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Diadochit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate mit der chemischen Zusammensetzung Fe3 2 OH SO4 PO4 6H2O 2 DiadochitDiadochit Fundort Lodenitz BohmenAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Ddc 1 Chemische Formel Fe3 2 OH SO4 PO4 6H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII D 05 VII D 05 020 8 DB 05 43 05 02 01Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1 3 Raumgruppe P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 2 Gitterparameter a 9 57 A b 9 72 A c 7 31 Aa 98 7 b 107 9 g 63 9 2 Formeleinheiten Z 2 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 4 4 Dichte g cm3 gemessen 2 0 bis 2 4 berechnet 2 32 4 Spaltbarkeit keineBruch Tenazitat muschelig bis uneben bruchig und sprodeFarbe gelblichbraun grunlichgelb rotlichbraunStrichfarbe blassgelb bis braungelbTransparenz durchscheinend bis undurchsichtigGlanz Glasglanz erdig mattKristalloptikBrechungsindizes na 1 615 5 nb 1 618 bis 1 638 5 ng 1 665 bis 1 670 5 Doppelbrechung d 0 050 bis 0 055 5 Optischer Charakter zweiachsig positivDiadochit kristallisiert im triklinen Kristallsystem entwickelt jedoch uberwiegend knollenformige massige Mineral Aggregate oder krustige Uberzuge selten auch mikroskopisch kleine sechsseitige flache Kristallchen 4 von gelbbrauner rotbrauner oder gelbgruner Farbe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Varietaten und Modifikationen 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals beschrieben wurde Diadochit 1837 durch August Breithaupt der das Mineral nach dem altgriechischen Wort diadoxos fur Nachfolger benannte da es als Sekundarmineral dem Pitticit Fe3 2 AsO4 SO4 OH nH2O durch Austausch von Arsen durch Phosphor nachfolgt Als Typlokalitat gilt Arnsbach ein Ortsteil von Probstzella in Thuringen Klassifikation BearbeitenIn der alten 8 Auflage und neuen Systematik der Minerale 9 Auflage nach Strunz gehort der Diadochit zur Abteilung der Wasserhaltigen Phosphate mit fremden Anionen Seit der neuen Strunz schen Mineralsystematik ist diese Abteilung allerdings praziser auch nach der Grosse der beteiligten Kationen und dem Verhaltnis Hydroxygruppe zu Kationenkomplex unterteilt Das Mineral findet sich entsprechend in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen OH usw RO4 lt 1 1 Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Diadochit in die Abteilung Zusammengesetzte Phosphate etc Hydratisierte zusammengesetzte Anionen mit Hydroxyl oder Halogen ein Kristallstruktur BearbeitenDiadochit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 9 57 A b 9 72 A c 7 31 A a 98 7 b 107 9 und g 63 9 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Varietaten und Modifikationen BearbeitenEine wasserfeste feinkristalline Substanz mit ahnlicher Zusammensetzung 20 P2O5 27 SO4 wird teils als Destinezit bezeichnet teils als kristalline Varietat des Diadochits betrachtet Mit hellbeigen bis graubraunen Krusten uberzieht sie den Fels auch an trockenen luftigen Stellen Als Typlokalitat gelten die Saalfelder Feengrotten Thuringen Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Diadochit Stalaktiten von bis zu 40 cm Lange in der Tropfsteingrotte des Besucherbergwerkes Alaunwerk MuhlwandDiadochit bildet sich als Sekundarmineral bei der zum Teil mikrobakteriell induzierten Oxidation von Eisendisulfid Markasit Pyrit und Phosphorit zu Schwefel und Phosphorsaure welche anschliessend Eisen und andere Metalle aus den umgebenden Gesteinen losen Verdrangung schwacher Sauren durch starke In ehemaligen Alaunschiefer Bergwerken tritt er oft massenhaft auf und bildet hier zum Teil farbenprachtige Tropfsteine Sintergebilde und Uberzuge Begleitminerale sind unter anderem Delvauxit Pitticit Vashegyit Vivianit Wavellit und anderen Phosphatmineralen Diadochit konnte bisher an mehr als 70 Fundorten nachgewiesen werden Stand 2009 6 so unter anderem bei Lubango in Angola bei Mons Vise und Anhee in Belgien Baden Wurttemberg Bayern Nordrhein Westfalen Sachsen und Thuringen in Deutschland bei Huelgoat und Peycheguard in Frankreich England in Grossbritannien Italien im kanadischen Yukon in den Gurktaler Alpen und bei Leoben in Osterreich Rumanien Slowakei im tschechischen Bohmen Ungarn sowie in mehreren Regionen der USA Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPetr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 181 Paul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 649 Bernd Ullrich Kay Uwe Hantsch Klaus Muller Heiner Siedel Sekundarmineralbildungen des Alaunschieferbergwerkes Morassina bei Schmiedefeld am Rennweg Saalfelder Hohe im Thuringischen Schiefergebirge In Beitrage zur Geologie von Thuringen 2005 S 41 69 tu dresden de Memento vom 4 Januar 2016 im Internet Archive PDF 3 3 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Diadochite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Diadochit Wiki RRUFF Database of Raman spectroscopy DiadochiteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 495 Webmineral Diadochite englisch a b c Diadochite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 66 kB abgerufen am 3 Mai 2018 a b c d Mindat Diadochite englisch Mindat Localities fur Diadochite englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diadochit amp oldid 236788413