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Eiberg war eine bis 1919 eigenstandige Gemeinde deren Gebiet sich heute nach der kommunalen Neuordnung von 1926 und spateren Eingemeindungen uber Randgebiete von Bochum und Essen erstreckt EibergKoordinaten 51 27 N 7 7 O 51 4425 7 11583 Koordinaten 51 26 33 N 7 6 57 OFlache 3 66 km 1 Einwohner 2000 2 Bevolkerungsdichte 546 Einwohner km Eingemeindung 1919Eingemeindet nach KonigssteeleGemeinde Eiberg auf einer topographischen Karte von 1894Gemeinde Eiberg auf einer topographischen Karte von 1894 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Namenserklarung und erste Erwahnung 1 2 Gebietszugehorigkeiten 1 3 Hofe 1 4 Industrialisierung 1 5 Zweiter Weltkrieg 2 Eiberg heute 3 Wappen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNamenserklarung und erste Erwahnung Bearbeiten Die Bedeutung des Wortes Eiberg geht auf eine altsachsische Bezeichnung zuruck Die Ey bedeutet so viel wie Aue also Flussniederung Auch bei den Schreibweisen Oyberge Oiborch bedeutet Oy oder Oi Aue Der Eiberg ist der Berg der sich nordlich der Ruhrauen vom heutigen Dahlhausen aus erstreckt Hier mundet auch der Eybach fruher die Eybecke in die Ruhr Der Siedlungskern der Bauerschaft Eiberg mit drei Hofen wurde erstmals im Jahr 1150 in einem Heberegister der Abtei Werden erwahnt Die Hofe Otmarius und Liutbertushof befanden sich am heutigen Hof Hinderfeld an der Varenholzstrasse heute zu Wattenscheid Der Hof Verderke ist der Hof Friedrich heute Reitanlage Spelberghof ebenfalls an der Varenholzstrasse In Verbindung mit einem Zehntabgabestreit den der Kolner Erzbischof Rainald von Dassel schlichtete wurde mit Datum vom 19 Februar 1166 die Bauerschaft Eiberg erneut genannt 3 Gebietszugehorigkeiten Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte der ehemaligen Gemeinde Eiberg bis 1919 und heutige ZugehorigkeitenIn den Jahren 1225 1226 nach der Ermordung von Erzbischof Engelbert von Koln und der Hinrichtung Friedrich von Isenbergs wurde Eiberg mit den anderen sogenannten markischen Gemeinden Freisenbruch Horst und Steeler Berg gewaltsam vom Stift Essen abgetrennt 1243 wurde Eiberg dem Grafen Adolf I von der Mark zugeordnet und kam damit zur westfalischen Grafschaft Mark Aus einer Urkunde uber Grenzprobleme zwischen Steele und dem Stift Rellinghausen aus dem Jahr 1378 geht hervor dass sich das Rellinghauser Stiftsgebiet an der Ruhr aufwarts bis nach Eiberg erstreckt 4 Die Grafschaft Mark ging 1815 in die Provinz Westfalen uber wobei Eiberg zum Niederamt Wattenscheid zahlte zu dem unter anderem auch die Bauerschaften Hessler Schalke Gelsenkirchen Munscheid Eppendorf Freisenbruch und Konigssteele gehorten Durch die preussische Gemeindeneuordnung von 1844 wurde Eiberg zur selbstandigen Landgemeinde im Kreis Bochum spater Hattingen 1885 schied Eiberg aus dem Niederamt Wattenscheid aus Freisenbruch und Eiberg gehorten wie auch Horst nun zum Amt Konigssteele 1919 zwangen wirtschaftliche Grunde nach dem Ersten Weltkrieg zum Zusammenschluss der Gemeinden Eiberg Horst Freisenbruch und Konigssteele zur Grossgemeinde Konigssteele 5 Der grosste Teil des ursprunglichen Gemeindegebietes Eiberg kam per Gesetz uber die Neuregelung der kommunalen Grenzen im rheinisch westfalischen Industriebezirke am 1 April 1926 durch die Vereinigung des westfalischen Konigssteele mit der rheinischen Stadt Steele zum Rheinland 5 und wurde 1929 in die Stadt Essen eingegliedert Das sudostliche Gebiet Eibergs kam zu Linden Dahlhausen und Wattenscheid und blieb weiterhin westfalisch 5 Heute gehort es zu Bochum und ist dem Stadtbezirk 2 Wattenscheid untergegliedert Nach dem Ratsbeschluss vom 30 Juni 1967 ist Eiberg auf dem Essener Gebiet kein eigener Stadtteil mehr Er wurde auf die heutigen Stadtteile Freisenbruch und Horst aufgeteilt Die westfalischen Teile Eibergs gehoren heute zu Sevinghausen Stalleicken Teil von Hontrop Hontrop und Dahlhausen auf Bochumer Stadtgebiet Hofe