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Albert Klein 16 Marz 1910 in Schassburg Osterreich Ungarn 1 8 Februar 1990 in Hermannstadt war ein evangelischer Geistlicher aus der deutschsprachigen Minderheit der Siebenburger Sachsen Von 1969 bis 1990 war er der Bischof der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Rumanien Sachsenbischof Bischof Albert Klein 1987 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bischof 3 Ehrungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlbert Klein war der Sohn des Mittelschulprofessors Albert Klein und seiner Ehefrau Frieda geb Petrovits 2 Seine Kindheit verbrachte er zusammen mit seinen drei Geschwistern darunter dem spateren Mikrobiologen Paul Klein in Schassburg und besuchte da auch die Evangelische Elementarschule und das Untergymnasium 1924 ubersiedelte die Familie nach Hermannstadt dem Heimatort des Vaters der eine Stelle am Landeskirchlichen Lehrerseminar erhalten hatte In Hermannstadt besuchte Klein das Obergymnasium und legte dort 1928 seine Reifeprufung ab 1928 29 leistete er seinen Wehrdienst in der Artillerie Reserveoffiziers Schule in Craiova Im Sommersemester 1930 war er an der Universitat Marburg immatrikuliert wo er sich vor allem mit Griechisch und Hebraisch beschaftigte aber auch theologische Vorlesungen sowie Psychologie und Logik horte Im Wintersemester 1930 immatrikulierte er sich in Cluj und studierte Physik Chemie und Mathematik Im Studienjahr 1931 32 war er ausserordentlicher Horer an der Reformierten Theologischen Fakultat in Cluj 1933 34 studierte er an der Universitat Tubingen evangelische Theologie und besuchte nebenbei Physik Vorlesungen Im Sommersemester 1934 war er in Berlin besuchte dort theologische Vorlesungen und arbeitete auch in Chemie weiter Im Herbst 1936 legte er die Lizentiatenprufung fur Physik und Chemie in Cluj ab und ging dann fur ein Studienjahr 1936 bis 1937 nach Tubingen um sein Theologiestudium abzuschliessen Im Herbst 1937 wurde er Lehrer fur Physik Chemie Mathematik und Religion am Untergymnasium in Sebeș und wechselte im Herbst 1939 an die Brukenthalschule in Hermannstadt wo er die gleichen Facher unterrichtete Im Herbst 1938 legte er seine theologische Prufung vor der Prufungskommission der Evangelischen Kirche A B in Hermannstadt ab 1938 heiratete er Maria geb Walcher 1912 1992 die er in Berlin kennengelernt hatte 3 In Stuttgart geboren war sie in Ravensburg zur Schule gegangen und hatte 1931 ihre Reifeprufung abgelegt 1932 begann sie an der Universitat Tubingen mit dem Studium der Neuphilologie das sie 1937 mit der Promotion abschloss 1938 ging sie gemeinsam mit Albert Klein nach Siebenburgen wo er bereits Lehrer in Muhlbach war Sie hatten sechs Kinder von denen der jungste Sohn im Alter von elf Jahren 1959 verstarb Im September 1941 wurde Klein als Reserveoffizier einberufen und kampfte wahrend des Zweiten Weltkriegs an der Ostfront bis April 1943 Im Schuljahr 1943 1944 war er aushilfsweise in der Schulverwaltung tatig Januar 1945 wurde er zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert von wo er gesundheitlich schwer angeschlagen im Dezember nach Hause kam Anschliessend wirkte er als Pfarrer in Dobring Dobarca 1946 1953 Petersdorf Petrești 1953 1958 und war Stadtpfarrer in Muhlbach 1958 1968 Wahrend seiner Zeit als Stadtpfarrer in Muhlbach wurde die evangelische