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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Dufourbefestigungen franzosisch Fortifications Dufour der Schweizer Armee sind hauptsachlich Grenzbefestigungen in den Festungsgebieten Saint Maurice und Sargans sowie der Fortifikation Bellinzona Sie bilden die Anfange des eidgenossischen Festungsbaus und werden nach ihrem Festungsplaner dem spateren General Guillaume Henri Dufour benannt Die Dufourbefestigungen gelten als militarhistorische Denkmaler von nationaler Bedeutung 1 Dufourturm oberhalb Schloss Saint Maurice Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fortifikation Arzillier 3 Schloss Saint Maurice 3 1 Rundgang Dufourbefestigungen 4 Fortini della Fame 5 Festung St Luzisteig 6 Fort Gondo 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Guillaume Henri DufourDufour hatte beim Bau von Befestigungsanlagen in Korfu und Lyon Erfahrungen gesammelt 1819 war er an der Grundung der ersten eidgenossischen Militarschule von Thun 2 beteiligt an der er bis 1831 als Oberinstruktor der Genie lehrte 1832 wurde er Oberstquartiermeister der Militaraufsichtsbehorde bis 1847 und Directeur de la Carte bis 1865 Aufgrund seines 1822 veroffentlichten Werkes De la fortification permanente erhielt er von der Tagsatzung 1830 den Auftrag das erste gesamteidgenossische Festungswesen zu planen Er erstellte ein Basiskonzept fur zwei Festungssysteme um die Schweiz vor fremden Invasionen schutzen zu konnen Einerseits beabsichtigte es die Sperrung der grossen Durchgangsachsen Die Simplonachse Frankreich Italien bei Saint Maurice und Gondo und die Achse Suddeutschland Italien beim Luziensteig und bei Landquart Tardisbrucke Andrerseits zielte es auf die Verhinderung der Besetzung des nationalen Territoriums durch Verstarkung der Westfront bei den Bruckenkopfen Aarberg und Solothurn am Zihlkanal und der Stadt Basel Politische Ereignisse in den Nachbarlandern veranlassten die Tagsatzung Kredite fur die praktische Umsetzung der dringendsten Grenzbefestigungen grosstenteils nach Dufours Planen zu bewilligen Die Julirevolution von 1830 in Frankreich fuhrte zum Bau von vier Schanzen mit 30 Geschutzen bei Aarberg Schanzen von Bargen 3 4 5 1831 zum Ausbau der Engnisse von Saint Maurice und bei Gondo zum Wiederaufbau von St Luzisteig der Verstarkung der Gegend der Zihl sowie von Basel Nach den Erhebungen in Oberitalien von 1848 wurden Saint Maurice und Sankt Luzisteig weiter ausgebaut und die Fortini della Fame sudlich von Bellinzona errichtet 1856 loste der Neuenburgerhandel Befestigungsarbeiten an der Rhein und Bodenseegrenze aus Der italienische Einigungskrieg von 1859 fuhrte zur Verstarkungen in Gondo und Saint Maurice 6 7 Seine uber dreissigjahrigen Erfahrungen als Planer Erbauer und Vervollkommner der wichtigsten Befestigungen der Schweiz hat Dufour folgendermassen zusammengefasst Man wird unsere Neutralitat nicht aufgrund eines zweitrangigen Interesses verletzen wenn unser Entschluss sie zu verteidigen klar ersichtlich ist Und nichts belegt in diesem Zusammenhang unsere Absicht besser als die Errichtung einiger Verteidigungswerke G H Dufour Bericht uber den Umbau der Befestigungsanlagen in Saint Maurice vom 22 Juli 1863 Fortifikation Arzillier Bearbeiten nbsp Batterie Arzillier1831 wurde nach Dufours Konzept mit der Verstarkung der Sperrstelle Saint Maurice an der engsten Stelle der Rhoneschlucht beim Schloss Saint Maurice begonnen um den Durchgang zum Grossen St Bernhard und Simplonpass blockieren zu konnen Die erstmals im 12 Jahrhundert erwahnte Brucke beim Schloss uber die Rhone war flussaufwarts die erste nach dem Genfersee Die Garnison wurde mit 1800 Mann besetzt und besass 50 Geschutze 13 Haubitzen und 37 Kanonen Auf der rechten Rhoneseite Kanton Waadt wurde die Fortifikation Arzillier erstellt Diese bestand aus den Batterien Rhone drei Geschutze Richtung Bex und drei Richtung Strasse von Monthey 1848 verstarkt 1959 zerstort 46 22504 7 00331 Petite Tenaille zwei Geschutze kontrollierten oberhalb