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Die Evangelische Kirche in Klaster nad Dedinou einem Ortsteil der Gemeinde Ledce in Ostbohmen ist eine Pfarrkirche der Evangelischen Kirche der Bohmischen Bruder CCE in Tschechien Das Kulturdenkmal wurde 1785 als Toleranzkirche der Evangelischen Kirche H B in Osterreich errichtet Blick von Klaster nad Dedinou zur KircheSudostansichtTotenhaus auf dem Friedhof Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bauwerk 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie von einem Friedhof umgebene Kirche befindet sich 300 Meter nordlich des Dorfes Klaster nad Dedinou am Weg nach Mestec Geschichte BearbeitenDie wahrend des Dreissigjahrigen Krieges begonnene Rekatholisierung der Untertanen der Herrschaft Opocno blieb wenig erfolgreich Ein Grossteil der Bevolkerung in der Gegend zwischen Trebechovice und Opocno blieb nichtkatholisch und traf sich an geheimen Platzen zum Gottesdienst Am 16 September 1732 wurden sieben Bauern aus Jenikovice im Namen der Nichtkatholiken mit dem Gesuch zur freien Religionsausubung bei Rudolf von Colloredo auf Schloss Opocno vorstellig und baten um Durchfuhrung ihrer Gottesdienste in der Kirche von Vysoky Ujezd Colloredo verstand dies als gefahrlichen Aufruhr und beorderte Soldaten des Regiments von Konigsegg und eine Dragonerkompanie aus Koniggratz zusammen mit dem Jesuitenpater Fiom in die Dorfer um Trebechovice Innerhalb von drei Tagen wurden 171 Protestanten verhaftet Im Jahre 1740 predigte der Exulant Jan Liberda in den Waldern In den folgenden Jahren reiste Liberda der inzwischen von Konig Friedrich II zum Inspektor der bohmischen Kirchengemeinden in Schlesien ernannt worden war mehrfach inkognito als Medicus Johann Frey in die Gegend und bereitete zusammen mit den preussischen Generalen in Koniggratz die organisierte Emigration der bohmischen Nichtkatholiken nach Schlesien vor 1 1742 wanderten zahlreiche Familien aus der Gegend nach Munsterberg aus Nachdem Kaiser Joseph II im Oktober 1781 das Toleranzpatent erlassen hatte bildete sich am 27 September 1782 in Klaster eine reformierte Gemeinde Im selben Jahr zeichneten 319 Familien vor dem Amt Opocno die Grundung der selbstandigen Gemeinde der Kirche des Lammes die fur die Bildung einer Kirchgemeinde erforderliche Mindestzahl von 100 Familien wurde damit deutlich uberschritten Im Mai 1783 erhielt die Gemeinde mit dem Ungarn Matous Bacsa ihren ersten hauptamtlichen Prediger Die Gottesdienste fanden anfanglich in einem Bauernhof und im Sommer in dessen Garten statt 1785 uberliess der Bauer Vaclav Vetvicka der Gemeinde ein Feldstuck zur Errichtung einer Kirche und eines Friedhofes Die Grundsteinlegung fur die Kirche erfolgte nach Ostern am 16 Oktober 1785 wurde sie geweiht Im selben Jahre wurde die Pfarrei Teil der neu gebildeten Evangelischen Superintendentur H B Bohmen 1786 nahm auf dem Hof des Bauern Vetvicka eine evangelische Schule den Unterricht auf ein eigenes Schulhaus erhielt sie 1791 Das Pfarrhaus wurde 1787 erbaut Die Gemeinde Kloster war eine der flachengrossten evangelisch reformierten Kirchgemeinden in Bohmen Der Sprengel des Pastorats erstreckte sich anfanglich von Braunau bis Chocen und von Koniggratz bis zur schlesischen Grenze Im Jahre 1836 umfasste er 2870 Glaubige darunter samtliche protestantischen Einwohner der Herrschaft Opotschno weitere 251 Protestanten in den Orten Bieltsch und Chwogenetz Herrschaft Pardubitz Bohuslawitz Cerncitz Lhota Slawietin und Spie Herrschaft Neustadt Borohradek Gut Borohradek Zbielow und Zdiar Herrschaft Reichenau Hodietschin Gut Nedelischt Josephstadt und Libnikowitz Herrschaft Smiritz Kosteletz und Lhota Herrschaft Kosteletz Tinischt und Woleschnitz Herrschaft Castolowitz sowie samtliche 64 Protestanten aus der Herrschaft Nachod die dem Filialbethaus in Machau zugewiesen waren 2 Von 1843 bis 1889 war Jan Vesely Pfarrer in Kloster 1855 erhielt die Gemeinde die Erlaubnis zum Anbau eines Kirchturmes Die Mittel fur den Umbau wurden von der Gemeinde erbracht