Reichelts der in seiner AERO Fliegerschule GmbH auch junge Flieger ausbildete Auch der Kunstpilot Pierre Chanteloup mit seinem Caudron Doppeldecker und der Fallschirmspringer Thomik waren in Kaditz zu Gast Rudolf Schopp demonstrierte seine Fallschirmkonstruktion im Marz 1914 und am 31 Marz 1914 war Alfred Friedrich mit seiner Etrich Taube zu Gast und demonstrierte Sturz und Kurvenfluge Zu den tragischen Zwischenfallen dieser Veranstaltungen gehorte allerdings auch der Tod Hermann Reichelts der gemeinsam mit seiner Schwagerin am Karfreitag 1914 10 April in Kaditz absturzte und dabei ums Leben kam Am 11 Mai 1914 fand erst und zunachst einmalig eine Flugpostbeforderung zwischen Dresden und Leipzig statt bei der von Dresden aus mit zwei DFW Tauben 32 605 eigens fur dieses Ereignis hergestellte Luftpostkarten nach Leipzig und am gleichen Nachmittag 11 314 Luftpostkarten mit einer der beiden Tauben nach Dresden transportiert wurden Sie wurden fur dieses Ereignis eigens gedruckt und in beiden Stadten verkauft erhielten allerdings jeweils den gleichen Motiv Sonderbriefstempel Sie konnten ab 4 10 Mai in normale Briefkasten eingeworfen werden oder bis jeweils zwei Stunden vor Start in diejenigen die sich an den jeweiligen Flugplatzen befanden eingeworfen werden 6 In den ersten Monaten des Jahres 1914 besuchten 115 200 Personen den Flugplatz in Kaditz An 68 Aufstiegen der LZ Sachsen und Hansa 7 nahmen 593 Fahrgaste teil 473 Flugzeuge starteten an 110 Flugtagen 182 Roll und Flugubungen von Flugschulern fanden statt und eine Pilotenprufung wurde abgelegt Es gab sechs Unfalle und zwei Tote darunter der Tod von Hermann Reichelt zu beklagen Die letzte zivile Flugveranstaltung war am 25 und 26 Juli 1914 bei der die Flieger Fokker und Kuntner mit ihren Fokker Eindeckern auftraten Mit Beginn des Ersten Weltkrieges am 1 August 1914 wurde der gesamte stadtische Flugplatz von der Militarverwaltung besetzt Alle zivilen Fluge mussten eingestellt werden Die Poststation wurde Garnisonsverwaltung Bereits im April 1914 hatte der Bau einer Militarluftschiffhalle begonnen und im Mai hatte das Kriegsministerium den Bau einer Gaserzeugungsanlage fur die Herstellung von Wasserstoffgas angeordnet 1915 wurde angrenzend an den stadtischen Bereich die 184 Meter lange und 35 Meter breite Militarluftschiffhalle in Betrieb genommen Hinzu kamen Werkstatten und Unterkunftsraume fur die hier stationierten Soldaten Alle Versuche der Stadt Dresden den Kaditzer Flugplatz zumindest zeitweise wieder fur Veranstaltungen zu nutzen scheiterten am Einspruch der Militars ebenso die geplante Einfuhrung einer Luftpostverbindung zwischen Dresden und Leipzig Erst am 28 September 1918 wurde der Flugplatz an die stadtischen Behorden zuruckgegeben wahrend die stadtische Luftschiffhalle vorerst noch unter militarischer Verwaltung verblieb Aus Anlass der Weimarer Nationalversammlung wurde ab 23 Marz 1919 ein Kurierdienst zwischen Dresden und Weimar eingerichtet Am 3 August 1919 fand die erste grosse Flugveranstaltung nach dem Krieg statt an der mehrmotorige Grossflugzeuge Postflugzeuge und Kurier Einsitzer teilnahmen 1920 bis 1926 Bearbeiten nbsp Nach Wilthen umgesetzter Teil der ehemaligen Luftschiffhalle 2006 Das Jahr 1920 brachte Dresden wie auch anderen Stadten das endgultige Ende der Luftschifffahrt Auf Beschluss der ehemaligen Kriegsgegner mussten beide Luftschiffhallen die Flugzeugschuppen sowie die meisten Nebengebaude bis auf einen Meter unter Gelandekante abgetragen werden Lediglich ein Flugzeugschuppen durfte erhalten bleiben und konnte ab 1921 wieder genutzt werden Auf einem Grossteil des ehemaligen Flugplatzgelandes entstanden nun Sportplatze und Garten Weitere Gebaude darunter die Gasanstalt wurden vom Kaditzer Unternehmen Koch