www.wikidata.de-de.nina.az
Die Dorfkirche Zehna ist ein machtiger Feldsteinbau wohl Ende des 13 Jahrhunderts erbaut Zehna liegt im Suden des Landkreises Rostock in Mecklenburg Vorpommern und gehort zur Propstei Rostock im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Nordkirche Dorfkirche Zehna 2008Ostgiebel 2023Westturm 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Baubeschreibung 3 1 Ausseres 3 2 Inneres 3 2 1 Altar 3 2 2 Kanzel 3 2 3 Taufstein 3 2 4 Orgel 3 2 5 Glocken 3 2 6 Grabplatte 3 2 7 Epitaph 4 Pastoren 5 Heutige Kirchengemeinde 6 Literatur 7 Quellen 7 1 Gedruckte Quellen 7 2 Ungedruckte Quellen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls am 16 April 1291 1 Furst Nicolaus von Werle dem Gustrower Domstift das Patronat der zum Archidiakonat des Gustrower Dompropstes gehorenden Kirche zu Zehna schenkte gab es schon die zwei Dorfer Gross Zehna und Wendisch Zehna Slavica Cene 2 3 Gross Zehna war ein bevolkertes Bauerndorf und Wendisch Zehna ein grosserer Herrenhof als Rittersitz auf dem die alte Adelsfamilie von Zehna sass Als erster Ritter auf Zehna und Zeuge fur Furst Nicolaus von Werle wurde 1263 4 Machorius Magorius de Cene genannt 5 Sein Sohn Machorius war als Ritter im Gefolge der Fursten von Werle von 1270 bis 1296 auf Zehna ansassig 6 Am 13 Juli 1298 bestatigte in Gustrow auch der Bischof Petrus zu Cammin 7 dem Gustrower Domstift das Patronat der Kirche zu Zehna 8 1357 war Machorius von Brusehaver dessen Vater eine Tochter derer von Cene geheiratet hatte fur sieben Jahre Pfandherr beider Zehna 9 Doch schon 1364 wurde er von den von Passow abgelost Heino de Partzow heiratete die letzte Erbtochter des Ritters Machorius de Cene und loste die Pfandrechte der von Brusehaver an Zehna ab 10 Ab 1373 lagen die Passower Knappen Henneke Christian und Godeke standig in Fehde mit dem Kloster Dobbertin Von 1400 bis 1440 sass Carsten von Passow auf Zehna Vietgest und Bellin Von 1465 bis 1506 hatte sein Sohn Carsten das Gut in Zehna Er gab dem Kloster Dobbertin mehrfach Geld weil dort seine Tochter Adelheid und Anna seit 1502 Nonnen waren 11 1506 stellte er drei Ritterpferde gegen Lubeck Von 1520 bis 1564 hatte Mathias von Passow das Gut Zehna mit Anteilen in Bellin Seine Grabplatte von 1591 befindet sich in der Zehnaer Kirche Ab 1605 wurde das bisher vom Gustrower Dom besessene Patronat der Zehnaer Kirche dem herzoglich mecklenburgischen Hofjunker Adam von Passow uberlassen Rechtsnachfolger wurden dann die Freiherren von Sala die 1675 den Allodialbrief uber Zehna und Bellin und 1689 auch das Zugestandnis des Kirchenpatronats vom Herzog Gustav Adolph von Mecklenburg Gustrow erhielten 2 Angelius von Sala war 1662 noch der Leibarzt von Herzog Gustav Adolph 1741 war Joachim Amtsberg Pastor in Zehna Er wurde schon 1738 gewahlt doch der Herzog hatte die Wahl angefochten 1781 ubernahm Hans Ernst Graf von Hardenberg den Besitz von Zehna Bellin und Steinbeck mit dem Patronat der Kirche zu Zehna und Bellin an Anfang 1796 klagte Pastor Christoph Heinrich Hane mit einer Reihe von Pastoren uber die jetzt so sehr uberhand nehmende Dieberei und Bettelei auf dem Lande Es ziehen ganze Banden von auslandischen Bettlern taglich auf den Dorfern umher und wir mussen fast den vierten Teil unserer