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Die Evangelische Kirche in Bitburg ist eine von vier Kirchen und mehreren Gebetsraumen der Evangelischen Kirchengemeinde Bitburg im Kirchenkreis Trier der Rheinischen Landeskirche Der erste Sakralbau die Gustav Adolf Kapelle wurde fur die kleine Diasporagemeinde wurde 1872 erbaut Im Zweiten Weltkrieg wurde sie zusammen mit dem Pfarrhaus zerstort und 1950 52 an gleicher Stelle aber mit anderer Ausrichtung neu erbaut Aussenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Gustav Adolf Kapelle von 1872 bis 1944 3 Die heutige Kirche von 1952 3 1 Glocken 3 2 Orgel 3 3 Nutzung 4 Pfarrer und Gemeindeleitung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Reformation konnte sich in der Sudeifel nicht durchsetzen Erst nachdem auch das Bitburger Land nach dem Wiener Kongress zu Preussen kam siedelten sich dort in der komplett katholisch gepragten Region einzelne evangelische Christen vor allem preussische Verwaltungsbeamte wie Gendarmen Gefangnisaufseher Forstbeamte Gerichtsvollzieher und Landrate usw an Kirchenrechtlich gehorte der damalige Landkreis Bitburg zur Kirchengemeinde Trier ab 1828 zur neu errichteten Kirchengemeinde Prum 1852 53 schickte der Rheinische Provinzialausschuss Wanderprediger zur Erforschung der evangelischen Lage in das Gebiet 1854 fand fur die auf 110 Mitglieder angewachsene Kirchengemeinde die erste Gemeindeversammlung satt und im Jahr darauf konnte der erste mit Vikar eingefuhrt werden Diese fand wie auch im Folgenden die Gottesdienste im damaligen Friedensgericht in Bitburg statt 1867 konnte ein Haus in der Oberen Gasse mit einem Versammlungsraum und einer Vikarswohnung ersteigert werden Die Gustav Adolf Kapelle von 1872 bis 1944 Bearbeiten nbsp Gustav Adolf Kapelle Aussenansicht um 1900 nbsp Gustav Adolf Kapelle Innenansicht um 1900Um eine Pfarrgemeinde werden zu konnen wurde 1872 ein Kirchenbau beschlossen Da die kleine 148 Seelen zahlende und finanzschwache Gemeinde nicht in der Lage war selbst den Bau einer kleinen Kirche zu finanzieren wandte man sich mit Massenpetitionen an die Kirchenvorstande von Westen nach Osten Weitere Mittel brachte eine Haus Kollekte in der ganzen Rheinprovinz Schliesslich sicherten eine Zuwendung des Gustav Adolf Vereins eine Spende des Landrats und ein allerhochstes Gnadengeschenk des Konigs die Finanzierung Der katholisch gepragte Stadtrat von Bitburg uberliess der Kirchengemeinde sehr preiswert einen Bauplatz und schenke ihr daruber hinaus auch noch Bauholz aus dem Stadtwald Der konigliche Kreisbaumeister Krone entwarf kostenlos einen Bauplan fur eine einfach im gotischen Stil gehaltene Kirche die spatere Gustav Adolf Kapelle 1 In den Grundstein der Kirche unter der Turschwelle rechts wurden am 11 April 1875 eine Urkunde Exemplare mehrerer Zeitungen sowie ein Siegestaler von 1871 gelegt Sie wurde nach Planen des koniglichen Kreisbaumeister A Krone erbaut und wurde am 28 Oktober 1875 eingeweiht Sie war ein einfacher neugotischer Saalbau stand mit der Westfassade zur Strasse Die Westfassade wurde von einem die Glocken tragenden Dachreiter bekront 2 Am 11 November 1876 wurde die Evangelische Kirchengemeinde Bitburg zur eigenstandigen Pfarrgemeinde erhoben und der Vikar wurde zum Gemeindepfarrer Durch den Bau der Eifelbahn Koln Trier im Jahr 1871 setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein Die Bahn brachte auch viele Urlauber in das reizvolle Kyllburg 1883 zahlte die Gemeinde 220 Mitglieder davon 120 in Bitburg selber Da das bisher genutzte Gebaude in der Oberen Gasse Schaden durch Feuchtigkeit aufwies wurde nach Planen Massgabe des Trierer Architekten Reinhold Wirtz errichtet 1888 neben der Kirche ein neues Pfarrhaus mit Hilfe einer Hauskollekte bei evangelischen Bewohnern im Regierungsbezirk Trier Aachen Koblenz Koln und zuletzt Dusseldorf errichtet Wahrend des Ersten Weltkriegs zeichnete die Gemeinde insgesamt vier Kriegsanleihen Im Juli 1917 wurden die Glocken beschlagnahmt und zu Kriegsgerat verarbeitet Ab dem 20 November 1924 