Bearbeiten Aus Steuerlisten der Grafschaft Mark aus dem Jahr 1486 geht hervor dass die Bauerschaft zu dieser Zeit zwolf Hofe zahlte und von Schulten verwaltet worden war Der ehemalige Hof Schulte Bockholt wird Mitte des 13 Jahrhunderts im Lehnbuch von Dietrich I von Volmerstein erstmals genannt Einige Hofteile waren an die Abtei Werden und 1275 an die Essener Stiftsdame Elisa von Rennenberg verpfandet Der Hof der aufgrund seiner Grosse der hochstbesteuerte in Eiberg war ist durchgehend bis in die 1970er Jahre in mannlicher Erbfolge nachgewiesen 1909 wurde dort eine Essig und Sauerkrautfabrik eroffnet Nachdem der letzte Erbe Arnulf Schulte Bockholt nach Kanada gegangen war wurde der Hof an den Reit und Fahrverein Steele Horst verpachtet Nachdem er 1979 eine Reithalle und Turnierplatze erhalten hatte fanden ein Jahr spater erste Reitturniere statt 6 Drei Hofe hatten noch mindestens bis in die zweite Halfte des 18 Jahrhunderts Bestand Der letzte Hof der Hof Althoff an der heutigen Strasse Weg am Berge ist um 1970 niedergelegt worden Im Laufe des 17 und 18 Jahrhunderts kamen noch Kotten der Landarbeiter hinzu Diese befanden sich unter anderem am Eiberg und Uhlendahlweg am Wiesmannsbrink sowie an der Sudholzstrasse auf Bochumer Seite 7 Industrialisierung Bearbeiten nbsp Zeche Eiberg Gedenkstatte 2011 Da an der Ruhr die Kohlefloze sehr dicht an die Erdoberflache traten hat der Steinkohlenbergbau und damit die Industrialisierung auch Eiberg erreicht In Folge wurde 1853 die Zeche Eiberg zunachst unter dem Namen Zeche Jacob errichtet Daraufhin entstanden zu den vorhandenen Hofen weitere Ansiedlungen 1903 hatte die Zeche Eiberg die grosste Belegschaftszahl mit 1180 Personen Bereits 1854 eroffnete die Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank in Hontrop mit der durch Eiberg verlaufenden Mariannenbahn eine Pferdebahn fur deren Kohlentransport nach Steele Sie wurde in den 1860er Jahren wieder stillgelegt 1914 wurde sie trotz Petitionen nach Berlin und mehreren Debatten uber die Zeche Eiberg im Preussischen Abgeordnetenhaus stillgelegt Von 1925 bis 1968 wurde sie als Schacht Eiberg von der Zeche Heinrich Essen Uberruhr weitergefuhrt Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurden die nicht mehr benotigten alten Zechengebaude vorrangig von Kriegsgefangenen aus Osteuropa und den Niederlanden abgerissen 1953 fanden beim Aufwaltigen eines Schachtes durch ein Ungluck acht Bergleute den Tod Ein Denkmal an der Strasse Hobestatt erinnert daran Auf dem ehemaligen Zechengelande befindet sich heute eine Wohnsiedlung Die Steinfabrik Dr C Otto im nahe gelegenen Dahlhausen trug wesentlich zur Industrialisierung bei Dort wurde ab 1870 der Eiberger Kohlesandstein zu feuerfesten fur Hochofen geeigneten Steinen verarbeitet Der am 1 April 1902 eingeweihte Bismarckturm Dahlhausen ohne Aussichtsfunktion war aus Kohlesandstein errichtet und hatte eine Hohe von 14 35 Metern Gekront wurde er von einer gusseisernen Feuerschale die mit Benzol befeuert wurde Der Bau des Turms geht auf eine private Initiative des Geschaftsfuhrers der Dahlhauser Firma C Otto amp Co Gustav Hilgenstock zuruck der die Saule durch seine Firma nach dem Entwurf der Duisburger Firma Gebruder Kiefer bauen liess Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Ehemaliger Bismarckturm vor 1910Im Zweiten Weltkrieg erlitten auch Teile Eibergs ausserhalb der hart getroffenen Zentren Essen und Bochum ebenfalls Kriegszerstorungen Schwere Luftangriffe wurden am 2 Juni und 24 Juli 1941 auf Eiberg geflogen Nach Sprengung der Ruhrbrucken am 8 April 1945 durch die Wehrmacht eroberten amerikanische Truppen in anschliessenden Kampfen den Eiberger Hof Hinderfeld und hielten ihn knapp vier Wochen besetzt Es gab ein Lager fur polnische und ukrainische Kriegsgefangene Einst Wahrzeichen Eibergs auf dem Berg uber der Ruhr wurde der Bismarckturm 1941 im Zuge des Baus einer Flakstellung zur Verteidigung gegen Feindflieger