der Batterie Rhone die Strasse von Bex 1859 um acht Geschutze erweitert 46 22514 7 00461 Grande Tenaille das Hauptwerk eine Bastion in Form eines unregelmassigen Sechsecks am Hang wurde 1859 mit einem Graben mit Mauer verstarkt Sie hatte einen Angriff vom Plateau von Chietres aufzuhalten und den Bruckenkopf zu decken 46 22451 7 00518 Arzillier zwei Geschutze deckten die Strasse zwischen Saint Maurice und der Brucke 46 22386 7 00518 Capucins diente als Verstarkung der Batterie Arzillier mit der gleichen Zielrichtung 46 22412 7 00444Die Fortifikation Arzillier wurde 1848 und 1859 mit folgenden Batterien und einer Redoute erganzt Gautier 46 22468 7 00441 Front Lavey zwei Batterien mit zwei und drei Geschutzen 46 22425 7 00501 Redoute de la Crete hatte das Plateau von Chietres zu uberwachen 46 22562 7 00945Schloss Saint Maurice Bearbeiten nbsp Batterie Chateau Hauptartikel Schloss Saint Maurice Auf der linken Rhoneseite Kanton Wallis wurde das Schloss Saint Maurice zur Verteidigung der Grossen St Bernhard und Simplonachse in das Befestigungssystem des Engpasses von Dufour integriert Beim Schloss wurde 1831 folgende Batterie erstellt Chateau zwei Batterien mit je drei Geschutzen sicherten die Strassenachse von Monthey 46 22354 7 00278und auf einem Grasband auf halber Hohe der Felswand Les Fingles uber der Abtei Saint Maurice die Batterie Wielandy drei Geschutze hatten die Zone Lavey bis zur Brucke zu decken 46 22075 7 00312und oberhalb des Schlosses folgende Befestigungen Dufourturm 1848 um ein drittes Stockwerk erweitert hatte die beiden Bruckenkopfe zu decken und zu flankieren 46 2233 7 00217 Redoute Verrossaz Infanteriewerk als unregelmassiges Sechseck 46 22102 6 99828Weitere Batterien kamen 1848 dazu Saint Martin drei Geschutze auf dem gleichnamigen Hugel Richtung Monthey 46 22737 6 99837 Clocher drei Geschutze auf dem gleichen Grasband wie die Batterie Wielandy Eine derChateau Batterien musste 1855 dem Eisenbahntunnel weichen der mit einem Sprengobjekt versehen wurde Als 1885 die mit Melinit Sprengstoff gefullten Geschosse erschienen erwiesen sich die 1831 vor St Maurice gebauten Dufour Befestigungen als veraltet und mussten ersetzt werden Ab 1892 wurde vor allem mit den Artilleriewerken Savatan Dailly Aiguille 46 206919 7 0287 sowie Cindey 46 22502 7 00158 und Fort du Scex 46 214012 6 99647 das Festungsgebiet Saint Maurice ausgebaut 8 9 Rundgang Dufourbefestigungen Bearbeiten Die Dufourbefestungen Fortifications Dufour am rechten Rhoneufer Fortifications de l Arziller Gemeinde Bex konnen auf einem rund einstundigen Rundgang vom Schloss Saint Maurice aus besichtigt werden 46 22333 7 00481 10 11 Fortini della Fame Bearbeiten nbsp Fortini della Fame in Sementina Hauptartikel Fortini della Fame Der junge Bundesstaat Schweiz liess 1853 sudlich von Bellinzona von Camorino bis Sementina und Monte Carasso eine von Dufour entworfene Befestigungslinie die Fortini della Fame bauen Funf der fur Dufour typischen Rundturme sind in Camorino noch erhalten Festung St Luzisteig Bearbeiten nbsp Blockhaus N auf dem Flascherberg Hauptartikel Festung St Luzisteig Nachdem Dufour in seinem Bericht von 1831 unter anderen Festungen Luzisteig als vordringliche Aufgabe erklarte wurde noch im gleichen Jahr die alte bastionierte Front aus dem 18 Jahrhundert als Zentrum der Festung durch eine Berner Sappeurkompanie unter dem Churer Geniehauptmann und Ingenieur Richard La Nicca wieder aufgebaut und eine neue Sperrfestung auf der St Luziensteig erstellt Als Ruckendeckung wurde eine Lunette Kehlfrontkaserne mit Front Richtung Maienfeld erstellt Die Festung besass 16 Geschutze In den 1850er Jahren wurden die Blockhauser unter der Leitung von Dufour auf dem Flascherberg erstellt um eine Umgehung der linken Flanke zu verhindern Wahrend des Krimkrieges wurden ein Schutzenturm Guscha oder Hungerturm bei der Guschabatterie samt einer Sperrmauer durch den Guschawald erstellt Aufgrund seiner erhohten Lage erlaubte der Guschaturm die Fernaufklarung Fort Gondo Bearbeiten nbsp