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Peter Albert Hackenberg 11 Januar 1852 in Lennep 30 Oktober 1912 in Hottenbach Hunsruck war evangelischer Pfarrer Abgeordneter im Preussischen Landtag Kirchenpolitiker und Dichter Pfarrer Albert Hackenberg Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Wirken 3 Familie 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAusbildung BearbeitenAlbert war ein Sohn des Kaufmanns Johann Peter Albert Hackenberg und dessen Ehefrau Juliana von Polheim Nach dem Besuch der Volksschule ging er zunachst auf die Hohere Burgerschule in Lennep 1866 wechselte er auf die von dem Padagogen und Schulreformer Julius Ostendorf 1823 1877 geleitete Realschule in Lippstadt heute Ostendorf Gymnasium Seit 1869 besuchte er das heute so genannte Gymnasium an der Stadtmauer in Bad Kreuznach Nach dem Abitur 1872 studierte er Theologie an den Universitaten Erlangen 1872 1873 Berlin 1873 1874 und Bonn 1874 1876 und schloss im Oktober 1876 mit dem Ersten Theologischen Examen Als Einjahrig Freiwilliger ging er im April nach Berlin wo er im Garde Fusilier Regiment Maikafer Regiment seinen Wehrdienst ableistete Im April 1878 begann er als Vikar in der Hunsruckgemeinde Hottenbach seine praktische Ausbildung zum Pfarrer Nach bestandenem Zweiten Examen wurde er dort auch einstimmig zum Nachfolger des verstorbenen Pfarrers Gustav Lang gewahlt und am 1 Juli 1879 ordiniert Er blieb Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Hottenbach bis zu seinem Tod am 30 Oktober 1912 trotz vielfaltiger uberregionaler kirchlicher und politischer Kontakte und Aktivitaten Wirken BearbeitenIn seiner Kirchengemeinde setzte er sich neben dem Konfirmandenunterricht und der Jugendarbeit fur die Kirchenmusik ein Am Palmsonntag 1888 und 1889 fuhrte er mit dem Gesangverein die Matthaus Passion von Heinrich Schutz 1585 1672 auf was Hottenbach in der Zeitung den Ruf eines Oberammergau im Hochwald einbrachte Spater arbeitete Hackenberg am Evangelischen Gesangbuch fur Rheinland und Westfalen mit das in weiten Teilen im Hottenbacher Pfarrhaus entstand Dank seines kaufmannischen Geschicks wurde es ein grosser Verkaufserfolg Von seiner Einfuhrung 1893 94 bis 1911 wurde ein Rekordgewinn von 1 120 000 Mark erzielt Fur seine Arbeit am Gesangbuch und andere Verdienste erhielt Hackenberg 1902 die Ehrendoktorwurde der Universitat Bonn 1897 schrieb er die Texte zum Werk von Max Bruch Gustav Adolf Opus 73 das am 22 Mai 1898 in Barmen uraufgefuhrt wurde Hackenberg war auch um das Wohl seiner Bauerngemeinde besorgt 1880 holte er die Post 1884 das Telefon in das abseits gelegene Hottenbach Spater wurde auf Grund seiner Initiative eine Ortsgruppe des Hunsrucker Bauernvereins 1894 der Raiffeisenverein 1896 und die Molkerei 1898 gegrundet Ein besonderes Anliegen war Hackenberg die Erschliessung des Hunsrucks durch die Eisenbahn fur die er im Landtag wiederholt die Stimme erhob Besondere Begabungen seiner Gemeindemitglieder forderte Hackenberg intensiv so unterstutzte er die kunstlerische Ausbildung und Laufbahn des Malers Max Muller Heid Wegen seines sozialen Engagements wurde er von seinen Zeitgenossen als Hochwaldkonig und Seele des Hunsrucks verehrt Daneben galt Hackenberg der eigentlich nach seinem Examen einige Jahre als Seminarlehrer arbeiten wollte als Lehrerfreund 1885 wurde Hackenberg zum Kreisschulinspektor ernannt Er forderte nicht nur die Lehrer seiner Kreisschulinspektion zu der rund 30 Volksschulen rund um Hottenbach gehorten sondern setzte sich literarisch und spater auch im Landtag fur eine grossere Freiheit und bessere Besoldung der Lehrer ein Uberregional engagierte sich Hackenberg auch im Evangelischen Bund in der Rheinprovinz dessen Vorstand er seit der Grundung 1887 angehorte Hackenberg war ein gefragter Redner der in vielen Stadten fur die Ziele des Bundes warb 1894 wurde er zum Vorsitzenden des mitgliederstarken und einflussreichen rheinischen Hauptvereins gewahlt Daneben gehorte Hackenberg dem Zentralvorstand des Gesamtbundes an 1909 gab er das Amt als rheinischer Vorsitzender ab und wurde zum