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Evangelische Kirche A B ist die Selbstbezeichnung mehrerer evangelisch lutherischer Kirchen in Europa deren Ursprunge uberwiegend im Herrschaftsbereich der osterreichischen Habsburger meist in der ehemaligen Doppelmonarchie Osterreich Ungarn liegen A B wird dabei als Abkurzung fur Augsburgischen Bekenntnisses verwendet Wahrend die Gemeinden nach dem Toleranzpatent von 1781 noch akatholisch heissen mussten geht die heutige Benennung auf Anderungen des Patents infolge der politischen Umwalzungen von 1848 49 zuruck Teilweise wurden sie auch als Evangelische Kirche A K Augsburger Konfession bezeichnet Die folgenden Kirchen fuhren die Bezeichnung A B als Teil ihres Namens Inhaltsverzeichnis 1 Protestantische Kirche A B von Elsass und Lothringen 2 Evangelische Kirche A B in Osterreich 3 Evangelische Kirche A B in Rumanien 4 Evangelische Synodal Presbyterianische Kirche A B in Rumanien 5 Schlesische Evangelische Kirche A B 6 Evangelische Kirche A B in Slowenien 7 Evangelische Kirche A B in der Slowakei 8 Slowakische Evangelische Kirche A B in Serbien 9 Evangelische Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Kleinpolen 10 Ukrainische Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses 11 Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen 12 Siehe auch 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseProtestantische Kirche A B von Elsass und Lothringen BearbeitenDie Protestantische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses von Elsass und Lothringen zu der 210 000 Evangelische gehoren erstreckt sich auf die Departements Moselle Bas Rhin und Haut Rhin und somit auf jenen Teil Frankreichs der bis 1684 und dann von 1871 bis 1918 wieder zum Deutschen Reich gehorte Evangelische Kirche A B in Osterreich BearbeitenIn Osterreich gehoren rund 285 000 Evangelische zu etwa 200 Gemeinden der Evangelischen Kirche A B in Osterreich was einem Bevolkerungsanteil von 3 2 Prozent entspricht 1 Ihr Anfang reicht bis auf den 12 Januar 1522 zuruck als Paul Speratus die erste evangelische Predigt im Wiener Stephansdom hielt In der Evangelischen Kirche A u H B in Osterreich arbeitet sie mit der Evangelischen Kirche H B in Osterreich der evangelisch reformierten Kirche in verschiedenen Bereichen eng zusammen Evangelische Kirche A B in Rumanien Bearbeiten nbsp Stadtpfarrkirche in Hermannstadt Siebenburgen Rund 13 000 vornehmlich zur deutschen Minderheit der Siebenburger Sachsen gehorende Evangelische sind Glieder der Evangelischen Kirche A B in Rumanien Zumeist leben sie in Siebenburgen Ihre Anfange reichen bis ins 12 Jahrhundert zuruck 1546 erfolgte die Annahme der Reformation durch Johannes Honterus 1553 wurde mit Paul Wiener der erste evangelische Bischof eingesetzt 1572 fuhrte die Kirche die lutherischen Bekenntnisschriften ein Die evangelische Kirche A B war jahrhundertelang die Volkskirche der Siebenburger Sachsen Seit der massenhaften Auswanderung der meisten ihrer Mitglieder nach Deutschland hat sie sich zu einer Diasporakirche entwickelt Bischofssitz ist Hermannstadt Von 1969 bis 1990 war Albert Klein und von 1990 bis 2010 war Christoph Klein Bischof der Evangelischen Kirche A B in Rumanien Sein Nachfolger im Amt ist Reinhart Guib als 36 Bischof der Evangelischen Kirche A B in Rumanien Evangelische Synodal Presbyterianische Kirche A B in Rumanien BearbeitenUngarische slowakische und rumanische Lutheraner in Rumanien gehoren uberwiegend einer eigenen lutherischen Kirche an die zunachst gleichfalls die Bezeichnung A B in ihrem Namen hatte Seit dem Jahr 2001 tragt die 30 700 Glieder zahlende Kirche den Namen Evangelisch Lutherische Kirche in Rumanien Schlesische Evangelische Kirche A B BearbeitenDie Schlesische Evangelische Kirche A B im Nordosten Tschechiens hat 15 000 Mitglieder in 21 Gemeinden Bischofssitz ist Cesky Tesin Teschen Die Kirche in der Polnisch und Tschechisch Predigtssprachen sind ist besonders durch den Pietismus gepragt Evangelische Kirche A B in Slowenien BearbeitenDie Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Slowenien hat etwa 18 000 Mitglieder Die meisten von ihnen leben im Prekmurje im Nordosten des Landes Sie entstand im 16 Jahrhundert infolge der Aktivitaten von Primoz Trubar der Luthers Katechismus sowie Teile des Neuen Testaments ins Slowenische ubersetzte sowie Jurij Dalmatin der die Bibel in Slowenisch herausgab In den ehemals zu Ungarn gehorenden Landesteilen uberlebte die evangelische Kirche die Gegenreformation und erfuhr durch Zuwanderer im 19 Jahrhundert Gemeindegrundungen Evangelische Kirche A B in der Slowakei Bearbeiten370 000 Lutheraner gehoren zur Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakei der grossten evangelischen Kirche des Landes Sie ist mit einem 7 Prozent Anteil an der Gesamtbevolkerung die zweitgrosste Kirche der Slowakei Drei Bischofe und 186 Pfarrer und 142 Pfarrerinnen sind fur die Verkundigung in den 326 Gemeinden