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Projekt 42 nach dem Typschiff auch Sokol Klasse genannt von der NATO spater als Kola Klasse bezeichnet war eine Klasse von Fregatten der sowjetischen Marine die kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fur Geleitaufgaben konstruiert wurde Projekt 42 SchiffsdatenSchiffsart FregatteBauwerft Werft 820 in KaliningradBauzeitraum 1949 bis 1953Gebaute Einheiten 8Dienstzeit 1951 bis 1986Schiffsmasse und BesatzungLange 96 1 m Lua Breite 11 mTiefgang max 3 36 mVerdrangung leer 1 339 t Einsatz 1 679 t Besatzung 211MaschinenanlageMaschine 2 KW 42 Dampfkessel 2 TW 10 DampfdruckturbinenMaschinen leistung 2 13 900 PS 10 223 kW Hochst geschwindigkeit 29 kn 54 km h Propeller 2Bewaffnung4 1 100 mm L 56 B 34 USM 2 2 37 mm L 67 V 11 FlaK 2 1 BSR Werfer 1 3 Torpedorohre 53 3 cm Wasserbomben Seeminen Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung und Bau 2 Technik 2 1 Rumpf und Antrieb 2 2 Bewaffnung 3 Sensoren und Feuerleitsystem 4 Schiffe des Projekts 42 4 1 Sokol 4 2 Berkut 4 3 Kondor 4 4 Grif 4 5 Kretschet 4 6 Orlan 4 7 Lew 4 8 Tigr 5 Belege und Verweise 5 1 Einzelnachweise 5 2 Literatur 5 3 WeblinksEntwicklung und Bau BearbeitenWahrend des Krieges erkannten die Verantwortlichen der sowjetischen Marine dass ein preiswerter Schiffstyp benotigt wurde der Wach und Begleitaufgaben durchfuhren konnte Dafur wurden mehrere Entwurfe ausgearbeitet deren Bewaffnung sich an der eines Zerstorers orientierte jedoch schwachere Maschinen und eine kurzere Reichweite aufwiesen so dass sie insgesamt kleinere Abmessungen und eine deutlich geringere Wasserverdrangung als ein vollwertiger Zerstorer hatten Keines dieser Projekte kam im Krieg uber das Planungsstadium hinaus und das Konzept wurde erst 1946 wieder aufgegriffen Zwei Planungsburos entwickelten konkurrierende Konzepte eines basierend auf einem Dieselantrieb das andere stutzte sich bei seinem Entwurf auf Dampfkessel mit nachgeschalteten Turbinen als Antriebssystem Dabei sollen auch deutsche Entwicklungen in die Planung eingeflossen sein 1 Die Marine entschied sich fur den Entwurf mit Dampfturbinen und die eigentlichen Planungsarbeiten konnten bis zum Dezember 1947 abgeschlossen werden Von der Marine verlangte Anderungen der Bewaffnung verzogerten den Planungsabschluss bis April 1948 Baubeginn des ersten Schiffes war schliesslich der 17 August 1949 Die Klassifizierung der Schiffe schwankt zwischen Glattdecker Geleitzerstorer 2 und Fregatte 1 Technik BearbeitenRumpf und Antrieb Bearbeiten Die Schiffe des Projekts 42 wurden erstmals aus vorgefertigten Segmenten zusammengesetzt und verschweisst Jedoch zeigte sich der Rumpf den durch Vibrationen im Antrieb erzeugten Kraften nicht gewachsen und im Heckteil traten Belastungsbruche auf so dass alle Schiffe des Typs mit zusatzlich angebrachten Verstrebungen verstarkt werden mussten Der Hauptantrieb bestand aus zwei KW 42 Dampfkesseln die hintereinander verbaut waren und ihre Abgase uber je einen eigenen Schornstein abfuhrten Die Kessel verbrannten Treibstoff um Wasser zu verdampfen Der so entstehende 