Kirche vom staatlichen Baudenkmalamt restauriert Diese Restaurierung hat Albert Klein mit grossem Interesse begleitet und 1976 einen Bericht dazu veroffentlicht 4 1968 wurde er als Stadtpfarrer nach Kronstadt Brașov berufen Wahrend er Stadtpfarrer in Kronstadt Brașov war wurde Klein 1969 zum Bischof der Evangelischen Kirche A B gewahlt Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod inne 5 Sein Nachfolger wurde Christoph Klein Albert Kleins Sohn Hans Klein war Professor fur Neues Testament am Protestantischen Theologischen Institut in Hermannstadt Bischof BearbeitenAm 15 April 1969 wurde Albert Klein von der 47 Landeskirchenversammlung zum 35 Sachsenbischof von Siebenburgen und damit zum Oberhaupt der Evangelischen Kirche A B in Rumanien gewahlt Mit ihm ubernahm ein Mann die Leitung der Kirche der tief im Glauben verwurzelt war dem die Kirche in ihrer urchristlichen Bedeutung als Ideal vorschwebte und der sich bewusst in die Tradition seiner Vorganger stellte Glaubensfragen beschaftigten ihn bereits als Jugendlichen Aus einer tiefen Uberzeugung hatte er sich schon als Student fur eine geistliche Erneuerung seiner Generation eingesetzt Dabei war ihm der damalige Stadtpfarrer aus Kronstadt Konrad Mockel Mentor und vaterlicher Freund 2 Dass er zum Bischof gewahlt werden konnte war nicht selbstverstandlich obwohl er von vielen Zeitgenossen sehr geschatzt wurde Es wurde moglich in einer gunstigen politischen Situation im diktatorisch regierten kommunistischen Rumanien am Ende der 1960er Jahre einer sehr kurzen und trugerischen Tauwetterperiode 6 Albert Klein war in den dreissiger Jahren in leitender Position im Sudostdeutschen Wandervogel aktiv gewesen Er war zudem als Student ein Befurworter der Erneuerungsbewegung und in fuhrender Stellung auch im Rahmen dieser Gruppe tatig Diese Vergangenheit begrundete das Misstrauen von staatlicher Seite Dass seine politisch ideologische Grundhaltung sich durch die Erfahrungen wahrend des Zweiten Weltkriegs an der Ostfront vor Stalingrad und spater wahrend der Deportation zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion grundlegend verandert hatte war nicht offentlich bekannt Hohe Erwartungen waren mit dieser Wahl verbunden Das verdeutlicht einerseits das Wahlergebnis andererseits belegen es die Reaktionen der in der BRD lebenden an der Kirche interessierten Siebenburger Sachsen Diese Erwartungen waren sehr unterschiedlich das fuhrte zwangslaufig dazu dass Bischof Klein sein Amt in einem Spannungsfeld ausubte dessen Anforderungen kaum nachzukommen war und dessen Widerspruche nur teilweise aufgelost werden konnten Das deutete Pfarrer Sepp Scheerer damals Pfarrer in Mainz in der Siebenburgischen Zeitung vom 30 April 1969 an Er wird sich in seinen Entscheidungen aber auch viel Unverstandnis vielleicht sogar Feindschaften zuziehen mussen Er ware gut beraten wenn er beim Antreten des Erbes von Bischof Muller dessen geistliches Testament ubernehmen wurde Wenn Gott auf unserer Seite ist wer kann dann gegen uns sein Pfarrer Scheerer sollte recht behalten Bischof Klein hat das Erbe seines Vorgangers Bischof Friedrich Muller Langenthal bewusst angenommen und weitergefuhrt Bischof Muller hatte die Evangelische Kirche in Siebenburgen zu dem zuruckgefuhrt was ihr eigentlicher Auftrag ist die Verkundigung des Evangeliums Das war notwendig weil es