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Projekt 56M von der NATO als Kildin Klasse bezeichnet war eine Gruppe von Zerstorern der sowjetischen Marine im Kalten Krieg bei der es sich um Umbauten des Projekts 56 zu Tragerplattformen fur Marschflugkorper handelte Projekt 56M Projekt 56M Zerstorer Neulowimy 1981 Projekt 56M Zerstorer Neulowimy 1981SchiffsdatenSchiffsart ZerstorerBauwerft Werft 190 Leningrad 1 Werft 445 Mykolajiw 1 1 Werft 199 Amur 1 Bauzeitraum 1956 bis 1958Ausserdienststellung 1990er JahreGebaute Einheiten 4Schiffsmasse und BesatzungLange 126 1 m Lua Breite 12 76 mTiefgang max 4 3 mVerdrangung Standard 2 767 tEinsatz 3 315 t Besatzung 270MaschinenanlageMaschine 4 KW 76 Dampfkessel 2 GTZA DampfturbinenMaschinen leistung 2 36 000 PS 26 478 kW Hochst geschwindigkeit 39 kn 72 km h Propeller 2Bewaffnung1 SM 59 fur KSShch FK 4 4 57 mm L 81 FlaK ZiF 75 2 2 Torpedorohre 53 3 cm 2 RBU 2500 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 2 1 Antrieb 2 2 Bewaffnung 2 3 Feuerleitung und Sensoren 3 Varianten 3 1 Projekt 56U 4 Schiffe des Projekts 56M 4 1 Bedowy 4 2 Neulowimy 4 3 Prosorliwy 4 4 Neuderschimy 4 5 Neukrotimy 5 Belege und Verweise 5 1 Anmerkungen 5 2 Einzelnachweise 5 3 Literatur 5 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Schiffe des Projekts 56 waren noch klassische Zerstorermodelle mit Geschutz und Torpedobewaffnung ahnlich den Schiffen die von allen grosseren Nationen im Zweiten Weltkrieg eingesetzt worden waren Obwohl ab 1956 gebaut trug die Klasse weder Flugabwehrraketen noch Seeziel beziehungsweise Marschflugkorper und kam damit so der Marineautor Juri Apalkow rund zehn Jahre zu spat 1 Mit dem Aufkommen von Marschflugkorpern auf Kriegsschiffen entschied sich die Marinefuhrung dafur als einzigen verfugbaren Flugkorper dieser Klasse den erst kurz zuvor entwickelten KSShch auf den Schiffen zu montieren Die Waffe war eigentlich entwickelt worden um damit von Land aus Seeziele anzugreifen und mit mehr als drei Tonnen Gewicht entsprechend schwer Ihre Lange von 7 6 Metern und die Notwendigkeit sie vor dem Einsatz mit Flussigtreibstoff zu betanken erschwerten den Einbau auf den kleinen Zerstorern weiter Man beschloss den drehbaren gepanzerten Aufbau in dem der Flugkorper auf seinen Start wartete auf das Achterschiff der Zerstorer zu setzen die schweren Geschutzturme vollstandig zu entfernen und die Flugabwehrwaffen auf die Back und mittschiffs umzusetzen Acht der sperrigen KSShch Raketen sollten als Munitionsvorrat an Bord mitgefuhrt werden so dass man auf der gesamten Lange zwischen dem Bruckenaufbau und dem Raketenstarter am Heck einen neuen Aufbau auf das Oberdeck setzte Der Aufbau erforderte die Demontage der zehn Torpedorohre die ursprunglich zwischen den Schornsteinen gestanden hatten Der Bau der Bedowy russisch Bedovyj deutsch der Kecke als Projekt 56 Zerstorer wurde gestoppt und man baute sie entsprechend den Planungen um Sie wurde nach ihrer Fertigstellung als Projekt 56 EM gefuhrt wahrend die Schiffe die von