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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Odescalchi Begriffsklarung aufgefuhrt Die Odescalchi sind eine Familie des italienischen Adels die im 16 und 17 Jahrhundert zu betrachtlichem Reichtum und durch Papst Innozenz XI zu politischer Bedeutung gelangte Sie zahlt bis heute zum papstlichen Adel wie auch zum europaischen Hochadel Wappen der Fursten von Odeschalchi Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Namenstrager 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Familie ist ab der Mitte des 14 Jahrhunderts in Como nachweisbar Als dem gehobenen Mittelstand ihrer Zeit zugehorige Familie engagierte sie sich im Handel besonders seit dem 15 Jahrhundert im Textilbereich Ins 16 Jahrhundert fallt die Grundung eines Familienzweigs in Rom ebenfalls in dieser Zeit tauchen die Odelscalchi in milanesischen Hofamtern auf wofur ein Adelsnachweis erforderlich war Der weit verzweigte Familienclan sicherte sich seine wirtschaftliche Basis spater zunehmend durch Bankgeschafte und Grundbesitzerwerb was ihn zu Beginn des 17 Jahrhunderts zu einer der reichsten Familien Italiens werden liess nbsp Papst Innozenz XI Benedetto Odescalchi 1611 1689 von Jacob Ferdinand VoetZur Erhaltung des Reichtums bzw zu dessen Zusammenhalt mussten immer mehr mannliche Familienmitglieder die Laufbahn eines Klerikers einschlagen Aus einer eher weniger betuchten Seitenlinie stammte Benedetto Odescalchi 1611 1689 der ab 1676 als Papst Innozenz XI Bischof von Rom wurde und dessen Pontifikat sich durch eine rigorose Sparpolitik und die Eindammung des zu seiner Zeit ausufernden Nepotismus auszeichnet Innozenz XI gilt heute als der bedeutendste Papst des 17 Jahrhunderts Benedettos Neffe Livio Odescalchi 1652 1713 dem sein Onkel zwar den Kardinalshut verweigerte ihn aber zum Herzog von Ceri sudlich von Bracciano erhob haufte ein immens grosses Vermogen an machte sich auch einen Namen als Antikensammler und sicherte der Familie einen Platz im romischen Hochadel 1697 wurde er als einer von acht Kandidaten fur den polnischen Thron ins Spiel gebracht den schliesslich August der Starke gewann Nach Livios Teilnahme an der Abwehr der Zweiten Wiener Turkenbelagerung wurde er von Kaiser Leopold I zum Reichsfursten sowie zum Herzog von Syrmien und Sava erhoben In diesen damals zum Konigreich Ungarn gehorenden Gebieten wurde er mit Gutern belehnt Livio Odescalchi war allerdings der Letzte der Alteren Linie aus der der Papst stammte eine Jungere in Como erlosch erst 1852 Aus der Verbindung von Livios Schwester Lucrezia mit Alessandro Erba ging die Familie Erba Odescalchi hervor Um seine Linie fortzufuhren adoptierte der Papst Lucrezias Sohn Antonio Maria Erba 1624 1694 und erhob ihn 1684 zum Marchese di Mondonico Antonios Marias alterer Sohn Alessandro Erba Odescalchi 1677 1757 fuhrte die Linie der Marchesi di Mondonico fort die 1919 erlosch wahrend der jungere Baldassarre 1683 1746 im Jahr 1714 zum Principe Odescalchi erhoben wurde und die bis heute bluhende furstliche Linie begrundete Ihr gehoren bis heute der Palazzo Odescalchi in Rom das Castello Odescalchi in Bracciano Privatmuseum mit reichen Sammlungen das Castello Odescalchi in Palo bei Ladispoli seit 1780 und das Castello di Santa Marinella seit 1887 Heutiges Familienoberhaupt ist Principe Don Carlo Odescalchi 11 Principe Odescalchi 11 Duca di Bracciano 11 Duca di Sirmio Principe di Bassano 10 Reichsfurst Grande von Spanien 1954 wohnhaft in Rom und Santa Marinella nbsp Das Castello Orsini Odescalchi uber der Stadt Bracciano nbsp Palazzo Odescalchi in Rom rechts nbsp Schloss Santa MarinellaFurst Innocenzo 1778 1833 war wahrend der napoleonischen Besetzung Italiens nach Ungarn gefluchtet Er teilte spater den Familienbesitz unter seinen Sohnen auf Wahrend der Altere Furst Livio 1805 1885 die Guter im Kirchenstaat erbte wurde der Jungere Prinz August 1808 1848 in Osterreich Ungarn naturalisiert und erhielt die dortigen Besitzungen u a Solcany Skycov sowie Palais in Bratislava und Budapest Der ungarische Zweig erbte 1918 von den Grafen Palffy auch das Wiener Palais Odescalchi verkaufte es aber 1966 1 1945 in Ungarn bzw der Tschechoslowakei enteignet gingen die Nachkommen nach England in die USA und nach Osterreich nbsp Palazzo Odescalchi in Budapest nbsp Palazzo Odescalchi in WienNamenstrager BearbeitenGiorgio Odescalchi 1564 1620 Bischof von Alessandria 1596 1610 und Vigevano 1610 1620 seliggesprochen Benedetto Odescalchi 1611 1689 seit 1676 Papst Innozenz XI Giulio Maria Odescalchi 1666 seit 1656 Bischof von Novara Bruder des spateren Papstes Livio Odescalchi 1652 1713 Papstneffe und Feldherr Benedetto Erba Odescalchi 1679 1740 Kardinal Grossneffe Innozenz XI 1712 36 Erzbischof von Mailand Antonio Maria Erba Odescalchi 1712 1762 Kardinal Carlo Odescalchi 1785 1841 Jesuit Kardinal u a Erzbischof von Ferrara 1823 26 dann Kurienkardinal Pietro Odescalchi 1789 1856 Prasident der Papstlichen Akademie fur Archaologie und der Accademia Nazionale dei Lincei Baldassare Ladislao Odescalchi 1844 1909 6 Furst italienischer Politiker und Abgeordneter Grunder des Badeorts Ladispoli bei Rom nbsp Livio Odescalchi 1652 1713 nbsp Benedetto Erba Odescalchi 1679 1740 Kardinal Erzbischof von Mailand nbsp Caterina Odescalchi 1765 1839 Herzogin von Bracciano Sirmio und Ceri Angelika Kauffmann 1783 Die Odescalchi gehoren neben den Borghese und ihrer Seitenlinie Aldobrandini sowie den Familien Barberini Caetani Chigi Colonna Doria Pamphilj Lante della Rovere Massimo Orsini Pallavicini Riario Sforza Ruspoli und Torlonia zu den bekanntesten Furstenhausern des stadtromischen Hochadels Literatur BearbeitenVolker Reinhardt Odescalchi In Volker Reinhardt Hrsg Die grossen Familien Italiens Kroners Taschenausgabe Band 485 Kroner Stuttgart 1992 ISBN 3 520 48501 X S 378 ff Oesterreichische National Enzyklopadie N bis Sedria Band 4 Wien 1838 Odescalchi das Geschlecht S 76 bis 78 S 76ff Osterreichische Nationalbibliothek Digitalisiert am 4 Marz 2016 Jahrliches genealogisches Handbuch 1782 S 453fEinzelnachweise Bearbeiten Palais Odescalchi WienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Odescalchi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stammliste bei Heirs of Europe Stammliste bei genealogy euweb Website des Castello Orsini Odescalchi in Bracciano Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Odescalchi amp oldid 237738762