Einkunfte aufwenden um die zum Teil impertinenten Gaste abzukaufen Die Pastoren seien alle bestohlen worden und sind wir alle so in Furcht und Schrecken gesetzt dass wir keine Nacht uns ruhig zu Bette legen konnen 12 Wahrend der Amtszeit von Pastor Julius Ludwig Vitense brannte 1872 in der Nacht zum 1 Marz das strohgedeckte Pfarrhaus ab und dabei wurden auch alle Kirchenbucher und Pfarrakten ein Raub der Flammen Baugeschichte BearbeitenDie Kirche in Zehna wurde um 1281 erwahnt und ist durch die Familien Cene erbaut worden Sie steht auf dem hochsten Punkt des Rittersitzes gehort zu den altesten Kirchen dieses Bereiches und ist fur Zehna allein viel zu gross Wie bei fast allen mecklenburgischen Dorfkirchen in diesen Zeiten wurden auch in Zehna die im Land vorhandenen Feldsteine zum Kirchenbau genutzt Der wuchtige Unterbau des Westturmes wirkt wie ein Wehrturm Daher wird auch vermutet dass der untere Teil des Kirchturmes am sudlichen Abhang zum Zehnaer See hin einst zu einer Burg gehorte was urkundlich bisher nicht belegt werden konnte 13 Nach den Grundmauern aus Feldsteinen wurde der Chor eingewolbt und verputzt wie mittelalterliche Farbfassungen belegen 14 Die Baunaht zwischen dem Gurtbogen und dem Kirchenschiff lassen vermuten dass es hier eine Verbretterung zum Schiff hin gab und die Einwolbung erst spater erfolgte Doch alle Bauteile zeigen eine einheitliche Bauweise mit behauenen Feldsteinquadern an den Ecken und lagen und schichtartig aufgemauerten Wanden aus Feldsteinen nbsp Restaurationsdaten im Ostgewolbe des ChoresUber Jahrhunderte auch der Dreissigjahrige Krieg hinterliessen keine sichtbaren Spuren so ist kaum etwas zur Baugeschichte und zur Baulast der Zehnaer Kirche bekannt Die Renovierungsdaten 1612 1783 1817 1852 und 1919 lassen aber vermuten dass es in diesen Jahren Renovierungs und Bauarbeiten gegeben haben muss Trotz der Verrussung der Wande und Gewolbe durch den eisernen Ofen in der Kirche konnte 1998 der Restaurator Heiko Brandner mehrere Ausmalungen nachweisen In den Jahren 1873 1817 1852 und 1919 erhielt das Kirchenschiff und der Chor eine weisse Kalkung ohne weitere Gestaltung 15 Um 1852 und 1919 konnten auch am Turmunterbau nachtraglich die Strebepfeiler aus kleinformatigen Ziegeln angefugt worden sein Je eine auf der Nord und Sudseite nahe der westlichen Ecke und einer auf der Westseite nahe der sudlichen Ecke Eine Erinnerung an die letzte Gutsbesitzerfamilie Georgi sind die Glasmalereien in den Buntglasfenstern die 1935 Dr Georgi von der Hamburger Glasmalerin Christel Kuball anfertigen liess Erst 50 Jahre spater war im Sommer 1971 von einem stark baufalligen Kirchturm und dessen Abbruch zu horen 16 Um 1970 war das Feldsteinmauerwerk vom Turm vollig eingesturzt und das Turmdach stand nur noch auf der holzernen Fachwerkkonstruktion Durch die fehlenden Dachziegelabdeckungen und eindringende Feuchtigkeit waren an der unteren westlichen Turmseite grosse Flachen der ausseren Feldsteine abgesturzt Das freiliegende Ziegelmauerwerk war stark verwittert und ausgewaschen die Zwischendecken durch das offene Dach nicht mehr trittsicher und einige Sparren und Balkenkopfe zerstort Das Fachwerk um den Glockenstuhl hatte keine Verschalung mehr und war der Witterung ausgesetzt Nach einer