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Ernesto Graf Montecuccoli 1582 17 Juni 1633 in Colmar war ein Obrist Feldzeugmeister General der Kaiserlichen Armee und Capitan der Garde des romisch deutschen Kaisers im Dreissigjahrigen Krieg mit einer zu Lebzeiten grossen Bedeutung Ernst zuweilen auch Ernestus Graf von Montecuccoli war Spross eines hochangesehenen seit 1369 geadelten 1450 in den Grafen 1530 in den Reichsgrafenstand mit dem grossen Palatinate und 1623 in den niederosterreichischen Herrenstand erhobenen Adelsgeschlechts Er war seit 1630 Obristfeldwachtmeister und seit 1632 Obristfeldzeugmeister Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarischer Aufstieg in osterreichischen Diensten und Beginn des Dreissigjahrigen Krieges 1 3 Einsatz in den Niederlanden 1 4 In der Mark Brandenburg und Gefangennahme bei Breitenfeld 1 5 Kampfe im Elsass und Tod 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Ernesto Montecuccoli war obwohl dieser ihn wegen des grossen Altersunterschieds als Onkel bezeichnete ein entfernter Vetter des beruhmten osterreichischen Feldmarschalls Raimund Montecuccoli Sein Vater war Alfonso Montecuccoli der 1607 als Admiral des Grossherzogs von Toskana eine kleine Flotte gegen die Turken gefuhrt hatte Sein Bruder war Girolamo Montecuccoli Geheimkammerer des Grossherzogs und Kommandant uber dessen deutsche Leibgarde und spater Minister Leopolds V von Tirol in Innsbruck Militarischer Aufstieg in osterreichischen Diensten und Beginn des Dreissigjahrigen Krieges Bearbeiten Ernesto kam aus Italien nach Deutschland und stand seit seinem 20 Lebensjahr im Dienste des damaligen Erzherzogs und spateren Kaisers Ferdinands II Er wurde zugig nacheinander Obrister Lieutenant Obrister General Wachtmeister und Generalfeldzeugmeister und leistete Ferdinand vielfaltige Dienste u a als Hauptmann uber dessen Leibgarde Er kampfte in Ungarn Siebenburgen gegen die Franzosen und wieder in Ungarn wo er 1612 in Gefangenschaft geriet Nachdem seine Familie das Losegeld aufgebracht hatte wurde er Oberst eines kaiserlichen Kurassierregiments 1618 war er einer der drei Obristen die im Auftrag des Erzherzogs Ferdinand dessen Gegenspieler Kardinal Khlesl in der Wiener Hofburg gefangen nahmen die beiden anderen waren Heinrich von Dampierre und Ramboldo di Collalto Im Jahre 1620 nahm Montecucculi an der Schlacht am Weissen Berge bei Prag teil und wurde in den folgenden Jahren einer der wichtigsten Truppenkommandeure Wallensteins den er wahrend des Feldzugs in Schlesien gegen Bernhard von Sachsen Weimar 1626 zeitweise auch als Oberkommandierender vertrat Im Sommer 1626 zerschlug Montecuccoli in Schlesien ein 12 000 Mann starkes feindliches Heer und eroberte 35 Standarten die Wallenstein als Trophaen nach Wien schickte Einsatz in den Niederlanden Bearbeiten Als Kaiser Ferdinand 1629 den verbundeten Spaniern ein 17 000 Mann starkes Hilfskontingent in die Niederlande schickte um den Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien durch Ablenkungsmanover Diversionen von der Belagerung der Stadt s Hertogenbosch wegzulocken der Hauptstadt der Provinz Noord Brabant und eine Schlusselstellung fur ganz Flandern ubertrug er den Oberbefehl Montecuccoli Dieser besiegte auch die Hollander in drei Feldschlachten eroberte Amersfoort und verursachte dadurch nicht geringen Schrecken Nachdem aber Wesel in die Hande Friedrich Heinrichs gefallen war mussten sich die Spanier wieder aus den Niederlanden zuruckziehen Wahrend Montecuccoli sich in Brussel befand um mit der Infantin