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Die Reichsfreiherren von Edelsheim sind ein ursprunglich hanauisches spater hessisches Adelsgeschlecht Sie fuhren sich zuruck auf den kurmainzischen Geheimrat Regierungs und Kammerprasidenten der Grafschaft Hanau Munzenberg Johann Georg Seifert von Edelsheim der am 12 Dezember 1673 in den Adelsstand 1706 schliesslich in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurde Im 18 Jahrhundert gelangte das Geschlecht auch in Baden in leitende Positionen im 19 Jahrhundert auch in Ungarn Die in Ungarn ansassige Linie erhielt 1906 den Grafenstand Wappen derer von Edelsheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Familie 3 Haus Edelsheim Gyulai 4 Familienarchiv 5 Wappen 6 Historischer Besitz 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenJohann Georg Seiffert stieg am Hanauer Hof des Grafen Friedrich Casimir auf Als Sekretar begleitete er den Grafen z B auf dessen Reise zum Regensburger Reichstag 1664 1 Spater war er Geheimsekretar des Grafen Seifferts Aufstieg wurde durch die Ereignisse 1669 im sogenannten Hanauer tollen Jahr beschleunigt 2 Er stand auf der Seite der Fraktion der graflichen Familie die aus diesem Machtkampf als Siegerin hervorging 1673 wurde er wohl auf Initiative der vormundschaftlichen Regierung fur den Grafen Friedrich Casimir in den Adelsstand erhoben und nannte sich nun Johann Georg Seiffert von Edelsheim b 3 Familie BearbeitenVerheiratet war er mit Elisabeth von Speckhan 18 September 1637 8 April 1701 Tochter des Statius von Speckhan 1599 1679 4 Unter deren Nachkommen befinden sich eine Reihe von Politikern Diplomaten und Militars Johann Georg Seiffert Freiherr von Edelsheim 1639 1723 kurmainzischer Geheimer Rat und hanau munzenbergischer Landesprasident Vater des Friedrich Christian Friederike Freifrau von Edelsheim Gyulai 1841 1918 deutsch osterreichische Schauspielerin Friedrich Christian Seifert Freiherr von Edelsheim 1669 1722 hanauischer Staatsmann und Geheimer Rat Vater des Philipp Reinhard v E Georg Ludwig Freiherr von Edelsheim 1740 1814 badischer Staatsminister und Minister des Auswartigen Vater des Oberstkammerherren Wilhelm v E Leopold Freiherr von Edelsheim Gyulai 1826 1893 osterreich ungarischer General der Kavallerie Vater des Leopold Graf v E Leopold Graf von Edelsheim Gyulai von Marosnemeth und Nadaska Dr jur erbliches Mitglied des ungarischen Oberhauses erhielt 1906 in Wien den ungarischen Grafenstand Ludwig Freiherr von Edelsheim 1823 1872 badischer Minister Maximilian Freiherr von Edelsheim 1897 1994 deutscher Offizier Philipp Reinhard Freiherr von Edelsheim 1695 1771 hanau munzenbergischer Kammerprasident Vater von Wilhelm und Georg Ludwig v E Wilhelm Freiherr von Edelsheim 1737 1793 badischer Minister Wilhelm Freiherr von Edelsheim 1774 1840 badischer Wirklicher Geheimer Rat Oberstkammerherr und Oberzeremonienmeister Ritter des preussischen Johanniterordens 5 Vater des Generals Leopold von Edelsheim Gyulai Haus Edelsheim Gyulai BearbeitenDiesen Zweig begrundete der k u k General Leopold Wilhelm Freiherr von Edelsheim 1826 1893 1866 adoptiert von seinem Vetter Feldzeugmeister Ferencz Graf Gyulay de Marosnemeth et Nadaska 1798 1868 Graf Gyulais Eltern waren Maria Anna Julia von Edelsheim 1779 1830 eine Tochter des badischen Staats und Aussenministers Georg Ludwig Freiherr von Edelsheim und Ignaz Graf Gyulay seit 1806 Ban Statthalter von Kroatien Dalmatien und Slawonien 6 7 Leopold Freiherr von Edelsheim erhielt am 4 Januar 1882 den Titel Baron Edelsheim Gyulai 8 Verheiratet war er mit der Schauspielerin Friederike Kronau 1841 1918 9 der spateren Furstin Lobkowitz 10 und war von 1875 bis 1886 Hochstkommandierender in Ungarn 11 Der Ehe entstammte Dr jur