Anfang als Raketentrager gebaut wurden die Kennung Projekt 56 M erhielten Technik BearbeitenAntrieb Bearbeiten Die Schiffe behielten die Antriebsanlage von Projekts 56 Sie waren mit zwei GTZA Turbinensatzen ausgerustet die sich aus je einer Turbine fur mittlere und niedrige Leistungen und einer fur hohe Belastung zusammensetzten Die Turbinen wurden aus vier KW 76 Dampfkesseln mit 450 C heissem Dampf der unter einem Druck von bis zu 64 kg cm stand angetrieben Bewaffnung Bearbeiten Die Hauptbewaffnung der Schiffe bestand aus einem SM 59 Starter fur KSShch Flugkorper auf dem Achterschiff Die Flugabwehr des Prototyps Bedowy stutzte sich wie bei Projekts 56 noch auf vier Lafetten des Typs SM 20 die je vier 45 mm L 78 Maschinenkanonen trugen Die Waffen wurden jedoch neu angeordnet zwei hintereinander auf der Back zwei mittschiffs auf den Aufbauten je eine an Steuer und eine an Backbord Diese Vierlinge wiesen eine theoretische Schussfolge von bis zu 640 Schuss pro Minute auf und konnten Bodenziele in neun und Luftziele in funf Kilometern Entfernung bekampfen 2 Die Flugabwehr der Projekt 56 M Schiffe basierte dagegen auf vier 57 mm L 81 Vierlingsgeschutzen ZiF 75 die in gleicher Weise angeordnet waren aber mit sieben Kilometern effektiver Reichweite deutlich leistungsstarker waren 3 Als Torpedobewaffnung waren zwei Zwillings Torpedorohrsatze mittschiffs je einer auf beiden Seiten des Aufbaus aufgestellt Die Schiffe wurden zur Abwehr von U Booten mit zwei RBU 2500 Wasserbombenwerfern am Bug ausgerustet Feuerleitung und Sensoren Bearbeiten Jedes Schiff verfugt uber zwei Fut B Feuerleitradarsensoren je einen auf dem Aufbau unmittelbar hinter dem Achtermast und einen auf dem Dach der Brucke die das Feuer der 45 mm SM 20 Kanonen auf Projekt 56 EM beziehungsweise der 57 mm ZiF 75 auf Projekt 56 M lenken konnten Weiterhin waren auf jedem Schiff ein Radar zur Luft und Oberflachensuche sowie ein einfaches Navigationsradar installiert Zur Suche nach Unterwasserkontakten war ein Pegas 2 Sonar russisch Pegas 2 installiert das selbst unter optimalen Bedingungen mit einer Reichweite von nur zwei bis maximal drei Kilometern als nicht sehr wirksam bewertet wird Der Sonarsensor des Systems war an der Rumpfunterseite am Vorschiff unmittelbar vor Turm A installiert 4 Varianten BearbeitenProjekt 56U Bearbeiten nbsp Prosorliwy als Projekt 56U mit Startrohren fur P 15 Raketen 1982 Als Projekt 56U russisch Proekt 56 U wird die Umstellung der Marschflugkorperbewaffnung vom veralteten KSShch auf den P 15M bezeichnet Dazu wurde die alte Startvorrichtung am Heck von Projekt 56 M entfernt und vier Startrohre fur P 15M Raketen je zwei an der Back und Steuerbordseite mittschiffs mit Startrichtung nach Achtern aufgestellt Als Artilleriebewaffnung wurden zwei AK 276 Geschutzturme mit je zwei 76 2 mm L 59 Geschutzen auf dem Achterschiff montiert Fur die Feuerleitung der neuen Geschutze wurde ein weiterer Fut Radarsensor auf den achteren Mast gesetzt Die Wasserverdrangung betrug nun 2 940 Tonnen leer