Ortsbesichtigung am 7 September 1971 wurde in dem Gutachten vom 21 Juni 1972 zusatzlich vermerkt weitere Einzelheiten konnen nur an Ort und Stelle nach dem beschaffbaren Material angegeben werden 17 Nach einer weiteren Besichtigung am 27 Juni 1973 und Variantenuntersuchungen die vom Totalabbruch Teilabbruch bis zum Wiederaufbau des Turmes reichten begann im Sommer 1974 die kirchliche Baubrigade aus Gustrow mit der Sicherung und Sanierung des Turmbereiches Das gesamte untere Felsenmauerwerk wurde erneuert und verankert Danach ist die gesamte holzerne innere Turmkonstruktion gesichert mit Stahlbetonringbalken versehen und mit Hohlblocksteinen ausgemauert worden 1975 konnte man nach Gerustbeschaffung eines doppelten Stangengerustes mit der handwerklichen Instandsetzung der Schaden beginnen Es wurde der obere Turmteil mit Schlammputz versehen die Turmspitze und der untere Dachabsatz neu eingedeckt und das Kirchendach repariert 18 1991 erfolgten etliche Verschonerungsarbeiten in der Kirche und dem Friedhof zur 700 Jahr Feier von Zehna 2004 wurden die Dacher vom Turm Kirchenschiff und der Sakristei mit neuen Dachziegeln eingedeckt Die 235 Meter lange Friedhofsmauer konnte von 2001 bis 2005 als Trockenmauer wieder hergestellt und auch das Eingangstor neu aufgemauert werden Baubeschreibung BearbeitenAusseres Bearbeiten Dem Ende des 13 Jahrhunderts errichteten rechteckigen Kirchenschiff schliesst sich in gleicher Breite und in der gleichen Mauerstruktur der Unterbau des annahernd quadratischen Turmes an Der Unterbau hat die gleiche Hohe wie das Kirchenschiff der obere Turmteil besteht aus Ziegelmauerwerk mit Feldsteineinlagen Der untere Turm wurde von Steinschlagern aus roh behauenen Feldsteinen errichtet Sorgfaltig behauen wurden nur die grosseren Eckquader um einen lotrechten Turm zu erhalten An der Nordwestecke befindet sich uber dem Turmfundament ein besonderer Stein der Schachbrettstein Falls man auf eine Steinfuhre warten musste betatigten sich die Steinschlager mit dem Schachbrettmuster 19 Die nachtraglich beidseitig am Turm mit Backsteinen angebauten Strebepfeiler haben keine Verzahnung mit dem Feldsteinmauerwerk Der sich verjungende mit Mauerziegeln und Kalkschlamme verputzte obere Westturm schliesst mit einem Zeltdach ab Die Dachkonstruktion des Kirchenschiffs und Chors ist ein durchgehendes steiles Kehlbalkendach und als Satteldach mit Biberschwanzdachziegeln in Doppeldeckung ausgefuhrt Die altesten Bauteile sind der quadratische Chor mit dem kuppelformigen Domikalgewolbe und die kreuzrippengewolbte Nordsakristei 20 Beide haben einen aufwendig gemauerten und teilweise verputzten Spitzbogenblendgiebel uber dem Zahnfries der als horizontales Schmuckband eingefugt wurde In den Gewanden der Dreifenstergruppe des Ostgiebels und der Fensterpaare der Nord und Sudfassade mit ihren schrag eingehenden Wandungen und Laibungen sind Dreiviertelsaulen eingestellt Auch das West Sud und Priesterportal haben einfach abgestufte und eingestellte Dreiviertelstabe Inneres Bearbeiten Der Chor wird von einem achtrippigen Gewolbe uberspannt Das einjochige Kirchenschiff besitzt ein spatgotisches Kreuzrippengewolbe als Decke Fur die Rippen wurden Formziegel verwendet Die Wandflachen werden durch gepaarte Lanzettfenster