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Die evangelische Dorfkirche Stucken ist eine neogotische Feldsteinkirche in Stucken einem Ortsteil der Gemeinde Michendorf im Landkreis Potsdam Mittelmark im Land Brandenburg Die Kirche gehort zum Kirchenkreis Mittelmark Brandenburg im Sprengel Potsdam der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche StuckenDorfkirche Stucken Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 WeblinksLage BearbeitenDurch den Ort fuhrt die Stuckener Dorfstrasse die von Norden kommend in sudostlicher Richtung durch die Gemeinde verlauft Das Bauwerk steht ostlich dieser Strasse auf einem Gelande das mit einer Mauer aus rotlichem Backstein eingefriedet ist Geschichte Bearbeiten nbsp Epitaph fur Friedrich Wilhelm Graf von Luttichau an der OstseiteDas genaue Baudatum ist nicht bekannt dennoch gibt es einen Hinweis im Landbuch Karls IV aus dem Jahr 1375 Dort wurde ein Pfarrer erwahnt der im Besitz von zwei Hufen Land war Das Dehio Handbuch vermutet dass es bereits im 13 Jahrhundert einen Vorgangerbau gab Einen weiteren Hinweis liefert ein zugemauertes Portal an der sudlichen Wand des Kirchenschiffs Die dort verwendeten noch vorhandenen Feldsteine sind sorgfaltig behauen und konnten von Experten auf die Zeit um 1400 datiert werden Theo Engeser und Konstanze Stehr gehen noch einen Schritt weiter und vermuten auf Grund der Baustruktur einen Baubeginn in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts Seinerzeit durfte ein Kirchenschiff mit einer Lange von 12 10 bis 12 65 m und einer Breite von 8 85 m entstanden sein Der Chor durfte eingezogen sein Offen bleibt ob es eine Apsis gab Zur Zeit der Reformation wurde im Jahr 1540 ein Pastor Gurgen als erster lutherischer Geistlicher erwahnt 1848 kam es im Dorf zu einem Brand bei dem der Sakralbau weitgehend zerstort wurde Dokumente die Aufschluss uber den Vorgangerbau geben konnten sind bislang nicht bekannt 1860 errichtete die Kirchengemeinde auf seinen Fundamenten einen Neubau der nach Westen hin um rund drei Meter verlangert wurde Die Kirchenausstattung wurde ersetzt im Jahr 1868 eine Orgel eingebaut Das Kirchenpatronat lag zu dieser Zeit bei derer von Thumen ab 1878 in die Familie der Barone von Brucken Eine der Tochter Elisabeth von Brucken heiratete den Hauptmann im Konigsgrenadierregiment Friedrich Wilhelm Graf von Luttichau Er fiel im Ersten Weltkrieg Zu seinem Gedenken hangt an der Ostseite des Bauwerks ein Epitaph 1926 erhielt das Bauwerk zwei neue Glocken Deren Kirchweihe nutzte die Gemeinde um auch die nunmehr uber 50 Jahre alte Orgel einzuweihen Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche im April 1945 durch mehrere Granateinschlage erheblich beschadigt In den Jahren 1952 bis 1956 nahm die Kirchengemeinde eine Umgestaltung vor Sie orientierte sich an den Kirchen in den Berliner Vorstadten und fuhrte dazu dass die zuvor barocke Ausstattung fast vollstandig entfernt wurde Die Kanzel sowie die Emporen an den Seitenwanden wurden abgebaut und die Kronleuchter demontiert Nach der Wende standen hinreichende finanzielle Mittel zur Verfugung um das Bauwerk umfassend zu sanieren Baubeschreibung BearbeitenDas Bauwerk wurde uberwiegend aus Feldsteinen errichtet Diese sind im geraden und nicht eingezogenen Chor unbehauen nicht lagig geschichtet und vergleichsweise klein An der Chorostwand ist ein spitzbogenformiges Bleiglasfenster dessen Laibung mit gelblich rotem Mauerstein eingefasst wurde Es wurde von der Berliner Kunstlerin