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Der Eulenhof war ein Einodhof nahe bei Feuchtwangen im Landkreis Ansbach Mittelfranken Bayern Blick vom Muhlberg in Richtung Ungetsheim Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 3 1 Einwohnerentwicklung 3 2 Religion 4 Sage 5 Literatur 6 Weblink 7 FussnotenLage BearbeitenDer Eulenhof befand sich ca 250 m abseits der Kreisstrasse AN 36 auf einer Hohe von 509 bis 516 m u NHN etwa auf halbem Weg zwischen den Ortschaften Breitenau und Gehrenberg Westlich steigt das Gelande zum 527 m hohen Muhlberg an uber dessen Hohenzug die Wasserscheide zwischen der Wornitz und der Sulzach verlauft 3 km ostlich fuhrt im Tal der Sulzach die Bundesstrasse 25 vorbei die hier Romantische Strasse genannt wird Beschreibung BearbeitenDas Wohnhaus war als einstockiges Kobler Haus mit Fachwerkgiebel in frankischer Bauart ausgefuhrt Es gab des Weiteren einen Brunnen eine Scheune und einen Stall in Massivbauweise sowie einen 70 m grossen Weiher Ungefahr 200 Meter nordlich direkt am Durchgangsweg stand ein kleines Gesindehaus mit Schafstall 350 Meter sudostlich befand sich ein weiterer 250 m grosser Weiher Das kleine Gehoft dessen Bauten im bayerischen Urkataster von 1808 ersichtlich sind bewirtschaftete eine Flache von insgesamt etwa 40 Hektar 1 Geschichte BearbeitenIm Kirchenbuch der evangelisch lutherischen Gemeinde in Breitenau ist eine Ersterwahnung aus dem Jahr 1576 02 04 1576 ein ehelich Kindt Jorg Propff zum Eulenhof mit seiner Haussfraw Babel ein Tochter Die Gefatter Steffan Weiken Haussfraw von Dallerspach mit Namen Margaretha Dess Kinds Nam aber Walpurg getauft worden den 2 Aprilis uberliefert 2 Aus den alten Steuerbuchern verburgt seit dem Mittelalter eine fruhere Benennung als Meylenhof Eulenhof lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen Grundherr waren die Herren von Geyer seit 1685 Reichsgrafen Mit deren Aussterben im Jahr 1708 fiel ihr gesamter Besitz an den preussischen Konig Friedrich I Im Jahr 1729 uberliess das Konigreich Preussen diesen Brandenburg Ansbach 3 Bis zum Ende des Alten Reiches 1806 hatte sich an den Verhaltnissen nichts geandert 4 5 Mit dem Gemeindeedikt fruhes 19 Jahrhundert wurde Eulenhof dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Breitenau zugeordnet 1928 wurde der Hof abgebrochen Nur der Brunnen und die Fundamente des Wohnhauses sind heute deutlich kleiner modern uberbaut die Weiher sind zugeschuttet die ehemaligen Standorte der ubrigen Gebaude sind als Obstplantage renaturiert und eingezaunt Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr 00 1818 00 1840 00 1861 00 1871 00 1885 00 1900 00 1925Einwohner 6 5 7 7 8 5 4Hauser 6 1 1 1 1 1Quelle 7 8 9 10 11 12 13 Religion Bearbeiten Der Ort war evangelisch lutherisch gepragt und nach St Stephan Breitenau gepfarrt 13 Sage BearbeitenDas Wilde Heer soll in den Zwolf Nachten Rauhnachten durch den Schornstein um Mitternacht im Eulenhof aus und eingefahren sein 14 Wer diesem Geisterzug begegnete musste zumindest ein Jahr mit ihm ziehen ehe er am gleichen Ort und zur gleichen Zeit wieder entlassen wurde oder es geschah ihm Schlimmeres korperliche Misshandlung bis zum Tod durch die Geister Ein in solcher Weise Mitgenommener verstarb in der Regel bald Der Ort war deshalb verrufen und wurde in der Zeit zwischen Weihnachten und dem Drei Konigs Tag strikt gemieden frankisch do geht s um Volkskundlich sind die Geschichten an diesem Ort und in der naheren Umgebung interessant da das Wilde Heer genauer