amp Sterzel ubernommen Die stadtische Zeppelinhalle erwarb ein Wilthener Unternehmen und liess sie auf ihr Betriebsgelande umsetzen wo sie noch heute als Lagerraum des Hardenberg Wilthener Tochterunternehmens Santa Barbara dient 8 Der Flughafen wurde nach den Abrissen in den Jahren 1921 und 1922 rekonstruiert Teile des Gelandes wurden bereits als Sport und Spielplatze genutzt Die Umgestaltung und Verkleinerung war notwendig geworden alles nicht unbedingt erforderliche an Flachen musste aufgegeben werden Grossere geplante Umbaumassnahmen wie etwa die Erneuerung der Umplankung des Flugplatzes die Verlegung des Flugzeugschuppens in die Nahe der Landebahn und der Anbau von Aufenthaltsraumen fur Passagiere und Personal unterblieben jedoch da die erforderlichen zwei Millionen Reichsmark durch die Stadt nicht aufzubringen waren und eine Forderung aus einem Reichsfond zwar bewilligt wurde jedoch ausblieb 9 Dennoch konnte ab dem 1 Februar 1921 Dresden in das Luftpostnetz einbezogen werden Taglich verkehrte ein Flugzeug der Deutschen Luft Reederei zwischen Berlin und Dresden ab 30 Mai eine Maschine der Deutschen Aero Lloyd auf der Strecke Hamburg Magdeburg Leipzig Dresden Der Luftpostverkehr zwischen Berlin und Dresden wurde wahrend des Eisenbahnerstreiks vom 3 bis 10 November 1922 noch verstarkt Zeitweilige reine Passagierverbindungen gab es nach Leipzig Magdeburg Hannover Berlin Hamburg und Bremen Gleichwohl waren die Probleme nicht zu losen Der Flugplatz war in einem erbarmungswurdigen Zustand die inzwischen teilweise auf seinen Flachen entstandenen Spiel und Sportplatze standen den wachsenden Anforderungen an die Flugsicherheit entgegen die Umzaunung war mehrfach durch Hochwasser beschadigt worden Die Heranfuhrung einer Autostrasse oder einer Strassenbahn scheiterte ebenfalls an den Kosten So wurde nach einem neuen Standort gesucht und 1922 am Dresdner Heller gefunden 1923 wurde der Flugplatz zwar ausser Betrieb genommen musste jedoch am 7 April 1924 nach Reparaturen erneut in Betrieb genommen werden da sich die Erschliessung am Heller als sehr zeitaufwendig herausstellte Im August 1924 erfolgte abermals der Anschluss an das Luftpostnetz und Junkers Flugverkehr bediente werktags die Strecken Berlin Dresden und Munchen Furth Dresden Anlasslich der Aufnahme des Flugverkehrs Dresden Munchen wurde der Name Lufthansa bei der Eroffnungsfeier im Dresdner Rathaus fur eine neue geplante Gesellschaft kreiert 10 1925 unterhielt Junkers Flugverkehr trotz der schwierigen Bedingungen in Kaditz vier Fluglinien von und nach Dresden Verbindungen bestanden nach Leipzig Berlin Kopenhagen Malmo Breslau Erfurt Kassel Dorsten Gorlitz und Essen Schliessung und Nachnutzung BearbeitenAm 12 April 1926 konnte nach vielen Verzogerungen der neue Flughafen Dresden Heller in Betrieb genommen werden Am 26 April 1926 wurde in Kaditz ein Abschlussflugtag durchgefuhrt und am 5 Juli der Linienverkehr endgultig eingestellt Es gab noch einige kleinere Flugveranstaltungen bis im September 1927 der Platz endgultig geschlossen wurde Die noch verbliebenen Flugplatzeinrichtungen wurden abgebaut und soweit sie nicht am Heller Nachnutzung fanden verschrottet Allerdings landeten Piloten vereinzelt in den Folgejahren ohne Erlaubnis auf dem verbliebenen Flugfeld Grund waren die auftretenden Boen bei uber 28 C am Hellerflugplatz die etwaige Zwischenlandungen dort ausserst kompliziert machten 11 Allerdings wurde dies immer seltener und auch immer gefahrlicher Ein genaues Datum eines letzten Starts in Kaditz ist derzeit nicht bekannt Erst 1935 stand mit dem Flughafen Dresden in Klotzsche dem dritten Flughafen Dresdens ein auch zum Flugplatz am Dresdner Heller adaquater Ersatz fur die zivile Luftfahrt zur Verfugung Heute erinnert nur der