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Ferdinand Adolf Naeff Custer 26 August 1809 in Altstatten 5 Dezember 1899 in St Gallen war ein Schweizer Ingenieur und Bauunternehmer Er war Mitgestalter der ersten Schweizer Eisenbahnlinie Zurich Brugg 1846 47 und der ersten Zahnradbahn von Europa der Vitznau Rigi Bahn 1869 70 Er war Ururgrossvater der ersten Bundesratin Elisabeth Kopp Ferdinand Adolf Naeff CusterAugusta Maria Naeff CusterAdolf Naeff mit seinen Urenkeln Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Studium 3 Strassenbau 4 Eisenbahnbau 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 LiteraturFamilie BearbeitenAdolf Naeff wurde in einer angesehenen St Galler Familie als elftes von zwolf Kindern geboren Der Vater Johann Matthias Naeff Dalp 1773 1853 ein Textilhandler und liberaler Politiker war Regierungsrat des Kantons St Gallen Die Mutter Maria Naeff Dalp 1778 1811 stammte aus beruhmten Bundner Familien aus denen mehrere Stadtammanner und Zunftmeister von Chur hervorkamen Ein Urahn von ihr war Hartmann von Planta aus Zuoz der 1462 den Funf Siegel Brief unterschrieb die erste Verfassung des Oberengadins Maria Dalp starb bei der Geburt ihrer letzten uberlebenden Tochter die zehn Kinder zwei Madchen verstarben als Baby wurden vom Vater und der Grossmutter Anna Naeff Schachtler Witwe von Matthias Naeff liebevoll erzogen 1 Wilhelm Matthias Naeff Mitglied des ersten Bundesrates von 1848 war einer von seinen funf Brudern und Adolf Naeffs Ururenkelin Elisabeth Kopp wurde die erste Bundesratin der Schweiz Der erste Bundner Bundesrat Simeon Bavier Eisenbahningenieur war ein Enkel von Maria Dalps Schwester Margaretha Bavier Dalp somit ein Grosscousin von Wilhelm und Adolf Naeff Caroline Naeff 1807 1886 Schwester von Adolf war Ehefrau des Architekten Felix Wilhelm Kubly 1802 1872 Ein anderer Bruder von Adolf Friedrich August Naeff 1806 1842 wurde Amtsklager des Kantons St Gallen er war auch Grunder und Redaktor der freisinnigen Zeitung Rheintaler Boten 1840 heiratete Adolf Naeff Augusta Maria Custer 1817 1850 Tochter eines Rheinecker Bankiers Bankhaus zur Rose dessen Familie mehrere Stadtammanner von Altstatten und Rheineck Custer Messmer Schachtler stellte und nachweislich von Karl dem Grossen abstammt 2 Jacob Laurenz Custer Finanzminister der Helvetischen Republik war ein Grossonkel von Maria Custer Aus der Ehe entsprangen funf Kinder Max Adolf Architekt Marie Augusta Antonia Clara Rosa Cornelia sowie Eufrosina Irma die als Baby im gleichen Jahr wie ihre Mutter starb Adolf Naeff heiratete aus Liebe zu seiner fruh verstorbenen Frau nie wieder Er reiste spater viel mit ihren Kindern und Enkelkindern in der Schweiz und Europa herum An seinem 89 Geburtstag wurde Naeff von funf Urenkeln umrahmt Foto Seine Urenkel waren auch nicht auf dem Bild Max Ikle Direktor der Schweizerischen Nationalbank und Hansjurg Steinlin Rektor der Albert Ludwigs Universitat von Freiburg im Breisgau Studium BearbeitenAdolf Naeff ging in Altstatten in die Schule danach besuchte er wie seine Bruder die von ihrer liberalen Gesinnung beruhmte Kantonsschule Aarau Von 1828 bis 1830 studierte Naeff in Munchen Ingenieurwesen am Institut fur Technik der Universitat sowie Technisches Zeichnen an der Akademie der Bildenden Kunste Nach dem Studium absolvierte Naeff von 1831 bis 1833 bei Ingenieur Alois Negrelli von Moldelbe in Bregenz und St Gallen ein dreijahriges Berufspraktikum das er spater als Quelle aller seinen beruflichen Erfolge nannte 3 Seinerseits lobte Negrelli mit vorzuglicher Zufriedenheit die Fahigkeiten und Leistungen seines Studenten Naeff besuchte wahrend eines Semesters die Technische Universitat Wien Polytechnikum fur ein Nachdiplomstudium in der Baukunde bevor er seinen Beruf voll ausubte Strassenbau BearbeitenIn der ersten Periode 1834 1846 seiner Berufstatigkeit realisierte Naef vorwiegend Strassenbauprojekte in den Kantonen St Gallen Appenzell Zurich Schwyz und Aargau Zu den wichtigsten Bauten gehorten die Ruppenstrasse die zwischen Altstatten und Trogen durch die Ruppen fuhrt die Rorschacherstrasse zwischen Rorschach