beschrieben wird wie in der Sage vom Reiter ohne KopfIn den Nachten zwischen Advent und Weihnachten treiben die Unholden und Schreckgespenster ihr Unwesen und jagen den Leuten Schrecken und Angst ein Auf der Strasse gen Ansbach zu treibt sich eine solche Erscheinung um Gegen Mitternacht reitet zwischen dem Steinkreuz und der Stadtgrenze von Leutershausen und den Steinkreuzen beim Neunkirchener Strassenwirtshaus ein Reiter ohne Kopf auf seinem feurigen Pferd Wer bei seinem Anblick nicht die Augen verschliesst oder den Blick abwendet kann sehen dass er seinen Kopf unter dem linken Arm tragt Zwischen Oberramstadt und Winden hat man das Gespenst auch gesehen genau wie zwischen Dornhausen und Binzwangen Dort setzte sich der Reiter bisweilen den Kopf auf und rief Ha Hoi Die Leute aus Haslach bei Durrwangen haben von der uralten Haslachlinde den Ruf ebenso vernommen Der Reiter zeigte sich hier jedoch nicht aber beim Ruf haben einige kraftige Ohrfeigen erhalten Andere berichten von sechs bis acht Mannern die miteinander zum Bauzenbuck bei Colmberg schwebten und gegenseitig so aufeinander eindroschen dass sie Funken stoben 15 Auch in den Waldern im oberen Sulzachtal ist der Reiter ohne Kopf der Hehopp bekannt er wird nach seinem Ruf so genannt Ist man allein in den Waldern unterwegs und ruft Hehopp so kann es geschehen dass der gespenstische Reiter sich zu einem gesellt und langs des Weges schweigend mitreitet oder man bekommt aus heiterem Himmel ein paar kraftige Ohrfeigen wie in Haslach Sein Pferd und sein Hund haben ubrigens ebenfalls keinen Kopf mehr Wer ein einziges Wort an den Reiter richtet verschwindet auf Nimmerwiedersehen 16 Das wilde Heer bei LeutershausenIn der Christnacht war ein Wagner von Buchelberg her auf seinem Heimweg nach Leutershausen Als er in Gedanken versunken Rufe und Pfiffe horte schreckte er auf denn er sah zuckende Flammen am Himmel und gespenstische Gestalten die wie feurige Manner dampfende Rosse Weiber die auf Besen ritten Leiber ohne Kopfe und Leiber die wie Tiere aussahen Wagen Karren Spiesse Speere Schilde und Stangen waren dazwischen Der Wagner sah einen Graben und versteckte sich in ihm denn es graute ihm furchterlich ob des ganzen Larmens Schon rauschte der Zug des wilden Heeres uber ihn hinweg als sich plotzlich vernehmen liess Verdammt Gerade jetzt muss uns das Rad brechen und der Weg ist noch so weit Auf einmal rief eine Stimme aus der Menge Seht Dort unten im Graben hockt ein Wagner der soll uns das Rad wieder richten Gleich darauf zerrte man ihn aus dem Graben und er musste das Rad wieder in Ordnung bringen Als Dank steckte man ihm einige Hobelspane und Holzstucke in die Taschen Die Wilde Jagd raste weiter und der Larm und das Rufen entfernte sich stetig Der Wagner war froh alles gut uberstanden zu haben und machte sich auf den restlichen Heimweg er lachte uber seinen Lohn leerte die Taschen und warf die Hobelspane und die Holzreste weg Zu Hause angekommen raumte er die verbliebenen Reste aus den Taschen denn er wollte die Holzer in den Ofen werfen Da bemerke er dass die Taschen schwer waren Hobelspane und Holzer waren aus reinem Gold Er lief sofort zuruck und suchte nach dem weggeworfenen Lohn aber es war vergebens denn er fand nichts mehr 17 18 Uber diesen sagenumwobenen Eulenhof wurden viele Schauermarchen erzahlt und in den zwolf Rauhnachten sollen es die Geister mit ihrem Unwesen dort besonders schlimm getrieben haben Hier zu wohnen erforderte schon einen gewissen Heldenmut denn als noch der Glaube