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Das Projekt 1239 Siwutsch russisch Sivuch als Bezeichnung fur den Stellerschen Seelowen NATO Bezeichnung Dergach Klasse ist eine Schiffsklasse kleiner Korvetten oder auch Raketenschiffen der russischen Marine Die Klasse wurde vom russischen Konstruktionsburos Almas in Katamaranbauweise geplant und ab 1984 wurden in Selenodolsk zwei Schiffe des Typs gebaut Sie gehort damit zu den weltweit ersten militarisch genutzten Katamaranen Projekt 1239 Raketenschiff Samum Raketenschiff SamumSchiffsdatenSchiffsart RaketenkorvetteBodeneffektfahrzeug in KatamaranbauweiseBauwerft SelenodolskBauzeitraum 1984 bis 2000Gebaute Einheiten 2Schiffsmasse und BesatzungLange 63 9 m Lua 62 m KWL Breite 17 2 mTiefgang max 3 3 gt 1 auf Luftkissen mVerdrangung 1050 t Besatzung 68 MannMaschinenanlageMaschine Hauptantrieb CODAG Antrieb mit 2 Gasturbinen M10 1 40 000 PS 2 Diesel M 511A 20 000 PS 2 Diesel M 504 6 600 PSHochst geschwindigkeit 55 kn 102 km h Propeller 2 dreiflugelig M 511A 2 dreiflugelig Tandem M10 Bewaffnung8 P 270 Moskit Antischiffsraketen 1 OSA M Doppelstarter mit 20 4K33 Osa M Raketen 1 76 mm Geschutz AK 176 2 AK 630M Geschutze CIWS Inhaltsverzeichnis 1 Entwurf 2 Technik 2 1 Rumpf 2 2 Antrieb 2 3 Bewaffnung 2 4 Sensoren Leitsysteme und Gegenmassnahmen 3 Export 4 Schiffe des Projekts 1239 4 1 MRK 27 Bora 4 2 MRK 17 Samum 5 Literatur 6 Anmerkungen 7 Einzelnachweise 8 WeblinksEntwurf BearbeitenDas ZKMB Almas ein sowjetisches Konstruktionsburo mit Erfahrungen in Planung und Bau von Luftkissen Landungsschiffen wurde beauftragt einen neuen Schiffstyp zu entwerfen der sowohl die Aufgaben des Projekts 1234 abdecken sollte als auch im Verband mit Luftkissenfahrzeugen operieren sollte Das bedeutete eine schwere Bewaffnung in Kombination mit einem geringen Tiefgang bei hoher Geschwindigkeit um den Luftkissenfahrzeugen im Einsatz folgen zu konnen Die verlangte Fahigkeit auch auf hoher See operieren zu konnen liess sich jedoch nicht mit einem Luftkissenfahrzeug erreichen so dass man sich fur ein SES Schiff entschied dessen Katamaranbauweise auf der einen Seite ausreichende Stabilitat fur schwere See lieferte wahrend auf der anderen Seite mit Hilfe des Bodeneffektes der Tiefgang in kustennahen Gewassern auf etwa einen Meter reduziert werden konnte Das Gewicht der Aufbauten und Rumpfe wurde zwar durch eine Leichtbauweise gemindert jedoch lieferten die beiden Rumpfe bei einem Tiefgang von nur noch einem Meter auf den Luftkissen zu wenig Stabilitat um den Schwerpunkt der Konstruktion mit den Waffen und Antriebssystemen in der oberen Schiffshalfte aufzufangen und gleichzeitig ausreichend Geschwindigkeit zu generieren So erhielt jeder der beiden Katamaranrumpfe neben einem aus Welle und Propeller an der Rumpfunterseite bestehenden konventionellen Antrieb zusatzlich einen absenkbaren Stabilisierungsflugel an der Aussenseite An jedem dieser Flugel ist an der ausseren Kante eine Gondel mit je zwei zusatzlichen Propellern angebracht die nach dem Absenken des Flugels zusatzliche Antriebskraft liefern Technik BearbeitenRumpf Bearbeiten Die Klasse verfugt uber zwei 63 9 Meter lange Rumpfe die das Oberdeck mit den Aufbauten und der Bewaffnung tragen Um das Gewicht zu reduzieren ist der hauptsachlich zum Bau verwendete Werkstoff eine Aluminium Magnesium Legierung 1 Die Stabilitat soll ausreichen um die Waffensysteme bis zu einem Seegang der Stufe 5 sicher einzusetzen 2 Antrieb Bearbeiten Projekt 1239 ist mit insgesamt drei redundanten Antriebssystemen ausgerustet von denen sich jedes aus zwei