und 3 447 Tonnen bei voller Beladung die Besatzungsstarke erreichte 273 Seeleute Drei Schiffe wurden zum Projekt 56 U umgebaut Schiffe des Projekts 56M BearbeitenEs wurden ein Schiff des Projekts 56ME und vier Zerstorer des Projekts 56M in drei Werften auf Kiel gelegt Drei dieser Schiffe wurden spater zum Projekt 56U modernisiert Bedowy Bearbeiten Bedowy russisch Bedovyj deutsch der Kecke wurde am 1 Dezember 1953 noch als Projekt 56 Zerstorer in Mykolajiw auf Kiel gelegt und lief am 31 Juli 1955 vom Stapel Ihr Umbau zum Projekt 56 EM verzogerte die Indienststellung bis 1958 Sie war damit das erste sowjetische Kriegsschiff mit Marschflugkorperbewaffnung Sie diente in der Schwarzmeerflotte und besuchte 1967 Kuba und 1969 Barbados 1970 war sie zur Durchsetzung sowjetischer Interessen vor der agyptischen Kuste eingesetzt und kollidierte nach russischen Quellen im Zuge dieses Einsatzes am 9 November 1970 mit dem britischen Flugzeugtrager HMS Ark Royal zog sich aber nur leichte Schaden zu A 1 Zwischen 1972 und 1974 wurde sie zum Projekt 56U umgebaut Am 25 April 1989 wurde sie aus der Flottenliste gestrichen und zur Verschrottung in die Turkei verkauft 5 Neulowimy Bearbeiten Neulowimy russisch Neulovimyj deutsch der Gerissene wurde am 1958 auf Werft 190 in Leningrad auf Kiel gelegt sie lief am 27 Februar 1958 vom Stapel 1960 wurde sie in die Baltische Flotte ubernommen 1969 wurde sie vor der afrikanischen Kuste eingesetzt und anschliessend der Schwarzmeerflotte zugeteilt 1972 zum Projekt 56U umgebaut wurde sie 1974 bis 1982 eingemottet und im Anschluss wieder in die Flotte eingegliedert bevor sie am 19 April 1999 endgultig ausser Dienst gestellt wurde 6 Prosorliwy Bearbeiten Prosorliwy russisch Prozorlivyj deutsch der Scharfsinnige wurde am 1 September 1956 auf Werft 445 Mykolajiw auf Kiel gelegt Sie lief am 30 Juli 1957 vom Stapel Sie war ab 1958 Teil der Schwarzmeerflotte 1976 bis 1977 wurde sie in Sewastopol zum Projekt 56U umgebaut und anschliessend in die Ostsee zur Baltischen Flotte verlegt Dort gehorte sie 1981 zu einer Deckungsgruppe der sowjetischen Marine die S 363 ein Projekt 613 U Boot das bei Karlskrona auf Grund gelaufen war absichern sollte bis es schwedische Gewasser verlassen konnte 7 Der Zerstorer wurde 1991 ausser Dienst gestellt und noch im gleichen Jahr verschrottet 8 Neuderschimy Bearbeiten Neuderschimy russisch Neuderzhimyj deutsch der Unbezahmbare wurde am 23 Februar 1957 in Komsomolsk am Amur auf Kiel gelegt und lief am 24 Mai 1958 vom Stapel Sie wurde 1960 der Pazifikflotte zugeteilt und gehorte 1968 zu einer sowjetischen Flotte die im Zuge der Ereignisse um die USS Pueblo auslief um sowjetische Interessen zu sichern 1979 wurde sie zur Uberholung eingedockt aber bereits 1985 entwaffnet und als Ausbildungsschiff mit der Kennung CF 567 verwendet Am 10 April 1987 wurde sie aus den Flottenlisten gestrichen 9 Neukrotimy Bearbeiten Neukrotimy russisch Neukrotimyj deutsch der Unbesiegbare wurde auf Werft 199 in Komsomolsk am Amur auf Kiel gelegt