370 heisse Wasserdampf trieb dann zwei TW 10 Turbinen an die ihre Kraft auf die dahinter liegenden Wellen mit den Propellern ubertrugen In den Kesselraumen wurde dabei hochfrequenter Larm gemessen der bis zu 128 dB erreichte und so die Schmerzgrenze uberschritt 3 Die gemessene Spitzengeschwindigkeit bei Tests waren 29 65 Knoten bei 580 Umdrehungen der Wellen pro Minute Als Generator fur die Stromversorgung kamen Drehstrom Asynchronmaschinen mit Kurzschlusslaufer zum Einsatz die 220 Volt fur die Schiffssysteme lieferten Bewaffnung Bearbeiten Die Hauptbewaffnung der Schiffe bildeten vier 100 mm L 56 B 34 USM Geschutze die manuell nachgeladen eine Feuergeschwindigkeit von 15 Schuss pro Minute bei einer maximalen Reichweite von etwa 22 km erreichten 4 Die Geschutze waren einzeln auf der Langsachse der Schiffe zwei auf der Back zwei auf dem Achterschiff verbaut Sie waren nicht in Turmen untergebracht sondern nur mit einem nach hinten offenen Schutzschild versehen Die Waffe war kurz vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelt worden und wurde neben mehreren Schiffstypen und Landbefestigungen auch im Jagdpanzer SU 100 verwendet Zur Flugabwehr waren zwei doppellaufige wassergekuhlte V 11M Geschutze vom Kaliber 37 mm L 67 in offenen Geschutzstanden achtern des hinteren Schornsteins aufgestellt Jedes Geschutz hatte eine Bedienmannschaft von drei Soldaten und konnte eine theoretische Kadenz von bis zu 360 Schuss pro Minute erreichen Es konnten mit entsprechender Munition Luftziele bis zu einer Entfernung von 4000 Metern bekampft werden 5 Vier BPS Vorrichtungen zum Absetzen von Wasserbomben waren am Heck installiert Zusatzlich wurden zwei BSR Werfer zur Bekampfung von U Booten im Nahbereich an Deck aufgestellt Sie waren mit einer festen Schussweite von 260 Metern auf den Schiffen verbaut und feuerten Salven von kleinen raketengetriebenen Wasserbomben in einem 45 Winkel ab Der langsame Flug dieser Granaten in einem steilen Winkel machte der Marine bald Sorgen da befurchtet wurde die Schiffe konnten bei maximaler Geschwindigkeit in den Wirkbereich der eigenen Wasserbomben Salve geraten So wurden sie spater durch das Werfer Modell RBU 2500 ersetzt Drei 53 cm Torpedos waren in einem drehbaren Werfer auf dem Oberdeck zwischen den Schornsteinen untergebracht Der Werfer konnten nur ungelenkte Torpedos einsetzten die nicht zur Bekampfung von U Booten geeignet waren Auf dem Oberdeck beginnend unmittelbar hinter dem Bruckenaufbau waren auf beiden Schiffsseiten bis zum Heck Schienen montiert auf denen Seeminen gelagert und bis zu ihrer Absetzvorrichtung am Heck bewegt werden konnten Sensoren und Feuerleitsystem BearbeitenDie Schiffe waren mit einem Fakel M Radar zur Suche nach Luft und Oberflachenkontakten auf der Spitze des Mastes ausgerustet Zur Suche nach U Booten war ein Tamir N Aktiv Sonar NATO Stag Hoof unterhalb des vorderen Geschutzturms im Rumpf verbaut Der Sensor des Systems konnte in den Rumpf zuruckgezogen oder ausgefahren werden Es konnten mit einem piezoelektrischen Wandler im Sonar bereits Frequenzen im Ultraschallbereich