separaten Motoren zusammensetzt die sich auf je einen der Rumpfe der Katamarankonstruktion stutzen Die CODAG Anlage setzt sich wie folgt zusammen Zwei M 511A Dieselmotoren mit bis zu 9 700 PS 7 134 kW stellen den Standardantrieb mit je einem Motor pro Rumpf welche die zwei Wellen unterhalb der Rumpfe bewegen und damit die beiden dreiflugeligen Propeller antreiben Das genugt fur 30 Knoten Fahrt in ruhiger See Der Tiefgang liegt bei der Verwendung nur dieses Antriebssystems bei knapp 3 5 Metern Zwei M 503B Dieselmotoren mit bis zu 3 300 PS 2 427 kW konnen ein Luftkissen zwischen den Rumpfen erzeugen das den Tiefgang des Schiffes reduziert wenn zwei flexible Rolltore die Offnungen zwischen den Rumpfen am Bug und Heck verschliessen Wird das Rolltor am Heck geoffnet so dass der erzeugte Luftstrom dort entweichen kann bewegt sich Projekt 1239 mit rund 3 Knoten vorwarts Zwei Gasturbinen M 10 mit bis zu 20 000 PS 14 710 kW treiben je einen dreiflugeligen Tandempropeller in einer Gondel an den Auslegern an Befindet sich das Schiff dabei auf dem Luftkissen erreicht es in Kombination mit den M 511 und M 503B Motoren eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 55 Knoten Vier Dieselgeneratoren vom Typ DGR 200 liefern je 200 kW Energie fur die Schiffssysteme Bewaffnung Bearbeiten nbsp P 270 Moskit Marschflugkorper bilden die Hauptbewaffnung von Projekt 1239 Die Bewaffnung von Projekt 1239 gehort zu den schwersten die in Schiffen dieser Grosse je untergebracht wurde Sie setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen die auch auf mehreren anderen Schiffsklassen sowjetischen russischen Ursprungs verwendet wurden aber hier in grosserer Anzahl vorkommen Die Schiff Schiff Bewaffnung umfasst 8 Schiff Schiff Raketen vom Typ P 270 Moskit Die Waffe hat eine Reichweite von rund 120 Kilometern tragt einen konventionellen Sprengkopf mit 320 kg Sprengstoff und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 2 800 Kilometern pro Stunde Zur Luftabwehr ist ein 4K33 Osa M Komplex auf dem Achterschiff montiert Eine Startvorrichtung die je zwei startbereite Raketen tragen kann ist uber einem Trommelmagazin installiert das 20 9K33 Reserveraketen enthalt Die Raketen haben eine Reichweite von rund 10 000 Metern und gelten damit als Kurzstreckenwaffen Zur Verteidigung im unmittelbaren Nahbereich sind zwei AK 630 M Nahbereichsverteidigungssyteme verbaut je eins auf dem Vor und auf dem Achterschiff Die Waffen konnen automatisch uber ein Radar oder manuell ausgerichtet werden Die beiden sechslaufigen Geschutze verschiessen Geschosse im Kaliber 30 mm mit einem Gewicht von rund 500 Gramm und einer gemeinsamen Kadenz von bis zu 10 000 Schuss pro Minute Die Bordartillerie besteht aus einem 76 mm L 59 Schnellfeuergeschutz AK 176 das am Bug aufgestellt ist Es kann gegen Bodenziele oder in begrenztem Umfang gegen Luftziele in Entfernungen von bis zu 12 000 Metern eingesetzt werden Sensoren Leitsysteme und Gegenmassnahmen Bearbeiten nbsp Zeichnung von Projekt 1239 In der Vergrosserung der Zeichnung sind die einzelnen Systeme als Anmerkungen abrufbar Zur Ortung von Luft und Oberflachen und Unterwasserkontakten ist Projekt 1239 mit verschiedenen Sensorsystemen ausgerustet Eines der charakteristischsten Systeme ist das Hauptradar zur Feuerleitung fur die schweren Seezielflugkorper und zur Ortung potentieller Ziele vom Typ Monolit NATO Bandstand Es ist auf dem hinteren Teil des Bruckendachs unter einer mehrere Meter breiten Abdeckung installiert Der zweite auffallige Sensor ist ein Luftsuch und Zielerfassungsradar Pozitiv ME1 