gegliedert Der Turm hat innen ein Holzfachwerk das nur in der Ostwand eingebunden ist und den Glockenstuhl und das Zeltdach tragt Bei den 1998 durchgefuhrten ersten Untersuchungen konnten die Restauratoren an den Wanden und Gewolben im Schiff und im Chor mittelalterliche Farbfassungen und eine spatmittelalterliche Erstausmalung im Schiff nachweisen Als erste gemeinsame Farbfassung des gesamten Kirchenraumes konnte die Renaissancefassung von 1612 an einzelnen Flachen freigelegt werden Der Chor war dabei aufwandiger mit figurlichen und ornamentalen Motiven gestaltet als das Kirchenschiff 21 Die 2009 begonnene innere Renovierung wurde 2013 mit den Fenstern abgeschlossen 22 Altar Bearbeiten nbsp Innenraum Blick zum Chor mit Altar 2013Zwischen 1530 und 1540 liess das Domstift in Gustrow dessen Kapitel das Patronat uber Zehna innehatte den dortigen Altarschrein anfertigen vermutlich aus derselben Gustrower Werkstatt 23 wie die Domapostel denn manche Figuren in Zehna haben grosse Ahnlichkeit mit den Gustrower Aposteln Mit den Heiligenfiguren und Bildern ist der Zehnaer Altarschrein ein typisches Andachtsbild des katholischen Glaubens im spaten Mittelalter Er wird der Werkstatt von Claus Berg zugeordnet wie auch die Altare in den Dorfkirchen in Lancken Ortsteil von Rom Mecklenburg bei Lubz und Eixen Der Schrein besteht aus dem Mittelschrein zwei Kastenflugeln mit den Aposteln in zwei Reihen ubereinander und auf der Ruckseite zwei Gemaldeflugel und einem Standflugel Als Material wurde Eiche verwendet Im Mittelschrein Muttergottes mit Kind in einer kapellenartigen Nische In den seitlichen Gefachen vier Heiligenfiguren unter Gewolbebaldachinen mit Rankenwerk Links hl Katharina und Christophorus rechts hl Maria Magdalena und Antonius Auf den Innenseiten der Kastenflugel die zwolf Apostel in zwei Registern ubereinander auf der Sockelblende beischriftlich bezeichnet 24 Auf den Flugelaussenseiten Tafelmalereien Auf der Sonntagsseite acht Szenen aus dem Marienleben und der Kindheit Jesu Tempelgang Mariens Vermahlung mit Joachim Verkundigung an Maria Heimsuchung Geburt Jesu Beschneidung Anbetung der Hl Drei Konige Darbringung im Tempel Auf der Werktagsseite einst vier grossfigurige Heilige nur noch die Malereien auf dem rechten Gemalde und Standflugel erhalten hl Paulus und Sebastian Als Vorlage sind Kupferstiche aus dem Marienzyklus Israhel van Meckenems anzunehmen Sgraffito im rechten Kastenflugel oberes Register hinter der mittleren Figur des hl Bartholomaus in den geschliffenen Kreidegrund eingeritzt D omi ni no ster Dum Sigmund us ut Lukas su n t tabum meum secundum tantumdie unus unii Peccabit anma mea etwa Lukas sind mein Gift wie meistens am Tag einer wie der andere 25 Mit einem Festgottesdienst am 19 Juni 1991 konnte der restaurierte Altar in der Kirche geweiht werden Schon seit 1910 war die Rettung des Altars angemahnt worden Doch erst im Sommer 1974 begann man durch den damaligen Hauptkonservator Johannes Voss vom Institut fur Denkmalpflege in Schwerin nach erheblichen Verlusten auf den Bildtafeln die Malereien zu sichern 26 Die Restaurierung erfolgte 1975 durch die Restauratorin Frau Gubsch aus Lohmen Kanzel Bearbeiten Die Kanzel aus Holz ist von 1575 und wird von freistehenden funfeckigen korinthischen