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Die Erdbohne Macrotyloma geocarpum 1 auch Kandelabohne genannt 2 ist eine Pflanzenart aus der Gattung Macrotyloma in der Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae Diese Nutzpflanze ist nahe verwandt mit einer Reihe anderer Bohnen genannter Feldfruchte insbesondere der indischen Pferdebohne Macrotyloma uniflorum Die Erdbohne hat ihren Ursprung wahrscheinlich in den Savannen Westafrikas und wird immer seltener gewohnlich fur den Eigenbedarf angebaut ErdbohneSystematikOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Tribus PhaseoleaeGattung MacrotylomaArt ErdbohneWissenschaftlicher NameMacrotyloma geocarpum Harms Marechal amp Baudet Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Okologie 2 Nutzung 3 Verbreitung Herkunft und Gefahrdung 4 Systematik 5 Siehe auch 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung und Okologie BearbeitenMacrotyloma geocarpum wachst als einjahrige krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 25 bis 30 Zentimetern Wenige Tage nach der Aussaat erfolgt epigaisch die Keimung Es wird eine kraftige Pfahlwurzel gebildet Die behaarten Stangel konnen selbstandig aufrecht wachsen oder als sogenannte Runnertypen sich niederliegend weit ausbreiten Niederliegende Stangel bilden an den Knoten Nodien viele Wurzeln an denen auch Wurzelknollchen vorhanden sind 2 Schnell fallen die Keimblatter Kotyledonen ab und es werden ein oder zwei Paar lanzettliche Primarblatter gebildet Die wechselstandigen angeordneten Laubblatter sind Blattstiel und spreite gegliedert Die bis 25 Zentimeter langen Blattstiele stehen aufrecht Die Blatter sind dreizahlig Die haarig gestielten und kahlen Blattchen mit dreizahliger Nervatur sind eiformig bis verkehrt eiformig und bis 8 Zentimeter lang 2 Es sind kleinere Nebenblattchen Stipeln an den einzelnen Fiederblattchen vorhanden Schon vier bis sechs Wochen nach der Aussaat werden in den Blattachseln die ersten kleinen Blutenstande gebildet 2 Der mehr oder weniger behaarte Blutenstandsschaft endet in einer Verdickung In einem Blutenstand stehen nur zwei kurz gestielte Bluten zusammen Die zwittrigen fast sitzenden Schmetterlingsbluten sind zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf haarigen Kelchblatter sind zu einem kurzen Kelch verwachsen der in funf ungleichen spitzen eilanzettlichen Zipfeln endet 3 Die funf Kronblatter sind hellgelb oder elfenbeinfarben bis lilafarben gefleckt 2 Der auf der Innenseite im oberen Bereich behaarte Griffel des kurz gestielten Fruchtknotens endet spitz und die kleine Narbe befindet sich seitlich unter seinem spitzen Ende Es sind 10 Staubblatter vorhanden wovon nur eins frei ist 3 Es erfolgt Selbstbefruchtung und etwa zwei Tage danach verlangern sich die Blutenstiele geotrop nach unten bis der Fruchtknoten den Boden erreicht und 1 bis 2 Zentimeter ins Erdreich eindringt 2 Oberirdisch liegende Hulsenfruchte bleiben lange grun Unterirsche Hulsenfruchte sind von bleicher Farbe und bleiben bis zur Reife pergamentartig dunn Die Fruchte reifen im Boden es handelt sich also um eine geokarpe bodenfruchtige Leguminose wie die Erdnuss Arachis hypogaea oder die Bambara Erdnuss Vigna subterranea und stehen wie diese an einem Karpophor daher auch die Trivialnamen wie Erdbohne und das Artepitheton geocarpum Die unterirdischen dunnschaligen bleichen und leicht genetzten nicht offnenden Hulsenfruchte bestehen aus zwei bis drei Gliedern oder Segmenten und sind 1 5 bis 3 0 Zentimeter lang In jedem Segment ist ein Samen enthalten also befinden sich in jeder Hulsenfrucht zwei bis drei Samen Die glatten Samen sind bei einer Lange von 8 bis 12 Millimeter einer Breite von 4 bis 7 Millimeter und einer Dicke 2 bis 3 Millimeter bohnenartig bis eiformig und leicht abgeflacht Die Samenschale ist einfarbig weiss bis braun oder schwarz oder gesprenkelt Der eingesenkte punktformige Nabel Hilum ist weiss und von einem dreieckigen dunkelfarbigen Fleck Auge umrandet Das Tausendkorngewicht betragt zwischen 50 und 150 Gramm Etwa sechs bis neun Wochen nach der Befruchtung erfolgt die Samenreife 2 Die Chromosomenzahl betragt 2n 20 3 Nutzung BearbeitenDie Erdbohne ist eine tropische Pflanze mit hohem Temperatur und Wasserbedarf Die Erdbohne gilt als