NATO Cross Round das auf einer Plattform am Hauptmast hinter der Brucke unter einer ahnlich dimensionierten Abdeckung wie das Feuerleitradar installiert ist Unmittelbar vor dem Positiv Radar ist ein kleines Navigationsradar vom Typ Ekran NATO Curl Stone B verbaut Das MR 123 Wympal Feuerleitradar NATO Bass Tilt fur das AK 176 und die AK 630 Geschutze befindet sich auf halber Hohe am Hauptmast Alternativ konnen die Waffen auch manuell uber zwei Kolonka Feuerleitgerate auf Ziele im Nahbereich ausgerichtet werden Das Leitradar fur die Osa Flugabwehrraketen NATO Pop Group befindet sich mittschiffs auf einem Aufbau Projekt 1239 tragt ein Anapa ME 1 Sonar zur Suche nach Unterwasserkontakten Das Anapa ist ein Tauchsonar das vom Schiff auf Tiefen bis zu 40 Metern abgesenkt werden kann und dann seine Daten an Bord ubertragt 3 Die Schiffsklasse ist mit einem System aus verschiedenen elektronischen Gegenmassnahmen ausgerustet uber das nicht alle Details bekannt sind Ausgehend von den Fotografien der Schiffe wurden folgende Bestandteile des Systems identifiziert Ein MR 405 Wympel R2 System das sich aus je einem ESM Empfanger NATO Half Hat an beiden Seiten des Navigationsradars und den entsprechenden 600 Watt Storsendern NATO Wine Glass auf halber Hohe am Hauptmast zusammensetzt Ein Sensorpaar zur Erkennung von Laser oder Infrarotlicht NATO Half Cup ist ebenfalls an beiden Seiten des Hauptmastes installiert Tauschkorper haben die Aufgabe das Schiff vor den Sensoren anfliegender Raketen und von Flugzeugen zu verbergen um eine Erfassung und damit einen erfolgreichen Angriff zu verhindern Dazu sind auf Projekt 1239 zwei Systeme verbaut die durch Wolken aus radarreflektierendem Material und durch kunstlichen Hitzequellen Scheinziele fur die gegnerischen Sensoren in einiger Entfernung vom eigentlichen Schiff produzieren sollen Vier Starter vom Typ PK 10 sind auf dem Achterschiff aufgestellt Je zwei Werfer sind dabei an Back und Steuerbord vom Osa 1 Luftabwehrsystem fest an Deck montiert Jeder PK 10 Werfer besteht aus einem Gehause das zehn kurze Startrohren im Kaliber 122 mm beinhaltet Jede Rohre kann einen 25 kg schweren Behalter abfeuern der in verschiedenen Stufen Duppel oder Infrarotfackeln freisetzt Zwei PK 16 Starter sind mittschiffs aufgestellt Sie konnen sechzehn 8 5 kg schwere Infrarot oder Radar Tauschkorper mit 82 mm Durchmesser ausstossen ihre Startvorrichtungen sind aber im Gegensatz zum PK 10 System nicht fest mit dem Deck verschweisst sondern konnen auf verschiedene Hohenrichtwerte eingestellt werden Export BearbeitenProjekt 1239 wird vom Rustungskonzern Rosoboronexport zum Kauf angeboten und in entsprechenden Veroffentlichungen mit leicht modifizierten Antriebssystemen A 1 und einem breiten Spektrum an moglichen Waffen und elektronischen Systemen angeboten 4 Die Schiffe werden fur den Export mit einer Grundausstattung an Bewaffnung angeboten die folgende Systeme umfasst einer 100 mm Kanone AK 190 einem Kaschtan M Flugabwehrsystem zwei 14 5 mm Maschinengewehre einem DP 64 Granatwerfer zur Nahbereichsverteidigung 16 Igla FliegerfausteDie Raketenbewaffnung ist dagegen kombinierbar und erlaubt folgende Konstellationen Option 1 zwei Starter 8 3M80E Moskit Option 2 vier Starter 16 3R60UE Uran E Option 3 zwei Starter 12 3R50E Jachont Option 4 zwei Starter 12 3R50E Jachont und zwei Starter 8 3R60UE Uran E Schiffe des Projekts 1239 BearbeitenMRK 27 Bora Bearbeiten Das Typschiff Bora russisch Bora wurde im November 1987 in Selenodolsk auf Kiel gelegt und 1989 fur vorlaufige Erprobungen an die Schwarzmeerflotte ubergeben 