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Die Evangelische Kirche Hottenbach ist eine Jugendstilkirche mit einem romanischen Turm in Hottenbach im Hunsruck Sie hatte mehrere Vorgangerkirchen und wurde auf den Ruinen einer romischen villa rustica erbaut die man 1903 beim Abriss der Vorgangerkirche entdeckte Im Turm befinden sich fruhgotische Fresken und ein so genannter Viergotterstein der ebenfalls 1903 entdeckt wurde AussenansichtInnenraum Richtung AltarInnenraum Richtung EingangDie Kirche besitzt eine 1904 stark veranderte Stumm Orgel von 1782 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Orgel 4 Turm 5 Glocken 6 Nutzung 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kirchspiel Hottenbach zu dem auch die Dorfer Hellertshausen Asbach und Weiden gehorten wird erstmals 1247 erwahnt Es gehorte im Mittelalter zum Landkapitel Kirn im Kurfurstentum und Erzbistum Mainz Das Kirchenpatronat besass zunachst die Familie von Wiltberg die 1290 eine neue Pfarrkirche errichteten Am 21 Oktober 1342 trat Volker von Wiltberg seine Rechte an der Kirche an den Trierer Erzbischof Balduin ab Der Pfarrsatz scheint zunachst zwischen den beiden Fronhofen der Wiltberger oberhalb und unterhalb der Kirche gewechselt zu haben 1 Die Einfuhrung der Reformation fand erst relativ spat statt Ursache war die konfessionelle Pattsituation in Hottenbach Kurtrier und die Herren Cratz von Scharfenstein blieben beim alten Glauben die Wild und Rheingrafen waren lutherisch die Vordere Grafschaft Sponheim reformiert Um 1600 ist der erste lutherische Pfarrer nachweisbar In diesen Jahren scheint die Kirche nach einem Brand erneuert worden zu sein Um 1608 setzte Kurpfalz gegen den Widerstand der ubrigen Ortsherren einen reformierten Prediger ein Spatestens ab 1621 war Hottenbach wieder lutherisch Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges gab es zweimal den Versuch einer Gegenreformation Von 1625 bis 1629 und von 1636 bis 1640 hatte Hottenbach einen katholischen Pfarrer Auch die Glocke von 1628 stammt aus dieser kurzen katholischen Zeit 2 1701 wurde das Gestuhl vermehrt und die Emporen erweitert Die Kirche erhielt eine kunstvolle Kanzel sowie eine barocke Kirchentur mit Vorhalle In der Franzosenzeit gehorte die Kirchengemeinde Hottenbach zur Konsistorialkirche Wirschweiler Diese wurde 1817 unter den Preussen mit der Konsistorialkirche Trarbach zur Kreissynode Trarbach vereinigt Weil sich die Synode als zu gross erwies wurde sie 1825 geteilt Die Kirchengemeinden der Kreise Bernkastel und Trier bildeten nun die Kreissynode Wolf die seit 1843 nach ihrem grossten Ort Kreissynode Trier genannt wurde Die Filiale Weiden wurde 1817 von der Kirchengemeinde Hottenbach abgetrennt da sie nach der neuen Grenzziehung im Furstentum Oldenburg lag 1819 wurden die Kirchengemeinden Hottenbach und Stipshausen pfarramtlich verbunden Architektur und Ausstattung Bearbeiten nbsp Vorhalle nbsp Kirchenbanke1903 wurde unter der Leitung des langjahrigen Pfarrers Albert Hackenberg 1878 1912 Prases der Rheinischen Synode und preussischen Landtagsabgeordneten das baufallige mittelalterlich Kirchenschiff abgerissen Es wurde durch einen Neubau des Architekten und ersten Leiters des Baumamts der Evangelischen Kirche im Rheinland August Senz ersetzt Die Kirche ist ein aus unverputzten Bruchsteinen errichteter Achteckbau mit kreuzformigen Anbauten und einem Zeltdach 3 Am 1 August 1904 konnte der neue Kirchenbau eingeweiht werden Der Zentralbau verband Tradition und Moderne indem er viele Bauteile des Vorgangerbaus in sich aufnahm