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Projekt 206 mit dem Decknamen Schtorm russisch Shtorm deutsch Sturm von der NATO spater als Shershen Klasse bezeichnet war eine Klasse von Torpedobooten die wahrend des Kalten Krieges in der Sowjetunion konstruiert und deren Boote neben dem Einsatz in der sowjetischen Marine in mehrere Staaten exportiert wurden Projekt 206 Agyptisches Boot der Shershen Klasse ohne Torpedorohre Agyptisches Boot der Shershen Klasse ohne TorpedorohreSchiffsdatenSchiffsart TorpedobootBauwerft Werft 363 Sredne Newski LeningradWerft 640 Sosnowka Werft 345 Jaroslawski LizenznehmerBauzeitraum 1960 bis 1968Gebaute Einheiten 80 Sowjetunion LizenznehmerDienstzeit 1961 bis 2010er JahreSchiffsmasse und BesatzungLange 34 6 m Lua Breite 6 74 mTiefgang max 1 72 mVerdrangung Standard voll 129 t 161 t Besatzung 21MaschinenanlageMaschine 3 M503A DieselmotorMaschinen leistung 3 4 000 PS 2 942 kW Hochst geschwindigkeit 45 kn 83 km h Propeller 3 dreiflugeligBewaffnung4 1 Torpedorohre 53 3 cm 2 2 30 mm L 63 AK 230 2 Absetzvorrichtung fur Wasserbomben 2 Ablaufschienen fur Seeminen Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technik 2 1 Antrieb 2 2 Bewaffnung 2 3 Elektronik 3 Varianten 3 1 Projekt 206M 3 2 Modernisierung 3 3 Umbauten 4 Schiffe des Projekts 206 5 Belege und Verweise 5 1 Bemerkungen 5 2 Einzelnachweise 5 3 Literatur 5 4 WeblinksEntwicklung Bearbeiten1955 stellte die sowjetische Marine fest dass ein neuer Typ von Torpedoboot benotigt wurde Die Boote sollten eine grossere Reichweite und deutlich starkere Bewaffnung erhalten als die kleinen holzernen Boote des Projekts 183 die bis dahin verwendet wurden So wurde das Planungsburo 5 spater als Almas bekannt mit einer entsprechenden Entwicklungsarbeit beauftragt die zwischen 1957 und 1959 durchgefuhrt wurde Der geplante Stahlrumpf ahnelte dabei dem der Raketenboote des Projekts 205 die Maschinenanlage war bei beiden Klassen identisch Neben vier Torpedos wurden zwei Turme mit Maschinenkanonen installiert deren Waffenfeuer erstmals bei einem so kleinen Boot der sowjetischen Marine auch per Radar gelenkt werden konnte Die Reichweite betrug 800 Seemeilen bei 30 Knoten und die autonome Einsatzdauer lag bei rund funf Tagen Bei der Formgebung der Aufbauten achtete man darauf dass nach einer Kontamination der Oberflachen durch Kampfstoffe oder nukleare Partikel eine Dekontamination schneller durchgefuhrt werden konnte Dazu wurden die Kanten abgerundet so dass Waschwasser oder spezielle Reinigungsflussigkeiten leicht ablaufen konnten Technik BearbeitenAntrieb Bearbeiten Drei Dieselmotoren vom Typ M 503 mit je 4 000 PS Leistung bei 2 200 Umdrehungen pro Minute wurden im Rumpf verbaut A 1 Jeder dieser 5 4 Tonnen schweren Reihensternmotoren trieb eine Welle an Die Propeller auf diesen Wellen konnten die Boote auf bis zu 45 kn Fahrt beschleunigen Die Reichweite betrug 800 Seemeilen bei 30 Knoten Fahrt beziehungsweise 460 Seemeilen bei 42 Knoten Die Schiffe waren nur begrenzt hochseetauglich und in erster Linie fur Operationen im Kustenvorfeld bestimmt Ihre Waffen konnten nur bis zu einem Seegang der Stufe 5 effektiv eingesetzt werden Bewaffnung Bearbeiten nbsp Vier Projekt 206 Boote auf einem sowjetischen Frachtschiff 1986 nbsp Zeichnung von Projekt 206 Die abgerundeten Kanten des Aufbaus und des Decks sind hier gut zu erkennen Am Heck zwei kurze Schienen fur den Einsatz von Seeminen nbsp Projekt 206 Boot HQ 305 war im Oktober 1980 an Vietnam geliefert worden und zum Zeitpunkt dieser Aufnahme im September 2009 noch immer im Dienst Die Primarbewaffnung bestand aus vier einzelnen 533 mm Torpedorohren des Typs OTA 53 206 Die Rohre konnten nicht mit