in Teilen abgebrochen Der verbliebene Teil wurde 1945 beseitigt 8 An der Strassengabelung Dahlhauser Imandtstrasse wo sich heute die Behindertenwerkstatten des Franz Sales Hauses befinden stand angrenzend die 1870 gegrundete Horst Eiberger Volksschule die noch nach dem Krieg als Notunterkunft diente Hier befand sich auch das Saalbaurestaurant Romberg mit einem Kaisersaal fur grosse Veranstaltungen Eiberg heute Bearbeiten nbsp Ehemalige 1958 errichtete Kirche Hl Dreifaltigkeit in Eiberg seit 2011 Wohnstatte fur behinderte Menschen des Franz Sales HausesDas heute landlich gepragte Gebiet Eibergs liegt zwischen dem mittelalterlichen Verlauf der alten Handelsstrasse Hellweg im Norden heute Bochumer Landstrasse und dem Eybach am Fusse der Ruhrhohen des rechten Ruhrufers im Suden Auf dem gesamten Gebiet herrscht heute lockere Wohnbebauung und Landwirtschaft vor An der Bahnstrecke Dortmund Duisburg besteht der Haltepunkt Essen Eiberg In den Jahren 1957 58 wurde die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit am Schultenweg erbaut und am 23 Februar 1959 selbststandige Pfarrei Sie wurde nach Schliessung 2008 und Umbau 2009 2010 zum Wohnheim fur zwanzig geistig benachteiligte Menschen als Aussenstelle des Franz Sales Hauses Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von EibergBlasonierung Unter einem in drei Reihen zu je sieben bzw acht Feldern je Wappenhalfte rot und silbern weiss geschachten Schildhaupt und zwar oben links mit einem roten Feld beginnend gespalten farbenwechselnd in Blau und Silber Weiss uber einem Dreiberg zwei aufrechte Eicheln Das Wappen wurde von Kurt Schweder entworfen und hatte nie offiziellen Charakter Ende der 1980er Jahre schuf dieser Heraldiker fur alle Essener Stadtteile Wappen Sie sind inzwischen von der Essener Bevolkerung gut angenommen worden Es handelt sich um ein sogenanntes redendes Wappen die Eicheln stehen fur Ei und der Dreiberg fur berg In Erinnerung an die lange Zugehorigkeit zur Grafschaft Mark wurde im Schildhaupt der markische Schachbalken zu Schweders Version hinzugefugt 9 In den Schreibweisen Oyberge und Oiberge im 12 Jahrhundert und Oieberch im 13 Jahrhundert vorkommend steht Oy oder Oi fur Aue oder nasse Wiesen Der Dreiberg symbolisiert den dreiteiligen Eibergschen Berg an der Ruhraue die Eichel steht fur das ehemals waldreiche Gebiet in dem die Landbewohner die Eicheln fur ihre Schweinemast zu schatzen wussten Dieses Wappen gilt heute sowohl fur den Essener als auch fur den Bochumer Teil Eibergs Weblinks BearbeitenHeimatgeschichtskreis EibergEinzelnachweise Bearbeiten Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band 10 Provinz Westfalen Verlag des Koniglichen Statistischen Bureaus Berlin 1887 S 90 Volltext in der Google Buchsuche abgerufen am 22 November 2022 Achim Hodde Eiberg zerstuckelter Stadtteil In Westdeutsche Allgemeine Zeitung 31 Oktober 2012 eiberg heimatgeschichtskreis de PDF 648 kB abgerufen am 22 November 2022 Christian Schlich 850 Jahre Eiberg Geschichte einer Gemeinde zwischen Hellweg und Ruhr Rheinland und Westfalen Eigenverlag Eiberg 2000 Heimatgeschichtskreis Eiberg Heft 3 Steeler Archiv e V abgerufen am 9 Juli 2013 a b c Stephanie Reekers Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 1967 Aschendorff Munster Westfalen 1977 ISBN 3 402 05875 8 S 229 254 Hof Schulte Bockholt Von der Landwirtschaft zum Reitertreff In Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 16 Juli 2018 abgerufen am 6 Juli 2018 Derwesten de vom 16 Februar 2016 Eiberg feiert sein 850 jahriges Bestehen mit Burgerfest abgerufen am 6 Juli 2018 Die Feuersaule der Firma Otto Der Bismarckturm in Bochum Dahlhausen In Infoportal Bismarckturme Jorg Bielefeld abgerufen am 21 April 2023 Vgl dazu Johann Rainer Busch Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile Essen 2009 S 91 Normdaten Geografikum GND 7658649 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eiberg Bochum Essen amp oldid 237867105