jedoch noch vor Fertigstellung abgebrochen 10 Belege und Verweise BearbeitenAnmerkungen Bearbeiten Nach den Fotos die britische Seeleute von dem sowjetischen Schiff machten handelte es sich um einen Projekt 56A Zerstorer mit einer Startvorrichtung fur Flugabwehrraketen auf dem Achterschiff Vergleiche dazu auf der Internetprasenz des Imperial War Museums dieses Foto 1 iwm org uk gesichtet am 6 Dezember 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Yu V Apalkov Eskadrennye minonoscy proekta 56 S 26 SM 20 bei navweaps com gesichtet am 4 Dezember 2011 ZiF 75 bei navweaps com gesichtet am 4 Dezember 2011 Yu V Apalkov Eskadrennye minonoscy proekta 56 S 46 Bedowy auf flot sevastopol info gesichtet am 5 Dezember 2011 Memento vom 4 April 2012 auf WebCite Neulowimy auf flot sevastopol info gesichtet am 6 Dezember 2011 S 363 auf alerozin narod ru gesichtet am 6 Dezember 2011 Memento vom 11 November 2011 im Internet Archive Prosorliwy auf flot sevastopol info gesichtet am 6 Dezember 2011 Projekt 56M Geschichte auf alerozin narod ru gesichtet am 6 Dezember 2011 Yu V Apalkov Eskadrennye minonoscy proekta 56 S 50 Literatur Bearbeiten Yu V Apalkov Eskadrennye minonoscy proekta 56 etwa J W Apalkow Zerstorer des Projekts 56 Galeya Print 2006 ISBN 5 8172 0108 9 russisch S S Berezhnoj Sovetskij VMF 1945 1995 Krejsera bolshie protivolodochnye korabli esmincy etwa S S Bereschnoi Sowjetische Marine 1945 1995 Kreuzer grosse U Jagdschiffe Zerstorer Moskau 1995 russisch Weblinks Bearbeiten Projekt 56M bei atrinaflot narod ru Memento vom 28 September 2011 im Internet Archive russisch Projekt 56M bei fas org englisch Sowjetische und russische Kriegsschiffsklassen nach 1945 U Jagd Boote 122bis Kronstadt Klasse 205P Stenka Klasse 133 Muravey Klasse 11451 Mukha KlasseP T Boote 1400 Zhuk Klasse 1204 183 P 6 Klasse 206 Shershen Klasse 206M Turya Klasse 10410 Swjetljak Klasse 22460 Rubin Klasse 21980 03160Flugkorperschnellboote 183R Komar Klasse 205 Osa Klasse 206MR Matka Klasse 1240 Sarancha KlasseKorvetten 204 Poti Klasse 133 1M 1124 Grischa Klasse 1234 Nanuchka Klasse 1239 Bora Klasse 1241 1 Tarantul Klasse 1241 2 Pauk Klasse 20380 Stereguschtschi Klasse 21630 Bujan Klasse 22160 Wassili Bykow Klasse 22800 Karakurt KlasseFregatten 42 Kola Klasse 50 Riga Klasse 159 Petya Klasse 35 Mirka Klasse 1159 Koni Klasse 1135 Kriwak Klasse 1154 Neustraschimy Klasse 11356 Admiral Grigorowitsch Klasse 11661 Gepard Klasse 22350 Admiral Gorschkow KlasseZerstorer 30bis Skoryy Klasse 41 Neustraschimy Klasse 56 Kotlin Klasse 56 M Kildin Klasse 57A Kanin Klasse 61 Kaschin Klasse 61MP Kaschin Mod Klasse 956 Sowremenny Klasse 1155 Udaloy KlasseKreuzer 68 Tschapajew Klasse 68bis Swerdlow Klasse 58 Kynda Klasse 1134 Kresta I Klasse 1134A Kresta II Klasse 1134B Kara Klasse 1164 Slawa Klasse 1144 Kirow KlasseFlugzeug und Hubschraubertrager 1123 Moskwa Klasse 1143 Kiew Klasse 1143 5 Admiral Kusnezow Klasse 1143 7 Uljanowsk Klasse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kildin Klasse amp oldid 187798419