uberwacht werden 6 Fur die Ermittlung von Richtwerten fur die Artillerie war auf Projekt 42 ein SVP 29 RLM Entfernungsmesser hinter der Kompassplattform auf dem Peildeck der Schiffe am Fuss des Hauptmasts aufgestellt Es war ein optischer Entfernungsmesser mit einer kurzen Basislange dessen Ergebnisse zu ungenau waren so dass er spater durch das dann verfugbare SVP 42 System NATO Wasp Head ersetzt wurde Schiffe des Projekts 42 BearbeitenDie acht Schiffe des Projekts wurden alle in Kaliningrad von Werft 820 gebaut Die Produktion wurde eingestellt weil die geopolitische Lage es unwahrscheinlich machte dass Konvois von sowjetischen Handelsschiffen in grossem Stil im Kriegsfall unterwegs sein wurden So entfiel auch die Notwendigkeit fur spezielle Eskorten wie Projekt 42 7 Sokol Bearbeiten Die Sokol russisch Sokol deutsch Falke wurde am 17 August 1949 auf Kiel gelegt und lief am 11 September 1950 vom Stapel Sie diente in der Baltischen Flotte wurde dann zur Nordflotte ins Weisse Meer versetzt Bereits am 18 August 1971 wurde sie entwaffnet und eingemottet aber erst am 20 Juni 1986 wurde sie endgultig ausser Dienst gestellt und spater in Murmansk abgewrackt Berkut Bearbeiten Die Berkut russisch Berkut deutsch Steinadler wurde am 25 April 1950 auf Kiel gelegt und lief am 2 April 1951 vom Stapel Wie einige ihrer Schwesterschiffe diente sie zunachst in der Ostsee bevor sie uber Flusse ins Weisse Meer verlegt wurde Am 26 Oktober 1965 endete ihr Dienst in der Flotte und sie wurde ein Jahr spater abgewrackt Kondor Bearbeiten Die Kondor russisch Kondor deutsch Kondor wurde am 28 Juni 1950 auf Kiel gelegt und lief am 27 Mai 1951 vom Stapel Nach dem Dienst in Baltischer und Nordflotte stellte man sie am 26 Januar 1970 ausser Dienst und verschrottete das Schiff spater Grif Bearbeiten Die Grif russisch Grif deutsch Greif wurde am 18 September 1950 auf Kiel gelegt und lief am 3 September 1951 vom Stapel Sie wurde an der Grenze zu Finnland fur Patrouillendienste eingesetzt und spater zunachst ausser Dienst gestellt dann aber ins Kaspische Meer transferiert Am 21 Mai 1981 stellte man sie endgultig ausser Dienst und sie wurde abgewrackt Kretschet Bearbeiten Die Kretschet russisch Krechet deutsch Gerfalke wurde am 15 Dezember 1950 auf Kiel gelegt und lief am 27 November 1951 vom Stapel Vom 28 Juli 1966 an trug sie den Namen Sowjetski Dagestan Sie wurde fur Grenzsicherungsaufgaben eingesetzt und spater ins Kaspische Meer transferiert Das Schiff wurde am 10 Februar 1977 ausser Dienst gestellt und verschrottet Orlan Bearbeiten Die Orlan russisch Orlan deutsch Seeadler wurde am 30 April 1951 auf Kiel gelegt und lief am 9 Mai 1952 vom Stapel Vom 15 Dezember 1966 an trug sie den Namen Sowjetski Turkmenistan Sie diente zunachst bei der Baltischen Flotte wurde dann zur Nordflotte verlegt und schliesslich uber Flusse ins Kaspische Meer uberfuhrt wo sie wahrend ihrer letzten Jahre im Einsatz als Ausbildungsschiff genutzt wurde Am 22 November 1976 wurde sie aus der Schiffsliste gestrichen und spater abgewrackt Lew Bearbeiten Die Lew russisch Lev deutsch Lowe wurde am 