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Der Dugong Dugong dugon seltener auch Gabelschwanzseekuh oder Seeschwein genannt ist der einzige heute noch lebende Vertreter der Gabelschwanzseekuhe Dugongidae die zusammen mit den Rundschwanzseekuhen oder Manatis die Ordnung der Seekuhe Sirenia bilden Wahrend die Manatiarten gelegentlich das Susswasser aufsuchen halt sich der Dugong fast ausschliesslich im Salzwasser auf Sein heutiges Verbreitungsgebiet umfasst die Kusten des Indischen Ozeans und Teile des Westpazifiks Die Bestande vor Australien haben bedeutenden Umfang die ubrigen sind sehr klein In der Volksrepublik China gilt der Dugong als funktional ausgestorben 1 2 DugongDugong in der Bucht von Marsa Murena im Roten Meer vor AgyptenSystematikohne Rang Paenungulataohne Rang TethytheriaOrdnung Seekuhe Sirenia Familie Gabelschwanzseekuhe Dugongidae Gattung DugongArt DugongWissenschaftlicher Name der GattungDugongLacepede 1799Wissenschaftlicher Name der ArtDugong dugon Statius Muller 1776 Inhaltsverzeichnis 1 Morphologie 2 Vorkommen 3 Lebensweise 3 1 Allgemeines 3 2 Wanderverhalten 3 3 Sozialverhalten 3 4 Ernahrung 3 5 Fortpflanzung 4 Systematik 5 Dugongs und Menschen 5 1 Etymologie 5 2 Der Dugong als Jagdobjekt 5 3 Weitere Bedrohungen 5 4 Bestandsentwicklung 5 5 Dugongs in der Literatur 6 Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMorphologie BearbeitenDer Dugong wird bis zu vier meist drei Meter lang und erreicht ein Gewicht von 230 bis 900 meist 400 Kilogramm womit er den Amazonas Manati ubertrifft jedoch kleiner als die beiden anderen Manatiarten bleibt Weibchen sind etwas grosser Die glatte braune bis dunkelgraue Haut des Dugong weist in Abstanden von zwei bis drei Zentimetern kurze Tasthaare auf Die 35 bis 45 Zentimeter langen Vorderflossen werden von den Jungtieren zur Fortbewegung Antrieb genutzt wahrend adulte Tiere die sogenannten Flipper fast ausschliesslich zum Lenken verwenden und den Antrieb der Schwanzflosse Fluke uberlassen Die Flipper werden ausserdem beim Grasen zum Abstutzen auf dem Grund verwendet nicht zum Prufen der Nahrung wie es Tiere in Gefangenschaft taten Die Schwanzflosse ist anders als bei den Manatis nicht rund sondern an der Hinterkante gerade oder nach innen gewolbt womit der gabelformige Schwanz eine auffallige Unterscheidung des Dugong zu Manatis ist Die Schnauze ist kurz und breit und durch abwarts gebogene bewegliche Unterlippen sowie ein schlitzformiges Maul gekennzeichnet nbsp Schadel eines mannlichen DugongsDer Dugong unterscheidet sich auch durch den Bau seines Schadels von den Manatis Das Praemaxillare bildet ein abgeknicktes auffallendes Rostrum flankiert von sehr robusten Jochbogen die die Ansatzflache fur den Kaumuskel Musculus masseter bilden Das Nasenbein fehlt Das Gebiss des Dugong ist charakteristisch Bei den Mannchen bildet sich ein Schneidezahn I der im neunten bis zehnten Lebensjahr also in der Pubertat durchbricht und einen Stosszahn bildet bei Weibchen jedoch im Zahnfach bleibt Die Zahnformel lautet fur ein ausgewachsenes Weibchen I 0 0 C 0 0 P 0 0 M 2 3 2 3 Die Backenzahne sind zylinderformig dick haben keine Wurzeln und keinen Zahnschmelz Der letzte Backenzahn ist doppelzylinderformig Bei Jungtieren fehlen je Kieferhalfte zwei Molaren die spat durchbrechen und bestandig wachsen Die Jungtiere verfugen uberdies noch uber ein paar Pramolaren welche jedoch mit zunehmendem Alter weiter nach vorne im Kiefer wandern wo sie durch den Verschleiss letztendlich verschwinden Der Dugong hat sieben Halswirbel Manatis haben nur sechs 18 bis 19 Brustwirbel relativ hohe Anzahl vier bis funf Lendenwirbel eher geringe Anzahl hochstens einen Sakralwirbel