und St Gallen der Badeweg Ragaz durch die Taminaschlucht von Bad Ragaz bis Bad Pfafers oder die Strasse zwischen St Gallen und Vogelinsegg Richtung Trogen durch die die Kantonshauptstadt mit Altstatten direkt verbunden wurde und damals zu den schonsten Strassen der Schweiz zahlte 4 Ausserdem plante und leitete Naeff auch die Restrukturierung der Rheinstrasse zwischen Laufenburg und Koblenz Eisenbahnbau BearbeitenErste Bahnlinie der SchweizAuf Einladung von Negrelli der Projektleiter bei der Schweizerischen Nordbahngesellschaft SNB war ubernahm Naeff anfangs 1846 als Stellvertreter von Negrelli die Stelle des Leitenden Oberingenieurs fur den Bau der ersten Bahnstrecke auf Schweizer Boden zwischen Zurich und Baden Mit dem Bau wurde im Fruhling 1846 begonnen Naeff musste sich neben technischen Schwierigkeiten auch mit Problemen des Vertragswesens befassen die er mit grosser Bravour bewaltigte Seine fachlichen und menschlichen Qualitaten um die Realisierung des Projektes wurden von der Direktion der SNB nachdrucklich gelobt Die Bahnlinie wurde im August 1847 feierlich eroffnet Bahnstrecken und Brucken nbsp Adolf Naeff bei einer Probefahrt der Rigi Bahn neben dem Dampfkessel der Lokomotive Spater baute Naeff weitere Bahnlinien u a zwischen Winterthur und St Gallen Windisch und Brugg bzw Turgi und Koblenz Er plante auch die zu den Strecken gehorenden Eisenbahnbrucken so die Aare Brucken bei Olten und Kiesen die Limmat Brucke bei Turgi oder die Reuss Brucke bei Windisch Naeff baute die Bahnhofgebaude in Olten sowie zusammen mit dem Ingenieur Olivier Zschokke die Postgebaude in Aarau Naeff plante die St Leonhardsbrucke von St Gallen die erst 1901 gebaut wurde Naeff leitete die St Galler Filiale der Baufirma Locher amp Cie die 1867 als selbstandige Firma von Naeff und Zschokke ubernommen wurde Erste Zahnradbahn Europas nbsp Aktie der Rigibahn Gesellschaft vom 31 Dezember 1889 signiert vom Verwaltungsrat Adolf NaeffEbenso mit Zschokke und dem Ingenieur Niklaus Riggenbach plante und realisierte Naeff die erste Bergbahn der Schweiz die Rigibahn die die erste Zahnradbahn Europas die von Vitznau zur Rigi fuhrte Die drei Ingenieure grundeten im Mai 1869 ihre Gesellschaft unter dem Namen Naeff Riggenbach amp Zschokke fur den Bau und Betrieb der Rigi Zahnradbahn Die erste Probefahrt mit der Dampflokomotive fand ein Jahr spater im Mai 1870 statt An der Eroffnungsfahrt vom 22 Mai 1871 nahmen vier Bundesrate Karl Schenk Jakob Dubs Josef Martin Knusel und der Verkehrsminister Wilhelm Matthias Naeff Bruder von Adolf Naeff sowie die ganze Luzerner Kantonsregierung teil Weblinks BearbeitenMarkus Kaiser Naeff Adolf In Historisches Lexikon der Schweiz nbsp Commons Geburtshaus von Adolf Naeff Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Familienbilder Maria und Johann Matthias Naeff Dalp sowie ihre 10 Kinder mit Ehegatten Uli W Steinlin Die Vorfahren der Familie Steinlin von St Gallen Eigenverlag Druckerei Krebs AG Biel Benken und Basel 2008 ISBN 978 3 85775 001 4 Adolf Naeff Custer 1809 1899 Aufzeichnungen Briefe Dokumente Herausgegeben von Renate Altwegg Im Hof Basel 1996 Erinnerung an die Familie Naeff von Altstatten Zeitung Der Rheintaler 27 September 1899 Literatur BearbeitenPeter J Schaps Familie Naeff Altstatten In Rheintaler Kopfe Historisch biographische Portrats aus funf Jahrhunderten Herausgegeben vom Verein fur die Geschichte des Rheintals Berneck 2004 ISBN 3 033 00265 X Otto Gsell Zur Geschichte von St Galler Familien Gsell Baerlocher Naeff Lutz Eigenverlag Basel 1984 Otto Gsell Leben zur Biedermeierzeit Die Ahnengallerie im Marbacher Zehntenhaus Die Familien Naeff Schachtler von Altstatten SG und Custer In Unser Rheintal 1990 Normdaten Person GND 130172170 lobid OGND AKS VIAF 77414400 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Naeff Ferdinand AdolfALTERNATIVNAMEN Naeff Custer Ferdinand AdolfKURZBESCHREIBUNG Schweizer Ingenieur und UnternehmerGEBURTSDATUM 26 August 1809GEBURTSORT AltstattenSTERBEDATUM 5 Dezember 1899STERBEORT Altstatten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Adolf Naeff amp oldid 237928341