wurden per Beschluss Frauen zur Presbyterwahl zugelassen und 1926 wurde die erste Frau in den Kirchenvorstand gewahlt Nach der Machtubernahme der NSDAP schloss die Bitburger Gemeinde der unter den Deutschen Christen gegrundete Reichskirche an und wandte sich gegen die aus der Bekenntnissynode entstandene Bekennende Kirche deren Verhalten als Rebellion gekennzeichnet wurde Darauf trat ein Presbyter zuruck der das Fuhrerprinzip in der Kirche ablehnte Die Anzahl der Gemeindemitglieder war mittlerweile auf 300 angestiegen Am Heiligen Abend 1944 wurde bei einem Luftangriff der Royal Air Force Bitburg zu 85 zerstort und danach zur toten Stadt erklart Die Gustav Adolf Kapelle wurde dabei total das Pfarrhaus stark zerstort 1 Die heutige Kirche von 1952 Bearbeiten nbsp InnenansichtNach der Zerstorung der Kirche wurden die Gottesdienste in der Krankenhauskapelle gefeiert Der Wiederaufbau der Kirche erfolgte unter Baurat Heinrich Otto Vogel an alter Stelle jedoch mit um 90 gedrehter Ausrichtung Die Kirche steht jetzt parallel zur Strasse und ist von Sud nach Nord ausgerichtet Der quadratische Chorturm an der Nordseite ist rechtwinklig an das im Jahr zuvor wieder aufgebaute Pfarrhaus angefugt Turm und Kirchenschiff sind aus unverputztem Rotsandstein gemauert Das Innere besteht aus einem kurzen Schiff und dem Chor im Untergeschoss des Turms Der Chorraum ist mit einer flachen Holztonne gedeckt das Schiff ist flachgedeckt An der Sud und er Nordseite befindet sich Emporen die ebenso wie die Kirchenbanke farbig gefasst sind Am Altar zeigt ein Gemalde von Martin Mendgen Christus an einem Astkreuz Das Kirchengebaude hatte ursprunglich nur Zweitdrittel der heutigen Lange und besass an der Sudseite in Flucht mit der Strassenseite einen halbrunden Turmanbau der etwa bis zur Traufhohe des Kirchenschiffes reichte 1981 bekam die Kirche im Suden einen Anbau der Turmstumpf wurde entfernt und der Bau Kirchenschiff dadurch nach Suden erweitert Der Kirchenraum wurde aber nicht direkt vergrossert da im Anschluss an den Kirchenraum ein Gemeindesaal eingerichtet wurde der aber bei Festtagen mit der Kirche verbunden werden kann Daneben wurden Buros Jugend und Gemeinderaume eingerichtet Dach Mauerwerk Fenster und ein zweiter Eingang des Anbaus wurden der vorhandenen Bausubstanz exakt angepasst dennoch wurden die Proportionen zum Turm damit verandert 3 4 Durch den Zuzug vor allem von Heimatvertriebenen stieg die Anzahl der Gemeindemitglieder nach dem Zweiten Weltkrieg auf 1 500 in den 1960 70er Jahren auf 2800 davon 800 in Bitburg Durch den Zuzug von uber 1000 deutschstammigen Aussiedlern ist die Zahl der Gemeindemitglied bis zum Jahr 2000 auf uber 4400 Mitglieder gestiegen 1 Glocken Bearbeiten Die Kirchenglocken aus Bronze wurden der Evangelischen Kirchengemeinde 1956 von der amerikanischen protestantischen Flugplatzgemeinde nach einer grossen Sammelaktion geschenkt Alle Glocken sind mit folgender Inschrift versehen Presented by United States Air Force Protestant Christians to the Bitburg Protestant congregation in token of our prayers for everlasting unity als Zeichen unserer Gebete fur eine immerwahrende Einheit im Glauben 5 Die Glocken von 1956 Name Masse Schlagton Weitere Inschriftin FAITH 280 kg c Erhalt uns Herr bei deinem WortEvangelische Kirchengemeinde Bitburg 1956in HOPE 190 kg d Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in EwigkeitEvangelische Kirchengemeinde Bitburg 1956in LOVE 120 kg f O Land Land Land hore des Herrn WortEvangelische Kirchengemeinde Bitburg 1956Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie Orgel wurde 1957 von der Orgelfirma Forster amp Nicolaus aus Lich Hessen erbaut Die Orgel hat 12 Register zwei Manuale und Pedal Sie ist in der Region die erste nach dem Krieg wieder mit mechanischer Traktur erbaute Orgel Bei der Abnahme vom 22 November 1957 lobte der Sachverstandige des Landeskirchlichen Orgel und Glockenamts zwar die handwerkliche Soliditat beanstandet jedoch klangliche Mangel Orgelbaumeister Gustav Cartellieri aus Wittlich nahm 1996 