Katharina Peschel 1953 angefertigt und zeigt Maria mit dem Jesuskind Der Ostgiebel wurde aus uberwiegend schmalen Feldsteinen errichtet die teilweise lagig geschichtet wurden Unterhalb des Fensters ist ein Epitaph fur Friedrich Wilhelm Graf von Luttichau Es tragt die Inschrift Den Heldentod fur Konig u Vaterland starb Im Weltkriege am 10 Nov 1914 mein inniggeliebter Gatte Friedrich Wilhelm Graf von Luttichau Hauptmann im Konigsgrenadierregiment Elisabeth Grafin von Luttichau geb von Brucken genannt Fock Die Treue steht zuerst zuletzt im Himmel und auf Erden Die Form des Fensters wird durch je ein weiteres wenn auch grosseres Fenster an der Nord und Sudseite des Chors aufgenommen An der sudlichen Wand sind im unteren Bereich die Steine sehr ungleichmassig geschichtet daruber grosser und teilweise lagig Die Nordwand besteht aus grosseren Steinen die jedoch auch nur im oberen Bereich und dort auch nur teilweise in Lagen verbaut wurden Ostlich des Chornordfensters ist eine kleine gedruckt segmentbogenformige Pforte dessen Laibung in rotlichem Mauerstein eingefasst ist Daran schliesst sich das Kirchenschiff an An der Nord und Sudseite dominieren vier Spitzbogenfenster die zu je zwei gekuppelten Paaren zusammengefasst wurden Die Laibung wurde ebenfalls aus rotlichem Mauerstein erstellt Die umgebenden Feldsteine sind hier teilweise sehr sorgfaltig behauen und lagig Nach Westen hin ist ein weiteres einzelnes Fenster An der Sudseite sind in westlicher Richtung die Reste einer zugesetzten Pforte erkennbar An der Nordseite ist ein Reparaturbereich erkennbar in dem moglicherweise zuvor ebenfalls eine Pforte verbaut war Der Westturm nimmt die volle Breite des Kirchenschiffs auf Er wurde im unteren Geschoss aus behauenen Feldsteinen errichtet die von den Handwerkern teilweise sehr lagig verbaut wurden An der Westseite ist ein spitzbogenformiges Portal mit einem Scheitel aus rotlichem Mauerstein an der Nord und Sudseite ein kleines hochgesetztes Fenster Im daruberliegenden Geschoss verlaufen die Linien die Steine sind hier teilweise kaum behauen Im Giebel ist ein schmales und hochrechteckiges Fenster daruber eine Turmuhr Das Glockengeschoss ist vergleichsweise aufwandig gestaltet und besteht aus dem quadratischen und stark eingezogenen Turmhelm mit je zwei Klangarkaden die in eine spitzbogenformige Offnung verbaut wurden Er schliesst mit einem achtfach geknickten Helm mit Kreuz ab Damit ergibt sich ein Bauwerk von 24 40 Metern Lange und einer Breite von 8 85 Metern im Westen bzw 8 15 Metern im Osten Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick ins Kirchenschiff Richtung ChorDie Kanzel wurde aus Stein errichtet ebenso die achteckige Funte Zur weiteren Ausstattung gehoren vier Rundleuchter aus Eichenholz sowie eine Orgel die Carl Ludwig Gesell im Jahr 1868 baute Sie besitzt neun Register die sich auf zwei Manuale und Pedal verteilen Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Informationstafel Evangelische Dorfkirche aufgestellt vor dem Gebaude September 2017Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Stucken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09190583 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Stucken ev Dorfkirche Webseite Mittelalterliche Dorfkirchen im Teltow sudl Berlin und Brandenburg von Theo Engeser und Konstanze Stehr abgerufen am 14 September 2017 52 244718 13 080929 Koordinaten 52 14 41 N 13 4 51 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Stucken amp oldid 236763876