tatig Die Kirche gehort dem Okumenischen Rat der Kirchen seit 1948 sowie der Konferenz Europaischer Kirchen dem Lutherischen Weltbund und der Leuenberger Kirchengemeinschaft an Die Geschichte der slowakischen Evangelischen Kirche A B reicht bis ins 16 Jahrhundert zuruck Eine erste Kirchengemeinde wurde 1610 in Zilina gegrundet Um 1670 waren die meisten Einwohner Ungarns evangelisch Die Gegenreformation traf die Kirche schwer 1681 wurden begrenzte Freiheiten fur die Evangelischen in Ungarn garantiert Eine Gleichberechtigung mit der katholischen Kirche konnte jedoch erst 1848 erreicht werden Die slowakischen Lutheraner begrussten die Grundung der Tschechoslowakei im Jahr 1918 Die lutherische Kirche grundete nun nach dem Ausscheiden aus dem ungarischen Staat 1921 1922 eine unabhangige slowakische Kirche Bis 1938 konnte sich die Kirche gut entwickeln In der Zeit der ersten Slowakischen Republik bezog die lutherische Kirche der Slowakei Stellung gegen den Nationalsozialismus und die Verfolgung von Juden Mit der Machtubernahme der Kommunisten 1948 verlor die Kirche ihre Schulen und diakonischen Einrichtungen Es gab bis 1989 Verfolgungen des Klerus 1993 gab sich die Kirche eine neue Kirchenordnung Die Kirche betont die Verkundigung ist aber auch in der Diakonie mit Alten und Kinderheimen Schulen fur Taube und Blinde vertreten Einzelne Gemeinden sind daruber hinaus diakonisch tatig Es gibt drei Kindergarten und zwolf evangelische Schulen Das Studium der Evangelischen Theologie ist an der evangelisch theologischen Fakultat der Comenius Universitat Bratislava moglich Zudem gibt es eine Bibelschule Slowakische Evangelische Kirche A B in Serbien BearbeitenZur Slowakischen Evangelischen Kirche A B in Serbien der grossten lutherischen Kirche im ehemaligen Jugoslawien gehoren rund 49 000 Gemeindeglieder Sie sind in 27 Gemeinden organisiert und werden von 30 Pfarrerinnen und Pfarrern betreut Die Kirche gehort seit 1963 dem Okumenischen Rat der Kirchen sowie der Konferenz Europaischer Kirchen dem Okumenischen Rat von Serbien dem Lutherischen Weltbund und der Leuenberger Kirchengemeinschaft an Die meisten Mitglieder leben in der Vojvodina nahe der serbisch ungarischen Grenze ihr Sitz befindet sich demgemass in Novi Sad Bis zur Grundung Jugoslawiens gehorten die Gemeinden zur Lutherischen Kirche in Ungarn Die Pfarrer werden gemeinsam mit den Pfarrern der Evangelischen Kirche A B in der Slowakischen Republik in Bratislava ausgebildet 1967 erfolgte die Fusion mit der 7 000 Gemeindeglieder zahlenden Evangelischen Kirche Serbiens der uberwiegend ungarische Lutheraner angehorten Mittlerweile sind viele ungarische Mitglieder ausgeschieden und bilden heute die Evangelische Christliche Kirche in Serbien Montenegro mit Kirchenamtssitz in Subotica Im Gemeindeleben ist die slowakische Sprache am weitesten verbreitet Evangelische Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Kleinpolen BearbeitenDie Evangelische Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Kleinpolen existierte von 1920 bis 1939 Ihre vier Gemeinden befanden sich in Galizien mit in Schwerpunkt Krakau Die Mitglieder waren uberwiegend Deutsche Ukrainische Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses BearbeitenDie Ukrainische Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses war eine lutherische Kirche der ukrainischen Bevolkerung Galiziens in Polen von 1926 bis 1939 Sie hatte etwa 10 000 bis 20 000 Mitglieder Nachfolgerin ist die Ukrainische Lutherische Kirche seit 1996 Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen Bearbeiten nbsp Evangelische Jesuskirche in Teschen PolenAuch die Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen polnisch Kosciol Ewangelicko Augsburski w Polsce fuhrt das Wort augsburgisch in ihrem Namen In ihren 131 Gemeinden sind 75 000 Mitglieder organisiert Ihre Anfange fuhren bis in das Jahr 1518 zuruck als in Danzig und Jauer die ersten evangelischen Predigten gehalten wurden Nachdem 1523 Breslau als erste Stadt einen evangelischen Prediger berufen hatte erreichte die Reformation bald auch weitere Teile Schlesiens Bischofssitz ist Warschau Siehe auch BearbeitenUnion Protestantischer Kirchen von Elsass und LothringenWeblinks BearbeitenKommunikationsausschuss Lutherischer Minderheitskirchen in Europa KALME Memento vom 24 Oktober 2014 im Internet Archive Evangelische Kirche in Osterreich Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen Website der Evangelischen Kirche A B in Rumanien Schlesische Evangelische Kirche A B Evangelische Kirche A B in der Slowakischen Republik Lutherischer Weltbund 2010 World Lutheran Membership Details Lutheran World Information 1 2011 Memento vom 26 September 2011 im Internet Archive PDF 199 kB Lutheran World Information 1 2011Einzelnachweise Bearbeiten Zahlen und Fakten Evangelische Kirche in Osterreich 16 Februar 2018 abgerufen am 31 Mai 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche A B amp oldid 237789743