30 April 1951 auf Kiel gelegt und lief am 24 Mai 1952 vom Stapel Das Schiff diente in der Nord und in der Baltischen Flotte Sie wurde am 18 August 1971 ausser Dienst gestellt Tigr Bearbeiten Die Tigr russisch Tigr deutsch Tiger wurde am 1 Juli 1952 auf Kiel gelegt und lief am 29 September 1952 vom Stapel Sie wurde in der Ostsee und im Weissen Meer eingesetzt Das Schiff wurde am 18 November 1974 ausser Dienst gestellt und spater in Murmansk verschrottet Belege und Verweise BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b Norman Polmar The Naval Institute Guide to the Soviet Navy S 190 Jane s fighting ships 1964 Marston and Co S 431 Beschreibung bei navycollection narod ru gesichtet am 22 Januar 2012 Memento vom 6 Februar 2012 im Internet Archive 1 B 34 bei navyweapons com gesichtet am 26 Januar 2012 2 V 11 bei flot sevastopol info russisch Oleg A Godin David R Palmer History of Russian underwater acoustics S 258 Artikel zu Projekt 42 bei atrinaflot narod ru gesichtet am 28 Januar 2012 Memento vom 5 Oktober 2011 im Internet Archive Literatur Bearbeiten S S Berezhnoj Storozhevye korabli VMF SSSR i Rossii 1945 2000 etwa S S Bereschnoi Wachschiffe der Marine der UdSSR und Russlands Moskau 2000 russisch Betrachtungen zum Sonarsystem nach Oleg A Godin David R Palmer History of Russian underwater acoustics World Scientific Publishing Company 2008 ISBN 978 981 256 825 0 englisch NATO Klassifikation nach Norman Polmar The Naval Institute Guide to the Soviet Navy Naval Institute Press 1991 ISBN 0 87021 241 9 englisch Weblinks Bearbeiten Projekt 42 bei atrinaflot narod ru Memento vom 5 Oktober 2011 im Internet Archive russisch Projekt 42 bei navycollection narod ru russisch Sowjetische und russische Kriegsschiffsklassen nach 1945 U Jagd Boote 122bis Kronstadt Klasse 205P Stenka Klasse 133 Muravey Klasse 11451 Mukha KlasseP T Boote 1400 Zhuk Klasse 1204 183 P 6 Klasse 206 Shershen Klasse 206M Turya Klasse 10410 Swjetljak Klasse 22460 Rubin Klasse 21980 03160Flugkorperschnellboote 183R Komar Klasse 205 Osa Klasse 206MR Matka Klasse 1240 Sarancha KlasseKorvetten 204 Poti Klasse 133 1M 1124 Grischa Klasse 1234 Nanuchka Klasse 1239 Bora Klasse 1241 1 Tarantul Klasse 1241 2 Pauk Klasse 20380 Stereguschtschi Klasse 21630 Bujan Klasse 22160 Wassili Bykow Klasse 22800 Karakurt KlasseFregatten 42 Kola Klasse 50 Riga Klasse 159 Petya Klasse 35 Mirka Klasse 1159 Koni Klasse 1135 Kriwak Klasse 1154 Neustraschimy Klasse 11356 Admiral Grigorowitsch Klasse 11661 Gepard Klasse 22350 Admiral Gorschkow KlasseZerstorer 30bis Skoryy Klasse 41 Neustraschimy Klasse 56 Kotlin Klasse 56 M Kildin Klasse 57A Kanin Klasse 61 Kaschin Klasse 61MP Kaschin Mod Klasse 956 Sowremenny Klasse 1155 Udaloy KlasseKreuzer 68 Tschapajew Klasse 68bis Swerdlow Klasse 58 Kynda Klasse 1134 Kresta I Klasse 1134A Kresta II Klasse 1134B Kara Klasse 1164 Slawa Klasse 1144 Kirow KlasseFlugzeug und Hubschraubertrager 1123 Moskwa Klasse 1143 Kiew Klasse 1143 5 Admiral Kusnezow Klasse 1143 7 Uljanowsk Klasse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kola Klasse amp oldid 237950036