www.wikidata.de-de.nina.az
Weissig ist ein Ortsteil der sachsischen Gemeinde Nunchritz im Landkreis Meissen Der Ort wurde 1378 erstmals urkundlich erwahnt und gehort seit 1994 zu Nunchritz WeissigGemeinde NunchritzKoordinaten 51 18 N 13 26 O 51 291915 13 44031 Koordinaten 51 17 31 N 13 26 25 OFlache 4 83 km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 01612Vorwahl 035265Weissig Sachsen Lage von Weissig in SachsenBild gesucht BW Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Verkehrsanbindung 2 Geschichte 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeographie und Verkehrsanbindung BearbeitenWeissig liegt etwa drei Kilometer ostlich vom Hauptort Nunchritz entfernt in der Grossenhainer Pflege Der Ort befindet sich auf etwa halbem Weg zwischen Nunchritz im Westen und Grossenhain im Osten an der sachsischen Staatsstrasse 40 Sie verbindet die beiden grosseren Orte miteinander und hat in Grossenhain Anschluss an die Bundesstrasse 101 In Weissig zweigt eine Kreisstrasse mit der Nummer 8557 von der Staatsstrasse ab Sie verbindet den Ort mit Leckwitz das sich an der Elbe befindet In die Elbe mundet der Leckwitzbach auch Grenzgraben der sudlich an Weissig vorbeifliesst Weissig ist ein Strassendorf das von einer rund 5 km grossen Gewannflur umgeben ist Sie wird landwirtschaftlich genutzt Viele Drei und Vierseithofe pragen das Ortsbild vereinzelt gibt es auch kleinere Wohnhauser Am Rand der Ortsbebauung finden sich Gebaude des landwirtschaftlichen Betriebes Eine kleinere Siedlung entstand rund um den Weissiger Bahnhof an der Bahnstrecke Leipzig Dresden die sudwestlich am Dorf vorbeifuhrt Die Siedlung befindet sich wie der Rest von Weissig auf einer Gemarkung 1 deren Abmessungen denen der bis 1994 bestehenden Gemeinde Weissig gleichen Die Gemarkung mit der amtlichen Nummer 7193 grenzt im Norden an Wildenhain Im Osten schliesst sich Skassa beide zu Grossenhain an Sudlich benachbart ist Leckwitz im Westen grenzt die Gemarkung Zschaiten beide zu Nunchritz an die Weissiger Flur an Weissig ist uber eine Buslinie zwischen Riesa Nunchritz und Grossenhain an das Eisenbahnnetz angeschlossen 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Weissig und Umgebung auf einer Karte von Hermann Oberreit 1839 40 Bevolkerungs entwicklung 3 4 Jahr Einwohner1834 1971871 2361890 2031910 2811925 2531933 2511939 2431946 3661950 3901964 3221990 2351993 230 Nunchritz 5 Weissig wurde 1378 erstmals als Wizzok urkundlich erwahnt Es gehorte als markgrafliches Lehn zum Schloss Hain Grossenhain und war an den Markgrafen Friedrich III zinspflichtig Im Jahr 1465 wurden die von Gaudlitz und 1484 Chr von Kottwitz mit Weissig belehnt Caspar Drogisch kaufte 1487 Zinsen in Weissig wie schon 1465 der aus Grossenhain stammende Kunz Steyff Der zehnte Teil kam ins Meissner Hospital Hans Knieling und Hans Kalau zu Herzberg kauften 1496 den Besitz derer von Gaudlitz Der fruher in Porschendorf gewesene Kretzschmer war 1499 in Weissig ansassig Im Jahr 1501 besass ein von Haugwitz den Ort bestehend aus zwei Mann und ihren Familien 1520 befand sich Weissig mit funf Mann im Besitz der Familie Schleinitz auf Skassa Das Kloster Hain erhob 1535 Zinsen in Weissig Im Jahr 1540 waren die Einwohner Weissigs nach Skassa eingepfarrt Mit dem Hospital zu Meissen dem Rittergut Skassa dem Rittergut Hirschstein und dem Rat zu Grossenhain hatten 1547 vier Erbherren Anspruche und Rechte auf