Flankiergalerie WestDas Fort Gondo sperrt den einzig moglichen Durchgang passage oblige der Simplonpassstrasse bei der Engnis Casermetta Fort Gondo auf 1067 m u M oberhalb des Bergdorfes Gondo Aufgrund ihrer Lage war das Umgehen der Festung nicht moglich da die Schlucht an dieser Stelle einige 100 Meter fast senkrecht abfallt In der Gondoschlucht wurde 1815 am rechten Ufer des Gebirgsbaches Doveria eine krenelierte Mauer errichtet um die linksseitige Simplonstrasse unter Feuer nehmen zu konnen Ab 1831 wurde Gondo etappenweise weiter ausgebaut und verstarkt Siehe auch BearbeitenSchweizer Dufourmuseum im Artilleriewerk HalseggLiteratur BearbeitenGuillaume Henri Dufour Memorial pour les travaux de guerre J J Paschoud Genf und Paris 1820 Die erste selbstandige Publikation Dufours Ein Lehr und Handbuch uber den Bau von Feldbefestigungen das als Lehrmittel in der Militarschule in Thun diente Es fand internationale Beachtung wurde in mehrere Sprachen ubersetzt und begrundete Dufours Bedeutung als militarischer Padagoge Deutsche Ausgabe Das Handbuch fur die praktischen Arbeiten im Felde zum Gebrauch fur die Offiziere aller Waffen Berlin 1825 Guillaume Henri Dufour De la fortification permanente J J Paschoud Genf und Paris 1822 Guillaume Henri Dufour Cours de tactique Paris 1840 Dufours international erfolgreichste und meistubersetzte Schrift Deutsche Ausgabe Lehrbuch der Taktik fur Offiziere aller Waffen Orell Fussli Zurich 1842 Amerikanische Ausgabe Strategy and tactics D van Nostrand New York 1864 Das Lehrbuch wurde an der Militarakademie von West Point als Lehrmittel verwendet Kurt Werner Die Anfange der schweizerischen Landesbefestigung 1815 1860 Schweizer Studien zur Geschichtswissenschaft Zurich 1946 Hans Rudolf Kurz Die schweizerische Landesbefestigung von 1860 bis 1914 Sicherheit Schweiz Allgemeine schweizerische Militarzeitschrift ASMZ Band 122 Heft 3 1956 doi 10 5169 seals 26467 Jean Jacques Rapin A propos du centenaire de la mort du general Dufour G H Dufour et les fortifications de Saint Maurice Revue Militaire Suisse Band 120 Heft 12 1975 doi 10 5169 seals 343992 Julius Rebold Histoire de la construction des ouvrages fortifies federaux 1831 1860 et 1885 1921 Association Saint Maurice pour la recherche de documents sur la forteresse Saint Maurice 1922 1982 Jean Jacques Rapin L esprit des fortifications Vauban Dufour Les forts de Saint Maurice Presses Polytechniques et Universitaires Romandes PPUR Collection Le savoir suisse Lausanne 2004 ISBN 2 88074 593 4 Julius Rebold Baugeschichte der Eidgenossischen Befestigungswerke 1831 1860 und 1885 1921 Association St Maurice d Etudes militaires Saint Maurice 2017 ISBN 978 3 906812 02 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fortifications Dufour Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hans Stadler Befestigungen In Historisches Lexikon der Schweiz Silvio Keller Maurice Lovisa Militarische Denkmaler im Kanton Wallis Eidgenossisches Departement fur Verteidigung Bevolkerungsschutz und Sport Bern 2002Einzelnachweise Bearbeiten Silvio Keller Maurice Lovisa Militarische Denkmaler in den Kantonen Waadt und Genf Bern 2006 Memento des Originals vom 29 September 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ar admin ch Ecole de Thun In Revue militaire Suisse 1869 Verein Historische Militaranlagen Freiburg Bern Schanzen Bargen Bieler Tagblatt vom 12 Dezember 2007 Oberst Dufour und die Schanzen in Bargen Berner Zeitung vom 4 Juni 2015 Als die Schweiz Napoleon die Stirn bot Festungsmuseum Heldsberg Erste Befestigungsanlagen Hans Rudolf Die Landesbefestigung Schweizer Soldat Monatszeitschrift fur Armee und Kader mit FHD Zeitung Band 56 Heft 6 1981 Festung Oberland Sperre St Maurice VS Verein zur Forderung und Unterstutzung der Schweizer Festung DCA Geschichte der Befestigungen von St Maurice Fort Saint Maurice Situationsplan Dufourfestungen Saint Maurice Tourismus Route Dufour Festungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dufourbefestigungen amp oldid 233287305