Name Kleingartenverein Flugplatz Ubigau e V der sich westlich der Washingtonstrasse auf Teilen der ehemaligen Flugplatzflachen befindet an diese Nutzung 12 Kuriosum ist dass dieser Kleingartenverein tatsachlich ein Flurstuck der Dresdner Gemarkung Ubigau und gleichermassen auch einen Teil des ehemaligen Flugplatzes Dresden Kaditz nutzt es einen Flugplatz Ubigau jedoch nie gegeben hat Siehe auch BearbeitenListe der Verkehrsflughafen Liste der Verkehrsflughafen in DeutschlandLiteratur BearbeitenVerein Neue Nachbarschaft Kaditz e V Hrsg Typisch Kaditz Geschichte und Geschichten Saxonia Dresden 2002 ISBN 3 9808406 4 6 Daraus Wolfgang Fiedler Flugplatz und Luftschiffhafen Dresden Kaditz S 185 197 Unbekannter Autor Aus meinem damals gefuhrten Tagebuch Zur Eroffnung des Kaditzer Flugplatzes S 198 199 H Lossnitz Siegfried Reinhardt Die Faszination der Luftschiffe S 200 201 Siegfried Reinhardt Dresden Kaditz Geschichte Geschichten Erinnerungen Verein Neue Nachbarschaft Kaditz e V Hrsg Saxonia Dresden 2005 ISBN 3 937951 22 9 Daraus Siegfried Reinhardt Erste Todesopfer auf dem Kaditzer Flugplatz S 188 189 Siegfried Reinhardt Die Postabfertigung auf dem Kaditzer Flugplatz S 190 192 Siegfried Reinhardt Als Fliegen noch ein Wagnis war Zum 100 Jahrestag der Eroffnung des Flugplatzes Dresden Kaditz Hrsg Verein Neue Nachbarschaft Kaditz e V Engelsdorfer Verlag Leipzig 2012 ISBN 978 3 86268 969 9 Roland Fuhrmann Dresdens Tor zum Himmel Die erste aerodynamisch geformte Luftschiffhalle und ihr Einfluss auf die Baugeschichte Thelem Universitatsverlag Dresden 2019 ISBN 978 3 95908 482 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flugplatz Kaditz Sammlung von Bildern Informationen zum Flugplatz Dresden Kaditz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Flugplatz Kaditz auf dresdner stadtteile de Flugplatz Kaditz auf einer privaten Homepage mit Lageplan Messtischblatt Sachsen von 1926 deutschefotothek Blatt 66 Section Dresden Katasterubersichtskarte Stadtvermessungsamt Dresden von 1938 deutschefotothek Blatt 19Einzelnachweise Bearbeiten Der 1910 eroffnete Luftschiffhafen Dusseldorf wurde ebenfalls stadtisch verwaltet Fiedler S 185 Die Angabe auf www dresdner stadtteile de ist demzufolge falsch der LZ 17 Sachsen war der zweite Zeppelin der in Dresden landete Roland Fuhrmann Ernst Meier Schopfer der windschnittigen Luftschiffhalle in Stahlbau Bd 83 Juli 2014 Nr 7 S 498 502 Keine weiteren Angaben in den verwendeten Quellen enthalten Fiedler S 192 Fiedler S 193 Die Quelle ist widerspruchlich Fiedler S 189 gibt allein fur den Parseval PL 6 1914 70 Aufstiege an nennt aber auf S 194 nur 68 Aufstiege fur alle drei Luftschiffe zusammen Auch die folgenden Fahrgastzahlen sind widerspruchlich Die Parseval wurde daher hier herausgelassen wobei allerdings die Fahrtage der beiden LZs zu wenige sind um nur durch sie allein 68 Aufstiege zu erklaren Von www dresdner stadtteile de ubernommen Ob dies heute 2018 noch der Fall ist konnte bisher nicht gepruft werden Fiedler S 196 Wie man der April Ausgabe 1926 des fruhen Luftfahrtmagazin Ikarus entnehmen kann wurde der an die mittelalterliche Hanse erinnernde Name der geplanten neuen Fluggesellschaft in Dresden geboren er soll erstmals gebraucht worden sein als im Sommer 1924 im Dresdner Rathaus die Eroffnung der Flugverbindung Dresden Munchen gefeiert wurde Zitiert nach Der Name Luft Hansa wurde in Dresden geboren Mitteilung der Lufthansa Group vom 10 August 2015 PDF Abgerufen am 30 Januar 2017 Fiedler S 195 196 Website des Kleingartenvereins Abgerufen am 29 Januar 2017 Normdaten Geografikum GND 1031733558 lobid OGND AKS 51 073 13 6845 Koordinaten 51 4 22 8 N 13 41 4 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugplatz Dresden Kaditz amp oldid 211812305