Saulen getragen In den Brustungsfeldern befinden sich Schnitzportraits vom Pastor Hinrick Gosler und den Kirchenjuraten Achim Buter Achim Schmidt und Hinrick Nienkerke Am Schalldeckel sind die Namen Chim Buter Marten Buter Hinrich Buter Hans Buter und Marten Buter zu lesen die wohl die Stifter der Kanzel waren 27 Die Gemalde an der Kanzelruckwand sind von 1702 Taufstein Bearbeiten nbsp Taufstein 2013Mit einem Durchmesser von uber einem Meter gehort die Granitfunte in Zehna zu den fruhromanischen Taufsteinen Auch die Wandstarke der Kuppa ist mit 14 Zentimetern uberdurchschnittlich stark Die handwerkliche Ausfuhrung geschah durch die Stein auf Stein Klopftechnik wie an der rauen Oberflache zu sehen Anschliesslocher fur eine Haubenabdeckung und Rostspuren unter dem oberen Rand der Kuppen weisen auf eine Herstellung vor 1160 hin 28 Auch diese Funte hatte wie bei den Wenden ublich vor der Kirche gestanden Kuppa und Fuss haben keinen Figurenschmuck beeindrucken aber durch ihre wuchtige Formgebung Die Funte hatte Kuppa und Fuss nebeneinander um 1900 noch in Turmraum gestanden 29 Seit 1936 steht sie wieder vor der Sudwand nahe der Kanzel und wird zu Tauffeiern genutzt Sie hat folgende Abmessungen Gesamthohe 98 cm Kuppa allein 52 cm Breite 101 cm Wandstarke 14 cm Taufschalenbreite 63 cm Tiefe 29 cm 30 Orgel Bearbeiten nbsp Orgelbauer Paul Rother Hamburg 2013Die heutige Orgel I P 6 wurde 1919 durch den Hamburger Orgelbauer Paul Rother gebaut Der 1871 in Schweidnitz geborene und dort bei den Orgelbauern Schlag amp Sohne gelernt hatte fertigte 1919 den einzigen Neubau fur Mecklenburg in der Kirche zu Zehna 31 Die Brustungsorgel mit linksseitigem Spieltisch wurde nach 1945 wenig genutzt 1953 erfolgte die mutwillige Zerstorung der Orgel und der Verlust der Pfeifen durch Jugendliche des Dorfes Die Orgel war bis 2016 nicht spielbar Sie wurde im Sommer 2016 durch den Mecklenburger Orgelbau aus Plau am See restauriert Zur Einweihung am 16 Oktober 2016 spielte der Orgelsachverstandige des Kirchenkreises Mecklenburgs Friedrich Drese die Paul Rother Orgel 32 Es muss schon vor 1689 eine Vorgangerorgel gegeben haben Die kleine Barockorgel hatte der neue Gutsbesitzer Hans Christian Sala bauen lassen Sein Wappen schmuckt den Orgelprospekt mit Putten und Ornamenten Die von Sala hatten von 1689 bis 1781 Zehna in ihrem Besitz Glocken Bearbeiten Im Turm hingen einst drei Glocken die alteste von 1593 27 Eine vierte die kleinste war auf dem Ostende des Dachfirstes angebracht 33 Die mittlere und kleinere wurden 1854 durch den Hofglockengiesser Peter Martin Hausbrand 34 in Wismar umgegossen Die grossere hatte die bekannte Inschrift CONSOLOR VIVA FLEO MORTUA PELLO NOCIVA Lebende troste ich Tote beweine ich ich vertreibe Schadliches Heute hangt noch eine Bronzeglocke im Glockenstuhl die an geraden Holzjoch in Nord Sud Richtung schwingt Grabplatte Bearbeiten nbsp Grabplatte von Matthias von Passow 2013 nbsp Epitaph fur Matthias von Passow 2013Vor dem Altar befindet sich der Grabplatte des Matthias von Passow mit Flachrelief des Verstorbenen Die Umschrift lautet ANNO 1564 DEN 12 SEPTEMBRIS IST DER EDLER UND ERNSTVESTHER MATIAS PASSOW ERPGESESSEN ZU ZENE IN GODT DEM HERN SALICH ENTSCHLAFFEN 35 Matthias von Passow kampfte in der