1997 erfolgte die Indienststellung Obwohl die russische Marine nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und den darauf folgenden Finanzierungslucken nicht mehr in der Lage war die Wartungsintervalle des Schiffes einzuhalten wurde berichtet dass das Schiff einsatzbereit blieb obwohl wartungsintensive Bauteile wie etwa die Rolltore ihre geschatzte Einsatzdauer bereits um viele Jahre uberschritten hatten 1 MRK 17 Samum Bearbeiten Die Samum russisch Samum wurde im November 1991 auf Kiel gelegt und im Jahr 2000 in Dienst gestellt Sie gehort wie ihr Schwesterschiff zur Schwarzmeerflotte Ihr Bau und ihre Indienststellung wurden von Rosoboronexport als Indikator angefuhrt um die Leistungsfahigkeit russischer Werften und Rustungsbetriebe auch nach den Umbruchen der 1990er Jahre zu untermauern und die Schiffsklasse auch fur den Export zu vermarkten 1 Literatur BearbeitenApalkov Yu V Korabli VMF SSSR Tom II Udarnye korabli Chast II Malye raketnye korabli i katera etwa Apalkow Y V Schiff der Sowjetischen Marine Volume 2 Angriffsschiffe Teil 2 Kleine Raketenschiffe und Boote Sankt Petersburg 2004 ISBN 5 8172 0087 2 Norman Friedman The Naval Institute guide to world naval weapon systems US Naval Institute Press 2006 ISBN 978 1 55750 262 9 Anmerkungen Bearbeiten Eine M10D1 Gasturbine und M527OM3 Dieselmotoren werden anstelle von M10 und M 503 beim Exportmodell angeboten Einzelnachweise Bearbeiten a b c Hovercraft Bulletin 2002 auf hovercraft museum org gesichtet am 10 Oktober 2011 Meldung vom Rosoboronexport Pressedienst zur Teilnahme an der Euronaval 2008 Memento vom 12 September 2012 im Webarchiv archive today Norman Friedman The Naval Institute guide to world naval weapon systems S 711 Exportkatalog von Rosoboronexport 2003 auf roe ruWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bora Klasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bora Klasse auf fas org englisch Projekt 1239 auf and kin2008 narod ru russisch Projekt 1239 auf atrinaflot ru Memento vom 24 Dezember 2008 im Internet Archive russisch Egbert Lemcke Russlands Raketenschnellboote und ihre Hauptbewaffnung gestern heute und morgen DSS Arbeitspapiere Heft 71 2004Sowjetische und russische Kriegsschiffsklassen nach 1945 U Jagd Boote 122bis Kronstadt Klasse 205P Stenka Klasse 133 Muravey Klasse 11451 Mukha KlasseP T Boote 1400 Zhuk Klasse 1204 183 P 6 Klasse 206 Shershen Klasse 206M Turya Klasse 10410 Swjetljak Klasse 22460 Rubin Klasse 21980 03160Flugkorperschnellboote 183R Komar Klasse 205 Osa Klasse 206MR Matka Klasse 1240 Sarancha KlasseKorvetten 204 Poti Klasse 133 1M 1124 Grischa Klasse 1234 Nanuchka Klasse 1239 Bora Klasse 1241 1 Tarantul Klasse 1241 2 Pauk Klasse 20380 Stereguschtschi Klasse 21630 Bujan Klasse 22160 Wassili Bykow Klasse 22800 Karakurt KlasseFregatten 42 Kola Klasse 50 Riga Klasse 159 Petya Klasse 35 Mirka Klasse 1159 Koni Klasse 1135 Kriwak Klasse 1154 Neustraschimy Klasse 11356 Admiral Grigorowitsch Klasse 11661 Gepard Klasse 22350 Admiral Gorschkow KlasseZerstorer 30bis Skoryy Klasse 41 Neustraschimy Klasse 56 Kotlin Klasse 56 M Kildin Klasse 57A Kanin Klasse 61 Kaschin Klasse 61MP Kaschin Mod Klasse 956 Sowremenny Klasse 1155 Udaloy KlasseKreuzer 68 Tschapajew Klasse 68bis Swerdlow Klasse 58 Kynda Klasse 1134 Kresta I Klasse 1134A Kresta II Klasse 1134B Kara Klasse 1164 Slawa Klasse 1144 Kirow KlasseFlugzeug und Hubschraubertrager 1123 Moskwa Klasse 1143 Kiew Klasse 1143 5 Admiral Kusnezow Klasse 1143 7 Uljanowsk Klasse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Projekt 1239 amp oldid 237448674