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Eberhard Baring 6 Dezember 1608 in Lubeck 6 Marz 1659 in Hannover war ein deutscher lutherischer Theologe Padagoge und Universalgelehrter Er war Erzieher der Prinzen Johann Friedrich und Ernst August von Hannover Professor in Marburg und Rektor in Hannover Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Wirken 2 1 Schulzeit und Studium 2 2 Kriegserfahrungen 2 3 Weitere Tatigkeiten 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenBaring stammte aus der Baring Familie er war der drittalteste Sohn des gleichnamigen Pastors 1572 1626 und dessen zweiter Ehefrau Margarita 1586 1646 Tochter des Luneburger Kaufmanns Nikolaus Meier Barings Vater wirkte von 1609 bis 1626 als Pfarrer an der Katharinenkirche in Braunschweig Baring hatte noch acht Geschwister darunter Nikolaus Baring lutherischer Prediger Baring heiratete 1643 in Hannover Elisabeth von Bestenbostel 1615 1680 Tochter des Patriziers und Hauptmanns des Oberstrassenviertels Laurentius von Bestenbostel Das Paar hatte funf Kinder Leben und Wirken BearbeitenSchulzeit und Studium Bearbeiten Baring besuchte ab 1617 die Lateinschule in Luneburg und seit 1618 das Katharineum in Braunschweig Bereits mit 13 Jahren war er Schuler der Prima und zeigte schon zu dieser Zeit eine ungewohnliche Begabung fur die klassischen und fur orientalische Sprachen wie Hebraisch Arabisch und Syrisch Mit 16 Jahren sprach er so gut griechisch dass er zeitweise dem Patriarchen von Alexandrien Metrophones Critopulos als Dolmetscher diente Baring studierte ab 1624 an der Universitat Leipzig nachdem ihn in Dresden der erste Geistliche Doktor Polykarp Leyser aufgrund der Bewilligung des Graflich Saldernschen Stipendiums fur ausserordentlich wurdig gehalten hatte In Leipzig ist er jedoch nicht in den Matrikeln nachzuweisen 1 Infolge des Dreissigjahrigen Krieges wechselte er 1625 an die Universitat Helmstedt Er studierte zunachst Theologie um sich dann der Kirchen und Sakulargeschichte zuzuwenden In Helmstedt wurde er durch den Niedersachsisch Danischen Krieg vertrieben kehrte aber 1629 als Dozent fur Hebraisch zuruck Noch im gleichen Jahr wechselte er an die Universitat Marburg als Dozent fur Griechisch und Logik 2 kehrte aber 1630 nach Helmstedt zuruck Kriegserfahrungen Bearbeiten Baring liess sich 1630 von kaiserlichen Truppen unter Fuhrung des Generals Holck als berittener Jager anwerben Dies war in den unruhigen Zeiten des seit 1618 wutenden Dreissigjahrigen Krieges kein ungewohnliches Mittel zur Finanzierung eines Studiums Er beteiligte sich an dem von Pappenheim geleiteten Vormarsch der kaiserlichen Armee unter dem Oberbefehl Tillys gegen die von Pommern aus vordringende schwedische Armee sowie im Kampf gegen Magdeburg Baring wurde bei Egeln Ende 1630 schwer am Arm verwundet und verliess die Armee Er ging nach Braunschweig zuruck wo er sich Privatstudien widmete und Mitglieder wohlhabender Familien in Sprachen und Mathematik unterrichtete So unterwies er beispielsweise den gelehrten Braunschweiger Stadtsyndikus Johann Camman in arabischer Sprache Im Jahre 1632 begann er in Braunschweig eine Tatigkeit als Sekretar und Hofmeister bei dem schwedischen Gesandten Jacob Steinberg Er war zustandig fur dessen lateinische Korrespondenz und unterrichtete Steinbergs Sohn Am 29 Juni 1633 liess sich Baring erneut als Soldat anwerben Auf Seiten der Schweden trat er in die unter Bernhard von Weimars Befehl stehende pfalzgraflich birkenfeldsche Armee ein wurde General Proviantmeister Leutnant spater Generalquartiermeister und schliesslich Ingenieur der schwedischen Truppen Nach der fur die schwedisch protestantischen Truppen verlustreichen Schlacht bei Nordlingen am 6 und 7 September 1634 in deren Folge die pfalzgraflich birkenfeldsche Armee zersprengt wurde und das Elsass an Frankreich fiel beendete er seine militarische Laufbahn Weitere Tatigkeiten Bearbeiten Baring kehrte nach Marburg fur seine privaten Studien zuruck wo er den Antrag einer Professur der griechischen