wohlschmeckend und wird oft in unreifer Form geerntet Der Eiweissgehalt der Samen 20 ist relativ hoch bei einem nur geringen Fettgehalt kleiner als 2 Die Samen werden grun oder im reifen Zustand gegessen Wegen ihres angenehmen Geschmackes wird die Erdbohne in manchen Gebieten gegenuber der Erdnuss oder Bambara Erdnuss bevorzugt Die reifen Samen werden haufig in einem Holzmorser aus den Hulsenfruchten geschalt und durch Windsichtern Worfeln das Korn gereinigt Unbeschadigte Korner konnen mit Holzasche vermischt uber 2 Jahre gelagert werden ohne ihre Keimfahigkeit zu verlieren Gekochte grune oder reife Samen werden als Brei gegessen Aus den Samen wird Mehl gemahlen das der Zubereitung von Geback und anderen Gerichten dient Die Samen der Erdbohne werden mit Salz gerostet Die Erdbohne besitzt einen guten Nahrwert mit hohen Rohproteingehalt Wenn ihre Mutter gestorben ist erhalten die Kinder der Sisaala in Ghana wahrend der Trauerzeit die Erdbohne als einzige Nahrung 2 Die Erdbohne wird in der Volksmedizin verwendet Ein Sud aus den Samen wird gegen Durchfall eingesetzt Als Brechmittel bei Vergiftungen dienen zerstossene Samen mit Wasser oder lokalem Bier gemischt 2 Alle Pflanzenteile konnen als Viehfutter verwendet beispielsweise auf dem Feld abgeweidet werden 2 Verbreitung Herkunft und Gefahrdung BearbeitenDas Ursprungsgebiet der Erdbohne liegt in den wechselfeuchten bis halbtrockenen Savannengebieten Westafrikas Der Anbau findet von Senegal bis ins nordliche Nigeria statt mit einem Schwerpunkt im nordlichen Ghana Von einem Anbau in Madagaskar wird berichtet Es ist jedoch allgemein festzustellen dass der Anbau zuruckgeht und hauptsachlich zur Eigenversorgung betrieben wird 2 Samen der in Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik vorkommenden Wildform wurden 2010 gesammelt und vom Millennium Seed Bank Project mit der Methode der Ex Situ Konservation eingelagert Der Standort der gesammelten Exemplare liegt in trockener Baumsavanne mit Combretum Boswellia sowie Gardenia Arten Das derzeitige Areal ist grosser als 20 000 km2 In der Roten Liste der gefahrdeten Arten der IUCN gilt Macrotyloma geocarpum als Least Concern nicht gefahrdet da die Bestande stabil sind 4 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung erfolgte 1908 durch Hermann August Theodor Harms unter dem Namen Basionym Kerstingiella geocarpa in Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft Band 26 A S 230 Tafel 3 5 Die Neukombination zu Macrotyloma geocarpum Harms Marechal amp Baudet wurde 1977 durch Robert Joseph Jean Marie Marechal und Jean C Baudet in Bulletin du Jardin Botanique National de Belgique Band 47 1 2 S 50 veroffentlicht 6 1 Marechal amp Baudet veroffentlichten 1977 zwei Varietaten Macrotyloma geocarpum Harms Marechal amp Baudet var geocarpum Macrotyloma geocarpum var tisserantii Pellegr Marechal amp Baudet Syn Kerstingiella tisserantii Pellegr in Kamerun und der Zentralafrikanische Republik kleinere Blatter mit kurzem Stiel kleinere Samen Moglicherweise auch eine eigene Art 3 Siehe auch BearbeitenListe der GemuseQuellen BearbeitenWalter H Schuster Joachim Alkamper Richard Marquard Adolf Stahlin Leguminosen zur Kornnutzung Kornleguminosen der Welt Justus Liebig Universitat Giessen 1998 Joachim Alkamper Erdbohne Macrotyloma geocarpum Harms Marechal et Baudet Abschnitte Beschreibung Nutzung Inhaltsstoffe und Verbreitung Einzelnachweise Bearbeiten a b Macrotyloma geocarpum im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 28 Januar 2014 a b c d e f g h i j k Walter H Schuster Joachim Alkamper Richard Marquard Adolf Stahlin Leguminosen zur Kornnutzung Kornleguminosen der Welt Justus Liebig Universitat Giessen 1998 Joachim Alkamper Erdbohne Macrotyloma geocarpum Harms Marechal et Baudet a b c d Datenblatt bei PROTA4u Macrotyloma geocarpum in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 Eingestellt von C Hilton Taylor 2012 Abgerufen am 28 Februar 2014 Harms 1908 eingescannt bei biodiversitylibrary org Macrotyloma geocarpum bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 28 Januar 2014 Weblinks BearbeitenFAO Potential Edible Nuts 4 Macrotyloma geocarpum bei Useful Tropical Plants abgerufen am 19 Juni 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erdbohne amp oldid 229177143