Jugend gegen die Turken in Ungarn burgte fur Herzog Ulrich von Mecklenburg und starb 1564 in Zehna Seine Gemahlin Anna von Finecke und die Sohne Gunther und Adam stifteten den Grabstein 36 Da Anna 1590 starb ist es gleichzeitig ein Gedenkstein fur ihren Tod Epitaph Bearbeiten Von demselben Mathias von Passow gibt es noch ein kleines Wappenepitaph aus Kalksandstein von 1591 mit seinem Namen und dem seiner ehelichen hausfraw Anna Finecke 37 Im oberen Teil sind die Wappen der Familien von Passow links und der von Finecken recht dargestellt Im unteren dunkel gehaltenen Teil ist gelb auf schwarz zu lesen ANNO 1564 DEN 12 SEPTEMBRIS IST DER EDLER UND ERNVHESTER MATHIAS PASSOW ERPGESESSEN ZU ZENE IN GODT DEM HERN SALICH ENTSCHLAFEN ALS EHR 5 JAR IM EHESTANDE GELEBET 4 SoHNE EIN TOCHTER GEZEUGET 1591 Anno 1564 den 12 September ist der edle und ehrenswerte Mathias Passow erbgesessen zu Zehna in Gott dem Herrn selig entschlafen als er 5 Jahre im Ehestand gelebt vier Sohne und eine Tochter gezeugt hat 1591 38 Matthias von Passow heiratete im spaten Alter von 58 Jahren 1599 die 19 jahrige Anna von Finecke Der Altersunterschied betrug 39 Jahre Sie hatten in der nur funf Jahre andauernden Ehe funf Kinder gezeugt 39 Pastoren BearbeitenNamen und Jahreszahlen bezeichnen die nachweisbare Erwahnung 40 41 erwahnt 1314 Pfarrer Heinrich 2 1575 1577 Heinrich Hinrick Gosler Gosler sein Name mit Jahreszahl 1575 findet sich an der Kanzel 1627 1660 Heinrich Brockmann aus Wismar 1660 1667 Nicolaus Lutkens Lutke aus Rostock 1667 1687 Johann Rost aus Erfurt 1689 1733 Matthias Bernhard Piper aus Stralsund 1741 1778 Joachim Amtsberg wurde schon 1738 gewahlt doch Herzog Carl Leopold hatte die Wahl angefochten 1779 1802 Christoph Heinrich Hane aus Plau am See 1798 Beschwerden wegen Dieberei und Bettelei von durch die Dorfer ziehenden Banden dabei wurden auch die Pastoren bestohlen 1803 1846 Friedrich Gottfried Krebs aus Halle a d Saale 1846 1866 Gustav Christoph Carl Pommerenck aus Schwerin 42 1866 1900 Julius Ludwig Vitense aus Schwerin Wahrend seiner Amtszeit brannte in der Nacht am 1 Marz 1872 das strohgedeckte Pfarrhaus ab alle Kirchenbucher und Pfarrakten wurden ein Raub der Flammen 1874 Prapositus 43 1900 1910 Friedrich Wilhelm Carl Otto Gronow aus Lubz 1895 Rektor in Krakow 44 1910 0000 Kitzing aus Bellin 1917 1938 Karl August Eduard Schaffer auch in Bellin 45 1938 0000 Dietrich Brundel Lehrvikar auch in Bellin 46 1946 0000 Joseph Alexander Siegfried Muller Vertretung auch in Bellin 47 1967 0000 Schlettwein aus Sternberg 1971 2007 Karl Heinz Schroter aus Lohmen 2008 2011 Volkmar Seyffert aus Lohmen 2011 2012 Uwe Benckendorff 2012 2014 Beate Reinhard als Vertretungspastorin 2014 2015 Uwe Benckendorff 2015 aktuell Jonas Gorlich aus Lohmen Heutige Kirchengemeinde BearbeitenDie Evangelisch Lutherische Kirchengemeinde Zehna gehort mit den 30 Dorfern Altenhagen Badendiek Bellin Bolkow Braunsberg Ganschow Garden Gerdshagen Gross Breesen Hohen Tutow Kirch Kogel Kirch Rosin Klein Breesen Klein Upahl Kluess Koitendorf Lahnwitz Marienhof Muhl Rosin Neuhof Nienhagen Oldenstorf Reimershagen Rothenbeck Rum Kogel Schonwolde Steinbeck und Suckwitz mit den Kirchen in Dorfkirche Badendiek Bellin Krakow am See Kirch Kogel Kirch Rosin und