zwischen den Weltkriegen in der Volkskirche in Siebenburgen zu einer Verquickung von volkischen und kirchlichen Anliegen 7 gekommen war wobei das Volkische in den Mittelpunkt geruckt wurde und die religios geistlichen Anliegen in den Hintergrund drangte Albert Klein ubernahm das Amt um diesen von Bischof Muller eingeschlagenen Weg weiter zu gehen Vorrangiges Ziel war die Festigung des kirchlichen Lebens Daher stand am Beginn seiner Tatigkeit der Besuch einzelner Gemeinden um deren Verhaltnisse kennenzulernen So berichtet er schon nach 17 Monaten Amtszeit dass er in Zusammenarbeit mit Bischofsvikar Hermann Binder bereits 105 Gemeinden besucht habe und so die Note und Sorgen der Glaubigen aber auch die positiven Aspekte und Unzulanglichkeiten kirchlichen Lebens kennengelernt habe 8 Diese rege Visitationstatigkeit behielt er uber seine ganze Amtszeit hinweg bei Grundlage fur geistliches Leben und Handeln in dieser Kirche wurde die neue Agende fur die Gottesdienstordnung 9 die von einem innerkirchlichen Gremium unter seiner Anleitung und Begleitung erarbeitet wurde und sich an der Lutherischen Agende I orientierte Sie wurde 1971 als Ringbuch den Pfarrern ubergeben und erhielt ihre endgultige Fassung 1987 Die Ordnungen fur die geistlichen Handlungen wurden 1982 herausgegeben Ab 1973 konnten die Kirchlichen Blatter wieder herausgegeben werden eine fur das kirchliche Leben sehr wichtige Publikation mit langer Tradition deren Erscheinen 1944 eingestellt worden war In enger Zusammenarbeit und mit Unterstutzung der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD erschien 1978 ein neues Gesangbuch das in allen Gemeinden gleichzeitig eingefuhrt wurde Die Ausbildung der jungen Geistlichen war Albert Klein dem ehemaligen leidenschaftlichen Lehrer ein besonderes Anliegen In enger Zusammenarbeit mit den Professoren des Theologischen Instituts wurde an einer Verbesserung der Ausbildung innerhalb dieser noch sehr jungen Institution gearbeitet Fachliteratur war nur sparlich vorhanden kam aber wenn auch begrenzt aus dem deutschen Sprachraum Diese unschatzbare Unterstutzung wurde mit grossem Dank angenommen von staatlicher Stelle aber durchaus argwohnisch uberwacht Publikationen im Land waren nur schwer wenn uberhaupt moglich Ab 1978 erschien die Reihe Beihefte der Kirchlichen Blatter Die bereits bestehende Kantorenschule brachte er nach Hermannstadt und liess ihr grossere Bedeutung zukommen Er initiierte die Werkstatten fur Orgelbau und Textilrestauration so dass die Pflege und der Erhalt wertvoller Kunstobjekte erleichtert wurden Die bereits vorhandene Bauabteilung 10 innerhalb der Verwaltung des Bischofsamtes erleichterte die Instandsetzung kirchlicher Gebaude und ermoglichte eine effektive Nutzung finanzieller Unterstutzung aus dem westlichen Ausland Albert Kleins Tatigkeit als Bischof war gepragt von den Schwierigkeiten der Kirche in einer kommunistischen Diktatur Dabei erfuhr er Unterstutzung von vielen evangelischen Kirchen in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR aber auch von den Dachverbanden der EKD und dem Bund der evangelischen Kirchen in der DDR die die Kirche in Siebenburgen als Schwesterkirche betrachteten und demgemass unterstutzten Enge personliche Kontakte zwischen Vertretern beider Seiten boten die Moglichkeit kirchlich religiosen Austauschs und der Fortbildung einzelner