www.wikidata.de-de.nina.az
Emilie von Reichenbach Lessonitz geb Ortlepp auch Ortlopp 13 Mai 1791 in Berlin 12 Februar 1843 in Frankfurt am Main war die Matresse und spatere zweite Ehefrau des Kurfursten Wilhelm II von Hessen Kassel L Grunbaum Emilie Ortlepp Grafin von Reichenbach Lessonitz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEmilie war die zweite Tochter des Berliner Goldschmieds Johann Christian Ortlopp und dessen Frau Agnes Louise Sophie geborene Weissenberg und seit 1812 Geliebte des Kurprinzen und spateren Kurfursten Wilhelm II von Hessen der sie bei einem Aufenthalt in Berlin kennengelernt hatte Er brachte sie 1813 nach Kassel was zur faktischen Beendigung seiner Ehe mit der Kurprinzessin Auguste fuhrte der aber aus politischen Grunden die Scheidung verweigert wurde 1815 kam es bei dem kurprinzlichen Paar zur Trennung von Tisch und Bett Emilie wurde bei Hofe zugelassen und wohnte im Palais Gohr dem spateren Palais Reichenbach in der Oberen Konigsstrasse Sie wurde von Wilhelm II nach seinem Regentschaftsantritt 1821 zur Grafin Reichenbach nach der Burg Reichenbach bei Hessisch Lichtenau erhoben und erhielt 1824 den osterreichischen Titel einer Grafin von Lessonitz nachdem der Kurfurst fur sie und ihre Kinder die mahrischen Guter Lessonitz Bisenz und Unter Moschtienitz vom Grafen Trauttmansdorff erworben hatte Zugleich erhielten sie und ihre Kinder die osterreichische Staatsburgerschaft Die Verbindung loste einen Skandal aus und es kam sogar zu Morddrohungen gegenuber dem Kurfursten Drohbriefaffare Die Grafin war denkbar unbeliebt auch soll sie einen schlechten Einfluss auf die Politik des Kurfursten gehabt haben Es ist allerdings auch moglich dass ihr ein Teil seiner politischen Fehler zugeschrieben wurde Der Hass der Bevolkerung druckte sich auch in Spott aus So hiess es Oh Cholera verschone mich nimm doch den Fursten Metternich doch willst du was von deinem Schlag so etwas extra Feines so nimm die Grafin Reichenbach und den Finanzrat Deines 1 Die Verbindung war einer der Grunde warum der Kurfurst nach den Unruhen vom September 1830 wahrend deren er sich in Karlsbad aufhielt zunachst nicht in seine Hauptstadt Kassel zuruckkehrte Ein Treffen in Arolsen Anfang Januar fuhrte zu erneuten Unruhen in Kassel Der Kurfurst ubersiedelte Mitte Marz 1831 zunachst nach Schloss Wilhelmsbad bei Hanau spater nach Frankfurt am Main wo er schliesslich ein Palais in der Neuen Mainzer Strasse und etwas spater ein Gartenhaus im Bereich des heutigen Gallus Viertels erwarb nbsp Mausoleum Reichenbach Lessonitz auf dem Frankfurter Hauptfriedhof von Friedrich HessemerNachdem die Kurfurstin Auguste am 19 Februar 1841 gestorben war heiratete Wilhelm am 8 Juli 1841 in morganatischer Ehe auf Schloss Bisenz in Mahren seine langjahrige Geliebte Trauzeuge war u a der osterreichische Staatskanzler Furst Metternich Emilie starb am 12 Februar 1843 in Frankfurt am Main an einer Leberentzundung und wurde auf dem Hauptfriedhof beigesetzt Der Kurfurst beauftragte den Architekten Friedrich Hessemer ein Mausoleum im byzantinischen Stil zu bauen Das Kruzifix im Innern schuf der Bildhauer Johann Nepomuk Zwerger Die Marmorsarkophage fertigte 1863 der Bildhauer Eduard Schmidt von der Launitz im Auftrag der Kinder der Grafin an Kurfurst Friedrich Wilhelm versuchte gegen die Aufstellung des Bildwerks seines Vaters der in der Marienkirche in Hanau bestattet ist mit allen diplomatischen Mitteln vorzugehen erreichte aber bei der Freien Stadt Frankfurt in der Sache nichts 2 In der Gruft mit dem Schlussstein aus dem Jahr 1847 stehen heute sechs Sarge Der Kurfurst heiratete nach dem Tod der Grafin ein drittes Mal Karoline von Berlepsch 1820 1877 Er starb am 20 November 1847 und wurde in der