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Ernst Ginsberg 7 Februar 1904 in Berlin 3 Dezember 1964 in Zollikon Schweiz war ein deutscher Schauspieler Horspielsprecher Regisseur und Theaterleiter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Theater 2 1 Als Schauspieler 2 2 Als Regisseur 3 Horspiele 4 Filmografie 5 Auszeichnung 6 Buch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGinsberg war Sohn des Augenarztes 1 Siegmund Ginsberg und dessen Frau Gertrud geborene Bernhard Er kam nach der Mittelschule uber die Kammerspiele in Hamburg 2 und Munchen 2 nach Dusseldorf 2 und 1928 nach Berlin und danach 1932 zu Gustav Hartung ans Landestheater Darmstadt Dort als Jude entlassen emigrierte er 1933 nach einem weiteren Aufenthalt in Berlin 2 mit Tatigkeit am Judischen Theater 2 uber Wien 2 in die Schweiz und wurde am Zurcher Schauspielhaus engagiert das damals vom Dramaturgen Kurt Hirschfeld 2 und dem Direktor Ferdinand Rieser geleitet wurde Er erhielt von dem zunachst widerwilligen Rieser jeweils auf zwei Wochen verlangerte Vertrage bis er sich als Schauspieler mit uberzeugenden Auftritten durchsetzte Ausser von Moliere 2 spielte er beispielsweise folgende Rollen der Jude Siegelmann 2 Die Rassen von Ferdinand Bruckner Mephisto 2 Tasso Franz Moor 2 Don Carlos Tartuffe 2 Hamlet 2 Er war judischer Herkunft liess sich jedoch aus personlicher Uberzeugung 2 1935 1 katholisch taufen Max Frisch erwahnt ihn in einem Essay von 1966 als praktizierenden Katholiken 3 1946 bis 1950 war er mit Kurt Horwitz 2 Regisseur in Basel 1944 Herausgeber von Lyrik des 17 Jahrhunderts 1946 des 18 Jahrhunderts 1951 Herausgeber von Else Lasker Schuler 2 und 1956 von Berthold Viertel Als werktreuer Regisseur zahlte Ginsberg zu den fruhen Forderern Friedrich Durrenmatts 2 Nach seiner Emigration wirkte er bis 1962 als Mitglied des Zurcher Schauspielhauses und arbeitete von 1952 bis 1961 gleichzeitig als Schauspieler und Regisseur am Residenztheater Munchen Von 1955 bis 1960 war er Leiter der Literaturproduktion der Deutschen Grammophon als der er 1957 zur Verwirklichung seiner Vision einer akustischen Handbibliothek der Weltliteratur das Plattenlabel Literarisches Archiv ins Leben rief Dort wurden und werden bis heute inzwischen auf CDs literarische Schallplatten vornehmlich Sprechplatten herausgegeben Sprecher der ersten Stunde des literarischen Archivs waren u a beruhmte Autoren wie Thomas Mann oder Gottfried Benn Auch Ginsberg selbst sprach fur die Reihe Er war auch sehr haufig als Horspielsprecher 2 im Einsatz So konnte man ihn beispielsweise auch in zwei Paul Temple Horspielen erleben so 1957 in dem vom WDR produzierten Mehrteiler Paul Temple und der Fall Gilbert Regie Eduard Hermann mit Rene Deltgen Annemarie Cordes und Kurt Lieck sowie zwei Jahre spater in der BR Produktion Paul Temple und der Conrad Fall Regie Willy Purucker mit Karl John und Rosemarie Fendel Ernst Ginsberg war mit Ruth Charlotte Greiner 4 und mit Miriam Spoerri 1 verheiratet Todesursache war eine amyotrophe Lateralsklerose ALS Als er sich schon nicht mehr bewegen und nicht mehr sprechen konnte diktierte er seiner Pflegerin noch mit Hilfe des Morsealphabets mit den Augenlidern Gedichte Er starb in der Zurcher Klinik Neumunster und fand auf dem Friedhof Fluntern 4 seine letzte Ruhestatte Theater BearbeitenAls Schauspieler Bearbeiten 1928 Gunther Weisenborn U Boot S4 Taucher Regie Leo Reuss Theater Volksbuhne am Bulowplatz Berlin 1929 Odon von Horvath Die Bergbahn Regie Viktor Schwanneke Theater Volksbuhne am Bulowplatz Berlin 1929 Ehm Welk Kreuzabnahme Regie Paul Bildt Theater Volksbuhne am Bulowplatz Berlin 1929 Alfred Wolfenstein Die Nacht vor dem Beil Spion Regie Traugott Muller Theater am Nollendorfplatz Berlin 1929 Eleonore Kalkowska Josef Regie Alfred Trostler Theater Volksbuhne am Bulowplatz Berlin 1929 Frank Wedekind Fruhlings Erwachen Regie Karlheinz Martin Theater Volksbuhne am Bulowplatz Berlin 1930 C K Munro Das Gerucht Diplomat Regie Karlheinz Martin