Pfarrer und kirchlicher Angestellter gleichzeitig aber auch die Chance den Gemeinden materielle Hilfe zukommen zu lassen Daneben fand Albert Klein im Laufe seiner Amtszeit ohne grosses Aufsehen zusammen mit dem Diakonischen Werk der EKD Wege auf denen immer mehr medizinisches Gerat fur die staatlichen Krankenhauser und Medikamente fur die Bevolkerung ins Land kamen die uber die Kirche verteilt wurden Diese Hilfe kam allen Hilfsbedurftigen zugute unabhangig von ihrer konfessionellen oder ethnischen Zugehorigkeit und war von unschatzbarem Wert Die von seinem Vorganger eingeleitete Zusammenarbeit mit den anderen Konfessionen den reformierten Kirchen und der griechisch orthodoxen Kirche wurde in den mehr als zwanzig Jahren seiner Amtszeit weiter verbessert und vertieft und fuhrte die Kirche in Siebenburgen endgultig aus der Isolation heraus in der sie sich uber Jahrhunderte hinweg befunden hatte Dieser Offnungsprozess hatte zwar schon in der Zwischenkriegszeit begonnen 11 war aber nur zogerlich vorangeschritten Das gilt auch fur die Pflege okumenischer Verbindungen mit Kirchen ausserhalb des Landes Die Evangelische Kirche Rumaniens war zusammen mit anderen Kirchen Rumaniens 1961 Teil der Okumenischen Bewegung geworden 1976 war Bischof Klein in das Zentralkomitee des Okumenischen Rates der Kirchen ORK gewahlt worden Einen nicht zu unterschatzenden Schutz erfuhr die evangelische Kirche in Siebenburgen vom Lutherischen Weltbund LWB dessen Mitglied sie 1964 geworden war Bereits 1970 wurde Albert Klein in die Studienkommission des LWB berufen und gehorte ihr bis 1977 an Die beachtliche Hilfe auf geistigem und materiellem Gebiet 12 wurde erganzt durch eine Form der Unterstutzung die auch heute schwer greifbar ist und dennoch in der Zeit und dem Kontext von grosser Bedeutung war Der Vertreter des LWB Paul Hansen kam besonders in den ersten Jahren der Amtszeit von Bischof Klein sehr haufig zu Besuch und hatte somit in gewisser Weise eine Schutzfunktion vor moglichen gefahrlichen staatlichen Eingriffen Sowohl beim ORK als auch beim LWB arbeitete Bischof Klein in unterschiedlichen Arbeitsgruppen mit und erwarb sich Anerkennung aufgrund seiner Personlichkeit und theologischen Autoritat 10 Diese Zusammenarbeit auf internationaler Ebene war eine wichtige Bereicherung fur das geistliche Leben der Kirche fur ihren Fortbestand im weitesten Sinne aber auch fur die Relativierung ihrer schwierigen Situation in einer Diktatur und einem Gesellschaftssystem das sie nicht mittragen konnte und dennoch anerkennen musste um ihre Existenz nicht zu gefahrden Klein hielt die okumenische Arbeit der internationalen Christlichen Friedenskonferenz CFK fur wichtig Er beteiligte sich an der von ihr einberufenen V Allchristlichen Friedensversammlung 1978 in Prag und liess sich in deren Ausschuss zur Fortsetzung der Arbeit wahlen 13 Albert Klein trug als Oberhaupt der evangelischen Kirche in Siebenburgen auch Verantwortung fur die deutschsprachige Minderheit in Rumanien Offiziell vertrat er seine Kirche und deren Mitglieder Die gesamte Gruppe der deutschsprachigen Minderheit Rumaniens hatte offizielle Vertreter die im Rat der Werktatigen deutscher Nationalitat organisiert waren Trotzdem galt der Bischof der Siebenburger Sachsen in Rumanien auch als Reprasentant der deutschen Bevolkerungsgruppe nachdem die Kirche seit fast