und 28 bis 29 Schwanzwirbel Das Schulterblatt ist sichelformig es hat ein kurzes Acromion Das Brustbein ist reduziert ebenso der Beckengurtel das Schlusselbein fehlt ganz und auch das Schambein ist nicht vorhanden Das Coracoid ist gut ausgebildet Die Handwurzelknochen zeigen beim Dugong eine Tendenz zur Verschmelzung nbsp Momentane Verbreitung des DugongVorkommen BearbeitenDas derzeitige Verbreitungsgebiet des Dugong umfasst die Kusten von je nach Quelle 40 bis 48 Landern die sich von Ostafrika bis Vanuatu erstrecken Nach Norden und Suden ist ihr Verbreitungsgebiet vom 26 nordlichen und vom 27 sudlichen Breitengrad begrenzt Nur in australischen Kustengewassern gibt es grossere zusammenhangende Bestande v a in der Shark Bay im Rest des Verbreitungsgebietes sind es kleine durch grosse Flachen getrennte bedrohte Populationen In den grossten Teilen des Verbreitungsgebietes sind Dugongs hauptsachlich durch wenige Sichtungen Erzahlungen von Seeleuten oder von gefundenen ertrunkenen Tieren bekannt In historischen Zeiten waren Dugongs grob geschatzt in allen seegrasbewachsenen indopazifischen Gewassern verbreitet Den antiken Agyptern konnen sie vom Roten Meer her bekannt gewesen sein Hin und wieder werden einige wenige Dugongs im Mittelmeer nachgewiesen wobei sich diese Tiere durch den kunstlichen Suez Kanal in das Mittelmeer begeben haben Wie die meisten Seekuhe bewohnt auch der Dugong eher flache Kustengewasser die meist recht trub sind Lebensweise BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Uber die Lebensweise der Dugongs ist noch nicht viel bekannt da sie unter anderem oft in truberen Gewassern leben scheu sind und bei jeder Storung fliehen Da beim Atmen nur Kopfoberseite und Nasenoffnungen aus dem Wasser gehoben werden sind sie auch nicht gut zu sehen Allerdings kann es sein dass bei sehr klarem Wasser ein Dugong aus oft mehr als 100 Metern Entfernung an ungefahrlich erscheinende Taucher oder Schiffe heranschwimmt um diese zu untersuchen Gelegentlich gibt es Tiere die direkten Kontakt mit Tauchern suchen und stundenlang mit ihnen spielen Nachdem die Neugier befriedigt ist schwimmt der Dugong im Zickzack davon wahrscheinlich um das eben untersuchte Objekt mit jeweils einem Auge im Blick behalten zu konnen Die Neugier der Dugongs lasst darauf schliessen dass sie speziell als ausgewachsene Tiere kaum naturliche Feinde haben obwohl davon berichtet wird das selbst grosse Dugongs von Schwertwalen und Haien attackiert wurden Ausser durch ihre Grosse werden Dugongs auch durch eine robuste Haut eine dichte Knochenstruktur und ein starker gerinnungsfahiges Blut geschutzt das Wunden schnell verschliesst Ausserdem wurden bereits Dugongs im seichten Wasser beobachtet die zusammen einen Hai mit ihren Schnauzen wegschoben und somit in Zusammenarbeit einem Feind entrannen ein hoch entwickeltes Sozialverhalten nbsp DugongDugongs konnen sich mit ca 10 km h in Eile etwa doppelt so schnell fortbewegen Die Tiere atmen wahrend des Grasens alle 40 bis 400 Sekunden Mit zunehmender Tiefe steigt auch die Dauer des Atemintervalles Manchmal schauen sie sich wahrend des Atmens um meist aber ragen nur die Nasenlocher aus dem Wasser Oft stossen sie beim Ausatmen einen Laut aus der lautmalerisch mit p haa ausgedruckt werden konnte und recht weit gehort werden kann nbsp Portrat eines DugongsWanderverhalten Bearbeiten Durch mit Transpondern markierte Tiere hat man festgestellt dass Dugongs im Wesentlichen sesshafte Tiere sind deren Streifgebiete nur wenige Dutzend Quadratkilometer Grosse aufweisen Gelegentlich begeben sich Dugongs jedoch auf plotzliche hunderte Kilometer lange Wanderungen deren Grunde noch nicht vollstandig