ausgehend von diesem Gutachten folgende Anderungen vor Durch Erhohung des Winddrucks wurde dem Pedalregister Subbass mehr Substanz gegeben das Register Terzian 2 fach wurde durch das Register Sesquialter 2 fach ersetzt und das sehr markante Register Krummhorn von 1957 wurde durch ein deutlich dezenteres ersetzt 1 6 Nutzung Bearbeiten In der Kirche findet jeden Sonntag und an den meisten Festtagen ein Gottesdienst statt Sie ist die einzige Kirche der Kirchengemeinde mit wochentlichen Gottesdiensten Die anderen Kirchen der Kirchengemeinde stehen in Bollendorf Kyllburg und Speicher Mit der Trierer Baptistengemeinde verbindet die Kirchengemeinde eine engen Partnerschaft die sich auch in vielen gemeinsamen Veranstaltungen niederschlagt Durch den Zuzug vor allem von Heimatvertriebenen stieg die Anzahl der Gemeindemitglieder nach dem Zweiten Weltkrieg auf 1 500 in den 1960 70er Jahren auf 2800 davon 800 in Bitburg 7 Pfarrer und Gemeindeleitung BearbeitenPfarrvikare und Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Bitburg Name Amtszeit AnmerkungFriedrich Emil Julius Rehorn 1855 1859 PfarrvikarKishling 1859 1862 PfarrvikarFriedrich August Wieben 1862 1873 PfarrvikarPfr H Simon 1873 1878 zuerst Vikar ab 1876 erster Pfarrer der Kirchengemeinde In seine Amtszeit fiel der Kirchenbau der am Ende seiner Amtszeit abbezahlt war Pfr Knochenhauer 1879 1879Pfr Kloppinger 1880 1882 Im Urlaub plotzlich verstorben Georg Mohr 1883 1911 In seine Amtszeit fallt der Bau der Kirche in Kyllburg Wilhelm Fliedner 1912 1926 war spater Superintendent und wechselte wegen der besseren Erreichbarkeit nach WittlichWilly Ludwig Schmidt 1926 1949Pastor Bottger 1949 1950Heinrich Schroer 1950 1974 In seine Amtszeit fiel der Wiederaufbau von Pfarrhaus und Kirche Pfr Schiffler 1978 1984Johannes Mann 1985 1995Hans Ulrich Ehinger seit 1996Literatur BearbeitenBernd Altmann Hans Caspary Kreis Bitburg Prum Stadt Bitburg Verbandsgemeinden Bitburg Land und Irrel Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 9 2 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1997 ISBN 3 88462 132 7 S 78 Michael Berens Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes Beitrage zur Geschichte des Bitburger Landes Sondernummer 8 9 1992 Evangelische Kirchengemeinde Bitburg Festschrift 100 Jahre Evangelische Kirche Kyllburg 125 Jahre Evangelische Kirche Bitburg Bitburg Bitburg 2000 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Evangelischen Kirchengemeinde BitburgEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Hans Ulrich Ehinger Internetangebot der Kirchengemeinde Bitburg Michael Berens Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes Beitrage zur Geschichte des Bitburger Landes Sondernummer 8 9 1992 Bernd Altmann Hans Caspary Kreis Bitburg Prum Stadt Bitburg Verbandsgemeinden Bitburg Land und Irrel Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 9 2 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1997 ISBN 3 88462 132 7 S 78 Eintrag zu Evangelische Kirche in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier abgerufen am 30 Januar 2016 Evangelische Gemeinde Bitburg Geschichte Festschrift 2000 S 45 Internetangebot der Evangelischen Kirchengemeinde Bitburg Memento des Originals vom 26 Juni 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ev gemeinde bitburg de VKirchengebaude im Evangelischen Kirchenkreis TrierVorderer Hunsruck Evangelische Schlosskirche Allenbach Evangelische Kirche Bollenbach Evangelische Kirche Bruchweiler Evangelische Kirche Hausen Hunsruck Evangelische Kirche Hirschfeld Hunsruck Evangelische Kirche Hochscheid Evangelische Kirche Hottenbach Evangelische Kirche Kempfeld Evangelische Kirche Kleinich Evangelische Kirche Krummenau Evangelische Kirche Oberkirn Evangelische Kirche Rhaunen 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Evangelische Kirche Prum Evangelische Kirche Speicher Christuskirche Wittlich 49 969941 6 523541 Koordinaten 49 58 11 8 N 6 31 24 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Bitburg amp oldid 230624267