Bordmitteln nachgeladen werden so dass nach dem Verschuss der vier Waffen eine Versorgungseinrichtung angelaufen werden musste Die Rohre wurden an Deck je zwei auf beiden Seiten des Aufbaus mit Schussrichtung nach vorn installiert Zwei Turme mit je zwei achsparallel montierten 30 mm Maschinenkanonen des Typs AK 230 wurden zur Nahbereichsverteidigung installiert Einer wurde vor dem Aufbau auf die Back gesetzt der andere stand auf einem Aufbau auf dem Achterschiff Die Waffen hatten eine Kadenz von 500 Schuss Minute und eine Reichweite von etwa funf Kilometern Backbord und Steuerbord war ein Gerust montiert zur Aufnahme von je 6 Wasserbomben Projekt 206 verfugte allerdings uber kein Sonar zur Suche nach U Booten so dass diese Wasserbomben nur in Zusammenarbeit mit entsprechend ausgerusteten Einheiten gezielt eingesetzt werden konnten Uber zwei Schienen an Deck konnten die Boote auch acht sowjetische KMD 500 oder vier KMD 1000 Seeminen lagern und uber das Heck absetzen Elektronik Bearbeiten Projekt 206 war mit einem MR 102 Radar NATO Bezeichnung Pot Drum zur Suche nach Luft und Oberflachenzielen ausgerustet das auf dem Mast installiert war Es arbeitete im X Band Zur Leitung des Waffenfeuers der beiden AK 230 Geschutzturme war das MR 104 Rys Leitradar NATO Bezeichnung Drum Tilt installiert dessen Sensor mittschiffs auf dem Dach des Aufbaus montiert war Zur Freund Feind Erkennung wurde ein von der NATO als High Pole A bezeichnetes System mit einem Sensor am Mast installiert Varianten BearbeitenProjekt 206M Bearbeiten Hauptartikel Turya Klasse Projekt 206M und seine Exportversion Projekt 206ME waren Tragflugelboote mit verstarkter Bewaffnung gegenuber Projekt 206 Projekt 206M verfugte zudem uber ein Sonargerat und konnte so auch aktiv zur Suche nach U Booten eingesetzt werden Modernisierung Bearbeiten Eine Massnahme zur Kampfwertsteigerung von Projekt 206 war die Montage einer Startvorrichtung fur ursprunglich tragbare Flugabwehrraketen des Typs 9K32 Strela 2 Dazu wurde eine schwenkbare Halterung installiert in der nebeneinander vier Strela Startrohre eingespannt werden konnten Die Waffen konnten gegen Flugzeuge und Hubschrauber in Entfernungen bis etwa 4 000 Meter vom Schiff eingesetzt werden Umbauten Bearbeiten Die grosse Verbreitung der Boote des Projekts 206 fuhrte dazu dass sie auch nachdem ihr ursprunglicher Hauptauftrag der Torpedoangriff auf Uberwasserschiffe obsolet geworden war umgerustet und in anderer Funktion weiter genutzt wurden Besonders markant war dabei der Umbau zum Patrouillenboot mit Raketenartillerie Die agyptische Marine entfernte dazu die Torpedorohre und stattete einige ihrer Projekt 206 Boote mit zwei Satzen zu je acht 122 mm Werferrohren fur ungelenkte BM 21 Raketen und andere mit einem Satz zu 24 240 mm Werferrohren fur BM 24 aus Ahnliche Massnahmen ergriff die Marine von Kap Verde und montierte zwei Satze mit je 20 122 mm Werferrohren auf ihre Boote Schiffe des Projekts 206 BearbeitenEs wurden mehr als 80 Boote des Projekts 206 auf verschiedenen sowjetischen Werften gebaut Zusatzlich erhielt Jugoslawien die Lizenz zum Bau von sechs weiteren Booten Projekt 206 war mit einem Marktwert im Jahr 1966 von damals etwa einer Million US Dollar vergleichsweise preiswert 1 und fand eine entsprechend weite Verbreitung Agypten sechs Boote Angola sechs Boote Bulgarien sechs Boote Deutsche Demokratische Republik achtzehn Boote Guinea drei Boote Guinea Bissau zwei Boote Jugoslawien vierzehn Boote Kap Verde zwei Boote Kongo zwei Boote Nordkorea vier Boote Vietnam sechzehn Boote teilweise mit dem alteren 25 mm L 79 2M 3 System bewaffnet Belege und Verweise BearbeitenBemerkungen Bearbeiten So nach A E Taras