hundert Jahren identitatsstiftende Funktion ubernommen hatte Klein nahm diese Verantwortung bewusst an und es war ihm klar dass er einen sehr schmalen Grat beschreiten wurde Sein ausgesprochenes Ziel war es die Gruppe der Siebenburger Sachsen als Gemeinschaft durch die Jahre der kommunistischen Diktatur zu fuhren ihren Zusammenhalt zu sichern und somit auch ihre Existenz zu gewahrleisten die nur in der geographischen Verortung Bestand haben konnte Das bedeutete aber auch dass er grundsatzlich darum warb nicht in die Bundesrepublik Deutschland auszuwandern eine Moglichkeit die viele Siebenburger Sachsen wahrnehmen wollten um die schwierigen Lebensbedingungen im kommunistischen Rumanien hinter sich zu lassen In seinem Bericht an die 49 Landeskirchenversammlung ausserte er sich zu diesem Thema als er sagte dass die Entscheidung ob man auswandert oder nicht eine individuelle sei und daher dem Einzelnen auch zu uberlassen sei Die Kirche kann und wird hier keine Parolen ausgeben 14 Er wies aber auch darauf hin dass die Kirche ihre Aufgabe Schutz zu bieten und Verantwortung zu tragen weiterhin ubernehme und fur die da sein werde die bleiben wollen Diese hohe moralische Verantwortung nahm er sehr ernst er ging in Predigten und im seelsorgerlichen Gesprach immer wieder darauf ein Das Landeskonsistorium das er als Vorsitzender leitete trug diese Sicht der Lage mit Antrage von Pfarrern um eine Freistellung von der Kirche fur deren Dienst sie sich verpflichtet hatten wurden sorgfaltig gepruft und nur in relativ wenigen Hartefallen genehmigt Das konnte aufgrund eines Abkommens mit der EKD geschehen das schon sein Vorganger in die Wege geleitet hatte und das in seiner Amtszeit vom Landeskonsistorium bestatigt worden war 15 Das fuhrte zu grossem Unmut in der Gruppe der ausgewanderten Pfarrer die nach ihrer Auswanderung in die Bundesrepublik Deutschland sich erst nach mehreren Jahren in einer Kirche um Anstellung bewerben konnten was zu Anfeindungen aus dieser Gruppe fuhrte Belastend war fur ihn auch dass die Landsmannschaft der Siebenburger Sachsen in der Bundesrepublik Deutschland ihm Kooperation mit dem Staat und Anpassung statt Widerstand vorwarf Diese Organisation prangerte die immer schlechter werdenden Lebensbedingungen in der kommunistischen Diktatur offentlich an Das fuhrte dazu dass er sich staatlichen Stellen gegenuber rechtfertigen und deutlich machen musste dass er das nicht veranlasst habe Auch Angriffe die gegen ihn personlich gerichtet waren musste er erklaren und Ursachen dafur benennen Das Hilfskomitee der Siebenburger Sachsen und evangelischen Banater Schwaben zeigten hier mehr Verstandnis fur seine schwierige Lage Die Angriffe auf seine Person nahmen in den letzten Jahren seiner Amtszeit in den Medien der Bundesrepublik Deutschland zu Bekannt wurde vor allem die Diskussion um den Kirchentag in Berlin West 1989 Am 1 November 2009 sorgte die katholische aus dem rumanischen Banat stammende und zur Minderheit der Banater Schwaben gehorende Schriftstellerin und Literaturnobelpreistragerin Herta Muller mit einer Rede im Rahmen der Verleihung des Franz Werfel Menschenrechtspreises des Bundes der Vertriebenen in der Frankfurter Paulskirche fur einen Eklat Sie warf darin der Leitung der Evangelischen Kirche A B in Siebenburgen vor diese habe auf Druck des seinerzeit kommunistischen rumanischen