bekannt sind Das Wanderverhalten wurde in Australien erforscht wo 60 Tiere mit Transpondern und Satelliten uberwacht wurden Die Bewegungen richten sich nach den Gezeiten und in Gegenden mit ausgepragtem Tidenhub bewegen sich die Tiere haufig da sie meist in zwei bis sechs Metern Tiefe grasen und minimal ein Meter Tiefe erforderlich ist An Stellen mit geringem Tidenhub bewegen sich Dugongs wenig ebenso dort wo das Seegras ausserhalb der Gezeitenzone wachst Speziell in den nordlichen Teilen ihres Verbreitungsgebietes in Australien wandern Dugongs jahrlich in warmere Wintergewasser ab In der westaustralischen Shark Bay werden die dortigen Dugongs im Winter durch die niedrigen Temperaturen gezwungen ihre Sommerweidegrunde und somit ihre bevorzugte Nahrungsquelle zu verlassen und nach einer Wanderung von 160 Kilometern den westlichen winterwarmen Teil der Bucht zu erreichen wo sie die Blatter der hartstangeligen strauchartigen Seegrasart Amphibolis antarctica fressen In der Moreton Bay machen die Dugongs Rundreisen von 15 bis 40 Kilometern zwischen ihren Weiden und dem offenen Meer Weniger gut erklart sind die Wanderungen einiger Tiere um das Great Barrier Reef und den Golf von Carpentaria Sie legen in wenigen Hin und Ruckweg zusammengezahlt Tagen 100 bis 600 Kilometer zuruck Ein Erklarungsversuch legt den Wanderungen die Uberprufung der Seegraswiesen zugrunde da diese oftmals kurz nach ihrer Entstehung oder nach Sturmen verschwinden Sozialverhalten Bearbeiten Gelegentlich bilden Dugongs grosse Herden von vielen hundert Tieren die meisten Tiere leben jedoch in kleineren maximal zwolf Tiere umfassenden Gruppen welche unter anderem aus einem oder mehreren Weibchen und ihren Kalbern bestehen Zahlreiche Dugongs sind Einzelganger An sehr ertragreichen Stellen mit Seegras sammeln sich oft 60 bis 100 Tiere Sie kommunizieren unter anderem durch Zwitschern Trillern und Pfeifen Durch diese Laute werden Artgenossen vor Gefahren gewarnt oder Kontakt zwischen Kalb und Muttertier gehalten Zu Beginn des 18 Jahrhunderts beobachtete der Erfurter Ostindien Reisende und Autor Ernst Christoph Barchewitz wahrend seines Aufenthalts auf Leti Insel als kommandierender Offizier das Sozialverhalten eines Dugong Paares Das Weibchen wurde gefangen und getotet Das Mannchen habe sich danach auch toten lassen Einsmals sahe ich zwey grosse Dugungs oder See Kuhe die kamen gantz nahe bey den Felsen an meinem Lust Hausgen Ich liess geschwind den Mann ruffen und zeigte ihm die See Kuhe wie sie da herum giengen und das grune Moos so auf dem Riffe wachset frassen einen davon stachen sie das war das Weibgen Als dieser gefangen kam der andere welcher das Manngen war von selbsten suchte das Weibgen gieng nicht von dannen und liess sich auch stechen also brachten sie beyde ans Land Jeder dieser Wunder Fische war uber sechs Ellen lang doch war das Manngen etwas grosser als das Weibgen Sie hatten Kopffe wie ein Ochse zwey grosse einer Spannen lange und eines Daumens dicke Zahne welche aus dem Rachen herfurrageten wie bey den wilden Schweinen Diese Zahne waren so weiss als das schonste Elffenbein Das Weibgen hatte zwey Bruste wie ein Weibes Bild und das Manngen ein Patrimonium als eine Mannes Person Ihr Eingeweyde war wie bey einem Rinde und das Fleisch schmeckte auch dem Rindfleische gleich 3 Ernahrung Bearbeiten Dugongs sind rein herbivor pflanzenfressend und ernahren sich von Seegras Sie fressen hauptsachlich die kohlenhydratreichen Rhizome der Seegraser die aus dem Bodensubstrat hervor gegrundelt werden allerdings ernahren sie sich nicht ausschliesslich von den unterirdischen Teilen der Pflanzen die auch oft im Ganzen verschlungen werden