Ehrenvorsitzenden gewahlt Seit 1884 war Hackenberg Mitglied der Rheinischen Provinzialsynode der unierten Preussischen Landeskirche Ab 1899 gehorte er dem Vorstand an und wurde 1905 zum Prases gewahlt Zum ersten Mal wurde die Praseswahl in der rheinischen Synodalgeschichte zur Richtungswahl bei der Hackenberg als Vertreter der Mittelpartei einem konservativen Kandidaten gegenuberstand Uberschattet wurde die Amtszeit als Prases durch den Fall des liberalen Kolner Pfarrers Carl Jatho 1851 1913 der 1911 aufgrund des kurz zuvor in Kraft getretenen Lehrbeanstandungsgesetzes seiner Pfarrstelle enthoben wurde Seit 1900 gehorte Hackenberg auch dem Vorstand der Preussischen Generalsynode also der Leitung der Gesamtlandeskirche an Hackenberg war gepragt durch das nationale und rechtsliberale Burgertum seiner Heimatstadt Lennep Im Studium wurde er vor allem durch seinen Erlanger Lehrer Johann Christian Konrad von Hofmann 1810 1877 beeinflusst der fur die liberale Fortschrittspartei im bayerischen Landtag gesessen hatte und meinte es gehore zu den staatsburgerlichen Pflichten eines Christenmenschen fur das Gemeinwesen Verantwortung zu ubernehmen So trat Hackenberg 1898 im Wahlkreis Kreuznach Simmern Zell fur die Nationalliberale Partei zur Wahl fur den preussischen Landtag an dem er bis zu seinem Tod 1912 angehorte Er engagierte sich vor allem um Kirchen und Schulangelegenheiten 1904 war er am Zustandekommen des Schulkompromisses zwischen Konservativen und Nationalliberalen beteiligt Dadurch wurde die Schulunterhaltung neu geregelt aber auch der Vorrang der Bekenntnisschule festgeschrieben was manche liberalen Parteifreunde Hackenberg ubel nahmen Hackenbergs Reden galten wegen ihrer Klarheit ihres Bilderreichtums und ihres Humors zu den Hohepunkten der Verhandlungen Aufgrund seines massvollen Auftretens war Hackenberg der erste burgerliche Politiker dem der sozialdemokratische Vorwarts einen Nachruf widmete Zahlreich sind seine Gedichte mit religiosen und nationalen Themen Hoch auf den Kaiser 1871 Hackenberg war ein popularer Vertreter des rheinlandischen Kulturprotestantismus und ein glanzender Kanzelredner Neben den wenigen gedruckten Vortragen sind zahlreiche handschriftliche Predigten erhalten Familie BearbeitenHackenberg war verheiratet mit Elisabeth geborene Ost 1910 Bekanntschaft seit 1872 Verlobung 1881 In dieser Zeit entstanden Gedichte Lieder der Trennung 1872 1878 Die beiden hatten zwei Tochter Juliane Elisabeth Else 1882 1883 und Frieda 1888 1938 1 Werke BearbeitenHandbuch zum Evangelischen Gesangbuch fur Rheinland und Westfalen Dortmund 1894Literatur BearbeitenMatthias Wolfes Hackenberg Albert In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 17 Bautz Herzberg 2000 ISBN 3 88309 080 8 Sp 551 553 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Erik Zimmermann Albert Hackenberg 1852 1912 Ein rheinischer Prases Verlag Dr Rudolf Habelt Bonn 2006 ISBN 3 7749 3456 8 Schriftenreihe des Vereins fur Rheinische Kirchengeschichte 170 Alfons Friderichs Hrsg Hackenberg Peter Albert In Personlichkeiten des Kreises Cochem Zell Kliomedia Trier 2004 ISBN 3 89890 084 3 S 137 Weblinks BearbeitenAlbert Hackenberg in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Literatur von und uber Albert Hackenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Vita und Archivalien bei der EKiR PDF Datei 101 kB Zugriff August 2012 Zusammenfassung Vortrag uber Hackenberg bei ekir de Kirchenkreis Simmern Trarbach Zugriff Dez 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Grundlage des Artikels ist die u a Webseite des Archivs der EKiR Zugriff am 11 Juli 2008 Normdaten Person GND 102199841 lobid OGND AKS LCCN no2006126974 VIAF 49609406 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hackenberg AlbertALTERNATIVNAMEN Hackenberg Peter AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Pfarrer und Kirchenmann im Hunsruck und im RheinlandGEBURTSDATUM 11 Januar 1852GEBURTSORT LennepSTERBEDATUM 30 Oktober 1912STERBEORT Hottenbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Hackenberg amp oldid 216114422