Weissig Die Weissiger geben iren anteil zu einem pferde fur die Heerfahrt 6 Ausserdem wurde dem Pfarrer zu Grossenhain den Kastenherren zu Grossenhain dem Pfarrer zu Skassa und dem Dompropst zu Boritz gezinst Im Jahr 1575 wohnten 23 besessene Mann in Weissig drei Mann besassen zwei Hufen neun Mann 1 1 2 Hufen zwei Mann eine Hufe acht Mann einen halben Hufen und einer einen viertel Hufen Im Jahr 1621 waren das Kapitel zu Meissen das Rittergut Naundorf das Rittergut Hirschstein und der Rat zu Grossenhain die Grundherren fur Weissig 1678 ubten das Prokuraturamt Meissen das Rittergut Naundorf das Rittergut Grodel Skassa und das Rittergut Hirschstein die Grundherrschaft uber den Ort aus Die obere Gerichtsbarkeit hatte der Landesherr Kurfurst Johann Georg II bzw das Amt Grossenhain die niedere Gerichtsbarkeit die Erbherren Den Dorfrichter setzt das Amt Grossenhain ein Um 1700 wurde eine Schmiede errichtet im Jahr 1750 folgt eine Schenke mit Branntweinbrennerei Im Jahr 1824 gab es ein Gemeindehirtenhaus und ein Spritzenhaus Im Dorf lebten 150 bis 200 Einwohner davon 24 Bauern und vier Gartner die den verschiedenen Herrschaften unterstanden Drei Hausler besassen eigenen Grund und Boden einer stand auf Gemeindeland und zu einem gehorte eine Schmiede Seit 1839 fuhrt mit der Bahnstrecke Leipzig Dresden die erste deutsche Ferneisenbahnstrecke an Weissig vorbei Der Ort erhielt einen Bahnhof an diesem Schienenweg Von Weissig zweigten seit der Errichtung der Chemischen Fabrik von Heyden Weissig b Grossenhain 1900 die Gleise fur den Werkverkehr ab Die Errichtung eines Schulgebaudes folgte im Jahr 1877 kam es zu einem weiteren Neubau Bereits seit Mitte des 18 Jahrhunderts gab es eine Wanderschule fur die Region In die Schule zog Jahrzehnte spater ein Kindergarten ein Im Jahr 1853 machte ein Bauer auf dem Bruschberg bei Weissig beim Pflugen einen sogenannten Depotfund Die Bronzegegenstande des Fundes datieren in die Zeit um 1200 v Chr Sie sind als Ergebnisse von Opferhandlungen bis auf wenige Ausnahmen absichtlich zerbrochen worden Die bewusst ausgewahlten Gegenstande spiegeln wichtige Ereignisse im damaligen Alltagsleben wider so beispielsweise die Sicheln fur eine erfolgreiche Ernte Der Depotfund von Weissig wird im Staatlichen Museum fur Archaologie Chemnitz ausgestellt Weissig hatte 1898 203 Einwohner Die nahere Betrachtung ihrer Tatigkeiten ist vergleichsweise vielfaltig im Ort lebten ein Brotbacker und Muhlenbesitzer ein Gasthofsbesitzer und ein Postagent der gleichzeitig eine Restauration am Bahnhof betrieb Dazu kamen ein Korbmacher Kunstgartner Schneider Lehrer Dorfkramer Huf und Beschlagschmied Bottchermeister Schuhmachermeister Stellmachermeister Zimmermann Drainierarbeiter eine Butterhandlerin und ein Spargelkulturbesitzer Das Vorhandensein eines Bahnhofes lasst auch den Bahnvorsteher zur Einwohnerschaft zahlen 7 Im Jahr 1925 waren fast alle 253 Einwohner Weissigs evangelisch lutherisch nur drei Personen waren katholisch Bis in das Jahr 1934 stieg die Einwohnerzahl Weissigs auf 275 an Der Landwirtschaftsverein wurde wie seit Jahrzehnten durch einen Rittergutsbesitzer geleitet Naundorfchen Merschwitz Seit Jahren bestand eine Bezugs und Absatzgenossenschaft Die chemische Fabrik von Heyden und das Baugeschaft Brettschneider waren die grossten Unternehmen in Weissig Sachsen kam nach dem Zweiten Weltkrieg in die Sowjetische Besatzungszone und spater