Staates fur ihre Ausladung von der Podiumsdiskussion Forum Rumanien beim Evangelischen Kirchentag 1989 in West Berlin gesorgt um weitere Restriktionen des Ceaușescu Regimes gegen die Kirche zu vermeiden Als Beleg fuhrte sie einen offenbar vom damaligen rumanischen Geheimdienst Securitate angefertigten Mitschnitt eines Telefonats zwischen Bischof Albert Klein und dem damaligen schaumburg lippischen Bischof Joachim Heubach an bei dem Bedenken der Leitung der Evangelischen Kirche in Siebenburgen gegen eine Einladung der Schriftstellerin zum Kirchentag geaussert worden seien Die Evangelische Kirche A B in Rumanien und die Evangelische Kirche in Deutschland wiesen die Kritik Mullers jedoch zuruck und entgegneten sie hatten keinen Einfluss genommen 16 Herta Mullers Darstellung der Ereignisse im Zusammenhang mit dem Kirchentag 1989 in Berlin wird in einem Aufsatz richtiggestellt der im Herbst 2010 erschienen ist 17 Die Kritik im Ausland und der dadurch verursachte zunehmende Druck von staatlicher Seite beeintrachtigten Kleins Handlungsfahigkeit Er konnte 1987 sein Amt nicht niederlegen weil die staatlichen Organe wohl seinen Rucktritt aber keine Neuwahl genehmigen wollten Daher musste er trotz seines fortgeschrittenen Alters weiter Verantwortung tragen Ende 1989 erkrankte er schwer und verstarb im Amt kurz vor seinem 80 Geburtstag Anfang Februar 1990 Mit Genugtuung erlebte er den Umsturz Ende 1989 und leitete im Januar 1990 bereits schwer krank die ersten Hilfsmassnahmen nach den Kampfen in Hermannstadt Ende 1989 Albert Klein hat sich als Bischof einer Kirche in einer kommunistischen Diktatur darum bemuht geistliches Leben zu festigen und zu vertiefen Konfrontation mit dem Staat zu vermeiden und so Freiraume fur christliches Handeln zu schaffen Ehrungen Bearbeiten1974 wurde Albert Klein die Ehrendoktorwurde des Theologischen Instituts Klausenburg verliehen 1988 wurde er mit dem Grossen Verdienstkreuz mit Stern ausgezeichnetLiteratur BearbeitenAlbert Klein Ein Leben im Glauben fur Kirche und Gemeinschaft Verlag hora Hermannstadt und Verlag des Arbeitskreises fur Siebenburgische Landeskunde AKSL Heidelberg 2009 ISBN 978 973 8226 87 6 Ordnung und Verantwortung Festschrift zum 80 Geburtstag von Bischof D Albert Klein In Beihefte der Kirchlichen Blatter 6 Sibiu Hermannstadt 1996 Hans Philippi Hrsg Glauben und dienen Bausteine der Gemeinschaft und der Zukunft Freundesgabe zum 70 Geburtstag des Bischofs der Evangelischen Kirche A B in Rumanien D Albert Klein Munchen 1980 ISBN 3 7689 0174 2 Simon Thiess Kirchenleben in Siebenburgen von 1972 1982 Fotodokumentation 2 Auflage Selbstverlag Althegnenberg 2009 DVD 18 19 Dieter Knall Bilder Albert Klein Text Siebenburgen Land des Segens Bild einer evangelischen Kirche Bildband Eigenverlag des Hilfskomitees der Siebenburger Sachsen Munchen 1977 Hermann Pitters Hrsg Denken und Dienen Theologische und historische Aufsatze als Freundesgabe fur Prof D Dr Paul Philippi zum 65 Geburtstag Mit einem Geleitwort von Bischof D Albert Klein 1 Aufl nicht offentlich erschienen 2 durchges Aufl zum 80 Geburtstag Hora und AKSL Hermannstadt Heidelberg 2003 Einzelnachweise Bearbeiten Wichtige Gedenktage 2010 Siebenburgische Zeitung Online Ausgabe 17 Januar 2010 a b Albert Klein Ein Leben im Glauben fur Kirche und Gemeinschaft Selbstzeugnisse Aus dem Nachlass herausgegeben von den