Theater Volksbuhne am Bulowplatz Berlin 1930 Walentin Katajew Die Defraudanten Regie Karlheinz Martin Theater Volksbuhne am Bulowplatz Berlin 1930 V Kirchon A Ouspensky Rost Fedor Fedorow Regie Gunther Stark Theater Volksbuhne am Bulowplatz 1953 Friedrich Schiller Die Rauber Regie Fritz Kortner Residenztheater Munchen 1953 Moliere Der Geizige Regie Kurt Horwitz Residenztheater Munchen 1954 William Shakespeare Was ihr wollt Bleichenwang Regie Schauspielhaus Zurich 1955 Moliere Tartuffe Regie Kurt Horwitz Residenztheater Munchen 1955 William Shakespeare Julius Caesar Regie Fritz Kortner Residenztheater Munchen 1955 Nikolai Gogol Die Heiratskomodie Regie Bruno Hubner Residenztheater Munchen 1957 Gotthold Ephraim Lessing Emilia Galotti Regie Ernst Lothar Salzburger Festspiele 1959 Otto Zoff nach Carlo Gozzi Konig Hirsch Regie Axel von Ambesser Residenztheater Munchen 1959 Molere Der Misanthrop Regie Kurt Horwitz Cuvillies Theater Munchen 1959 William Shakespeare Das Wintermarchen Regie Gunther Luders Cuvillies Theater Munchen 1961 Gerhart Hauptmann Michael Kramer Regie Kurt Horwitz Residenztheater Munchen Als Regisseur Bearbeiten 1952 George Bernard Shaw Die heilige Johanna Residenztheater Munchen 1953 Jakob Michael Reinhold Lenz Die Soldaten Residenztheater Munchen 1954 Johann Wolfgang von Goethe Die naturliche Tochter Schauspielhaus Zurich 1956 Moliere Die Schule der Frauen Residenztheater Munchen 1959 Lope de Vega Die kluge Narrin Residenztheater Munchen 1961 August Strindberg Rausch Residenztheater Munchen Horspiele Bearbeiten1953 Carl Zuckmayer Ulla Winblad oder Musik und Leben des Carl Michael Bellmann Gustav III Konig von Schweden Regie Walter Ohm Horspiel BR RB SWF 1954 Leonhard Frank Die Ursache Staatsanwalt Regie Walter Ohm Horspiel BR Filmografie Bearbeiten1954 Hoheit lassen bitten 1955 Ich weiss wofur ich lebeAuszeichnung BearbeitenHans Reinhart Ring 1963 2 Buch BearbeitenErnst Ginsberg Abschied Erinnerungen Theateraufsatze Gedichte Verlag die Arche Zurich 1965 Literatur BearbeitenAnna Beck Ernst Ginsberg In Andreas Kotte Hrsg Theaterlexikon der Schweiz Band 1 Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0715 9 S 715 f Elisabeth Brock Sulzer Ernst Ginsberg Friedrich Velber bei Hannover 1963 DNB 450631621 Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Hrsg vom Leo Baeck Institute Jerusalem Saur Munchen 1988 ISBN 3 598 10477 4 Hannes Heer Sven Fritz Heike Brummer Jutta Zwilling Verstummte Stimmen die Vertreibung der Juden und politisch Untragbaren aus den hessischen Theatern 1933 bis 1945 Metropol Berlin 2011 ISBN 978 3 86331 013 4 S 238 240 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Ginsberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ernst Ginsberg in der Internet Movie Database englisch Andrea Weibel Ernst Ginsberg In Historisches Lexikon der Schweiz 1 September 2005 Ilse Pohl liest uber Ernst Ginsberg Lesung im Deutschen LiteraturfernsehenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Andrea Weibel Ernst Ginsberg In Historisches Lexikon der Schweiz 1 September 2005 abgerufen am 26 Dezember 2019 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Daniel Foppa Beruhmte und vergessene Tote auf Zurichs Friedhofen 1 Auflage Limmat Verlag Zurich 2000 ISBN 3 85791 324 X S 44 f 175 Max Frisch Forderungen des Tages Portrats Skizzen Reden Essay Erinnerungen an Brecht Hrsg Walter Schmitz Nr 957 Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1983 ISBN 3 518 37457 5 S 66 93 hier 86 a b Robert Savary Ernst Ginsberg In Find a Grave 1 Mai 2016 abgerufen am 26 Dezember 2019 Normdaten Person GND 118695045 lobid OGND AKS LCCN nr97041641 VIAF 69140008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ginsberg ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler Regisseur und TheaterleiterGEBURTSDATUM 7 Februar 1904GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 3 Dezember 1964STERBEORT Zollikon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Ginsberg amp oldid 239228649