Haufig grasen sie in Tiefen von zwei bis sechs Metern Allerdings wurden die typischen flachen gewundenen Furchen bzw Rinnen die sie beim Grasen hinterlassen auch in 23 Metern Tiefe gefunden Um an die Rhizome oder Wurzeln zu kommen haben Dugongs spezielle Techniken entwickelt Die Rhizome werden ausgegraben Wurzeln erreichen Dugongs in folgendem Bewegungsablauf Mit lateral verlaufenden Muskelkontraktionen der hufeisenformigen Oberlippen wird die oberste Sedimentschicht entfernt dann werden die Wurzeln aus dem Boden gelost durch Schutteln gereinigt und gefressen Die von Dugongs bevorzugten Seegraser sind klein zart und stammen oft aus den Gattungen Halophila und Halodule Sie enthalten zwar nur wenige Ballaststoffe jedoch zahlreiche leicht verdauliche Nahrstoffe Interessant ist dass die Seegraswiesen oftmals stark von Dugongs beeinflusst werden haufig von Dugongs begraste Seegrasflachen weisen mit der Zeit immer mehr faserarme stickstoffreichere Pflanzen auf Wird eine Seegraswiese von Dugongs nicht genutzt nimmt der Anteil faserreicher Arten wieder zu nbsp Dugongmutter mit Kalb Die Mutter Kind Beziehung ist die starkste soziale Bindung bei Seekuhen Fortpflanzung Bearbeiten Das tropische Klima ermoglicht lange Paarungszeiten die sich beim Dugong auf vier bis funf Monate ausdehnen In einem Gebiet trafen sich die Mannchen stets an einem Werbeplatz wahrscheinlich ist dies auch in anderen Gebieten so Die Mannchen stossen Lockrufe aus Ranghohere Mannchen vollfuhren Bewegungen die mit Sit ups an Land vergleichbar sind Damit ist der Dugong das einzige Meeressaugetier das ein klassisches Werbeverhalten aufweist Nach einer Tragzeit von etwa 13 Monaten begeben sich die Weibchen zur Geburt in flache Gewasser Danach bleibt das fast immer einzeln geborene 100 bis 120 Zentimeter lange und 20 bis 35 Kilogramm schwere Kalb ungefahr zwei Jahre mindestens 18 Monate dicht beim Muttertier und sucht bei Gefahr hinter seinem Rucken Deckung Allerdings beginnen junge Seekuhe schon kurz nach der Geburt selbststandig Seegras zu fressen Erstmals gebaren Kuhe in einem Alter von zehn bis 17 Jahren Manchmal werden Weibchen die ein Jungtier saugen noch vor der Entwohnung des Jungtieres trachtig im Durchschnitt liegen zwischen zwei Geburten drei bis sieben Jahre Dugongs werden wahrscheinlich uber 60 Jahre alt Das alteste bekannte Dugongweibchen wurde nach seinem Tode anhand des Wachstums der Stosszahne auf ein Alter von 73 Jahren geschatzt Systematik BearbeitenDer Dugong ist der einzige heute noch lebende Vertreter der somit monotypischen Familie der Gabelschwanzseekuhe Dugongidae In historischen Zeiten existierte mit Stellers Seekuh noch ein weiterer gigantischer Vertreter der Gabelschwanzseekuhe doch diese Art starb im Jahre 1768 durch Bejagung aus Dugongs und Menschen BearbeitenDugongs gehoren vor allem wegen ihrer Bejagung zu den bedrohten Tierarten Neuere Bedrohungen entstehen durch Umweltverschmutzung Zerstorung der Okosysteme und Kollisionen mit Schiffen In menschlicher Obhut werden zurzeit April 2014 in Unterwasserparks und Aquarien in Japan Singapur Indonesien und Australien sechs Dugongs gehalten Etymologie Bearbeiten Der Name stammt aus einer malayo polynesischen Sprache vgl malaiisch duyung In die Zoologie fuhrte ihn 1765 Georges Louis Leclerc de Buffon ein 4 hier noch in der Form dugon Buffon berief sich wiederum auf einen 1751 erschienenen Reisebericht von Ernst Christoph Barchewitz demzufolge das Tier auf der Insel Lethi dugung genannt werde Buffon identifiziert diese Insel mit der philippinischen Insel Leyte 5 allerdings liegt hier wohl eine Verwechslung vor denn Barchewitz war als Offizier der Niederlandischen Ostindienkompanie