Kluess Haus der Kirche zur Kirchengemeinde Lohmen Literatur BearbeitenFriedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmale des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin IV Band Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan Butzow Sternberg Gustrow Krakow Goldberg Parchim Lubz und Plau Schwerin 1901 Neudruck 1993 ISBN 3 910179 08 8 S 272 275 Gustav Willgeroth Die Mecklenburg Schwerinsche Pfarre seit dem dreissigjahrigen Kriege Band 1 Wismar 1925 Wolf Ludecke von Weltzien Familien aus Mecklenburg und Vorpommern Band 1 Nagold 1989 S 187 196 Band 3 Nagold 1992 S 39 44 Wilhelm Mastaler Untergegangene Dorfer und Ortsteile im Altkreis Gustrow Archaologische Berichte aus Mecklenburg Vorpommern Beiheft 1 Waren 1997 DNB 952046091 ZEBI e V START e V Dorf und Stadtkirchen im Kirchenkreis Gustrow Bremen Rostock 1997 ISBN 3 86108 443 0 S 52 53 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03081 6 S 725 726 Julia Trinkert Flugelretabel in Mecklenburg zwischen 1480 und 1540 Petersberg 2014 ISBN 978 3 86568 987 0 S 437 439 Paul Martin Romberg Die fruhromanischen Tauffunten der Wenden und ihres Furstengeschlechtes der Obotriten Alt Meteln 2015 OCLC 935939327 S 91 Claus Peter Die Glocken der Wismarer Kirchen und ihre Geschichte 2016 ISBN 978 3 934776 27 2 Andre Adam Zehna Dorfkirche Das Epitaph des Matthias von Passow In Mitteilungen des Vereins fur mecklenburgische Familien und Personengeschichte e V Heft 39 Tellow Oktober 2017 S 15 21 Quellen BearbeitenGedruckte Quellen Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB Mecklenburgische Jahrbucher MJB Ungedruckte Quellen Bearbeiten Landeshauptarchiv Schwerin LHAS LHAS 1 5 4 3 Urkunden Kloster Dobbertin LHAS 3 2 3 1 Landeskloster Klosteramt Dobbertin 7 2 1 Gerichtsbarkeit Nr 3304 7 2 2 Kirche Nr 3306 7 4 1 Grenzen 1768 1850 LHAS 5 12 3 1 Mecklenburg Schwerinsches Ministerium des Innern Nr 16048 Rekurse gegen Bescheide der Patrimonialgerichte in Bezug auf Armenunterstutzung 1897 1898 Nr 7547 Stelleneinkommen der Pfarre zu Zehna 1906 1921 Nr 8268 Emeritierung der Geistlichen der Pfarre zu Zehna 1909 1911 LHAS 9 1 1 Reichskammergericht Prozessakten 1495 1806 Landeskirchliches Archiv Schwerin LKAS OKR Specialia Abt 4 Nr 010 Zehna Holzung der Pfarre und Kusterei und Vererbpachtung der Kirchenlandereien 1762 1946 OKR Kirchenbucher Zehna 1740 1871 OKR Pfarrarchiv Bellin Nr 05 Der Pastor Aussage des Pastors Pieper aus Zehna uber das nicht vorhandene Viehsterben wahrend seiner Amtszeit 1714 OKR Pfarrarchiv Zehna Bellin Nr 18 Pfarrchronik bis 1980 Vereinigung der Pfarren Zehna und Bellin 1914 Nr 48 Begrabnisordnung des Kirchhof zu Zehna 1858 1922 Nr 08 Bauten und Inventar 1861 1910 54 Bericht uber den Altar 57 Brandversicherung Landesamt fur Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg Vorpommern LAKD Abt Denkmalpflege Kirche Zehna 1909 2015 mit Restaurierungsdokumentation zum Marienretabel Archiv Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Zehna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Dorfkirche Zehna in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten MUB III 1865 Nr 2113 a b c Friedrich Schlie Das Gut und Kirchdorf Zehna 1901 S 272 Wilhelm Mastaler Untergegangene Dorfer und Ortsteile im Altkreis