Leopold Lipot Jozsef Graf von Edelsheim Gyulai von Marosnemeth und Nadaska 1863 1928 erbliches Mitglied des ungarischen Oberhauses Er hatte 1906 in Wien den ungarischen Grafenstand erhalten und war seit 1886 mit Prinzessin Irma Odescalchi de Szerem 1863 1924 verheiratet Sein Sohn Lipot Ferencz Gyorgy Gyula 1888 der 1981 in Cannes starb hatte drei Tochter aus der ersten Ehe mit Grafin Gabriella Pejacsevich de Verocze 1894 1977 Nach der Scheidung 1920 hatte er Ella Rothkugel von Rollershausen 1899 geheiratet Die jungste Tochter Grafin Ilona von Edelsheim Gyulai 1918 2013 war seit 1940 mit Istvan Horthy verheiratet und die Schwiegertochter von Miklos Horthy des Staatsoberhauptes von Ungarn Ihr Gatte war seit 1941 dessen Stellvertreter 12 Am 21 Mai 2011 bekam Ilona Grafin Edelsheim Gyulai die Ehrenburgerwurde des Budapester Burgviertels verliehen 13 Familienarchiv BearbeitenDas Familien und Herrschaftsarchiv von Edelsheim der auch laut Auskunft des Landesarchivs Baden Wurttemberg aus Wurzburg stammenden Familie befindet sich im Generallandesarchiv Karlsruhe Es umfasst etwa 126 Urkunden zirka 516 Aktenfaszikel und eine Stammtafel und reicht vom Jahr 1348 bis 1969 Den grossten Teil des Bestandes hinterlegte 1910 Franz Freiherr von Edelsheim Munster In den Jahren 1922 1982 folgten weitere Hinterlegungen 14 Wappen BearbeitenDas reichsadelige Wappen von 1673 zeigt nur den Bogenschutzen im Schild und nur einen Helm darauf der wachsende Schutze 15 Das freiherrliche Wappen von 1706 ist gespalten und zeigt rechts in Gold einen ungarischen Bogenschutzen in kurzem schwarzen Rock roter Leibbinde roten Hosen goldenen Stiefeln und pelzverbramter schwarzer Mutze Bogen und Pfeil schussfertig vor sich haltend links in Silber einen gold gekronten und bewehrten schwarzen Adler am Spalt Zwei Helme auf dem rechten mit schwarz goldenen Decken der Bogenschutze wachsend auf dem linken mit schwarz silbernen Decken ein schwarzer Flugel 16 Das grafliche Wappen von 1906 ist geviert und belegt mit gespaltenem Herzschild darin wie 1706 in Feld 1 in Blau ein gekronter goldener Lowe in den Vorderpranken einen mit drei silbernen Straussenfedern zwischen offenem schwarzen Fluge besteckten Helm vor sich haltend Gyulai Felder 2 und 3 in Rot eine einwarts gekehrte flugbereite silberne Taube mit einem Olzweig im Schnabel auf grunem Berg Feld 4 in Blau ein rotgekleideter Rechtsarm einen goldengefassten krummen Sabel schwingend Drei Helme auf dem rechten mit rot goldenen Decken der Lowe mit dem Helm in den Pranken auf dem mittleren mit schwarz goldenen Decken der Bogenschutze wachsend auf dem linken mit blau silbernen Decken ein schwarzer Flugel 16 Historischer Besitz Bearbeiten nbsp Blick in den Hof des 1945 zerstorten Edelsheimschen Palais in Hanau Die Freiherren von Edelsheim besassen zunachst zahlreiche bedeutende hanauische Lehen die nach dem Aussterben der Hanauer Grafen 1736 von deren Rechtsnachfolgern weiter an sie verliehen wurden Erst mit den Umwalzungen in napoleonischer Zeit ist die Familie nicht mehr in Sudhessen ansassig Zum ehemaligen Lehensbesitz zahlte unter anderem Edelsheimsches Palais in Hanau eine Stadtresidenz in Nachbarschaft des Hanauer Stadtschlosses 1945 zerstort Graf Friedrich Casimir von Hanau Lichtenberg belehnte 1674 den hanauischen Regierungs und Kammerprasidenten Johann Georg Seiffert von Edelsheim in Anerkennung seiner Verdienste um die Grafschaft Hanau mit dem ehemaligen Cronbergischen Lehen zu Rumpenheim 17 Der Kern des heutigen Rumpenheimer Schlosses in Offenbach am Main geht auf ein Herrenhaus zuruck das Johann Georg Seiffert von Edelsheim ab 1678 errichtete Das Herrenhaus wurde spater zum Mittelbau des Schlosses Neunzig Jahre spater verkaufte die Familie von Edelsheim