Franz von Colloredo bewilligte in seinen Waldern den Holzeinschlag fur den Turm und das neue Kirchendach Durch die Bildung neuer Pastorate u a in Chocen 1862 Semonice 1867 Kostelec nad Orlici Bohuslavice nad Metuji verkleinerte sich der Sprengel Kloster deutlich 1871 wurde die Predigtstation in Trebechovice zum Pastorat erhoben 1885 die Predigtstation in Hronov von Klaster abgetrennt Die Predigtstation Belec nad Orlici wurde 1876 dem Pastorat Trebechovice als Filialgemeinde zugeordnet Weitere Predigtstationen wurden in Trnov 1875 1995 Ostasovice Krivice 1890 Dobruska 1900 Bolehost 1902 Opocno 1951 Kralova Lhota 1980 und Mokre eingerichtet Von 1889 bis 1928 wirkte Oskar Opocensky als Pfarrer in Klaster danach bis 1957 dessen Sohn Bohumir Opocensky Durch den Zusammenschluss der reformierten und lutherischen Kirchen wurde die Pfarrei Klaster im Dezember 1918 Teil der Evangelischen Kirche der Bohmischen Bruder Die Predigtstation Rychnov nad Kneznou wurde nach dem Zweiten Weltkrieg dem Pastorat Kostelec nad Orlici zugewiesen die Predigtstation Opocno 1953 dem Pastorat Bohuslavice nad Metuji In Dobruska erwarb die Gemeinde in den 1950er Jahren die ehemalige Synagoge und baute sie bis 1954 zur Predigtstation um Wahrend der kommunistischen Herrschaft verlor die Gemeinde durch Druck und Schikanen zahlreiche Gemeindeglieder andere stellten ihre Aktivitaten ein und zogen sich zuruck Die nach der Samtenen Revolution erhoffte Ruckkehr dieser Menschen zum Glauben trat nicht ein Im Jahre 2006 verkaufte die Gemeinde die Synagoge in Dobruska an die Stadt die sie zum Museum umgestaltete Seit der Auflosung des Pastorats Bohuslavice gehort die Predigtstation Opocno seit 2008 wieder zum Pastorat Klaster nad Dedinou Die Evangelische Kirchgemeinde Klaster nad Dedinou hat heute ca 370 Gemeindeglieder Die Gottesdienste werden nur noch den Sommer uber sowie zu Feiertagen in der Kirche abgehalten in den Wintermonaten finden sie im Betsaal statt Zur Kirchgemeinde gehoren drei Predigtstationen in Bolehost Dobruska und Opocno wobei in Bolehost keine Gottesdienste mehr abgehalten werden Bauwerk BearbeitenDie 1785 innerhalb eines halben Jahres in Eigenleistung der Gemeindeglieder im Empirestil mit Schindeldach erbaute Kirche war turmlos 1855 wurde die Kirche im Neorenaissancestil umgebaut und an der Westseite des Schiffes der Turm angebaut 1894 erfolgte der Bau des Konfirmandensaals Im Jahre 1900 erhielt die Kirche drei neue Glocken Am 1 Dezember 1900 erfolgte die Weihe der ersten Orgel Wahrend der beiden Weltkriege wurden zwei der Kirchenglocken requiriert und eingeschmolzen Im Jahre 1958 wurde das Kirchenareal mit der Kirche dem Totenhaus und der Friedhofsmauer 3 unter Denkmalschutz gestellt 4 Im Jahre 2009 erfolgte die Sanierung des Kirchturmes die Instandsetzung des Kirchendaches sowie die Generalreparatur der Orgel die Sanierung des Kirchenschiffes wurde 2012 abgeschlossen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Klaster nad Dedinou Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Evangelische Kirchgemeinde Klaster nad Dedinou Evangelische Kirchgemeinde Klaster nad Dedinou auf den Webseiten der CCE kostel Ceskobratrske cirkve evangelicke USKP 22390 6 2322 In pamatkovykatalog cz Narodni pamatkovy ustav abgerufen am 1 Januar 1900 tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten Wenzeslaus Blanitzky Geschichte der in Schlesien etablirten Hussiten Konigsberg 1763 S 301 303 Johann Gottfried Sommer Franz Xaver Maximilian Zippe Das Konigreich Bohmen Statistisch topographisch dargestellt Bd 4 Koniggratzer Kreis Prag 1836 S 368 areal kostela Ceskobratrske cirkve evangelicke In pamatkovykatalog cz Narodni pamatkovy ustav abgerufen am 1 Januar 1900 tschechisch kostel Ceskobratrske cirkve evangelicke USKP 22390 6 2322 In pamatkovykatalog cz Narodni pamatkovy ustav abgerufen am 1 Januar 1900 tschechisch 50 2386842 16 0387131 Koordinaten 50 14 19 3 N 16 2 19 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Klaster nad Dedinou amp oldid 228318749