an diese Geister im Volke existierte erzahlte man sich in den Rockenstuben oder beim Harles viele Schauergeschichten uber diesen Ort Das wilde Heer am EulenhofWenn mer do naus nach Gueting gett und dann nach Gehreberg und left dann noch a Stuckla zu dann liegt so uberzwerch a Baurehouf links drinne no mit Baame rummenum des is a ganz besondrer Houf do drin getts namli um So in die langa Winternacht wenns Licht is runter brennt Wenn s drunt in Bratna zwolfe schlacht und hat der Tog sei End Dann gett do drob im Eilehouf a mords Spektakel o dascht manscht es kummt der jungste Tog drum traut si naamer no Do kummt von Leiterschhause her vom Kloschterwald dort ro manchmal a von der Hardt sell drib 19 20 21 von Stamba hinte no es wueti Heer mit Sack und Pack mit Wecha Hund und Geil mit Hussa Gschrei mit Hu und Ho und mit am mords Geheil Ganz vorna weg do reit a Mo der hat sein Kopf im Arm Und Eila fliega um ihn rum oft is a ganzer Schwarm Und hinterher die Reiter all des pfeift und heilt und gellt Und neba weg do sauset Hund des fletscht und klafft und bellt So saust es wild Heer durch die Luft dohi zum Eilehouf grodaus do fahrts zum Schlot dann owa nei will unta widder naus Doch walls kan Ausgang nirgeds find fahrts rum im Schlot a Weil af amol reissts a Kachl raus und saust dann fort in Eil Der Eilebauer waass des scho dem is bloss um sei Haus Drum secht er si Mi kriegt dr net i lass die Kachl drauss Und sou hat er die Zeit sei Ruh konn schlofa in seim Haus wenns wild Heer kummt sausts nei zum Schlot und unta widder naus Vor kurzem geh af Bratne i am Eilehouf verbei Woss is denn des So fohr i zamm Des wild Heer werds doch net sei O naa Zwa Baure stehna dort und loda Stana auf die Scheire hewas scho eingle icht und bald kummt dro es Haus Dann hat der Eilehof sei Ruh vergessa werd die Gschicht Drum hob is no derzailt amol mit meinem klaan Gedicht Aus Heimatkunde des Bayerischen Grenzboten Amts und Anzeigeblatt fur das Bezirksamt Feuchtwangen sowie fur die Stadte u Amtsgerichts Bezirke Feuchtwangen und Herrieden Verlag Sommer amp Schorr Feuchtwangen Ausgabe 12 1929Eine annahernd gleiche Sage existiert von der Gelsmuhle mit der Teufelsmauer Literatur BearbeitenJohann Kaspar Bundschuh Maylen oder Eulenhof In Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Band 3 I Ne Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1801 DNB 790364301 OCLC 833753092 Sp 465 Digitalisat Weblink BearbeitenEulenhof in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 19 August 2021 Fussnoten Bearbeiten Eulenhof im Bayernatlas Bayerische Uraufnahme http www geschichte feuchtwangen de Archiv Kirchenbuch Breitenau TAUF 06 htm Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 s a Eulenhof Grundherrschaft auf der Website geschichte feuchtwangen de Dort wird als Grundherr noch die preussische Herrschaft Goldbach aufgefuhrt Johann Bernhard Fischer Maylen oder Eulenhof In Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nurnberg unterhalb des Geburgs oder des Furstentums Brandenburg Anspach Zweyter Theil Enthaltend den okonomischen statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberamtern Benedict Friedrich Haueisen Ansbach 1790 OCLC 159872968 S 189 Digitalisat J K Bundschuh Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Bd 3 Sp 465 Es sind nur bewohnte Hauser angegeben Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet 1840 als Hauser und 1885 bis 1925 als Wohngebaude Alphabetisches Verzeichniss aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften mit Angabe a der Steuer Distrikte b Gerichts Bezirke c Rentamter in welchen sie liegen dann mehrerer anderer statistischen Notizen Ansbach 1818 OCLC 1071656043 S 24 Digitalisat Eduard Vetter Hrsg Statistisches Hand und Adressbuch von Mittelfranken im Konigreich Bayern Selbstverlag Ansbach 1846 OCLC 635011891 S 107 Digitalisat Joseph Heyberger Chr Schmitt v Wachter Topographisch statistisches Handbuch des Konigreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon In K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Bavaria Landes und Volkskunde des Konigreichs Bayern Band 5 Literarisch artistische Anstalt der J G Cotta schen Buchhandlung Munchen 1867 OCLC 457951812 Sp 1020 urn nbn de bvb 12 bsb10374496 4 Digitalisat Kgl Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Kreisen Verwaltungsdistrikten Gerichts Sprengeln und Gemeinden unter Beifugung der Pfarrei Schul und Postzugehorigkeit mit einem alphabetischen General Ortsregister enthaltend die Bevolkerung nach dem Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1875 Adolf Ackermann Munchen 1877 OCLC 183234026 2 Abschnitt Einwohnerzahlen vom 1 Dezember 1871 Viehzahlen von 1873 Sp 1184 urn nbn de bvb 12 bsb00052489 4 Digitalisat K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Regierungsbezirken Verwaltungsdistrikten sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifugung der Eigenschaft und des zustandigen Verwaltungsdistriktes fur jede Ortschaft LIV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1888 OCLC 1367926131 Abschnitt III Sp 1115 Digitalisat K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister LXV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1904 DNB 361988931 OCLC 556534974 Abschnitt II Sp 1182 Digitalisat a b Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Ortschaften Verzeichnis fur den Freistaat Bayern nach der Volkszahlung vom 16 Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1 Januar 1928 Heft 109 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1928 DNB 361988923 OCLC 215857246 Abschnitt II Sp 1220 Digitalisat Feuchtwanger Heimatbogen Das Wilde Heer am Eulenhof aus Am Sagenbrunnlein des Landkreises Feuchtwangen Sommer amp Sohne Feuchtwangen 1950 1 Mittelfrankische Heimatkunde Band 1 Alfred Kriegelstein Sagen Legenden Geschichten aus Mittelfranken Verlagsdruckerei Heinrich Delp GmbH Bad Windsheim 1983 Seite 22 Feuchtwanger Heimatbogen Am Sagenbrunnlein des Landkreises Feuchtwangen Verlag Sommer amp Sohne Feuchtwangen 1950 Seiten 8 9 Mittelfrankische Heimatkunde Band 1 Alfred Kriegelstein Sagen Legenden Geschichten aus Mittelfranken Verlagsdruckerei Heinrich Delp GmbH Bad Windsheim 1983 Seite 22 24 Gleiche Sage aus dem Fichtelgebirge auf http www bayernwetter de http www geschichte feuchtwangen de Archiv 1563Salb ST10 htm http www geschichte feuchtwangen de Archiv 1834Urka VOF htm http www geschichte feuchtwangen de Exkurs2 htm Gemeindeteile der Stadt Feuchtwangen Aichau Aichenzell Ameisenbrucke Archshofen Banzenweiler Bergnerzell Bernau Bieberbach Bohlhof Bonlanden Breitenau Buhl Charhof Charmuhle Dorfgutingen Dornberg Esbach Eschenlach Feuchtwangen Gehrenberg Georgenhof Glashofen Hainmuhle Hammerschmiede Heilbronn Heiligenkreuz Herbstmuhle Herrnschallbach Hinterbreitenthann Hofstetten Jakobsmuhle Jungenhof Kaltenbronn Koppenschallbach Krapfenau Krapfenauer Muhle Krebshof 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wikipedia org w index php title Eulenhof Breitenau amp oldid 236007163