ihr Lehen an Prinz Karl von Hessen Kassel Dieser erweiterte das Herrenhaus 1771 zu einem furstlichen Landsitz 18 Mitte des Jahres 1684 erlosch das Geschlecht der Mosbach von Lindenfels Diese Familie hielt in Ueberau Lehen aus zwei verschiedenen Quellen Schon am 23 Juni 1684 erhielt der Erbkuchenmeister in Hessen Ludwig Wilhelm von Hertingshausen die hessischen Lehen des verstorbenen Mosbach von Lindenfels 19 also auch den Grossen Sinoltshof zu Ueberau Die Lehen der Grafschaft Sponheim dagegen erhielt Johann Georg Seyfahrt Seiffert von Edelsheim 20 Leonhardisches Schloss in Gross Karben 1691 1790 der Junkerhof in Nachbarschaft der Burg Dorfelden Hof Eich Hofgut im Ortskern von Wachenbuchen Altes Schloss Budesheim 1760 Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Bd III Band 61 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1975 S 81 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 3 Leipzig 1861 S 29 30 Edmund von der Becke Kluchtzner Stamm Tafeln des Adels des Grossherzogthums Baden ein neu bearbeitetes Adelsbuch Baden Baden 1886 Digitalisat im Munchener Digitalisierungszentrum Dieter Krieger Hessisches Wappenbuch 3 Teil Familienwappen Band 1 Starke Limburg 1999 ISBN 3 7980 0002 6 S 53 f Nikolaus von Preradovich Edelsheim Freiherren v ev In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 309 311 Digitalisat Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser Justus Perthes Gotha 1849 S 99ff 1873 S 132 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Edelsheim Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Koltermann Die Reise des Grafen Friedrich Casimir von Hanau zum Regensburger Reichstag 1664 In Hanauer Geschichtsblatter 20 1965 S 129 146 Ferdinand Hahnzog Das Hanauer tolle Jahr 1669 In Hanauer Geschichtsblatter 20 1965 S 129 146 Die Schreibweise ohne b am Ende setzte sich durch Edelsheim Elisabeth von 1637 1701 Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 2 Leipzig 1836 Digitalisat http daten digitale sammlungen de 0001 bsb00016325 images index html seite 381 Gyulay de Marosnemeth et Nadaska family Gyulay de Marosnemeth et Nadaska family Edelsheim In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 5 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1906 S 370 371 Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 Kleines Konversations Lexikon Edelsheim Gyulai Edelsheim Gyulai family Hungarianambiance am 22 Mai 2011 Countess Ilona Gyulai Edelsheim has become honorary citizen of Budapest castle district Landesarchiv Baden Wurttemberg Generallandesarchiv Karlsruhe 69 von Edelsheim Familien und Herrschaftsarchiv von Edelsheim Digitalisat Dieter Krieger Hessisches Wappenbuch 3 Teil Familienwappen Band 1 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1999 S 53 f a b Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Bd III Band 61 der Gesamtreihe Limburg Lahn 1975 S 81 http www rumpenheim de Geschichte geschichte html Kulturportal Hessen Sudhessen 1 2 Vorlage Toter Link www kulturportal hessen de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Walther Moller Genealogische Beitrage zur Geschichte des Odenwaldes und der Bergstrasse Fortsetzung Archiv fur hessische Geschichte und Altertumskunde Neue Folge XXIV Band 1952 2 3 Heft S 129 138 Die mit der Hirschstange Geiling Krig Mosbach Synolt hier S 137 Generallandesarchiv Karlsruhe Abt 69 Nr 226 Hausbuch v Edelsheim 1682 S 130 Vgl zur Familie v Edelsheim auch den Aufsatz von Dr Gertrud Grosskopf Reichsgut und Grundherrschaft in Rendel In Wetterauer Geschichtsblatter 28 1979 S 25 57 Normdaten Person GND 1081922184 lobid OGND AKS VIAF 138145542679696642334 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edelsheim Adelsgeschlecht amp oldid 232955494