zur DDR Die historisch gewachsene Zugehorigkeit zu Grossenhain blieb nach der Gebietsreform 1952 nicht erhalten Sie ordnete Weissig dem Kreis Riesa im Bezirk Dresden zu Ab 1953 folgte in der DDR der Zusammenschluss der Einzelbauern zu Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften LPG in Weissig Seinen vorlaufigen Hohepunkt fand dieser Prozess 1970 im Zusammenschluss von sieben LPG aus sechs Dorfern zur Gross LPG Frieden Weissig Nach der Wende besiedelten neue Gewerbe die grossen Hofe im Ort Auch die Flachen um das Dorf wurden durch eine Grossbauernwirtschaft weitergenutzt Die folgenden Gebietsreformen in Sachsen ordneten Weissig 1994 dem Landkreis Riesa Grossenhain und 2008 dem Landkreis Meissen zu Am 31 Dezember 1993 hatte der Ort noch 230 Einwohner 8 Damit lebten im Vergleich zu 1964 fast 100 Menschen weniger in Weissig Mit Wirkung zum 1 Januar 1994 erfolgte die Eingemeindung nach Nunchritz 9 10 Der Kindergarten in Weissig wurde noch im selben Jahr geschlossen Die Kinder gingen von da an in die Einrichtungen nach Nunchritz Mit der Sanierung des Feuerwehrhauses und der Einrichtung eines Versammlungsraumes blieben offentliche Raume in Weissig erhalten Auch der kleine Jugendklub gegenuber der alten Schmiede wird bis heute genutzt Der Gasthof Weissig wurde 1998 durch die Gemeinde Nunchritz an den Turnverein 1998 verkauft Durch den Verein saniert dient er seither wieder dem kulturellen Leben in Weissig Mit der Eroffnung des Haltepunktes in Nunchritz im Jahr 2003 wurde der Bahnhof Weissig geschlossen Das Stellwerk im Bahnhofsgebaude ist aber weiterhin in Betrieb Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weissig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weissig im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenLiteratur BearbeitenElbtal und Losshugelland bei Meissen Werte unserer Heimat Band 32 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1979 S 42 Nunchritz 2012 ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart BVB Verlagsgesellschaft mbH 2012 S 17 Einzelnachweise Bearbeiten Gemarkungsschlusselkatalog Freistaat Sachsen PDF 205 kB In landesvermessung sachsen de 4 Mai 2016 abgerufen am 16 Juli 2016 Tarifzonenplan mit Liniennetz 2022 Weissig im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Michael Rademacher Landkreis Grossenhain Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Mit der Eingemeindung Weissigs nach Nunchritz 1994 wurden nur noch amtliche Einwohnerzahlen fur die gesamte Gemeinde erhoben Weissig bei Skassa w Grossenhain In Repertorium Saxonicum Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde abgerufen am 24 Mai 2013 Historische Adressbucher Eintrage fur den Ort Weissig bei Grossenhain Sa In genealogy net Verein fur Computergenealogie archiviert vom Original am 21 Februar 2013 abgerufen am 24 Mai 2013 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Weissig im Regionalregister Sachsen abgerufen am 24 Mai 2013 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 1 Januar 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Gebietsanderungen vom 01 01 bis 31 12 1994 In destatis de Statistisches Bundesamt abgerufen am 24 Mai 2013 Ortsteile der Gemeinde Nunchritz Diesbar Seusslitz Goltzscha Grodel Leckwitz Merschwitz Naundorfchen Neuseusslitz Nunchritz Roda Weissig Zschaiten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weissig Nunchritz amp oldid 233267051