Sprache und Geschichte aus religiosen Bedenken ausschlug und anschliessend nach Hildesheim ging Dort erhielt er 1636 zeitgleich die Angebote als Konrektor an das Gymnasium nach Lemgo oder als Lehrer der beiden welfischen Prinzen Johann Friedrich 1625 1679 und Ernst August 1629 1698 nach Hannover zu wechseln Er folgte dem letzteren Ruf Herzog Georgs zu Braunschweig Luneburg und unterrichtete die beiden Kinder sechs Jahre lang Beim Tod des Herzogs 1641 hielt er eine Trauerrede Am 6 Dezember 1641 wurde Baring nachdem im gleichen Jahr sein Bruder Nikolaus ebenfalls nach Hannover wechselte Konrektor der Hohen Ratsschule zu Hannover wo er am 14 Juni 1643 als 35 Jahriger zum Rektor berufen wurde 1649 im Alter von nur 41 Jahren legte er aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit seine Amter nieder und lebte bis zu seinem Tod 1659 als Privatgelehrter Werke BearbeitenHandschriftlich hat Baring zahlreiche Arbeiten hinterlassen die sein vielseitiges Interesse in den Bereichen Sprachen Geschichte Geographie und Mathematik dokumentieren Gedruckt wurde nur eine kleine Anzahl seiner Arbeiten Baring schenkte der Universitat Helmstedt zwei wertvolle morgenlandische Bucher deren eines turkische Gebete enthielt Beide Schriften gehorten zu den Schatzen deutscher Sammlungen die 1806 auf Befehl von Napoleon Bonaparte nach Paris gebracht wurden aber 1815 nach der endgultigen Niederlage der franzosischen Armee wieder zuruck nach Wolfenbuttel gebracht wurden Literatur BearbeitenAdolf Baring Die Familie Baring insbesondere die hannoversche Linie mit 22 Abbildungen und einer Wappentafel in Deutsches Rolandbuch fur Geschlechterkunde herausgegeben vom Roland Verein zur Forderung der Stamm Wappen und Siegelkunde E V 1 Band Dresden 1918 S 7ff Johann Anton Strubberg Vorrede In M David Meiers Vormahls beruhmten Theologi und Predigers an der St Georgen und Jacobi Kirchen in Hanover Kurtzgefaste Nachricht von der Christlichen Reformation In Kirchen und Schulen Der Alten Stadt Hanover Wie solche Den 14 Tag Sept 1533 daselbst zu Stande kommen Und mit einer Vorrede Vorstellend einen kleinen Abriss der hiesigen Schul Historie Hannover 1731 S 1 46 hier S 34 39 Daniel Eberhard Baring Eberhard Baring In ders Beytrag zur Hannoverischen Kirchen und Schul Historia so mit einigen Urkunden erlautert und einer Vorrede Von beruhmten Denkmahlen besonders denen welche in und um Hannover sich befinden begleitet worden in zweyten Theilen Hannover 1748 S 65 73 Heinrich Wilhelm Rotermund Baring Eberhard In ders Das Gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen gelehrten Geschaftsmannern und Kunstlern die seit der Reformation in und ausserhalb der samtlichen zum Konigreich Hannover gehorigen Provinzen gelebt haben und noch leben aus den glaubwurdigsten Schriftstellern zusammengetragen 2 Bde Bremen 1823 Bd 1 S 98 100 Eberhard Baring Biographische Skizze In Archiv des historischen Vereins fur Niedersachsen Jahrgang 1848 Hahn Hannover 1850 S 178 183 Carl Ludwig Grotefend Baring Eberhard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 66 Horst Rudiger Jarck Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Braunschweig 2006 S 66f ISBN 3937664467 Klaus Mlynek Artikel Baring 2 Eberhard In Dirk Bottcher Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hugo Thielen Hannoversches Biographisches Lexikon Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2002 ISBN 3 87706 706 9 S 39 Einzelnachweise Bearbeiten Horst Rudiger Jarck Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Braunschweig 2006 S 66 Archiv des historischen Vereins fur Niedersachsen Jahrgang 1848 Hannover 1850 S 178ff Normdaten Person GND 137230842 lobid OGND AKS VIAF 81450759 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baring EberhardKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe Padagoge und PolyhistorGEBURTSDATUM 6 Dezember 1608GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 6 Marz 1659STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Baring Theologe amp oldid 228247570