Gustrow 1997 S 75 MUB II 1864 Nr 987 Wolf Ludeke von Weltzien De Cene 1263 1461 1992 S 39 MUB II 1864 Nr 1182 Jurgen Petersohn Die Kamminer Bischofe des Mittelalters 2015 S 41 42 MUB IV 1867 Nr 2511 MUB XIV 1886 Nr 8374 Wolf Ludeke von Weltzien Die von Passow 1989 S 187 Friedrich von Meyenn Ein Rechnungsbuch des Klosters Dobbertin MJB 59 1894 S 185 Gustav Willgeroth Die Mecklenburg Schwerinsche Pfarre seit dem dreissigjahrigen Kriege Band 1 1925 S 323 Wolf Ludeke von Weltzien De Cene Zehna 1992 S 44 Heiko Brandner Andreas Baumgart Zehna mittelalterliche Feldsteinkirche Ldk Gustrow Fassungsuntersuchung an Gewolbe und Wandflachen Butzow 1999 Jorg Peter Manzek Mittelalterliche Malerei schlummerte unter Kalkschichten Gustrower Express 19 Mai 1999 S 1 Aktenvermerk vom 27 Juli 1971 zur am 15 Juni 1971 durchgefuhrten Besichtigung der Kirche in Zehena durch Herrn Dr Baier und Herrn Zander vom Institut fur Denkmalpflege Aussenstelle Schwerin Wolfgang Preiss Gutachten Kirchturm Zehna Kreis Gustrow Dresden 21 Juni 1972 Bericht des OKR Schwerin vom 6 Marz 1975 an das Institut fur Denkmalpflege Aussenstelle Schwerin Ortsbesichtigung der Kirche am 4 Marz 2016 Georg Dehio Zehna Lkr Gustrow 2000 S 725 Heiko Brandner Andreas Baumgart Zehna mittelalterliche Feldsteinkirche Ldk Gustrow Fassungsuntersuchungen an Gewolbe und Wandflachen Butzow 1999 Mittelalter blickt von der Wand SVZ Gustrower Anzeiger 3 Dezember 2013 Julia Trinkert Marienretabel Zehna 2014 S 437 Julia Trinkert Marienretabel Zehna 2014 S 438 Ubersetzung von Christa Cordshagen ehem LHAS in der Restaurierungsdokumentation im LAD Vermerk vom 21 Juli 1974 zum spatgotischen Altar in der Kirche Zehna Krs Gustrow Institut fur Denkmalpflege Aussenstelle Schwerin a b Friedrich Schlie Das Gut und Kirchdorf Zehna 1901 S 274 Paul Martin Romberg Die fruhromanischen Tauffunten 2015 S 91 Friedrich Schlie Das Gut und Kirchdorf Zehna 1901 S 271 Paul Martin Romberg Die fruhromanischen Tauffunten 2015 S 91 Mecklenburgisches Orgelmuseum Jens Griesbach Orgel nach 50 Jahren wiederbelebt Paul Rother Orgel in Kirche Zehna restauriert Instrument in den 1960er Jahren mutwillig zerstort Gestern feierliche Einweihung SVZ Gustrower Anzeiger 17 Oktober 2016 nach dem Inventar der Kirche von 1811 im Verzeichnis der Glocken von Hausbrand in Claus Peter Die Glocken der Wismarer Kirchen und ihre Geschichte 2016 S 220 222 nicht aufgefuhrt Umschrift unleserlich Ortsbesichtigung am 4 Marz 2016 Wolf Ludeke von Weltzien Die von Passow 1989 S 191 Georg Dehio Zehna Lkr Gustrow 2000 S 726 Andre Adam Zehna Dorfkirche Dss Epitaph des Matthias von Passow 2017 S 15 21 Andre Adam Zehna Dorfkirche Das Epitaph des Matthias von Passow 2017 S 15 21 Gustav Willgeroth Die Mecklenburg Schwerinsche Pfarre seit dem dreissigjahrigen Kriege Band 1 1925 Friedrich Schlie Das Gut und Kirchdorf Zehna 1901 S 272 LKAS OKR Schwerin Personalia und Examina P 87 LKAS OKR Schwerin Personalia und Examina V 10 LKAS OKR Schwerin Personalia und Examina G 075 LKAS OKR Schwerin Personalia und Examina S 36 LKAS OKR Schwerin Personalia und Examina B 266 LKAS OKR Schwerin Personalia und Examina M 167 53 71304 12 13325 Koordinaten 53 42 46 9 N 12 7 59 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Zehna amp oldid 237573005