und gleichzeitig den Vorstellungen des damaligen protestantischen Kirchenbaus Rechnung trug 4 Von der Ausstattung des Vorgangerbaus sind der spatgotische pokalformige Taufstein die 1601 datierte Empore und die um 1700 gefertigte Kanzel mit gedrehtem Fuss in den Neubau ubernommen worden Ebenso ein geschweiftes Schutzdach vor dem Eingang 3 Orgel Bearbeiten nbsp Altar und OrgelDie Orgel von 1737 und 1782 erweiterte Orgel der Orgelbauerfamilie Stumm stammt ebenfalls aus dem Vorgangerbau Sie wurde im Neubau hinter den Altar versetzt 3 und 1904 stark verandert Turm Bearbeiten nbsp TurmDer heutige vermutlich aus der 2 Halfte des 13 Jahrhunderts stammende Kirchturm ist der ehemalige Chorturm von 1290 des Vorgangerbaus Der Turm steht heute ostlich der Kirche und ist mit dieser durch einen Anbau verbunden Der ungegliederte Turm besteht aus heute unverputztem Bruchsteinmauerwerk Im Glockengeschoss befinden sich Schallfenster in Form gekuppelter Rundbogenarkaden Das Pyramidendach stammt aus der Zeit um 1600 Innen im Erdgeschoss des Turms dem Chor des Vorgangerbaus befinden sich gotische Fresken aus dem 14 Jahrhundert Sie zeigen Majestas Domini Evangelisten und Heilige Dort war auch ein romischer Viergotterstein 3 Fresken nbsp Gotische Fresken im Gewolbe des Turms nbsp Gotische Fresken im Gewolbe des Turms nbsp Gotische Fresken an der Seitenwand des Turms nbsp FensterGlocken BearbeitenDie Kirche besitzt ein Gelaut aus drei Glocken Die alteste Glocke stammt nach Art und Form der Krone wahrscheinlich aus dem 13 Jahrhundert und konnte nach der Fertigstellung des Turms gegossen worden sein die zweite hat die Inschrift KERSTGEN VON ONCKEL GUSZ MICH ANNO 1595 und stammt aus der Zeit des Umbaus nach der Reformation Die dritte Glocke von 1628 ist dem heiligen Wolfgang gewidmet und ist ein Hinweis auf die katholische Gemeinde die sich in Hottenbach wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs etablierte 3 Nutzung BearbeitenDie Kirche ist eine von zwei Kirchen der Evangelischen Kirchengemeinde Hottenbach Stipshausen und wird fur Gottesdienste genutzt In Hottenbach steht neben der Kirche und dem Pfarrhaus ein eigenes Gemeindehaus zur Verfugung Seit 2011 besteht eine Verbindung der Gemeinde Rhaunen Hausen mit Hottenbach Stipshausen In der Gemeinde existieren neun Predigtstatten Der Sitz des Pfarrers ist in Hottenbach Gottesdienste finden etwa alle zwei Wochen statt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Hottenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Evangelische Kirchengemeinde Hottenbach Stipshausen auf der Website des Evangelischen Kirchenkreises Trier Klangbeispiele der Stumm Orgeln u a auch in dieser Kirche Informationen uber die Stumm Orgeln deren Kirchen und Besichtigungsmoglichkeiten bei der VG RhaunenEinzelnachweise Bearbeiten Joachim Glatz Hottenbach bei Rhaunen im Hunsruck Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz Hrsg Reihe Rheinische Kunstatten Heft 403 Neuss 1994 Erik Zimmermann Hottenbachs katholische Glocke aus dem Kriegsjahr 1628 In Landkreis Birkenfeld Heimatkalender 2001 S 256 259 Nach RhlPf Bibliographie Zugriff Dez 2014 a b c d e Ulrike Weber Karge Maria Wenzel Bearb Kreis Birkenfeld Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 11 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1993 ISBN 3 88462 099 1 S 418 419 Informationen beim Kirchenkreis Trier zur Kirchengemeinde HausenVKirchengebaude im Evangelischen Kirchenkreis TrierVorderer Hunsruck Evangelische Schlosskirche Allenbach 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