nicht auf Leyte sondern vielmehr auf der Sudwester Insel Leti bei Timor stationiert Die heute gebrauchliche Form Dugong findet sich erstmals 1788 bei Johann Friedrich Gmelin 6 Der Dugong als Jagdobjekt Bearbeiten Der Dugong wurde von den Ureinwohnern Australiens und anderer Gebiete gejagt jedoch waren spater auch westliche Jager beteiligt In der Torres Strasse wurden jahrlich rund 1000 Dugongs erlegt Heute werden die Dugongs nicht mehr oft gejagt teilweise ist die Jagd auf sie strafbar Meist wurde der Dugong wegen seines als Nahrung genutzten Fleischs gejagt das weichem Kalbfleisch ahneln soll Aus der Haut kann qualitativ hochwertiges Leder hergestellt werden Aus den Tieren wird ausserdem Ol gewonnen insgesamt 24 bis 56 Liter pro adultem Exemplar das als Schmierol etc eingesetzt wird Daneben nutzt man Knochen und Zahne aus denen Schmuck Skulpturen und anderes hergestellt wird Ausserdem kann hieraus qualitativ hochwertige Kohle fur die Zuckerveredelung hergestellt werden Asiatische Kulturen fingen den Dugong um aus ihm Medizin und Aphrodisiaka herzustellen Weitere Bedrohungen Bearbeiten Seegraswiesen sind sehr sensible Okosysteme und zurzeit nicht nur durch Grundschleppnetze bedroht sondern auch durch Abwasser Umweltgifte Schwermetalle und Abfalle Auch Unwetter konnen hunderte Quadratkilometer Seegraswiesen zerstoren die sich allerdings bei unveranderten Umweltbedingungen rasch regenerieren Der Verlust der Nahrungsgrundlage und des Lebensraumes ist eine der Bedrohungen fur den Dugong Ausserdem werden sie durch Chemikalien geschadigt und vergiftet Zwischen 1996 und 2000 wurden insgesamt 53 Dugongs untersucht die tot an der Kuste von Queensland strandeten Bei 59 der Tiere liess sich DDT im Blubber nachweisen Fischernetze speziell Schleppnetze sind vielleicht eine der grossten momentanen Bedrohungen fur Dugongs Die Tiere verfangen sich in den Netzen und ertrinken Mittlerweile wurden auf Gerauschen basierende Warnsysteme fur Dugongs entwickelt welche die Mortalitat nicht unwesentlich sinken lassen In Hainetzen zum Schutz von Badetouristen verfingen sich zwischen 1962 und 1995 837 Dugongs von denen der Grossteil starb Zusammenstosse mit Schiffen gehoren ebenfalls zu den Bedrohungsfaktoren der Dugongs Schiffsschrauben verletzen die Tiere oft todlich Speziell Dugongs in seichteren Gewassern sind hiervon betroffen Bestandsentwicklung Bearbeiten Durch Bejagung und andere Gefahrdungen ist der Dugong mittlerweile vielerorts stark bedroht von den Maskarenen den Lakkadiven und den Malediven sind sie mittlerweile komplett verschwunden Sehr selten geworden sind sie vor Guam Yap den Ryukyu Inseln und den Kusten Ostasiens Allgemein sind die Populationen um Indien Afrika Madagaskar Sudostasien und Neukaledonien stark bedroht 1979 wurde noch die Gesamtzahl auf 30 000 Individuen in Freiheit geschatzt doch Luftuberwachung von 1994 kam zu viel hoheren Ergebnissen Etwa 10 000 Tiere leben in der Shark Bay 12 000 um das Great Barrier Reef 17 000 im Golf von Carpentaria mindestens 14 000 im restlichen Northern Territory von Australien und mindestens 24 000 in der Torres Strasse Insgesamt sind es um Australien wohl etwa 80 000 Tiere Dies ist das einzige Verbreitungsgebiet in dem Dugongs noch haufig sind Die grosste Population ausserhalb Australiens befindet sich im Persischen Golf sie umfasst mehr als 7000 Tiere Dugongs in der Literatur Bearbeiten Der franzosische Autor Jules Verne nahm den Dugong in sein Werk 20 000 Meilen unter dem Meer auf in dem die Protagonisten einem Dugong begegnen dessen Grosse mit sieben Metern Lange deutlich ubertrieben wird Sie entspricht allerdings der in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts durch Bejagung ausgestorbenen grosseren Art dieser Familie Das starke Zuruckgehen des Bestands im Roten Meer durch intensive Jagd wird angesprochen Sein Fleisch ein wirkliches Fleisch ist ausnehmend geschatzt Darum macht man auch so hitzig Jagd auf das vortreffliche Tier dass es wie der Manati sein Stammesgenosse immer seltener wird Auch wird dort das Tier von einem der Protagonisten als Gattung Seekuhe Familie Saugetiere Ordnung Wirbeltiere Klasse Chordatiereklassifiziert womit die starke Unsicherheit der Einordnung und die Differenzen der heutigen zur damaligen Systematik deutlich werden Das Tier wird in der Erzahlung harpuniert worauf es flieht Schliesslich auch nach heutigem Kenntnisstand eher unwahrscheinlich griff der Dugong das Boot an Am Ende wird der Dugong getotet und verzehrt Auch im Roman Die geheimnisvolle Insel wird der Dugong als aggressives Tier dargestellt das einen Hund attackiert und schliesslich einem grosseren Meeresbewohner zum Opfer fallt Quellen BearbeitenDavid MacDonald Hrsg Die grosse Enzyklopadie der Saugetiere Konemann im Tandem Verlag Konigswinter 2004 ISBN 3 8331 1006 6 Ubersetzung der englischen Originalausgabe von 2001 Paul K Anderson Jane M Packard Galen B Rathbun Daryl Domning Robin Best Seekuhe S 278 287 Helene Marsh Auf grunen Seegraswiesen S 288 289 Nahrungsaufnahme der Dugongs F Kurt Der Dugong In Bernhard Grzimek Hrsg Grzimeks Tierleben Saugetiere 3 Bechtermunz Verlag Augsburg 2000 ISBN 3 8289 1603 1 S 529 532 Nachdruck der dtv Originalausgabe von 1979 80 Sandra L Husar Dugong dugon In Mammalian Species 88 The American Society of Mammalogists 1978 PDF 882 kB Martin S Fischer Sirenia Seekuhe In W Westheide R Rieger Spezielle Zoologie Teil 2 Wirbel oder Schadeltiere Spektrum Akademischer Verlag Munchen 2004 ISBN 3 8274 0307 3 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Dugong dugon in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von H Marsh 2006 Abgerufen am 20 Januar 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dugong Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Report der IUCN zum Stand des Dugong PDF Datei 11 69 MB Die Dugongjagd Ausschnitt aus 20 000 Meilen unter dem Meer Wissen vor acht Natur Das Erste Seltsame Tierwesen der Dugong Abgerufen am 10 Marz 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Seekuhe sind in China ausgestorben In dw com 26 August 2022 abgerufen am 27 August 2022 Artensterben Abschied von der Meerjungfrau In sueddeutsche de 27 August 2022 abgerufen am 28 August 2022 Ernst Christoph Barchewitz Neu vermehrte Ost Indianische Reise Beschreibung Sein eilff jahriger Aufenthalt auf Java Banda und den Sudwester Insuln Erfurt 1751 S 381 382 Sir Henry Yule Hobson Jobson A Glossary of Colloquial Anglo Indian Words and Phrases and of Kindred Terms Etymological Historical Geographical and Discursive J Murray London 1903 s v dugong s 1 2 Vorlage Toter Link dsal uchicago edu Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis S 330 Oeuvres completes de Buffon suivies de ses continuateurs Th Lejeune Brussel 1830 Band IV S 367 OED Online s v dugong n Oxford University Press 2008 http www oed com view Entry 58283 redirectedFrom dugong zugriffsbeschrankt eingesehen 21 April 2013 siehe Jo Frid Gmelin d i Johann Fridrich Gmelin Caroli a Linne systema naturae per regna tria naturae secundum classes ordines genera species cum characteribus differentiis synonymis locis Editio decima tertia aucta reformata Georg Emanuel Beer Leipzig 1788 1793 Band 1 Teil 1 Mammalia S 60 Digitalisat auf den Seiten der Biodiversity Heritage Library Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dugong amp oldid 238062356