Torpedo Los Die Geschichte der kleinen Torpedoboote Kapitel 6 wahrend Apalkow auf S 68 von Schiffe der Sowjetischen Marine Teil II U Jagd Schiffe Abschnitt 2 Kleine Raketen Schiffe und Boote 5 000 PS fur den M 503 Motor angibt Laut Dokumentation der Motorenserie auf propulsionplant ru gab es jedoch keine M 503 Variante mit 5 000 PS sondern der M 503A war mit knapp 4 000 PS die leistungsstarkste Version des Motors Einzelnachweise Bearbeiten Kenneth M Currie Gregory Varhall The Soviet Union what lies ahead Military political affairs in the 1980s 1985 Council on Foreign Affairs ISBN 999739366XS Literatur Bearbeiten A E Taras Torpedoj pli Istoriya malyh torpednyh korablej etwa A E Taras Torpedo Los Die Geschichte der kleinen Torpedoboote Harvest 1999 ISBN 985 433 419 8 russisch Yurij V Apalkov Korabli VMF SSSR Tom II Udarnye korabli Chast II Malye raketnye korabli i katera etwa Juri W Apalkow Schiffe der Sowjetischen Marine Teil II U Jagd Schiffe Abschnitt 2 Kleine Raketen Schiffe und Boote Galea Print 2004 ISBN 5 8172 0087 2 russisch Manfred Roseberg Schiffe und Boote der Volksmarine der DDR 2 durchgesehene Auflage Ingo Koch Verlag Rostock 2002 ISBN 3 935319 82 7 Natobezeichnungen elektronischer Systeme Norman Friedman The Naval Institute guide to world naval weapon systems US Naval Institute Press 1997 ISBN 1557502684 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons T 3 Klasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Large torpedo boats Project 206 Memento vom 8 Marz 2015 im Internet Archive Schiffsklassen der Volksmarine zwischen 1956 und 1990 Torpedoschnellboote Forelle Klasse TSB Projekt 183 Iltis Klasse Wiesel Klasse Libelle Klasse TSB Projekt 206Raketenschnellboote und Raketenschiffe Osa Klasse Tarantul Klasse Sassnitz KlasseKustenschutzschiffe Riga Klasse Koni KlasseU Boot Abwehrschiffe Projekt 201M Hai Klasse Parchim KlasseMinenabwehrschiffe Typ 43 Schwalbe Klasse Habicht Klasse Krake Klasse Kondor Klasse Kondor II KlasseLandungsschiffe Labo Klasse Robbe Klasse Hoyerswerda KlasseHilfsschiffe Jugend Klasse Ohre Klasse Havel Klasse Zander Klasse Elbe Klasse Projekt 2204 Kondor Klasse Darss Klasse Riems Klasse Konigs Klasse Warnow Klasse Otto von Guericke Jasmund Hugo EckenerSchulschiffe Ernst Thalmann Wilhelm PieckSowjetische und russische Kriegsschiffsklassen nach 1945 U Jagd Boote 122bis Kronstadt Klasse 205P Stenka Klasse 133 Muravey Klasse 11451 Mukha KlasseP T Boote 1400 Zhuk Klasse 1204 183 P 6 Klasse 206 Shershen Klasse 206M Turya Klasse 10410 Swjetljak Klasse 22460 Rubin Klasse 21980 03160Flugkorperschnellboote 183R Komar Klasse 205 Osa Klasse 206MR Matka Klasse 1240 Sarancha KlasseKorvetten 204 Poti Klasse 133 1M Parchim Klasse 1124 Grischa Klasse 1234 Nanuchka Klasse 1239 Bora Klasse 1241 1 Tarantul Klasse 1241 2 Pauk Klasse 20380 Stereguschtschi Klasse 21630 Bujan Klasse 22160 Wassili Bykow Klasse 22800 Karakurt KlasseFregatten 42 Kola Klasse 50 Riga Klasse 159 Petya Klasse 35 Mirka Klasse 1159 Koni Klasse 1135 Kriwak Klasse 1154 Neustraschimy Klasse 11356 Admiral Grigorowitsch Klasse 11661 Gepard Klasse 22350 Admiral Gorschkow KlasseZerstorer 30bis Skoryy Klasse 41 Neustraschimy Klasse 56 Kotlin Klasse 56 M Kildin Klasse 57A Kanin Klasse 61 Kaschin Klasse 61MP Kaschin Mod Klasse 956 Sowremenny Klasse 1155 Udaloy KlasseKreuzer 68 Tschapajew Klasse 68bis Swerdlow Klasse 58 Kynda Klasse 1134 Kresta I Klasse 1134A Kresta II Klasse 1134B Kara Klasse 1164 Slawa Klasse 1144 Kirow KlasseFlugzeug und Hubschraubertrager 1123 Moskwa Klasse 1143 Kiew Klasse 1143 5 Admiral Kusnezow Klasse 1143 7 Uljanowsk Klasse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shershen Klasse amp oldid 232379277