Isabella der spanischen Statthalterin ein Winterquartier auszumachen wurde sein Heer in der Belau von den Truppen des hollandischen Feldmarschalls Graf Ernst Casimir zu Nassau Statthalter von Friesland angegriffen und musste infolge des daraufhin getroffenen Vergleichs aus der Belau abziehen In der Mark Brandenburg und Gefangennahme bei Breitenfeld Bearbeiten Im Jahr 1631 diente Montecuccoli unter zwei Feldmarschallen in der Mark Brandenburg Er befand sich als Kommandant der kaiserlichen Besatzung in Frankfurt an der Oder als dort am 3 April d J die Burger seine Soldaten aus ihren Hausern heraus beschossen und den Schweden unter Gustav Adolf die Tore offneten Montecuccoli und der Feldmarschall Rudolf von Tiefenbach konnten mit knapper Not entkommen Sein Regiment wurde am Abend des 17 Mai in Burgstall wo es lagerte von den Schweden unter Wulff Heinrich von Baudissin uberfallen und ebenso wie die Dragoner Holks in Angern und das Regiment Bernstein in Beiendorf ruiniret d h getotet gefangen oder versprengt Raimondo Montecuccoli der seit kurzem eine Kompanie im Kurassierregiment seines Vetters fuhrte entging der Katastrophe wie er spater schrieb indem er sich mit der Standarte in ein Waldchen fluchtete Die Reste des Regiments nahmen an dem Treffen bei Breitenfeld teil in dem Raimondo verwundet wurde und in Gefangenschaft geriet Er konnte sich spater mit Unterstutzung des Herzogs von Modena Alfonso d Este freikaufen Kampfe im Elsass und Tod Bearbeiten 1632 stellte Montecuccoli in Passau ein neues Regiment auf und zog damit ins Elsass wo er sein Quartier bei Strassburg nahm Von hier aus unternahm er mehrere Zuge nach Baden und Wurttemberg eroberte Bretten und Durlach und brannte Knittlingen ab Als Herzog Julius Friedrich von Wurttemberg Weiltingen gegen ihn zu Felde zog und er am 16 August 1632 bei Wiesloch von den Schweden geschlagen wurde musste er sich in den Schutz des Feldmarschalls Hannibal von Schauenburg begeben ging bei Philippsburg uber den Rhein und begab sich schliesslich nach Breisach Als sich der Rheingraf Otto Ludwig 1633 vor der Festung Breisach deren Verteidigung Montecuccoli leitete zum Kampf stellte kam es zu einem Treffen bei dem Montecuccoli vom Pferd geworfen und in den rechten Schenkel getroffen und am Kopf verwundet gefangen nach Colmar gebracht wurde Zwar hielt man diese Wunden nicht fur todlich doch verursachte sein hieruber gefasster Unmut und die dazu stossende fallende Sucht 1 dass er am 17 Juni 1633 seinen Geist aufgeben musste 1 2 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Montecuculi Ernst Graf In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 19 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1868 S 45 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten a b Zedlers Grosses Universal Lexicon Halle 1732 1754 In einem Brief von Friedrich Richard Mockhel an Gustav Horn vom 12 August 1633 aus Strassburg nach einer Abschrift im Kriegsarchiv Wien wird Mittwoch der 24 Julijul 3 August 1633greg als Todestag genannt Hermann Hallwich Wallenstein s Ende Ungedruckte Briefe und Acten Bd I Duncker amp Humblot 1879 S 503 Anm 1 Google Books Normdaten Person GND 13743037X lobid OGND AKS VIAF 434145858082823021919 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Montecuccoli ErnestoALTERNATIVNAMEN Montecuculi Ernst GrafKURZBESCHREIBUNG kaiserlicher General im Dreissigjahrigen KriegGEBURTSDATUM 1582STERBEDATUM 17 Juni 1633STERBEORT Colmar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernesto Montecuccoli amp oldid 237448057