Furstengruft der Hanauer Marienkirche beigesetzt Nachkommen BearbeitenEmilie und Kurfurst Wilhelm II hatten acht Kinder Louise 26 Februar 1813 in Berlin 3 Oktober 1883 in Baden Baden 15 Mai 1845 Geheimrat Reichsgraf Carl August von Bose 7 November 1814 in Garmisch 25 Dezember 1887 in Baden Baden Louise von Bose war eine bedeutende Mazenin Julius Wilhelm 4 Oktober 1815 in Kassel 15 Januar 1822 ebenda Amalie Wilhelmine Emilie 31 Dezember 1816 in Kassel 28 Juli 1858 in Dresden 1836 Graf Wilhelm von Luckner geschieden 1839 1840 Karl von Watzdorff 9 Marz 1807 in Dresden 5 Dezember 1846 ebenda 1847 erneut Graf Wilhelm von Luckner 29 Januar 1805 19 Februar 1865 3 Karl 24 August 1818 in Kassel 26 September 1881 in Prag 20 Dezember 1861 Clementine Richter 28 August 1842 in Prag 13 Juli 1902 in Ischl Emilie 8 Juni 1820 in Kassel 30 Januar 1891 in Budapest 10 Marz 1839 Graf Felix Zichy Ferraris von Zich und Vasonkeo 20 November 1810 8 September 1885 in Szilvas Ungarn Friederike 16 Dezember 1821 in Kassel 23 Februar 1898 in Weilburg 3 November 1841 Freiherr Wilhelm von Dungern 20 Juni 1809 in Weilburg 3 Juli 1874 in Wildbad Wilhelm 29 Juni 1824 in Kassel 19 Januar 1866 in Neuchatel 19 Marz 1857 Amelie Goler von Ravensburg 27 April 1838 in Karlsruhe 14 Marz 1912 in Frankfurt am Main Helene 8 August 1825 auf Schloss Wilhelmshohe 14 Mai 1898 in Munchen 4 Januar 1844 Freiherr Oswald von Fabrice 8 Januar 1820 in Bonn 3 Juni 1898 in Munchen Literatur BearbeitenWalter Fraeb Uber Kurfurst Wilhelm II und die Grafin Reichenbach in Hanau In Magazin fur Hanauische Geschichte 8 1929 S 49 63 Gustav Funke Emilie Ortlepp Grafin von Reichenbach Lessonitz Die Frankfurter Exiljahre von Kurfurst Wilhelm II von Hessen Kassel In Frankfurt lebendige Stadt Vierteljahreshefte fur Kultur Wirtschaft und Verkehr 6 1961 Heft 4 Michel Huberty L Allemagne dynastique Les 15 familles qui ont fait l empire Bd 1 Hesse Reuss Saxe Le Perreux sur Marne 1976 ISBN 2 901138 01 2 Georg Koch Die Grafin von Reichenbach In Reichenbacher Blatter 4 1987 H 5 S 62 81 Karl Murk Eine feile Dirne aus dem Norden ist bei uns zur Grafin schnell geworden Kurfurstliches Matressenwesen und burgerlicher Protest im hessischen Vormarz In Alexander Jehn Andreas Hedwig und Rouven Pons Hg Hessische Skandale Medien Gesellschaften und Normkonflikte Waldemar Kramer Wiesbaden 2021 ISBN 978 3 7374 0493 8 S 121 138 Hellmut Seier Hrsg Akten und Briefe aus den Anfangen der kurhessischen Verfassungszeit 1830 1837 bearb von Ewald Grothe Hellmut Seier Marburg 1992 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 48 4 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 8 ISBN 3 7708 0993 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Sarkophag auf dem Frankfurter HauptfriedhofGrabkapelle MausoleumEinzelnachweise Bearbeiten Margret Lemberg Grafin Louise Bose und das Schicksal ihrer Stiftungen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 46 4 Marburg 1998 ISBN 3 7829 1154 7 S 11 Margret Lemberg Die Grablegen des hessischen Furstenhauses Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 71 Marburg 2010 S 186 Werner Fritzsche Unterhaltsames und Amusantes aus der Familiengeschichte der Grafen von Luckner Dresden 2007 Normdaten Person GND 1218099585 lobid OGND AKS VIAF 674160122835740630000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reichenbach Lessonitz Emilie vonALTERNATIVNAMEN Ortlepp Emilie Geburtsname Ortlopp Emilie Geburtsname KURZBESCHREIBUNG Geliebte und spatere Ehefrau des Kurfursten Wilhelm II von Hessen KasselGEBURTSDATUM 13 Mai 1791GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 12 Februar 1843STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emilie von Reichenbach Lessonitz amp oldid 232541659