Kindern und Enkeln zu seinem 100 Geburtstag am 16 Marz 2010 Hermannstadt Sibiu hora Verlag 2010 Sabine Liebig Eine Frau geht ihren Weg von Ravensburg nach Siebenburgen Frauenalltag in Siebenburgen zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus am Beispiel von Maria Klein Lang Frankfurt am Main Berlin Bern New York Paris Wien 1998 Europaische Hochschulschriften Reihe 3 Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Bd 809 Weingarten Padag Hochsch Diss 1996 Gustav Gundisch Albert Klein Harald Krasser Theobald Streitfeld Studien zur Siebenburgischen Kunstgeschichte Kriterion Verlag Bukarest 1976 Dem Zeitgeist widerstanden 25 Jahre seit dem Tod von Bischof D Albert Klein Samuel Liebhart Hrg Das evg kirchliche Leben in Siebenburgen wahrend der kommunistischen Zeit 1946 1990 Aus den Tagebuchern von Pfarrer Hellmut Klima Selbstverlag Dudweiler 2001 S 307 und Die Wahl Albert Klein zum Bischof der Evangelischen Kirche in Rumanien Aus dem Tagebuch von Hellmut Klima In Zeitschrift fur siebenburgische Landeskunde Heft 1 2001 S 119 124 Ludwig Binder Die evangelische Landeskirche A B in Rumanien 1920 1944 In Siebenburgen zwischen den beiden Weltkriegen S 253 Albert Klein Ein Leben im Glauben fur Kirche und Gemeinschaft Selbstzeugnisse Aus dem Nachlass herausgegeben von Kindern und Enkeln zu seinem 100 Geburtstag am 16 Marz 2010 Hermannstadt Sibiu 2010 S 438 Christoph Klein Predigt im Trauergottesdienst fur Bischof D Albert Klein In Christoph Klein Hermann Pitters Hrsg Ordnung und Verantwortung Festschrift zum 80 Geburtstag von Bischof D Albert Klein Sibiu Hermannstadt 1996 S 328 a b Ludwig Binder Josef Scheerer Die Bischofe der Evangelischen Kirche A B In Siebenburgen II Teil S 237 Ludwig Binder Die evangelische Kirche A B in Rumanien 1920 1944 In Siebenburgen zwischen den beiden Weltkriegen S 238 239 Ludwig Binder Josef Scheerer Die Bischofe der Evangelischen Kirche A B In Siebenburgen II Teil S 219 Internationales Sekretariat der Christlichen Friedenskonferenz Hg Gottes Ruf zur Solidaritat Christen fur Frieden Gerechtigkeit und Befreiung Dokumente der V Allchristlichen Friedensversammlung Prag 22 bis 27 Juni 1978 Praha 1978 Albert Klein Ein Leben im Glauben fur Kirche und Gemeinschaft Selbstzeugnisse Aus dem Nachlass herausgegeben von Kindern und Enkeln zu seinem 100 Geburtstag am 16 Marz 2010 Hermannstadt Sibiu 2010 S 442 Albert Klein Ein Leben im Glauben fur Kirche und Gemeinschaft Selbstzeugnisse Aus dem Nachlass herausgegeben von Kindern und Enkeln zu seinem 100 Geburtstag am 16 Marz 2010 Hermannstadt Sibiu 2010 S 443 Landeskonsistorium nimmt Stellung zu Herta Mullers Kritik Siebenburgische Zeitung Online Ausgabe 12 November 2009 Halbjahresschrift fur sudosteuropaische Geschichte Literatur und Politik 22 Jahrgang Hefte Nr 1 und 2 Herbst 2010 S 82 89 Kirchenleben mit Bischof D Albert Klein auf DVD Siebenburgische Zeitung Online Ausgabe 5 Mai 2009 Glaube und Heimat auf DVD Siebenburgische Zeitung Online Ausgabe 20 November 2009Normdaten Person GND 123803306 lobid OGND AKS VIAF 62464368 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klein AlbertKURZBESCHREIBUNG rumanischer GeistlicherGEBURTSDATUM 16 Marz 1910GEBURTSORT Schassburg Osterreich UngarnSTERBEDATUM 8 Februar 1990STERBEORT Hermannstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Klein Bischof amp oldid 228734363